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Übelkeit und Metastasenschmerzen

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    Übelkeit und Metastasenschmerzen

    Hallo liebe Betroffene und Angehörige,

    ich bin neu hier und absoluter Laie, auch wenn ich seit Jahren sporadisch dieses Forum verfolge, aber die Diskussionen von einigen sind einfach auf einem zu hohen Level. Trotzdem finde ich es toll, wie gut sich einige auskennen - im Gegensatz zu meinem Vater, der alles über sich ergehen lässt, was die Ärzte ihm sagen. Aber von vorn. Alle Informationen, die ich über den PK meines Vaters habe, hab ich meist mehr zufällig „raus gefunden“, weil er uns da raushalten möchte. Fordert man Informationen stellt er auf Durchzug, wechselt das Thema oder wird bockig. Ich glaube, er steckt einfach den Kopf in den Sand und wartet, bis es vorbei ist.

    Also: bei meinem Vater (67) wurde Anfang 2001 PK festgestellt. PSA war unter 10, Gleason 7 (ob 3+4 oder 4+3 weiß ich leider nicht), keine Fernmetastasen und die Lymphknoten waren auch nicht befallen. Deshalb OP, leider konnte nicht der ganze Tumor beseitigt werden. Da der Wert nicht auf 0 ging (ich nehmen an Kastrationswert?), wurde 6 Wochen lang bestrahlt. Der Wert ging trotzdem nicht ganz runter. Er bekam monatliche Hormonspritzen (Zoladex), in der Pause von unter einem Jahr (soweit ich mich erinnern kann) stieg der PSA-Wert wieder an, und die monatliche Spritzerei wurde fortgeführt. Wie gesagt, ich habe leider keine genauen Angaben. Seit der Bestrahlung und von den Spritzen hatte mein Vater immer wieder Magen-Darm Probleme in Form von starken Krämpfen, aufgeblähten Bauch und Druckschmerzen, die die Ärzte nicht beseitigen konnten. Durch die Spritzen nahm er bestimmt 15 oder 20 Kilo zu (ca. 110 kg)

    Ende letzten Jahres wurden die Bauchschmerzen immer heftiger. Der PSA stieg über 20, deshalb wurde ein CT vom Becken gemacht. Keine Veränderung. Magenspiegelung und Darmspiegelung ohne Befund. Angeblich sei alles okay (!!) und er müsse damit Leben. Ich weiß nicht, wie viele Magen-Darm-Mittelchen er verschrieben bekommen hat. Schmerzen blieben, PSA stieg weiter. Trotzdem keine weiteren Untersuchungen, war ja alles okay. Im April wurden die Schmerzen immer heftiger, und mein Vater zweifelte die Diagnose seines Arztes tatsächlich an und ging zu einem anderen Arzt. Der ließ sofort ein Szintigramm machen. Resultat: mehrere Metastasen (4 große, 2 kleine) im Wirbel-/Rippenbereich und Wasser um die Lunge. Eine Metastase hat einen Wirbel schon so weit zerstört, dass er einstürzen könnte.
    Behandlung: 10 Bestrahlungen, Enantone, ein Bisphosphat (P…onat?? Den Namen konnte ich mir nicht merken, aber aufgrund der Endung ..onat konnte ich es zuordnen) alle 4 Wochen (Ende des Monats 3. Infusion), Flutamid (ich glaube 3 x täglich).
    Gegen das Wasser und die Luftnot wurden Kortison und Entwässerungstabletten genommen, die konnten aber schon wieder abgesetzt werden.
    Gegen die Metastasenschmerzen: Trans-Tec (Pflaster: starkes Erbrechen, abgesetzt), Ibuprofen (starke Übelkeit und Magenschmerzen; abgesetzt), Paracetamol 1000 Zäpfchen (die habe ICH ihm empfohlen, das geht einigermaßen; bei Bedarf) und Novalminsulfon (geht auch; bei Bedarf).
    Die Schmerzen halten sich mittlerweile in Grenzen. Am meisten setzt meinem Vater die permanente Übelkeit und das Erbrechen, bzw. Würgereiz und Ekel vorm Essen zu. Innerhalb der letzten 8 Wochen hat er dadurch über 10 Kilo abgenommen!! Wenn ihm zu schlecht ist, kann er natürlich auch keine Tabletten (Flutamid) mehr einnehmen, bzw. drin behalten. Das geht ja auch nicht..

    Seit einigen Tagen bekommt er ein Pflaster gegen die Übelkeit: Scopoderm tts, aber sehr überzeugend ist das nicht.
    Geht es jemandem ähnlich, oder kennt jemand ein Medikament, welches die Übelkeit abstellt oder stärker lindert? Schlägt diese Hormonbehandlung denn so auf den Magen oder sind das möglicherweise Auswirkungen der Bestrahlung (ist jetzt schon 6 Wochen her) oder monatlichen Infusionen?

    Mein Vater wird immer „weniger“, was soll er erst machen, falls die Schmerzen weiter zunehmen oder eine Chemo ansteht??
    Für einen guten Rat wäre ich sehr dankbar.

