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PSA 440 ng/ml

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    PSA 440 ng/ml

    Guten Tag zusammen,

    meine nachstehende Frage habe ich bereits in anderen Foren gestellt und auch einige hilfreiche Antworten erhalten, die geschilderte Situation ist allerdings unverändert und ich bin nach wie vor total hilflos.

    Mein Vater (76 J.) wurde vor einigen Tagen aufgrund eines Schlaganfalls stationär in einem Krankenhaus aufgenommen, dort wurde bei einer Blutuntersuchung ein PSA-Wert von 440 ng/ml festgestellt (die Ärztin hat mir erklärt, dieser Wert wird bei älteren Herren routinemäßig erhoben). Nach allem was ich mittlerweile gelesen habe, ist dieser Wert so riesig hoch, dass ich das Gefühl habe, es ist überhaupt nichts mehr zu machen :-(
    Mein Vater sollte eigentlich nach Feststellung des Wertes zu einer Biopsie gehen, die aber kurzfristig abgesagt wurde, weil er blutverdünnende Mittel einimmt. Er ist aufgrund seines Schlaganfalls schon sehr frustriert und traurig und weiß bis jetzt noch nicht, WIE stark erhöht seine Werte sind. Am Freitag wurde er aus dem Krankenhaus entlassen, die Reha hat gestern begonnen, leider habe ich dort keinen Arzt sprechen können.
    Ich habe keine Ahnung, wie wir ihm das sagen sollen, und wie es jetzt weitergehen soll, - gibt es bei diesem Wert überhaupt noch etwas zu hoffen???
    Meine größte Angst ist es, dass mein Vater total resigniert, wenn er davon hört. Er und meine Mutter sind total auf die Verarbeitung des Schlaganfalls fixiert - und das ist schon gerade schlimm genug -. Mein Vater dachte bis zum 19.Juli er sei ein ziemlich gesunder, älterer Herr und jetzt das.... Ich bin dankbar für jeden Tip der ein bißchen Mut macht,
    viele Grüße
    Julia

    #2
    Hallo Julia,
    der PSA- Wert ist hoch, dennoch ist die Situation nicht so, dass man gleich verzweifeln müsste. Es gibt hier im Forum einige die mit einem Ausagngs PSa in dieser Höhe oder darüber in eine Therapie eingestiegen sind. Ich gehe davon aus. dass sich der eine oder andere dazu noch meldet.

    Wichtig um eine Aussage treffen zu können ist der konkrete Nachweise
    des Karzinoms und dessen Einstufung in Form Gleason-werts.

    Dies kann nur durch eine Biopsie erfolgen. Der nächste Schritt wär dies
    in die Wege zu leiten.

    Alles alles Gute
    Wolfgang

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      #3
      Hallo Julia,

      ich bin einer mit einem höheren bPSA von 740 und recht gut beinander, allerdings jünger als dein Vater, mit gesundem Herzen. Dein Vater kann sich beruhigen und nach einiger Zeit, evtl. in der Reha eine 2. PSA Messung ohne Stress, machen lassen. Es muß kein PK sein, evtl. auch eine Entzündung, die Prostatagröße spielt eine Rolle u.v.m.

      Viel Erfolg, Hans

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        #4
        Hallo Julia

        Es tut mir leid, dass Dein Vater und Ihr, die ganze Familie gleich an zwei Fronten kämpfen müsst.
        Der relativ hohe PSA-Wert deutet zwar auf einen PCa hin und muss in absehbarer Zeit eindeutig diagnostiziert und behandelt werden, die Folgen oder Restfolgen des Apoplex zu bekämpfen, stehen aber nach meinem Dafürhalten zunächst im Vordergrund. Und die wirksamste Methode einen weiteren Schlaganfall zu verhinder, ist die Marcumarisierrung bei stressfreiem Leben.

        Ich glaube auch nicht, dass eine sofortige Unterbrechung der schonenden Schlaganfall-Therapie und der sofortige Einstieg in die PCa-Diagnostik und Behandlung, Deinem Vater irgendwelche Vorteile bringen könnten. Ich hielte es im Gegenteil für weitaus verantwortlicher in den nächsten 4 - 6 Wochen die eingeleitete Therapie wie eingeschlagen fortzuführen und dann erst mit der PCa-Diagnostik zu beginnen.

        Hierbei würde ich mich, um eine möglichst belastungsarme Diagnostik zu erreichen, um eine Ultraschall gesteuerte Feinnadel-Biopsie bemühen, die im Falle Deines Vaters zur Diagnosesicherung absolut ausreichend wäre.
        Hier im Forum gibt es einige Betroffene, die Dir darüber umfassende Auskünfte geben können.
        Ich wünsche Euch die Kraft auch diese Situation zu meistern und Deinem Vater alles Gute
        Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          Liebe Julia,

          mein Mann (45) hatte vor Beginn der Therapie einen PSA-Wert von 3.500, und es geht ihm gut. Der Wert Deines Vaters ist also nicht zwingend das Ende, das zu Deiner Beruhigung.

          Die doppelte Belastung durch Apoplex und nun möglicherweise Prostata-Ca ist natürlich ein echter Hammer, das tut mir sehr leid für Euch alle. Heribert hat das geschrieben, was ich denke.

