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Humane Therapie für meinen Vater, aber welche?

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    Humane Therapie für meinen Vater, aber welche?

    Vor 3 Wochen wurde bei meinem Vater, die Diagnose "Prostata-Ca" festgestellt.
    Biopsiebefund:

    Makroskopisch:

    in I. von rechts fünf minimal 1cm und max. 2,3cm lange FNP`s.
    in II. von links fünf minimal 0,5cm und max. 2,5 cm lange FNP`s.

    Beurteilung:

    Anteile eines mäßig differenzierten, tubulär strukturierten Adenocarcinoms der Prostata rechts in I. und links in II.

    Malignitätsgrad: G2
    Gleason-Score: 3+3=6
    ICDO: M-8211/3

    Therapie:

    Androgenblockade Profact Depot 3 Monatsimpl.

    Am 30.07.07 erfolgt ein Knochenszintigram

    Mein Vater ist 79 Jahre, organisch kerngesund, gesunde Lebenseinstellung und Qualität, geistig fit und glücklich verheiratet.
    Nach schriftlicher Anfrage (bezüglich weiterem Therapievorgehen), beim Prostatazentrum Köln, riet man mir, von der radikalen Prostataresektion (auf Grund des Alters meines Vaters ab), und zog die Brachytherapie (Seed implantation) vor, da beide Verfahren, den gleichen Erfolg zeigen werden, nur die Brachytherapie wäre schonender für meinen Vater.
    Andererseits wird die OP-Methode nach DaVinci, auch als sehr schonend beschrieben, aber für was entscheiden wir uns?
    Ich möchte meinen Vater jegliche psychische und informative Unterstützung zukommen lassen, doch letztendlich, soll er dann entscheiden, welche Therapie für ihn, am humansten ist.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn ich weitere Informationen von Ihnen bekomme, wie wir weiter in Sachen der Diagnostik und der Therapie vorgehen sollen.
    Da es sich um einen sehr langsamen Krankheitsverlauf handelt, möchte ich diese Zeit nutzen, um alle Möglichkeiten zu nutzen, die meinen Vater weiterhelfen, um seine Lebensqualität weiter zu behalten.

    Herzlichen Dank an alle, die uns informativ weiterhelfen werden.

    Gruß

    Frank

    #2
    Hallo Frank.

    das Knochenscintigram wird o.B. lauten, es scheint Standart ztu sein. Man muß bedenken, daß 80 % der 80 Jährigen PK haben. Wie war die PSA Entwicklung, mehrere Messungen sind erforderlich zur Beurteilung. Wie groß ist die Prostata, wie sind die evtl. Beschwerden, vermutlich keine. Wie ernährt dein Vater sich, ich empfehle immer eine Umstellung (manche lachen darüber), mir hat es nicht geschadet und auch nicht die Lebensqulität verschlechtert. Ihr habt viel Zeit, euch zu informieren. Es gibt auch die WW-Methode, ihr seit bei mir an einen nur HBler geraten.

    Gruß Hans

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      #3
      Hallo Hans,
      Herzlichen Dank für Dein schnelles Info.
      PSA-Entwicklung: erste PSA; 5,2, zweite; 3,1
      Es bestehen keinerlei Beschwerden.
      Ernährung ist normal.
      Was ist die WW-Methode (Vater hat Altersdiabetes)?
      Was ist ein HBler?

      Gruß

      Frank

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        #4
        Wait and See = WW

        Hallo Frank, das heißt Warten und Beobachten und HBler ist einer, der nur Hormonblockaden gemacht hat.

        Gruß Hutschi

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          #5
          Humane Therapie für meinen Vater, aber welche?

          Grüß Dich Frank,

          Zitat von Frank:
          PSA-Entwicklung: erste PSA; 5,2, zweite; 3,1

          Gebe doch mal das Datum der gemachten PSA-Wert in TT.MM.JJJJ damit kann man den PSA-VZ berechnen wie die Verdoppelungszeit liegt!

          Wenn aber der PSA-Wert 5,2 ng/ml der Erste, also von einem älterem Datum ist und der Zweite PSA-Wert 3,1 ng/ml jüngerns Datums, dann kann etwas nicht stimmen? schaue nochmals nach wie das ist!

          Gruß, Helmut

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            #6
            Hallo Helmut,

            dankeschön für Deine Antwort, ich informiere mich morgen nach den Abständen der PSA Werten und werde Dich informieren.

            Gruß

            Frank

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              #7
              Hallo Frank,

              die eingeleitete Hormonblockade mit einem LHRH-Hemmer (Spritze) scheint mir in Anbetracht des Alters Ihres Vaters eine angemessene Maßnahme zu sein.

