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Welcher PSA-Wert ist noch tolerabel

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    Welcher PSA-Wert ist noch tolerabel

    Hallo liebe Mitstreiter,
    Ich wurde im Dezember 2006 operiert. Es lag eine R1 - Situation vor. Bei der letzten Kontrolluntersuchung gab es keinen Hinweis auf ein Lokalrezediv. Der PSA-Wert war bisher immer kleiner 0,1. Der Wert im Juli betrug nun 0,1.
    Ab welchem PSA-Wert muß man sich Sorgen machen ?

    Inkontinenz und fehlende Erektion (trotz beidseitiger Nervenerhaltung)begleiten mich noch immer.

    Viele Grüße aus Schwaben

    Gustav

    #2
    Hallo Gustav,

    der nun gemessene Wert muss nun erst einemal bestättigt werden.

    Die Frage, ab wann man sich sorgen machen muss ist aus meiner Sicht nicht so einfach zu beantworten?

    Wird der Wert bestättigt und steigt weiter an so bedeutet dies, dass diese
    erste Therapie mit kurativem Ansatz leider versagt. Es bedeute nicht, dass es keine weiteren Therapiemöglichkeiten gibt.

    So wie Deine Ausgangslage war PSA um 8, GS 3+4=7, alle 19 entnommen Lymphkoten ohne Befall und der Aussage Verdacht auf R1, lässt sich der
    PSA-Anstieg vermutlich ,wenn er bestättigt wird auf ein Lokalredzidv, zurückführen. Dies könnte dann lokal mit Bestrahlung behandelt werden. Dabei stellt sich dann natürlich die Frage ab welchem PSA-Wert
    mit der Therapie gegonnen werden soll.

    Da kann man 2 Strategien verfolgen,
    sofort da ja klar ist dass ein Anstieg vorliegt und es sehr wahrscheinlich
    in Lokalrdzidiv ist

    warten bis dies dann auch Bildgeben durch PET nachgwiesen werden kann dies geht nicht vor ca. einem PSA 1,2.

    Ich persönlich würde den ersten Weg einschlagen.

    Bzgl. der Impotenz die regenertion der Nerven dauert aus eigener Erfahrung bis. 24. monate man muss aber daran arbeiten.


    Alles Alles Gute
    Wolfgang

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      #3
      Hallo Gustav, hallo Wowinke,

      bei meinem Vater war eine ähnliche Situation. PSA unter 10, Krebs "mittelagressiv" (ich vermute, das entspricht Gleason Score 7?), Prostatektomie im Herbst 2005 ohne befallene Lymphknoten, mit relativ baldigem (aber langsamen) Wiederanstieg des PSA-Wertes. Das wurde wohl lange Zeit beobachtet, nun soll bald bestrahlt werden.

      Was heißt "Verdacht auf R1"?

      Der Urologe meines Vaters scheint wohl auch eher von einem lokalen Rezidiv auszugehen, trotz des baldigen Anstiegs des PSA-Wertes nach der OP.

      Jetzt bin ich neugierig, was es mit "R1" auf sich hat.

      Gruß
      Tochter
      Zuletzt geändert von Tochter; 13.08.2007, 20:28.

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        #4
        Zitat von Tochter Beitrag anzeigen

        Was heißt "Verdacht auf R1"?

        Jetzt bin ich neugierig, was es mit "R1" auf sich hat.

        Gruß
        Tochter
        R1 ist eine pathologische Klassifizierung und bedeutet das mikroskopische
        Tumorreste an den Schnitträndern festgestellt wurden.
        Dies kann dann zu einem Rezidiv führen und wird sehr oft direkt mit Bestrahlung behandelt da man davon ausgeht in diesem Falle eine klare Aussage treffen zu können wo der "Feind" sitzt.

        P.