          Deinem Vater und Euch alles Gute
          Andrea

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            #6
            PSA

            Liebe Julia

            Du wirst leider nicht darum herumkommen, Deinen Eltern reinen Wein einzuschenken, doch glaube ich, dass Du es verantworten kannst, dabei ein wenig optimistisch zu sein. PK wächst in der Regel langsam, und ein hoher PSA braucht keineswegs eine Katastrophe zu sein. Ganz abgesehen davon, dass die Ursache oder wenigstens eine Mit-Ursache des PSA-Wertes auch eine Entzündung sein könnte. Ich selber bekam meine Diagnose im Herbst 2000 mit PSA > 200 und Lymphknotenmetastasen. Das war vor nun knapp siene Jahren. Wenn Du Dich für Einzelheiten interessierst: Du findest sie in meinem Profil.

            Deinem Vater wünscht herzlich alles Gute

            Jürg
            Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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              #7
              Herzlichen Dank für Eure Antworten.
              Ich habe gestern mit dem behandelnden Arzt in der Reha-Klinik gesprochen. Er hat mir vorgeschlagen, während des Aufenthaltes den PSA-Wert nochmals zu prüfen und erst im Anschluß an die Reha weitere urologische Untersuchungen durchführen zu lassen um die Reha-Maßnahme nicht zu gefährden. Aus seiner Sicht sei nicht zu befürchten, dass diese Wartezeit den weiteren Gesundheitszustand meines Vaters verschlechtert.
              Das große Problem ist, dass mein Vater aufgrund des Schlaganfalles in einer relativ schlechten Verfassung ist. Er kann so gut wie gar nicht sprechen und ist leider auch geistig verwirrter, als es am Anfang den Anschein hatte. Der Gedanke, ihn in diesem Zustand mit einem weiteren solchen Schlag zu konfrontieren, ist sehr schlimm. Ich hoffe, dass es in der Reha-Klinik in dieser Hinsicht bergauf geht um dann alles weitere in Angriff nehmen zu können.
              Liebe Grüße,
              Julia

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                #8
                Abwarten und Ruhe bewahren

                Hallo Julia,
                zunächst mal möchte ich dich beruhigen: In einer solchen Situation (dieser akute Zustand eines Schlaganfalls in Verbindung mit dem Lebensalter) ist eine Prostatakrebsdiagnose zweit-, wenn nicht drittrangig. Ich würde alle Energie in die Schlaganfall-Rehabilitation stecken. Wenn sich in sechs bis zwölf Monaten herausstellt, dass diese gut gelungen ist und dein Vater stabil zurechtkommt, kann das Prostatathema evtl. wieder aufgegriffen werden.
                Der konkrete Ratschlag wäre also, ihm nichts davon zu sagen.
                Wie andere schon geschrieben haben, wäre ohnehin abzuwarten, ob sich der PSA-Wert wieder ändert. Vielleicht gibt es andere Gründe, die den Wert so nach oben getrieben haben.
                Natürlich gibt es auch Fälle von schwerem Prostatakrebs, die den Betroffenen in relativ kurzer Zeit töten. Das ist schlimm, und ich hoffe, dass dies bei deinem Vater nicht der Fall ist. Ein hoher PSA-Wert ist aber niemals ein Beweis dafür, dass ein solcher Fall vorliegt. Diese wirklich schweren Fälle sind aber nur ein kleiner Teil von allen Prostatakrebsfällen; und es kommt die Unsicherheit oder Möglichkeit hinzu, dass man dann vielleicht ohnehin nicht mehr helfen kann, sondern die Behandlung nur eine zusätzliche Belastung ist. Auch das ist ein Grund, warum ich deinem Vater nichts sagen würde, sondern meine Kraft in die Schlaganfallsache stecken würde.

                In diesem Alter ist andererseits der Prozentsatz von Männern, die unwissender Weise Prostatakrebs haben und im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre an einer anderen Krankheit sterben, hoch. Wenn die das mit dem Krebs wissen würden, hätten sie nur Nachteile, aber keine Vorteile, weil sie den Prostatakrebs niemals bemerken werden und auch nicht daran sterben. Es gibt ein Patientenrecht auf Nicht-Wissen.

                Genau deshalb juckt es mich allerdings noch anzumerken, dass ich (als Nicht-Jurist) diese Vorgehensweise des Krankenhauses im strafrechtlichen Sinne für Körperverletzung halte. Es gehört nicht zu deren Aufgaben, im Rahmen einer akuten Schlaganfall-Behandlung den PSA-Wert eines Patienten ohne dessen Zustimmung (oder seiner Angehörigen) zu bestimmen und den dann auch noch mitzuteilen. Das ist skandalös. Mir ist klar, dass ihr anderes zu tun habt in dieser Situation, aber man sollte sich eigentlich beim Krankenhaus beschweren (oder gleich bei der Polizei).
                Mich würde interessieren, ob so etwas als Anweisung von oben aus der Krankenhausverwaltung kommt ("Macht mal ein paar PSA-Tests bei den alten Patienten, die Urologie ist nicht ausreichend ausgelastet ..."). Wenn man sieht, wie manche Krankenhäuser wirtschaftlich unter Druck stehen, würde mich nichts mehr wundern.

                So, das musste ich mal loswerden, ich bitte um Verständnis ...
                Ich gebe zu, für eure aktuelle Situation ist es nicht wichtig.

                Deinem Vater und dir alle Gute!
                Stefan

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