              Einen 79-jährigen operiert man normalerwiese nicht mehr, weil die Folgen der OP meist dramatischer sind, als die Beschwerden durch den Prostatakrebs im Alter. Man setzt eine Lebenserwartung von 10 - 15 Jahren voraus, um eine OP in Betracht zu ziehen. Allerdings ist das "biologische" und nicht das tatsächliche Alter gemeint.

              Für Ihren Vater käme auf Grund der günstigen Werte auch eine abwartende Strategie in Frage (Aufmerksames Beobachten). Aber dazu muß man die Nerven als Betroffener haben. Wir haben einen 87 jährigen in unserer Gruppe,der vor rund 8 Jahren einen Prostatakrebs diagnostiziert bekam und sich für "Wait and see" entschieden hat und damit bis heute glücklich, zufrieden und ohne Beschwerden lebt.

              Zur Hormblockade mit Spritze:

              Ihr Vater wird hauptsächlich unter Hitzewallungen leiden. Später - so nach 3 - 5 Monaten - kommt ein totaler Libidoverlust dazu. Weitere Nebenwirkungen können Osteoporose, Depressionen etc. sein.

              Allerdings kann Ihr Vater bei guter PSA-Entwicklung ( so unter 1,0) auch zur intermittierenden Hormonblockade (unterbrechenden) überwechseln. Dann ist er in dieser Zeit von den Nebenwirkungen frei.

              Sie schreiben, dass Ihr Vater in einer "glücklichen" Beziehung lebt. Hier mein Ratschlag: Da unter der Hormonblockade der Betroffene normalerweise jegliches sexuelles Interesse verliert, wendet er sich oft auch unwillkürlich von seinem Partner/Partnerin ab. Obwohl einer Zuwendung in Form von Gesprächen und Zärtlichkeiten nichts im Wege steht. Der Partner oder die Partnerin verstehen diese Abwendung oft falsch und meinen, "mein Partner" liebt mich nicht mehr. Hier ist es hilfreich, wenn der Betroffenen "gedanklich" gegensteuert und seiner Partnerin sich weiterhin Aufmerksamkeit schenkt, und sei es "nur" in Form von Gesprächen.

              Herzliche Grüße

              Hansjörg Burger
              Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.
              Ressort erektile Dysfunktion und Sexualiät im BPS

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                #8
                Hallo Frank. Deine Sorge kann ich verstehen. Der PSA-Wert Deines Vaters ist nicht sehr erhöht. Der Gleason-Grad ist zwar grenzwertig, aber es zeichnet sich doch eine niedrige Wachstumsrate ab.
                In ähnlicher Situation würde ich gar nichts tun, nur in regelmässigen Abständen den PSA-Wert messen und die Wachstumsgeschwindigkeit kontrollieren.
                Jede radikale Therapie, auch Seeds-Implantation und daVinci würde ich ablehnen. Auch eine Hormontherapie erscheint mir wegen der oft sehr belastenden Nebenwirkungen als Übertherapie.
                Also Wait and see.
                Wenn es mein Vater wäre, würde ich vom Biopsiematerial eine DNA-Analyse machen lassen (als Zweitbefund eine Kassenleistung). Vom Histogramm kann ein Zytopathologe oder entsprechend geschulter Urologe ablesen, ob eine Hormontherapie überhaupt Sinn macht. Das gäbe dann grösstmögliche Sicherheit.
                Alles Gute.
                Gruss, Reinardo

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                  #9
                  Hallo Frank,

                  möchte mich Hansjörgs Meinung anschließen und ein paar eigene Gedanken anfügen.

                  1. Auch in unserer Selbsthilfegruppe habe wir einen "Club der über 75jährigen" - 5 Herren an der Zahl. Allesamt in guter Verfassung und Zukunftspläne machend. Jeder von Ihnen hat eine Form der unterbrechenden Hormonblockade (HB) durchgeführt (mindestens jedoch eine zweifache HB) und sie nehmen nun entweder keine Medikamente mehr gegen das PCa, oder aber fortlaufend einen 5alpha Reduktasehemmer. Jeder von Ihnen ist zufrieden mit dem eingeschlagenen Weg. Auf der Basis der bisherigen Ergebnisse ist die Prognose gut - keine lokale Intervention zu erwarten.

                  2. Damit dieser Therapiepfad auch mit größt möglicher Sicherheit gegangen wird, haben diese Herren folgende Verlaufskontrollen durchführen lassen -

                  a. Prüfung des Testosterons unter Hormonblockade wenn auch LH/RH Analogon gegeben wurde.
                  b. Prüfung des PSA selbstverständlich und fortlaufend.
                  c. Prüfung des PAP, NSE u. CGA je einmal am Beginn der Therapie und am Ende der Therapie.

                  Die Nebenwirkungen waren bei allen erträglich. Schwitzen wurde gut kontrolliert durch Cyproteronacetat oder durch ein auf die Haut aufzutragendes Progesterongel (kleine Fläche ca. 2 qcm).

                  Komplementär haben die Männer durchgängig pro Tag mindestens 2.000 Int. Einheiten Vit D3 (Cholecalciferol) und eine geringe Dosis Kalzium für die Knochenstabilität eingenommen. Andere Nahrungsergänzungsmittel führten sie zu auf der Basis von Ergebnissen der Prüfung des Vitamin- u. Mineralstatus. Eine andere untestützende Maßnahme ist ihre Teilnahme an den Treffen der Selbsthilfegruppe. So bleiben sie auf dem Laufenden, können eigene Fragen klären und helfen Neuhinzukommenden.

                  Günter

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                    #10
                    Hallo Günter,

                    herzlichen Dank für Deine sehr informellen Hinweise.

                    Heute wurde bei meinem Vater ein Knochenszintigram durchgeführt, mit dem Ergebnis, daß es keinen Anhalt für Knochenmetastasen gibt. Unsere gesamte Familie hat sich sehr über dieses Ergebnis gefreut.
                    Trotzdem forsche ich weiter nach, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Seedimplantation, als prophylaktische Maßnahme durchzuführen.
                    Gleichzeitig suche ich noch nach einer Ernährungsaufstellung für Prostata-Ca Patienten.

                    Gruß

                    Frank

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                      #11
                      Hallo Hansjörg Burger,

                      herzlichen Dank für Ihre sehr guten Informationen.

                      Gilt die Seedimplantation auch als prohylaktische Maßnahme, um zu verhindern, daß es eines Tages zu Knochenmetastasen kommt und denen darausfolgenden Komplikationen (weitere Krankheitsverlauf unter Chemotherapie)?
                      Gibt es eine Nahrungsumstellung für Prostata-Ca Patienten, die den weiteren Krankheitsverlauf, positiv beeinflussen?

                      Gruß

                      Frank

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                        #12
                        Hallo Helmut 2,

                        ich habe jetzt alle vorliegenden PSA-Werte, werde diese ordnen und im Krankheitsverlauf veröffentlichen.

                        Gruß

                        Frank

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                          #13
                          Humane Therapie für meinen Vater, aber welche?

                          Hallo Frank,

                          Profil von Franks Vater:
                          26.09.1989 Feststellung eines Prostataadenoms
                          18.03.2004 PSA-Wert 3,66
                          17.03.2005 PSA-Wert 4.4
                          17.03.2006 PSA-Wert 5,3
                          18.06.2007 PSA-Wert 3,7

                          PSA-VZ beträgt von der Zeit 17.3.05 bis 17.03.06 = 44 Monate! Ein sehr guter Wert.

                          PSA-VZ in der Zeit von 17.03.06 bis 18.06.07 kann der VZ nicht berechnet werden da fallent!

                          Erhielt dein Vater nach der Zeit 17.03.2006 ein Antiandrogen, weil der PSA-Wert von 5,3 ng/ml auf 3,7 ng/ml gefallen ist? andernfalls sollte der Urologe überprüfen ob hier nicht auch noch eine Postatitis vor liegt!

                          Da dein Vater jetzt eine LHRH – Analoga Spritze erhielt, sollte den Blutwert Testosteron gemacht werden um zu sehen wie der Wert im vierteljährlichen Rytmus fällt.

                          Alles Gute für dein Vater
                          Helmut

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                            #14
                            Hallo Helmut,

                            herzlichen Dank für Deine Antwort.
                            Mein Vater erhielt erst am 19.07.2007 seine erste LHRH-Analoga Spritze. Am 07.08.2007 wird der Testosteron-Wert kontrolliert.
                            Könnte die Brachytherapie (Seedimplantation) auch eine prophylaktische Maßnahme sein, daß es irgendwann nicht zu Metastasenbildung kommen kann?
                            Gibt es bestimmte Ernährungsmaßnahmen, die sich positiv auf den Verlauf des Prostata-Ca auswirken?

                            Gruß

                            Frank

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                              #15
                              Humane Therapie für meinen Vater, aber welche?

                              Hallo, lieber Frank,

                              mir ist noch was aufgefallen und zwar Tamsulosin-dura® 0,4 mg wurde das schon vor dem 18.06.07 verabreicht dann würde es erklären, daß der PSA-Wert gefallen ist!

                              Siehe Packungsbeilage Tamsulosin-dura 0,4 mg mögliche Ursache.

                              Gruß, Helmut

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