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          #5
          Hallo Gustav,
          ein Feuer sollte im Anfangsstadium gelöscht werden, und nicht erst wenn es richtig brennt. Du schreibst von einer eindeutigen R1-Situation, und da sind normalerweise weitere Maßnahmen notwendig und auch med. Standard. Was soll da die Warterei, bis der PSA-Wert wieder schön hoch ist. Die Höhe des PSA korreliert mit der Tumormasse!
          Anhand des herausoperierten Tumors läßt sich außerordentlich genau bestimmen, welche Agressivität das Teil besitzt. Es geht dabei nicht nur um Gleason-Score, sondern auch um spezifische Gewebe-Marker und eine mögliche DNA-Zytologie. Das sollte am besten in einem sehr guten Labor, wie z.B. Referenzpathologe Prof. Bonkhoff durchgeführt werden. Das sind keine aufwendigen Untersuchungen, sondern einfache, preiswert und schnell durchführbare Tests. Diese liefern aber eindeutige Aussagen, welche Therapien möglich, sinnvoll, weniger sinnvoll oder auch dringend empfehlenswert sind! Nebenbei auch, ob ein Risiko für Metastasierung besteht.
          Das das komplette Tumorgewebe zur Untersuchung vorliegt, ist ein Vorteil der OP, den man mit der normalen Biopsie nicht hat. Der sollte dann auch unbedingt für alle sinnvolle Untersuchungen genützt werden. Falls sich die Ärzte da herausreden wollen oder behaupten, das wäre nicht nötig, mußt Du standhaft bleiben. Du hast ein Recht auf eine Zweituntersuchung.
          Wurde Dir nach der OP nicht als zusätzliche Maßnahme eine Bestrahlung oder zumindest eine Hormonblockade empfohlen?
          Viele Grüße PeterP
          Zuletzt geändert von PeterP; 14.08.2007, 00:57.

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            #6
            PSA-Anstieg

            Hallo Gustav,
            Dein PSA-Anstieg sagt noch gar nichts aus.
            Bedenke, dass Du beidseitig nervenschonend operiert worden bist und
            somit sicherlich noch gutartiges Prostatagewebe verblieben ist, dass diesen Anstieg verursachen könnte.
            Also Ruhe bewahren und abwarten, wie sich Dein PSA-Wert entwickelt.
            Sollte er jedoch progressiv steigen sind entsprechende Therapien zu
            überlegen.
            Gruß Jörg (O)

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              #7
              Hallo Gustav,
              Ich habe erst gestern mit einem Urologen über den PSA Wert gesprochen.
              Nach seiner Aussage sind PSA Werte unter 0,1 durch die Ungenauigkeit nicht relevant.
              Ich wünsche dir das dein PSA nicht weiter steigt, und in Sachen Kontinenz eine Besserung eintritt.
              Deine Ausgangssituation ist mir jedoch unverständlich.
              Du hattest ein pt2a Tumor und wurdest beidseitig nervschonend operiert.
              Demnach dürfte es meiner Erachtens keine R1 Situation geben.( R1 heist für mich pt3)
              Gruß JoScho
              Zuletzt geändert von JoScho; 14.08.2007, 19:31.
              Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
              http://prostata.lima-city.de/
              oder auf:
              http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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                #8
                Welcher PSA-Wert ist noch tolerabel

                von JoScho Nach seiner Aussage sind PSA Werte unter 0,1 durch die Ungenauigkeit nicht relevant.
                Lieber JoScho,

                so würde ich die Meinung deines Urologen keinenfalls stehen lassen, denn man kann schon im Hunderstel wenn nicht gar im Tausendstel PSA ng/ml Bereich schon ein Rezidiv erkennen und mit dieser Äusserung stehe ich beim besten willen nicht alleine da und viele der neu Operierten sollten das beherzigen bzw. darauf bestehen!

                Gruß, Helmut

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                  #9
                  Zitat von JoScho
                  Ich habe erst gestern mit einem Urologen über den PSA Wert gesprochen.
                  Nach seiner Aussage sind PSA Werte unter 0,1 durch die Ungenauigkeit nicht relevant.
                  Hallo JoScho,

                  so ganz unrecht hat er nicht Dein Urologe. Man kann zwar durch die sehr sensitiven Messverfahren das Rezidiv bis zu einem Jahr früher feststellen, aber diese frühe Erkenntnis hat wenig Relevanz bezüglich der weiteren Behandlung. Mit der Begründung Ungenauigkeit liegt Dein Urologe nicht richtig.

                  R1-Resektion ist nicht gleichbedeutend pT3. Dazu kannst Du mal das folgende BPS-Magazin ab Seite 15 (Staging) studieren:



                  Gruß Dieter

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                    #10
                    Hallo liebe Freunde,
                    nach einer Kontrolluntersuchung ist der PSA Wert nun bei 0,11 . Mein Urologe meinst, dass ich mir noch keine Sorgen zu machen brauche.
                    Die R1 Situation (das Krebsgewebe reicht bis zur Schnittkante und es kann sein, dass Krebsgewebe im Körper zurückbleibt) wurde vom Patologen, der das operierte Material analysierte, festgestellt. Mein Operateur glaubt eher nicht daran, dass etwas zurückgeblieben ist.
                    Die gängige Vorgehensweise in meinem Fall wäre wohl, sollte sich der Verdacht auf ein weiterwachsen des Karzinoms bestätigen, eine Berstrahlung. Meine Sorge ist nun, da es um meine Kontinenz noch schlecht bestellt ist, muß ich hier mit einer weiteren Schädigung des Schließmuskels oder der Nerven, die dazu gehören, rechnen?

                    Liebe Grüße an alle
                    Gustav

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                      #11
                      Hallo Gustav,

                      schau Dir mal den Vortrag von Prof. Dr. med. Seegenschmiedt bei den "Magdeburger Prostatagesprächen 2006" an. Da wird alles beschrieben was man nach einem PSA Anstieg nach op.tun kann, und wann man damit beginnen soll.
                      http://80.237.208.89/vortraege/2006_.../vortrag2.html

                      Meines Wissens nach kann eine Bestrahlung erst durchgeführt werden wenn die Kontinenz wieder hergestellt ist.
                      Eine weitere möglichkeit, falls der PSA Wert weiter ansteigt wäre eine intermitierende Hormontherapie ADT 3 nach Dr. Strum. Er hat damit bei einem Rezidiv nach op. oder Bestrahlung gute Erfahrungen gemacht.
                      Wörtlich schreibt er in seinem Buch "Ein Ratgeber zum Prostatkrebs."

                      Die beeindruckensten Ergebnisse wurden bei Patienten erziehlt,die einen PSA-Rückfall nach einer RP,einer RT oder nach beiden Behandlungen erlitten, und die IAD als nächste Therapie wählten. Die durchnittliche
                      behandlungsfreie Phase für diese Patienten hat fünf Jahre überschritten, und ihr Ende ist immer noch nicht erreicht.

                      Die ADT3 hätte den Vorteil, das sie deine noch bestehende Inkontinenz nicht verschlechtert.

                      Alles Gute, Gruß Michael A.
                      Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

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                        #12
                        Zitat von gustav Beitrag anzeigen
                        Die gängige Vorgehensweise in meinem Fall wäre wohl, sollte sich der Verdacht auf ein weiterwachsen des Karzinoms bestätigen, eine Berstrahlung. Meine Sorge ist nun, da es um meine Kontinenz noch schlecht bestellt ist, muß ich hier mit einer weiteren Schädigung des Schließmuskels oder der Nerven, die dazu gehören, rechnen?
                        Gustav
                        Hallo Gustav,

                        es kommt wahrscheinlich auf die Art der Bestrahlung an. Wenn z.B. eine IMRT Bestrahlung in Frage kommt, wäre deine Angst zumindest was die Schließmuskel betrifft unbegründet. Bei der IMRT wird vorher i.d.R. der Lymphabflußbereich bestrahlt und dann die Prostataloge. Hierbei wird sehr genau bestrahlt und schon gar nicht bis zum Auspuff. Ich, nicht Prostatektomiert, hatte etwas Durchfall und eine irritierte Blase und beide Symptome sind nach wenigen Wochen nach Beendigung der Bestrahlung abgeklungen. Durch den Durchfall hatte ich den Eindruck, inkontinent zu sein, d.h. bei Flatulenten kam etwas feuchtes Land mit wenn ich nicht aufpasste. Andere, die ich dort kennen gelenrt habe, die Prostatektomiert waren und wegen Rezidiv bestrahlt wurden hatten ähnliche kurzzeitige Probleme. Was die Nerven (Potenz) betrifft wird dies als Mögliche Nebenwirkung allerdings erwähnt. Ich kenne aber keinen, der mit mir zur Bestrahlung war, der hierbei nachher schlechter dran war als vorher. Über andere Bestrahlungsmethoden kann ich nichts sagen.
                        Alles Gute,
                        Hans-W.

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                          #13
                          Hallo Gustav,

                          ich bin auch ein R1-ler. In 10/03 wurde ich operiert. Folgendes habe ich mir bei R1 eingeprägt:
                          • langsamer Anstieg des PSA nach der OP = eher Lokalrezitiv
                          • schneller Anstieg nach OP = eher Fernmetastasen
                          Bei mir ist das PSA schnell angestiegen. Die Fernmetastasen haben sich bestätigt. Inkontinent bin ich bis heute. Ich führe dies auf die Bestrahlung noch während meiner starken Inkontinenz zurück.

                          Lies Dir bitte mein Profil durch. Auch in Beiträgen habe ich schon ein paarmal über meine Situation berichtet. Ich wünsche Dir, dass Du die richtige Therapieentscheidung triffst.

                          Alles Gute
                          Werner

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