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Vater Prostatakrebs - Suche hoffnungsvolle Beispiele

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    Vater Prostatakrebs - Suche hoffnungsvolle Beispiele

    Hallo allerseits,
    mein Vater, 75 Jahre, ist Ende Mai 2007 mit akutem Nierenversagen auf die Intensivstation per Rettungshubschrauber gekommen. Die Ursache war ein postrenaler Harnverhalt, Kreatinin < 12, Kalium 9, also lebensbedrohliche Werte, als Ursache stellte sich ein Prostatacarzinom Gleason 4+5 heraus, PSA 783. Erst einmal großer Schock, Lymphknoten- und Knochenmetastasen.
    Aktuell unter LHRH-Analoga, Casodex 50 und Zometa 4 mg 1x /Monat (wobei ich auf Zometa gedrängt habe, die KLinikärzte waren z.T. gerade erst mit dem Studium fertig und Chef- oder Oberarzt habe ich, obwohl ich täglich zu Besuch war, nie gesehen) deutliche Verbesserung.
    Schon nach drei WOchen PSA auf 137 gesunken, mein Vater hat wieder normale Nierenwerte (Krea 1,1, Kalium 3,4), kann seit einigen Tagen wieder Autofahren und fühlt sich fit, obwohl die Ärzte direkt nach seiner Aufnahme meinten, er müsse lebenslang an die Dialyse und irgendwann wirken die Hormone nicht mehr etc.etc.

    Ich kenne also alle "gruseligen" Details, möchte deshalb lieber hier im Forum etwas von Betroffenen hören, denen es vielleicht auch nach solchen dramatischen Anfängen später deutlich besser ging. Meinem Vater würde im Moment keiner ansehen, wie krank er ist, er hat sich wahnsinnig gut erholt, allerdings ist er immer noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, weil er 5 Wochen in der Klinik war und erst am 27. Juni entlassen wurde. Z.Zt. hat er noch einen suprapubischen Katheter mit Ventil, da trotz zweimaliger TUR immer noch kein Harn kommt, obwohl die Öffnung laut Ärzten groß genug ist. Hat auch jemand von euch damit Erfahrungen? Gibt es die Möglichkeit, dass er irgendwann wieder vom Katheter weg kommt? (Er hat sich gut damit arrangiert, sich aber letzte Woche etwas geärgert, weil er damit nicht in der See schwimmen gehen konnte).

    Mein Vater war nie zu einer Vorsorgeuntersuchung, aber er macht sich im Nachhinein keine Vorwürfe, sondern sagt, dafür hat er in den Jahren, wo er schon krank war, glücklich gelebt ohne Belastungen, jetzt muss er eben Medikamente nehmen und will noch über 80 werden. Ich denke, die psychische Stabilität ist wichtig, ich möchte Mut machen, denn wie gesagt, schlimme Beispiele gibt es genug, darüber wissen wir auch alles.

    LG, Melanie

    #2
    Hallo Melanie,

    ich kann inhaltlich und fachlich nicht viel zu deinem Beitrag beitragen, freue mich aber mit dir, dass dein Vater sich trotz des fortgeschrittenen Krebses erstmal so gut erholt hat und den gesundheitlichen Einbruch mit dem Nierenversagen gut überstanden hat. Die Medikamente schlagen dem PSA-Wert nach zu urteilen auch gut an - das ist doch schon mal prima.

    Mein Vater ist acht Jahre jünger als deiner und der Krebs wurde verhältnismäßig früh entdeckt, trotzdem kam es nach der Erstbehandlung jetzt zu einem Rezidiv. Also eine völlig andere Situation, aber wie du bin ich auf der Suche nach vergleichbaren Fällen. Du wirst sicher viele positive Beispiele finden, die Mut machen.

    Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass Prostatakrebs immer mit einem sehr, sehr individuellen Verlauf verbunden ist. Die ganzen medizinischen Werte scheinen zwar gewisse Prognosen zu erlauben, aber Statistik kann dem einzelnen Patienten eigentlich egal sein. Es gibt immer wieder sehr erstaunliche Fälle, wo Patienten trotz ungünstiger Ausgangslage noch lange mit guter Lebensqualität überleben. Ich hoffe sehr, dass dein Vater auch dazu gehört. :-)

    Liebe Grüße
    Stefanie
    Zuletzt geändert von Tochter; 10.08.2007, 11:50.

