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PSA 49; GS 3+4; welche Therapie?

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    PSA 49; GS 3+4; welche Therapie?

    Hallo zusammen,
    ich bin neu hier im Forum und erhoffe mir einige nützliche Hinweise.
    Am 16.5.07 wurde PSA 44,8 gemessen und am 6.7.07 waren es 49,38 (VZ ist ca. 1 Jahr). Ziemliche Schlampigkeiten seitens meines Hausarztes führten dazu, daß mir das Ergebnis vom 16.5. erst am 2.7. bekannt wurde.
    Biopsie dann GS 3+4=7 bei 6 Stanzen.
    Ich gehe eigentlich davon aus, dass der GS auch 8 sein kann. Ich gehe ferner davon aus, daß der PK nicht mehr lokal begrenzt ist. Ich lehne deshalb auch eine PE ab, weil eine lokale Therapie hier nicht greift.
    Mein Urologe hat mit Flutamid und Eiligard angefangen (man könnte sagen HB2), konnte mir jedoch keinerlei alternative Therapien vorstellen. Ich hatte mich inzwischen über das Forum hier einigermaßen schlau gemacht und die Diskussionen um alternative Therapieansätze und Erfahrungen damit verfolgt.
    So kam es beim letzten Urologen-Besuch zum Krach und zur Trennung (O-Ton:"Es gibt keine andere Antihormontherapie"; "Wäre der PSA-Wert niedriger würden wir operieren und Sie wären geheilt").

    Habe nun am 2.8.07 einen Termin bei einem Urologen, der auch DHB-Behandlungen durchführt und von dem ich mir fundierte Vorschläge und nachvollziehbare Abwägungen erhoffe. Einen Termin bei einem Prof im Freiburger Prostatazentrum habe ich mir ebenfalls reservieren lassen.

    Wie sind eure Meinungen zu meinem Fall?
    Grüße
    Hartmut

    Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

    #2
    Hallo Hartmuth,

    Ich würde zuerst ein PET-Cholin-CT machen lassen, um Aufschluss zu bekommen, ob der PK auch außerhalb der Prostata nachgewiesen werden kann. Die Untersuchung würde ich in Ulm bei Prof. Reske durchführen lassen, da er meiner Meinung über die größte Erfahrung verfügt. Weiter schlage ich vor, bei Prof. Böcking die DNA Deines Krebses aus dem vorhandenen Biopsiematerial bestimmen zu lassen. Mit diesen beiden Ergebnissen, die Du dann auch ins Forum stellen solltest, kann dann die Therapiestrategie entwickelt werden.

    Gruß Knut.

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      #3
      Hallo Hartmuth !
      Wie Du selber erkannt hast, gehörst Du schon in den Bereich mit hohem Krankheitsrisiko. Die Gefahr der systemischen Erkrankung ist, aufgrund Deines hohen PSA-Wertes, schon recht hoch.
      Die Hinweise von Knut sind sicherlich richtig um mehr über die Aggressivität der Krankheit zu erfahren.
      Aber eine endgültige Sicherheit, ob es noch eine gute Chance auf eine kurative Therapie gibt, wird es nicht geben.
      Solltest Du Dich für einen kurativen Ansatz entscheiden halte ich nachstehende Maßnahmen für zeitnah und parallel erforderlich:
      1)Den Tumor innerhalb der Prostata zu beseitigen:
      - Dafür kommen Seeds, Afterloading=Brachy) und RP in Frage
      2)Den Tumor außerhalb der Prostata zu beseitigen:
      - Dafür kommen äußere 3D-und die verbesserte IMRT- Bestrahlung in Frage
      3)Die Bestrahlungs-Effektivität wird durch eine Hormonblockade um 5-10% verbessert.
      (Das gilt nicht für die RP) Kombinationseffekte gibt es für Seeds, Afterloading und äußere
      Bestrahlung)
      - Dafür kommen HB1- HB2 und DHB in Frage
      Einen weiteren wirkungsvollen Kombinationseffekt gibt es zwischen Brachy und Äußerer Bestrahlung.

      Gruß
      Bernhard A.