    Anja

    #2
    Übelkeit

    Hallo Anja,

    Über die vielen Medikamente kann ich keine Auskunft geben. Ich würde bei monatelangen Bauchschmerzen, wenn die Schulmedizin versagt, einen guten Heilpraktiker aufsuchen. Auch sonstige Probleme Darm, Nieren, Leber scheinen eine "Sanierung" zu brauchen.

    Ich habe nur mit HB eigene Erfahrung, und kenne fast keine der geschilderten Nebenwirkung. Bei mir haben alle genommenen Medikamente nie auf dem Magen geschlagen, Ekel, Brechreiz kein Appetit kenne ich nicht, ich esse gern und viel (aber das Richtige). Ich wiege 73 kg bin aber ganz normal. Ein Medikament, hat Nebenwirkungen, da wird erneut dafür eins gegeben mit neuen Nebenwirkungen u.s.w. Ferner würde ich eine Ernährungsumstellung empfehlen, abzunehmen, niedriger Cholesterinwert ist immer sinnvoll. Mein erstes Buch war von Prof. Dr. Werner Zabel: Die interne Krebstherapie und die Ernährung des Krebskranken. Wenn dein Vater sich danach richtet, wird sich die Ernährung normalisieren. Alles zu ignorieren ist das schlechteste was dein Vater machen kann, er muß lernen sich zu öffnen, an mir kann er sich ein Beispiel nehmen.
    Eine Chemo bei der Übelkeit ist für mich nicht vorstellbar, aber Ärzte machen ja vieles. Versuche mehr Informationen zu bekommen, die beste Chance für deinen Vater, für Ratschläge und eine Besserung.

    Gruß und viel Erfolg, Hans

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      #3
      Hallo liebe Anja,

      ist ausgeschlossen, dass er was an der Galle hat? Ich denke da an Gallensteine z.B.



      Liebe Grüße und nur eine Idee von
      Andrea

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        #4
        Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
        ... Ich wiege 73 kg bin aber ganz normal. ..., abzunehmen, niedriger Cholesterinwert ist immer sinnvoll. ...
        Ja, abnehmen ist (fast) immer gut. 100kg Lebendgewicht ist auf jeden Fall zu viel!

        Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
        Wie du weisst, brauch ich keine Diät machen, meine Nahrungsumstellung erfolgt im Jan. 2005, mein Leichtgewicht liegt, wie vor ca. 45 Jahren, bei 75 kg, ich hatte auch während der HB nicht zugenommen.
        Ich bin in Sorge, Hansi, du verlierst Gewicht.

        WW

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          #5
          Übelkeit Magenschmerzen

          Hallo Anja,

          bei der Übelkeit würde ich einen Versuch mit Metoclopramid (z.B. Gastrosil Tropfen) machen. Wenn sich nach der Einnahme sofortige Besserung der Übelkeit einstellt, wird die Ursache tatsächlich mit dem Magen zusammenhängen. Ansonsten sollte mal für Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse die Laborparameter gechekt werden. Ich denke, dass die Oberbauchorgane sonographisch unauffällig waren und desswegen noch eine Magen- und Darmspiegelung stattfand.

          Ansonsten ist es sehr schwer bei den wenigen konkreten Hinweisen über Deinen Vater einem handfesten Verdacht nachzugehen.
          Bitte erzähle Deinem Vater von uns und unserem Bemühen allen Betroffenen, wenn auch oft nur geringe Hilfe zu bieten, aber mindestens Erleichterung der Situation zu verschaffen. Doch ohne die Krankengeschichte wirklich zu kennen, geht unser Rat oft über Vermutungen nicht hinaus.

          Vieleicht steht Dein Vater ja diesem Argument etwas aufgeschlossener gegenüber.

          Alles Gute
          Heribert

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
          myProstate.eu
          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



          (Luciano de Crescenzo)

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            #6
            Hallo zusammen,

            vielen lieben Dank für Eure Ratschläge.

            Hans
            Ich bin froh, dass mein Vater ein keine 73 kg gewogen hat, bei einem rapiden Gewichtsverlust von 10 kg wäre er jetzt höchstwahrscheinlich extrem klapperig. Letztes Jahr hat er einen Ernährungskurs unter ärztlicher Aufsicht gemacht und seitdem ernährt er sich sehr viel gesünder. Es sind auch schon einige Kilos auf der Strecke geblieben, aber unter Hormoneinnahmen nimmt es sich sehr schwer ab. Seine Cholesterinwerte sind im grünen Bereich (wenigstens etwas Positives). Aber danke für den Tipp mit dem Buch, ich werde mir das auf jedenfall mal anschauen. Und eine Magen-Darm-Sanierung halte ich auch für sehr sinnvoll.

            Tinka

            Ich gehe davon aus, dass die Ärzte auch schon mal auf diesen Gedanken gekommen sind, aber ich werde auf jedenfall noch mal nachhaken. Man muß ja jede Idee ausschöpfen.

            Heribert

            Gastrosil - werden wir ausprobieren.
            Eine geringe Hilfe ist besser, als gar keine. Nochmals danke. Ich hoffe, ich kann meinen Paps dazu bewegen, dass er sich endlich öffnet, denn schließlich betrifft seine Krankheit nicht nur ihn.


            Gruß,
            Anja

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              #7
              Hallo Winfried,
              es ist nett, dass wenigstens du dir Sorgen machst.

              Ich habe meine HP auch danach gefragt, sie meint, wenn man weiss wo der Gewichtsverlust herkommt (das reduzierte Essen), braucht man sich keine Sorgen machen. Ich glaube es ihr.

              Gruß Hans

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                #8
                Zitat von Strubbel Beitrag anzeigen
                ..., ein Bisphosphat (P…onat?? ...
                Pamidronat

                Ich denke, dass bei unserer Erkrankung Zoledronat (Zometa®) das wirksamere Präperat ist.

                Zitat von Strubbel Beitrag anzeigen
                ..., Flutamid (ich glaube 3 x täglich).
                Flutamid ist des öfteren mit Verdauungsproblemen vergesellschaftet. Hat dein Vater mal einen Versuch mit Casodex® unternommen? Casodex® soll weniger Nebenwirkungen haben als Flutamid.

                Zitat von Strubbel Beitrag anzeigen
                ..., Mein Vater wird immer „weniger“, was soll er erst machen, falls die Schmerzen weiter zunehmen oder eine Chemo ansteht??
                Ganz so schlimm kann's bei dem Ausgangsgewicht nicht sein. Ich habe Chemo gemacht, die volle Dröhnung. Gewicht habe ich dabei nicht verloren.

                Zitat von Strubbel Beitrag anzeigen
                Ich bin froh, dass mein Vater ein keine 73 kg gewogen hat, bei einem rapiden Gewichtsverlust von 10 kg wäre er jetzt höchstwahrscheinlich extrem klapperig.
                Das glaube ich nicht! Bei einem Ausgangsgewicht von 73 kg hätte dein vater höchstwahrscheinlich keine 10 Kilo verloren. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine energiereiche Ernährung generell nicht eben gesundheitsförderlich ist und im Speziellen glaube ich, dass sie den Tumorprogress fördert.

                Wie viele Kilogramm und wie viele Kilokalorien/Tag angemessen sind, steht natürlich im Zusammenhang mit der Körpergröße, dem Köperbau und der Muskelmasse. Mein Sohn ist 1,95m groß, schlank (nicht dünn), sportlich und er wiegt 95 kg. Das ist ok.

                Ich bin nur 1,80m groß und vertreibe viel Zeit im Büro. Mein Wunschgewicht war früher 75kg. Tatsächlich waren es meistens 3 kg mehr. So hatte ich immer einen Grund, mich beim Essen zurückzuhalten. Unter Hormonblockade legte ich gut 5 kg und eine Hosengröße zu und war dann bei ca. 83-85kg. Während der Chemotherapie erreichte ich einen Spitzenwert von fast 90 kg. Das waren dann aber Wassereinlagerungen und Ödeme, weshalb ich zeitweise Stützstrümpfe trug oder Beine wickelte.

                Jetzt wiege ich ohne Ödeme 80 kg. Damit habe ich immer noch einen BMI von 24,7. Normalgewicht geht, wenn man dieser Theorie folgt, von BMI 19 bis BMI 25. Ich bin demnach mit 24,7 mal eben im Normalbereich. Ich könnte 18 kg abnehmen und wäre immer noch normal- und nicht untergewichtig! Ich strebe - du bist mein Vorbild, HansiB - dein Gewicht an. Wie groß bist du?

                WW

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                  #9
                  Hallo Winfried,

                  Pamidronat stimmt, ich habe noch mal nachgefragt. Wegen Zometa soll er seinen Arzt befragen, ich vermute aber, dass er es wegen der stärkeren Nebenwirkungen nicht bekommt.

                  Vor Flutamid hat mein Vater Casodex bekommten - und nicht vertragen.

                  Ich hatte eigentlich nicht vor eine Diskussion über Körpergewicht zu starten, denn das würde ganze Seiten füllen, nur noch eine Bemerkung dazu, im Krankenhaus (Bestrahlung) hat man meiner Mutter sogar eingeschärft, meinem Vater alles zu kochen, was er mag, und dabei gesunde Fette zu verwenden, damit er wieder ZUNIMMT, oder wenigstens sein Gewicht hält.

                  Gestern war mein Paps noch einmal bei seinem Hausarzt, weil es ihm immer noch so schlecht geht, und ein Ultraschall hat ergeben, dass er ca. 2 Liter Wasser im Bauchraum hat, die auch auf den Magen drücken und unter Umständen die Übelkeit mit verursachen. Jetzt bekommt er zusätzlich Entwässerungstabletten.

                  Kann mir einer erklären, woher das Wasser kommt? