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    Termin bei Dignitas

    Lieber Fritz, (frimu, frihama)
    Wir wissen nicht ob es Dich berührt, dass es uns Leid täte, wenn Du, wie Du es vorhast, Dich vorzeitig von dieser Welt zu verabschieden.
    Es gibt Lebenssituationen wo man meint, es gäbe keine andere Option als diejenige, die man gedanklich ständig wiederholend so verfestigt, dass sie einem als einzige und richtige Entscheidung erscheint.
    Unzählige Menschen werden wohl so ihren Trugbildern schon aufgesessen sein und Fehlentscheidungen getroffen haben.
    Ringelnatz sagte: „Der Stein der Weisen sieht dem Stein der Narren zum Verwechseln ähnlich.“
    Noch vor kurzem hast Du im Forum demjenigen eine Geldsumme geboten, der Dir durch eine hilfreiche Behandlungsmethode noch ein Jahr Lebenszeit schenkt.
    Warum plötzlich diese Eile von der Welt zu kommen? Spürst Du, dass Deine negativen angstvollen Gedanken Dich so fest im Griff haben, dass geschenkte Lebenszeit in dem Fall gar kein Geschenk mehr ist?
    Deine Gedanken sind es, die Dich Deine viel beklagte mangelnde Lebensqualität nicht mehr leben lassen.
    Werde Meister Deines Denkens und Du wirst erleben, dass nicht die Lebensumstände es sind, die einen Menschen glücklich machen, sondern seine Überzeugungen.
    Im Anschluss ein sehr guter Beitrag von dem Facharzt der Urologie Dr. med. Bliemeister: Jeder denkt bei Krebs an qualvolles Siechtum, unstillbare Schmerzen und sicheren Tod . Gerade das trifft für das PCa nicht zu ! Die Krebsdiagnose selber löst solche Assoziationen aus deren Macht gerade auch darin besteht, daß der Verstand scheinbar wenig gegen sie ausrichten kann.
    Aber nur scheinbar, denn im Grunde sammeln sich hier alle Ängste, die Menschen zu allen Zeiten immer schon angesichts seiner Vergänglichkeit befallen haben. Er kann an diesen Ängsten wachsen oder zerbrechen – aber nicht an ihrer Existenz rütteln. Heute – wo der Verstand regiert und die Hilfe der großen Religionen von sich weist – werden diese Ängste vorwiegend verdrängt. Der Umgang mit ihnen kennt keine Patentrezepte, aber immerhin Vorsorge!
    Jeder kann und sollte für sich klären, wie er zu seiner Zeit sein Ende selber gestalten möchte: zu Hause im vertrautem Kreis oder anonym im Krankenhaus. Jede Vorsorge in diese Richtung wirkt angstlösend, denn allein Sterben bleibt uns allen sicher.
    Gar nicht sicher ist wie und woran wir sterben müssen :
    es sterben sehr viel mehr Männer mit als am PCa!
    Auch wenn das PCa nicht zu beseitigen ist gilt:
    MANN KANN DAMIT (ÜBER-)LEBEN !!!
    Wenn das wie bedacht wurde, fällt eine große Last ab ! Jene Kraft, welche diese Last tragen mußte wird frei für Ziele, die das Leben weiten und erfüllen können. Ziel wird dann Leben - und nicht Kampf gegen Krankheit !
    Kann es nicht als Ziel lohnend sein sich als Ganzes dadurch zu finden , daß ein Teil unseres Selbst krank wurde ? Wenn Schicksal - als Krankheit – Sinn birgt, dann vielleicht den, sich durch diese Infrage Stellung neu zu finden ?
    Gibt es dazu lebenswerte Alternativen ?
    Genau das meint ein Indisches Sprichwort:
    “ Jedes Problem trägt ein Geschenk in der Hand, man muss sie nur öffnen!“
    In diesem Sinne wünschen Dir, lieber Fritz, gute Gedanken und grüssen herzlichst Roland und Nora