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        #4
        Hallo Hartmuth.
        Mit PSA = 49 und Gleason 3+4 hast Du zweifellos keinen Krebs der harmloseren Variante (Haustierkrebs) und musst Dich auf eine länger dauernde Therapie einstellen.
        Wichtig erscheint mir z.Zt., den Krebs bzgl. bereits erfolgter Ausbreitung zu diagnostizieren, weniger im Hinblick auf Optionen der Therapie, als vielmehr, um zu späterer Zeit den Therapiefortschritt (oder auch nicht) kontrollieren zu können.
        Die von Deinem ersten Urologen verordnete Therapie - Flutamid und Eligard - würde um Finasterid (Proscar) ergänzt eine DHB ausmachen. Empfohlen wird die regelmässige Messung des Testosteron, um den Erfolg der Hormontherapie zu messen.
        Zwecks Immunisierung gegen mögliche Knochenmetastasen nehme ich seit Jahren ein Bisphosphomat (Fosamax).
        Dir wird bekannt sein, dass die DHB nach dem Therapieprotokoll von Leibowitz über nicht länger als 13 Monate fortgeführt und ein mindestens 9 Monate anhaltender PSA-Wert unter der Nachweisgrenze erreicht werden sollte.
        Bei niedrigen Gleason-Graden (bis um 6) kann die Therapie zu einem von Leibowitz "stabiles Plateau" genannten biologischen Gleichgewicht mit PSA-Werten zwischen 2 - 4 führen, das jahrelang anhält und quasi einer Heilung gleichkommt.
        Liegen die Diagnosewerte jedoch ausserhalb der von Leibowitz eng definierten Grenzen, ist mit diesem guten Ergebnis nicht zu rechnen. In diesen Fällen sollte die DHB mit zusätzlichen Massnahmen kombiniert oder nach Beendigung der DHB und Wiederanstieg der PSA-Werte weitere Massnahmen mit dem Urologen des Vertrauens besprochen werden. Mitbetroffene wie knut und Hutschi, die hier im Forum auch viel mitdenken und schreiben, haben sich zu Strahlentherapien entschlossen. Diagnostische Hilfen bieten hierbei DNA-Analysen des Krebses, wo im Histogramm die Malignität neu bestimmt und die Anteile vermutlich hormonresistenter Krebszellen und deren Wachstumsgeschwindigkeit berechnet werden können.
        Die Gefahren der Hormontherapie im Allgemeinen, und dies betrifft mit Einschränkung auch die DHB - sind von den Zytopatologen beschrieben und vor der derzeit leider noch weithin praktizierten kontinuierlichen, rein palliativen Anwendung ist eindringlich gewarnt worden. Wer mit hohen Gleason-Graden eine Hormontherapie, gleich welcher Ausrichtung, als Solo-Therapie durchführt, muss damit rechnen, eine wesentlich ungünstigere Krebszellpopulation vorzufinden als er sie zum Zeitpunkt der Diagnose hatte. Bis in die Niederungen der praktizierenden Urologie sind diese Erkenntnisse leider noch nicht vorgedrungen. Die für medizinische Laien bestimmte Veröffentlivchung findet sich in der Broschüre der Gmünder Ersatzkasse "Prostatakrebs Diagnose und Prognose", die auch im Internet unter www.gek.de Bereich Service - Broschüren - Therapie Broschüren als PDF-Datei herunterladbar ist.
        Alles Gute, Gruss, Reinardo

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          #5
          Hallo Hartmuth,