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      #3
      Hallo Stefanie,
      danke für deinen Zuspruch.
      Ich denke auch, dass man indivduell schauen sollte und nachdem der erste Schock überwunden ist, das genießen, was man hat. Deshalb suche ich ja gerade auch nach Berichten Betroffener, die über Lebensqualität berichten können, denn als ich die Diagnose hörte und in Google unter PSA > 700 recherchierte, waren die ersten Berichte, die ich fand, ganz furchtbar. Andererseits sehe ich, wie gut es meinem Vater jetzt geht (na ja, verhältnismäßig gut, aber für jemanden, der dem Tod erst am 25. Mai von der Schippe gesprungen ist, super).

      Gruß, Melanie

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        #4
        Hallo Tochter 75,

        schau in mein Profil, dann siehst du wie es auch funktionieren kann. Ich muß zum Essen. Ihr werdet noch mehr hören.

        Gruß Hans

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          #5
          Danke, Hansi B.
          Dein Profil ist sehr aufschlussreich, es zeigt, dass man auch mit hohen PSA Werten initial gute Ergebnisse erzielen kann.
          Mein Vater hatte schon mehrere Monate, bevor es zum NIerenversagen kam, starkte Schweißausbrüche, so stark, dass er immer zwei Unterhemden am Tag verbrauchte, im Nachhinein wissen wir, dass es die Tumor-B-Symptomatik war. Unter Trenantone und Casodex hat er nur noch seltene, kurze Hitzewallungen, aber er schwitzt nicht mehr durch, außerdem scheinen einige der Lymphknoten subjektiv vom Tastbefund in der Leistengegend kleiner geworden zu sein. Da alles noch so frisch ist, hat mein Vater jetzt erst mal einen Urologen, aber wir haben schon eine Adresse eines guten Onkologen. Er wollte jedoch erst warten, bis sein Urologe am 22. 8. wieder aus dem Urlaub zurück ist und dann das weitere Prozedere, ob Onkologe jetzt schon sinnvoll ist, besprechen.
          Übrigens trinkt er jetzt auf mein Anraten jeden Tag ein Glas Granatapfelsaft.

          Gruß, Melanie

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            #6
            Hallo Melanie,

            wenn Du mal einen Blick in das Profil meines Mannes werfen möchtest? Es geht ihm körperlich gut!! Psychisch ist es natürlich manchmal etwas schwierig, aber bisher war ein Tief immer noch gut in den Griff zu kriegen.

            Alles Gute für Deinen Papa
            Andrea

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              #7
              Hallo Andrea,
              schön, dass es deinem Mann bei diesen Werten so gut geht! Obwohl ich es natürlich sehr traurig finde, dass er noch so jung ist und ihr so kleine Kinder habt, die schon so früh mit einer schweren Erkrankung des Vaters umgehen müssen.
              Andererseits, eure Beispiele zeigen, das Laborwerte ein Hinweis sind, aber keine unumstößlichen, ehernen Gesetze, die etwas über Lebensqualität und Lebenserwartung aussagen.
              Ich wünsche euch, dass es deinem Mann noch möglichst lange gut geht und deine Söhne ihren Vater auch noch haben, wenn er so alt ist, wie mein Vater.
              Gruß, Melanie

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                #8
                Hallo Melanie,

                eure Einstellung zu PK gefällt mir sehr gut, ist nicht unwichtig bei der Bewältigung. Ihr habt die Chance, die Fehler die wir gemacht haben, nicht alle geben es zu, zu vermeiden.

                Ich würde den GS 9 durch eine DNA-Z kontrollieren lassen. Wir kleines Grüppchen der DNAler wären sehr interessiert. Ihr könnt in Jahren (5, bei mir über 3) die Zellentwicklung kontrollieren.

                Wenn ihr etwas in das Immunsystem investieren wollt, lasst die NK-Zellaktivität jetzt am Anfang (dürfte im Keller sein) kontrolliern und später die Veränderung. Das machen wenige, kann man ein einer Hand abzählen.

                Das mit dem Katheder kenne ich nicht (von OPlern abgesehen), mein Uro ist da Spezialist.

                Zu empfehlen ist das 3. Medikament 5-Alpha- Red.H. Proscar bzw. Avodart (nehme ich momentan).

                Auch ich war nie bei einer Vorsorgeuntersuchung, wusste aber durch ein MRT wegen den Schmerzen, daß ich PK hatte. Meine HP meint mein PK (Metastasen) seien ca. 15 Jahre unerkannt gewachsen.

                Zometa alle 4 Wochen macht ihr, dabei bleiben, Zähne kontrollieren und QCT (Osteoporose) machen lassen.

                Ich mache gerade Ketokonazol + Volon, anstatt den nicht mehr funktionierenden Antiandrogen (Umkehrefekt), warum nicht auch schon früher (hallo Fachleute), anstatt der üblichen Chemoempfehlung. Daher regelmäßig PSA kontrollieren, Nadir erkenne, bei mir nach 8 Monaten und reagieren.

                War der PSA 783 die einzige Messung vor der HB?

                Habt ihr ein Knochenscintigram für spätere Kontrollmessungen, bei mir ruhen die Metastase (muß nicht immer so sein) machen lassen? Dein Vater hat keine Metastasenschmerzen (ich kenne sie), daß muss auch nicht immer so bleiben. So stark und rechtzeitig gegen den PK kämpfen ist die Devise.

                Ich mache noch eine Verrücktheit, lasse nach EPV- durch meine HP mich (Organe) und meine Medikamente "testen".

                Viel Erfolg, Hans

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                  #9
                  Hallo Hans,
                  danke für die Tipps.
                  Mein Vater hat Metastasenschmerzen, allerdings war er am 18.4., vor jener Diagnose, zum ersten mal seit 14 Jahren wieder beim Arzt, wegen Rückenschmerzen, die so heftig waren, dass er schon seit ca. 6 Monaten viel zu viel Ibuprofen geschluckt hatte. Auf dem Röntgenbild war nix zu sehen, außer einem uralten Bandscheibenvorfall vor 40 Jahren, auf den der Orthopäde das ganze schob und nicht mal Blut abgenommen hat. Nur eine Knochendichtemessung, die aber o.k. war.
                  In der Klinik sind Knochenszinti und Zielaufnahmen, sowie CTs mit Knochenfenster etc. gelaufen. aktuell ist mein Vater unter Durogesic 25 schmerzfrei, hat noch Arcoxia dazu, 1 Tbl. täglich, aber die hat er mal versucht abzusetzen, das funktionierte ca. 10 Tage, dann waren die Schmerzen leicht wieder da, deshalb jetzt wieder Arcoxia.

                  Gestern bin ich zum ersten Mal mit ihm wieder Auto gefahren, wo er am Steuer saß. Ohne Schmerzen und fast so fit wie früher, war das ein gutes Gefühl.

                  Er hat am 22. 8. den nächsten Urologentermin, da gibt es Zometa, Zahnarzt ist vermutlich nicht nötig, da er eine Vollprothese hat. Er will dann mit dem Urologen auch weiteres Vorgehen besprechen, danke für den DNA-Tipp.

                  Wir haben übrigens vorgestern eine neue Sichtweise entwickelt: Es störte uns, den Krebs als etwas fremdes, feindliches zu betrachten, chließlich sind es ja seine eigenen Körperzellen, so haben wir ein bisschen rumgealbert, das sind seine individualistischen Zellen, die kleinen "Hippi-Kolonien", die "Aussteiger". Ein paar Aussteiger kann jede Gesellschaft (oder jeder Körper) vertragen, nur müssen wir jetzt aufpassen, dass er nicht zuviele "Zellindividuen" bekommt, die einfach wachsen, wie es ihnen passt.

                  Als mein Vater noch in der KLinik war, war da ein junger Arzt, der war erschrocken, als wir sagten, wir wollen am 15. Juli in Urlaub fahren, aber als ich dem dann sagte: "Warum denn nicht? Sollen wir jetzt weinend in der Ecke sitzen und warten, dass alles schlimmer wird?" , war er richtig betroffen und gab zu, dass unsere Einstellung richtig sei. Mein Vater hat sich sehr gut erholt in diesem Urlaub und ich hätte sonst gar keinen machen können, wenn ich meine Eltern nicht mitgenommen hätte, weil mich das nervlich zu sehr aufgerieben hätte, mir immer Gedanken machen zu müssen.

                  Gruß, Melanie

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                    #10
                    Ach ja,
                    der PSA war der einzige vor HB, der nächste war dann 137.
                    Gruß, Melanie

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                      #11
                      Vater Prostatakrebs

                      Hallo Melanie,
                      um wenigstens von dem lästigen Bauchkatheder wegzukommen und die Blasenentleerung sofort ohne Lebensqualitätseinschränkungen über die vorhandene Harnröhre wieder herzustellen, gibt es nur das Einsetzen eines "Prostatastents", wie bei mir vor 2 Jahren nach einer Dauerharnblokade erfolgreich geschehen.
                      Wenn Du mehr darüber wissen möchtest, schicke mir eine persönliche Mitteilung.
                      Gruß
                      Hajoke
                      "Mein Profil und meine Geschichte" www.myProstate.eu

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