    #2
    Lieber Fritz. Den Worten von Roland und Nora stimme ich voll zu, aber auch dem kleinen Rippenstoss, den Du von Hutschi bekommen hast.
    Prostatakrebs ist in der Tat keine Erkrankung, wo man sich gleich umbringt, wenn man davon erfährt, auch nicht in Deinem Stadium, wo die zur Verfügung stehenden Therapien - auch alternative und schmerzlindernde Therapien - noch nicht ausgeschöpft sind.
    Ungeachtet dessen ist das Sterben bei Siechtum generell ein Problem. Mein Vater war nach dem 2. Schlaganfall gelähmt, stumm (ohne taub zu sein) und blind. Das hat sich mehrere Wochen hingezogen, bis er endlich sterben konnte.. In meinem Verwandtenkreis gibt es jetzt einen ähnlichen Fall.
    Welche Möglichkeit, wieviel Verstand und Kraft hat man noch, wenn es aussichtslos geworden ist, der Sache ein Ende zu machen? Diese Endphase sich und den Angehörigen zu ersparen? To get it over with? Angenommen man kann das Auto nicht mehr gegen den Alleebaum oder an die Wand fahren, oder sich selbst das schnell wirkende Gift beschaffen?
    Kann man das in einer Patientenverfügung regeln? Was kostet der Ausweg über die Schweiz? Muss man da hingebracht werden oder kann man sich abholen lassen?
    Das sind so die Gedanken, die mir beim Nachdenken über den unvermeidlichen Tod durch den Kopf gehen.
    Dir weiterhin alles Gute, ein schmerzfreies Weiterleben.
    Reinardo

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      #3
      Hallo Roland und Nora,

      Zitat: Im Anschluss ein sehr guter Beitrag von dem Facharzt der Urologie Dr. med. Bliemeister: Jeder denkt bei Krebs an qualvolles Siechtum, unstillbare Schmerzen und sicheren Tod . Gerade das trifft für das PCa nicht zu !

      Diese Aussage aus dem Munde eines Urologen ist außergewöhnlich, zumal wir aus dem Forum wissen, dass es auch anders verlaufen kann.

      Habe seine Homepage http://www.prostatakrebsonline.de angeklickt.

      Bemerkenswerte Ansichten hat dieser Arzt.


      Weitere Einsichten beim Lesen wünscht uns allen

      GeorgS
      Bei www.myProstate.eu ist meine Geschichte hier einsehbar.

      Kommentar


        #4
        Zitat von GeorgS Beitrag anzeigen

        Bemerkenswerte Ansichten hat dieser Arzt.

        Hallo Georg,

        mal abgesehen, dass wir hier in einem eher ungeeigneten Thread sind (Dignitas!), fand ich beim schnellen Überfliegen der Website dieses Arztes, dass er erstaunlich breit und offen aufgestellt ist - von Leibowitz bis zu ganzheitlichen, die Psyche einbeziehenden Therapieansätzen.

        Die von Dir zitierte Stelle habe ich auf die Schnelle nicht gefunden, aber vielleicht will er einem Betroffenem erst einmal die panikartige Angst nach dem Diagnose-Schock nehmen?

        Herzliche Grüße

        Schorschel

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          #5
          Na ja, diese Begeisterung kann ich nicht ganz teilen. Beim Überfliegen fielen mir Ungereimtheiten auf, die nicht mit den ansonsten geltenden Annahmen übereinstimmen.
          Bsp: Rezidive
          Zitat:
          "Dazu kommt, daß sich bei Nachweis des biochemischen Rezidivs das Ziel der Therapie ändert: es geht nicht mehr um kurative (heilende) sondern um palliative (PCa bremsende) Behandlung. Da Heilung unmöglich ist, rückt die Frage nach der Lebensqualität unter weiterer Therapie in den Vordergrund aller Überlegungen !"

          Meines Wissens werden biochemische Rezidive sehr wohl kurativ behandelt. Siehe Thread "Psa-Anstieg nach RP")

          Zitat:
          "Heilbar sind PCa die bei Diagnose auf die Drüse begrenzt sind - als geheilt gilt, wer die Therapie 5 Jahre rezidivfrei überlebt. "

          Es ist richtig, dass die Begrenzung auf die Düse ein positiver Faktor ist, nach den aktuellen Nomogrammen haben aber auch T3a-Tumoren teilweise sehr gute Prognosen nach RPE, bis zu 90% rezidivfrei nach 7 Jahren (Kattan-Nomogramm), je nach Ausgangslage, PSA, GS etc.

          Zitat
          "Biochemisch heißt das PCa Rezidiv weil anfänglich allein PSA ansteigt. Bildgebende Verfahren können erst 4 bis 8 Jahre nach PSA Anstieg PCa Wachstum nachweisen - falls nichteine R1 Resektion - also eine mikroskopisch gesicherte PCa Infiltration des Schnittrandes - vorlag."

          Tatsächlich? Hängt das von der Zeit ab? Ich dachte, man nimmt den PSA-Wert als Grundlage? Und der entwickelt sich doch sejr unterschiedlich, je nach Verdoppelungszeit.

          Dennoch, ein lobenswertes und sicher hilfreiches Unternehmen, diese Website. Die KISP und BPS siind mir aber lieber.