          Was Bernhard und Reinardo sagen ist ok. Trotzdem ist mein Vorschlag schnellstmöglich ein PET-Cholin-CT machen zu lassen, da Du bereits Hormonblockade durchführst. Wenn nämlich der PSA in Richtung 1 gefallen ist, dann hat das PET-Cholin-CT keine Aussagekraft mehr. Es ist zwar richtig, dass es keine 100 % Sicherheit gibt, wie Bernhard schreibt. Wird aber bei der Untersuchung festgestellt, dass der PK schon außerhalb ist, dann wird die Strategie schon anders aussehen.
          Ich kenne einen Betroffenen mit Anfangs-PSA von über 600. Nach einer kurzzeitigen Hormontherapie hat er dann eine Protonenstrahlentherapie gemacht, und heute nach 7 Jahren ist sein PSA 0,22. Ich möchte damit sagen, dass es beim PK keine Standardaussagen gibt, sondern jeder Fall ist ein individueller Fall. Deshalb war mein Weg erst die Diagnoseseite auszuschöpfen, um möglichst viele Informationen zu haben, und dann zur Tat zu schreiten. War mir etwas unklar, dann habe ich meine Gedanken, meine Fragen ins Forum gestellt. Man muss sich natürlich mit den Antworten auseinander setzen und sich gegebenenfalls wieder weiter informieren im Internet, über alte Forumsberichte usw. Das ist der Preis, wenn man seinen Weg mitbestimmen will. Einfacher ist es natürlich auf seinen Arzt zu vertrauen. Mein Weg, meine Sache war das nicht. Bei dieser wichtigen Feststellung „Du hast Krebs“, wollte ich schon mitbestimmen. Ich habe dies natürlich auch mit meinem Urologen diskutiert, der glücklicherweise ein guter, ein sehr verständnisvoller Arzt ist. Er wurde mir von Ralf Damm (Forum) genannt. Es war mein dritter Urologe. Ohne begleitenden Arzt des Vertrauens besteht gemäß meiner Erfahrung schon die Gefahr, sich in eine Richtung zu verrennen, wie es bei mir mit der DHB als Ersttherapie- und gedacht als einzige Therapie- war. Meine weitere Empfehlung ist deshalb einer SHG beizutreten, um im Gespräch von den Erfahrungen/Empfehlungen der Mitbetroffenen zu partizipieren.

          Gruß Knut.

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            #6
            Hallo zusammen,
            für die schnellen Antworten vielen Dank. Es hilft einem immer auf jeden Fall, wenn man weis, auf Fragen eine schnelle Antwort zubekommen und allein dadurch etwas klarer zu sehen. Insofern ist das Forum eine segensreiche Einrichtung und allen herzlichen Dank, die es befruchten.

            Ich werde den Fortgang meiner Therapie und Krankheitsgeschichte jeweils im Forum dokumentieren und habe später sicherlich noch die eine oder andere Frage.
            Gruß und allen gute Besserung
            Hartmut
            Grüße
            Hartmut

            Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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              #7
              Hallo Zusammen,

              war heute bei einem neuen Urologen in meiner Nähe, dessen Adresse auf meine Nachfrage hin mir vom BSP genannt würde und der auch eine DHB begleiten würde. Mein Eindruck von ihm war positiv, man konnte mit ihm prima Gespräche führen. Etwas überrascht war ich, als er meinte, er würde auf meinen Wunsch hin eine DHB begleiten, würde sie jedoch nicht empfehlen, da er die Chance einer Heilung wahrnehmen würde.
              Er empfahl stattdessen eine Bestrahlungstherapie im Marienhospital in Stuttgart. Die DHB könnte man parallel dazu machen. Die nächsten Schritte wären, in Ulm eine PET/CT machen zu lassen, um etwaige befallene Lymphknoten zu orten und operativ entfernen zulassen. Dazu müsse ich die begonnene HB absetzen (seit 2 Wochen Flutamid, 1 Einmonatsspritze seit 7 Tagen) um der PET gute Ergebnisse zu ermöglichen. Wenn es richtig verstanden habe, soll die Bestrahlung eine externe sein, auch keine IMRT.
              Jetzt bin ich wieder verunsichert, denn urspünglich wollte ich schon mit einer DHB als Ersttherapie beginnen.
              Was ist eure Sicht der Dinge?
              Was bedeutet es, wenn ich heute absetze und im September die PET machen lasse? Was geht bei der PET verloren, wenn ich nicht absetze oder erst kurzfristig?
              Lymphknoten-OPs scheinen mir unproblematisch, aber eine Bestrahlung hat doch erhebliche Risiken und bleibt eine lokale Therapie.
              Andererseits: Wirkt es nicht unterstützend für die DHB oder auch HB3, wenn zusätzlich lokal "hingelangt" wird, einmal abgesehen von den möglichen Nebenwirkungen?
              Für eure Antworten vorweg schon mal besten Dank.

              Liebe Grüße
              Hartmut
              Grüße
              Hartmut

              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                #8
                PSA 49; GS 3+4; welche Therapie?

                Grüß Dich Hartmuth,

                Zitat von Hartmuth:
                Die DHB könnte man parallel dazu machen. Die nächsten Schritte wären, in Ulm eine PET/CT machen zu lassen, um etwaige befallene Lymphknoten zu orten und operativ entfernen zulassen.

                Medizinische Fakultät der Universität Ulm Dessitartion von Frank Arne
                Wollenweber
                Hier wird beschrieben, welche Voraussetzungen vorliegen müsse, damit man im PET-CT auch wirklich Metastasen erkennen kann!

                Diese Spritze die Du erhalten hast mit Tabletten, haben eine Wirkzeit von mindestens 6 -8 Wochen und dabei sollt dein PSA-Wert bei 2 bis 4 ng/ml bei der PET-CT Untersuchung noch haben! Sonst ist der PET-CT sinnlos.

                Gruß, Helmut

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                  #9
                  Hallo zusammen,

                  ich möchte mich wie angekündigt wieder melden und hier kurz meine derzeitigen Erwägungen zur Bekämpfung meines PK zur Diskussion stellen.
                  Ausgangspunkt war mein PSA mit 44,8 am 16.5.07 und 49,38 am 6.7.07. Eine Sextantenbiospie kam zum Ergebnis Gleason 3+4=7. Die folgenden Untersuchungen SCT und Collin-11-PET an der Uni Tübingen brachten keine Befunde. Die DNA-zytologische Untersuchung anhand der 6 Stanzproben aus der Biopsie bei Prof. Böcking in Düsseldorf bestätigte im Kern obiges Gleason-Ergebnis: peritetraploides Verteilungsmuster mit vereinzelten Werten bis 6,5c, also in geringen Populationsmengen bereits x-ploid.
                  Mein erster Urologe hatte mich bereits abgeschrieben. Seine „Therapie“: Spritze „bis an Lebensende“. Mein zweiter Urologe favorisiert Bestrahlung mit begleitendem oder anschließendem Androgenentzug bei vorheriger operativer Entfernung der Lymphknoten. Der leitende Professor am Prostatazentrum in Freiburg sieht als einzige Chance die operative Entfernung von Prostata und Lymphknoten mit anschließender Bestrahlung.

                  Meine Sicht der Dinge: Die Ergebnisse der SCT- und PET-Untersuchung dürfen nicht überbewertet werden. Sie besagen lediglich, dass keine größeren, abbildbaren Metastasen erkannt werden konnten. Daß bösartige Zellanhäufungen bis zu Erbsengröße nicht in bildlichen Verfahren erkannt und dargestellt werden können, regt nicht gerade die Zuversicht an, auch wenn man erfahrt, dass es keine größeren Ansammlungen gibt. Ich gehe jedenfalls von einer Metastasierung aus, wobei ich die Annahme einer Begrenzung auf die Lymphknoten nicht unbedingt teilen würde. Es darf mit hoher Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass zu allererst hormonsensible Tumorzellen (peridiploide), aber auch hartnäckigere peritetraploide über die Lymph- und Blutbahnen nach außen gelangten. Wer wie ich auch Zellen mit x-ploider Struktur in seiner Biopsie hat, der muß schon mutig sein anzunehmen, dass solche auf gar keinen Fall nach außen emittiert wurden. Die hochgradig undifferenzierten Zellen entziehen sich in der Regel nicht nur einer Androgenblockade, sondern möglicherweise auch einer Bestrahlung. Im schlimmsten Fall sind sie schlicht therapieresistent.

                  Ich stehe zu einer Antihormontherapie (2- oder 3-fach), da sie systemisch wirkt, nachweislich zumindest die harmlosen Tumorzellen in der Lage ist abzutöten, keine unerträglichen Nebenwirkungen hat und auch keine irreparablen Nebenwirkungen hinterläßt. Allerdings erscheint mir auch die These nicht abwegig, dass mit der Vernichtung der harmlosen Zellen Platz geschaffen wird für die aggressiven Zellen. Es gibt hier sicher auch eine Art „Kampf um Ressourcen“. Wichtig erscheint mir deshalb zu erkennen, dass bei fortgeschrittenem PK die ADT nicht ausreicht und von Beginn an zusätzliche Therapien verlangt sind, die entdiffenzierten Tumorpopulationen ins Visier zu nehmen versuchen.

                  Ich habe am 26.7. mit der ADT2 begonnen mit Flutamid und Eligard, ersteres 10 Tage vor der ersten Spritze. Das Finasterid (Finamed) nehme ich erst seit der Rückkehr aus meinem Urlaub am 8.9.07, im Moment also ADT3. Mein PSA ging innerhalb von 33 Tagen von wohl über 50 auf 4,45 herunter. Nach der Literatur ist ein schneller Abfall ein gutes Zeichen. Letztlich ist jedoch wichtig, ob der Nadir schnell erreicht wird und gehalten werden kann. Die zusätzlichen Marker über den PSA hinaus als unerlässliche Instrumente zur Beobachtung der Entwicklung der unsensitiven Zellen lasse ich jeweils mit bestimmen (Testosteron, CGA, CEA und NSE, den PAP ermittelt mein Labor gar nicht mehr).

                  Noch nicht entschieden ist bei mir die zusätzliche Therapie.
                  Ich würde auch eine niedrig-dosierte Chemotherapie versuchen. Alle beratenden Ärzte haben mir abgeraten mit unterschiedlichsten, aber letztlich eher emotionalen und nicht systematisch-medizinischen Argumenten. Warum bei anderen Tumoren dies anerkannter Standard sein soll und beim PK nicht ist mir einfach nicht plausibel. Ein anderes, von der theoretischen Seite jedoch unabhängiges Problem ist die qualifizierte onkologische Betreuung, die hierzulande offensichtlich nur sehr schwierig oder gar nicht erhältlich ist.
                  Ein operatives Entfernen der Lymphknoten kann ich mir vorstellen, da der chirurgische Eingriff auf ganz lapidare und endgültige Weise immer zum Ergebnis hat „weg ist weg“. Sind Metastasen aggressiver Art in den Lymphknoten, sind diese mit einer laparoskopischen OP entfernt ohne schwerwiegende Folgen des Eingriffs. Dies im Gegensatz zur Prostataektomie. Dieses „Weg ist weg“ ist zwar auch das schlagende Argument einer RPE, wäre da nicht das Risiko der Inkontinenz und Impotenz. Ich jedenfalls kann mich als Risikopatient mit wenig Aussicht auf die Möglichkeit einer schonenden OP mit einer RPE nicht anfreunden.
                  > >
                  Wenn ich es richtig sehe, sind die Möglichkeiten einer schonenderen Methode bei der Bestrahlung gegeben. Einer IMRT-Bestrahlung der Prostata könnte ich bei meinem heutigen Kenntnisstand durchaus zustimmen. Noch immer ist der Ausgangspunkt auch von aggressiven Metastasen die Prostata und diese dort zu erwischen und versuchen zu vernichten kann nicht falsch sein.

                  Die Kombination ADT3 mit operativer Entfernung der Lymphknoten und adjuvanter Bestrahlung scheint mir eine plausible Alternative, auch wenn die latent vorhandenen Metastasen aggressiver Art nicht erreicht werden. Favorisieren würde ich jedoch eine begleitende Chemotherapie, wissend, dass diese experimentell ist, dass die Nebenwirkungen derselben unerträgliche Ausmaße annehmen können und dass letztlich auch nicht garantiert ist, dass man das Problem löst. Studien mit eindeutigen Ergebnissen scheint es zumindest keine zu geben und die vielen negativen Fallbeispiele stimmen auch nicht gerade hochgradig zuversichtlich.

                  Was mich derzeit noch zögern lässt ist auch meine Unkenntnis, welcher Art meine agressiven Zellpopulationen in der Prostata sind. Ich habe in der Sache Herrn Prof. Böcking nocheinmal angeschrieben. Haben diese Populationen neuroendokrinen Charakter, nützt wohl auch eine Bestrahlung nichts und die RPE rückt dann aus meiner Sicht wieder näher in den Erwägungshorizont.

                  Es wurde mich freuen, wenn ich mit meinen Darlegungen Stellungsnahmen anregen könnte und vielleicht auch Hilfen erhalte in meiner Entscheidungsfindung. Für die bereits eingegangenen Hinweise und Hilfestellungen nochmals vielen Dank.

                  Liebe Grüße an alle
                  Hartmut
                  Grüße
                  Hartmut

                  Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                    #10
                    Hallo Hartmuth !

                    Bei einem PSA-Wert von 45 besteht aus meiner Sicht nur wenig Hoffnung, dass eine OP ohne R1-Rand verlaufen würde. Eine Nervschonung ist auch kaum möglich. Darauf folgt dann die Bestrahlung der P-Loge. Dann ist die letzte Chance auf Potenz-Erhaltung vorbei.
                    Mir hat man gesagt, dass durch die direkte innere Bestrahlung alle Kranken Zellen im lokalen Bereich, verschwinden würden. Ich glaube daran und lebe auch noch ohne bleibende Nebenwirkungen nach meiner 3-fach-Behandlung.
                    Anliegend ein Bericht, den ich einmal von Ludwig abkopiert habe. (Auch hoher PSA-Wert)
                    Gruß
                    Bernhard A.

                    Von Ludwig 24.01.07
                    Vor paar Tagen hatte ich Kontakt mit einem Howard von der Westküste der USA, irgendwo am Interstate 1 zwischen LA und SF.
                    Er wandte sich 1995 an Dr. Strum.
                    Der empfahl ihm eine Kombitherapie.

                    Hier seine Story ( Ich hab's mal eingedeutscht)

                    Howard (La Selva Beach, CA)

                    (28.05.1996) Alter 49, Gleason 6, bPSA 39, 4 von 6 Stanzen positiv
                    (03.06.1996) Beginn DHB (Enantone, Flutamid, Proscar)
                    (05.07.1996) Befund Universitätsklinik San Franzisco T3a, NX, M0;
                    MRTS zeigte mit 40-60% Wahrscheinlichkeit Kapseldurchbruch.

                    Nach einem halben Jahr:
                    (27.01.1997) Beginn Bestrahlung mit 3D Konformaler EBRT (23 Stück)
                    (20.03.1997) 75 Seeds Palladium 103
                    (15.06.1997) Ende DHB nach 12 Monaten.

                    ----------

                    Nach 10 Jahren:
                    (07.07.2007) PSA <0.01 (unter Proscar, seit 10 Jahren das einzige Prostatamedikament).

                    ----------

                    Nur mit DHB, ohne die Strahlentherapie, stünde er kaum dort.

                    Hier ein Bild von ihm, seiner Frau und Dr. Strum (2001)

                    http://hometown.aol.de/Ludwig2GER/St...ward+Waage.jpg


                    Gruss Ludwig

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                      #11
                      PSA 49; GS 3+4; welche Therapie?

                      Hallo Hartmuth,

                      Meine Sicht der Dinge: Die Ergebnisse der SCT- und PET-Untersuchung dürfen nicht überbewertet werden. Sie besagen lediglich, dass keine größeren, abbildbaren Metastasen erkannt werden konnten. Daß bösartige Zellanhäufungen bis zu Erbsengröße nicht in bildlichen Verfahren erkannt und dargestellt werden können, regt nicht gerade die Zuversicht an, auch wenn man erfahrt, dass es keine größeren Ansammlungen gibt. Ich
                      Da Du ja eine HB machst konnte es bei der PET/CT nicht anzeigen und hat Dir so gut wie nich gebracht!

                      Hast Du auch mal darüber nachgedacht eine TKTL1 pathologische Untersuchung von deinen Biopsien machen zu lassen? zumindest währe danach eine entsprechende vernünftige Ernährungs Umstellung zu machen!

                      Wie das gemacht wird, kannst Du dich sehr gerne an mich wenden. Die path. Untersuchung kostet mit Rücksendung der Biopsien ca 87 €.

                      Wünsche Dir viel Glück beim weiteren vorgehen
                      Helmut

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                        #12
                        PET/CT-Untersuchung

                        Hallo Helmut,

                        danke für Deine Antwort. Die SAche mit der PET/CT-Untersuchung irritiert mich jetzt doch etwas. Du hattest mich ja darauf hingewiesen gehabt, daß es hier eine PSA-Grenze gibt. Nochmals danke für den Hinweis. Bei meiner jetzigen Untersuchung am 14.8. dürfte dieser bei ca. 7 gewesen sein. Ich hatte auch extra nocheinmal in Tübingen angerufen, wie es sich mit der HB verhält und ob ich die Flutamid absetzen soll oder nicht. Die 1-Monatsspritze Eligard lag 20 Tage zurück. Man antwortete mir, daß dies nicht nötig sei. Was darf ich nun annehmen?
                        In meinen Ausführungen ging es mir auch prinzipiell darum sich vor Augen zu führen, daß technologisch bedingt das PET/CT Tumoren erst ab Erbsengröße anzeigen kann. Und dies ist wahrlich kein Anlaß einen negativen Befund zu sehr zu bejubeln, denn der Befund heißt ja nicht "keine Metastasen".

                        Auf Dein Angebot mit der TKTL1-Untersuchung komme ich auf jeden Fall noch zurück.

                        Alles Gute und ein schönes Wochenende.

                        Gruß Hartmut
                        Grüße
                        Hartmut

                        Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                          #13
                          Knochenschmerzen unter HB3

                          Hallo zusammen,
                          gestern habe ich meinen neuen PSA-Wert erhalten: 0,14 und damit im Plan und das beruhigt. Seit ca 2 Wochen jedoch spüre ich mehr oder weniger lang andauernde deutliche Schmerzen an den Mittelfußknochen, an den Händen und Oberarmen sowie im Beckenbereich, teilweise mit wechselnder Lokalität, die ich nicht deuten kann. Knochenschmerzen kann ich als Nebenwirkungen meiner Medikamente (Flutamid, Eligard, Finamed) auf den Beipackzetteln nicht erkennen und osteroporotische Vorgänge kann ich mir nach 3,5 Monaten HB3 eigentlich noch nicht vorstellen. Bammel habe ich jedoch davor, dass sich hier bereits Knochenmetastasen bemerkbar machen. Bei meinem Ausgangs-PSA von 49 ist dies wohl nicht ganz von der Hand zu weisen. Ich hatte mir bislang Zeit gelassen, ein Bisphosphonat hinzunehmen, jedoch für die nächste Zeit geplant gehabt. Sollte ich doch zu lange gewartet haben? Wie ist eure Meinung dazu?

                          Grüße aus Rudersberg

                          Hartmut
                          Grüße
                          Hartmut

                          Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                            #14
                            Hallo Hartmuth, auf Grund meiner eigenen Erfahrungen würde ich bezüglich Schmerzen der Füsse, Hände und Arme die Knochen- und Muskelveränderungen durch den Testosteronmangel für das Allerwahrscheinlichste halten.

                            Ich begann am 1.7.01 mit der DHB und war mit meiner Frau im Oktober 01 im Bayerischen Wald für eine Woche.
                            Die Schmerzen dort habe ich noch "gut" in Erinnerung,

                            Die Schmerzen der Hand und Fussrücken verschwanden erst nach Wiederkehr des Testosterons im Herbst 02, aber dann innerhalb weniger Tage.

                            Und ich hatte nicht eine einzige Metastase.

                            Anderen ging es ähnlich.

                            Gruss Ludwig
                            Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

                            https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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                              #15
                              Hallo Hartmut,
                              im Zusammenhang mit der DHB wurde hier schon häufiger über Neuropathien berichtet, die nicht in das übliche Ursachenmuster von solchen Nervenschmerzen passten. Die Erklärung von Ludwig scheint mir sehr wahrscheinlich. Da wäre es noch interessant, wie sich die Anderen dazu äußern, die sich schon mit Neuropathien herumschlagen mussten.

                              Herzliche Grüße
                              Heribert

                              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                              myProstate.eu
                              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                              (Luciano de Crescenzo)

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