          Gruß
          Wassermann
          Die Prostata, des Mannes Drüse,
          Dient den Spermien als Düse.
          Doch will der Tumor sie zerfressen,
          Liegt's im eigenen Ermessen,
          Ob du lässt sie dir entfernen
          Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
          Gehörst du zu den richtig Schlauen,
          Die den Doktoren sehr misstrauen,
          Bewahrst du dir deinen Hùmor.
          Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
          Doch:
          Egal ob Raubtier oder Haus-
          tier,
          so leicht kriegst du das nicht raus
          hier.
          Somit komm ich zu dem Schluss:
          Der Krebs macht einigen Verdruss.

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            #6
            Hallo:-
            Es wird oft das Ziel genannt, den Prostatakrebs so lange wie eine chronische Erkrankung zu behandeln, bis man an anderen Ursachen, aber nicht am Prostatakrebs stirbt. Obgleich ich diese Zielsetzung vor Jahren mit der DHB/Leibowitz auch unterschrieben habe, kommen mir in letzter Zeit Zweifel. Mit Prostatakrebs stirbt es sich bei Bewusstsein und im Besitz geistiger Kräfte und man hat Entscheidungsfreiheit bis zum letzten Tag. Für Schmerzfreiheit ist ja angeblich gesorgt.
            Schlimmer finde ich den Tod durch Schlaganfälle, Unfall, Demenz, nach Wachkoma, mit längerer Fremdpflege und dgl., wo auch Familienangehörige überfordert sind und hohe finanzielle Belastungen entstehen.
            Manager unserer Erkrankung wollen wir sein. Auch Manager unseres Todes könnten wir sein.
            Gruss, Reinardo

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              #7
              Termin bei Dignitas

              Hallo Reinardo,

              ich antworte Dir zu Deinem letzten Satz (Zitat) "... Auch Manager unseres Todes könnten wir sein." lieber direkt per E-Mail, weil ich fürchte, dass wir die positiven Appelle an Fritz (frihama) mit einer solchen Grundsatzdiskussion eher in eine falsche Richtung lenken.

              Gruss, Peter

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                #8
                Hallo Peter. Wir haben ja schon einige Emails ausgetauscht. Ich habe mir nochmal Dein Profil angeschaut und komme eigentlich zu dem Ergebnis, dass Du mit der DHB einen (beneidenswert) guten Verlauf hattest. Du könntest das wie ich durch eine Vorher-Nachher-Untersuchung mittels DNA-Analyen überprüfen. Der PSA-Wert ist ja nur ein Organ-Marker, der allen möglichen Einflüssen unterliegt und nichts aussagt über eine in der Zwischenzeit möglicherweise stattgefundene Dedifferenzierung des Krebses.
                In meinem Fall führte - bei tolerabler PSA-Entwicklung - die Untersuchung leider zu eben diesem negativen Ergebnis.
                Sollte eine solche Entwicklung eingetreten sein, müsstest Du mit einem sog. 2. Zyklus Hormontherapie vorsichtigt sein. Die von Leibowitz in diesen Fällen vorgesehenen Therapieschritte - antiangiogene Mittel und eine frühzeitige Chemotherapie - stehen uns hier in Deutschland nicht zur Verfügung oder sind nur schwer erhältlich.
                Bei Deinem derzeit niedrigen PSA-Wert hast Du allerdings begründete Hoffnung, dass es dazu nicht kommt.
                Gruss, Reinardo

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                  #9
                  Hallo Wassermann,

                  Deine Meinung teile ich - und zwar aus eigener Erfahrung.

                  Zitat:
                  "Dazu kommt, daß sich bei Nachweis des biochemischen Rezidivs das Ziel der Therapie ändert: es geht nicht mehr um kurative (heilende) sondern um palliative (PCa bremsende) Behandlung. Da Heilung unmöglich ist, rückt die Frage nach der Lebensqualität unter weiterer Therapie in den Vordergrund aller Überlegungen !"

                  Ein Lokalrezidiv kann sehr wohl kurativ behandelt werden, z.B. durch Bestrahlung der Prostataloge.

                  Zitat:
                  "Heilbar sind PCa die bei Diagnose auf die Drüse begrenzt sind - als geheilt gilt, wer die Therapie 5 Jahre rezidivfrei überlebt. "

                  Blödsinn, mein Lokalrezidiv trat nach 10 Jahren auf!

                  Zitat
                  "Biochemisch heißt das PCa Rezidiv weil anfänglich allein PSA ansteigt. Bildgebende Verfahren können erst 4 bis 8 Jahre nach PSA Anstieg PCa Wachstum nachweisen.

                  Ist auch Blödsinn, das hängt u.a. vom PSA Wert ab. Bei Werten ab 1,2 - 1,5 kann man sehr wohl bildlich nachweisen.
                  Gruss,Norbert

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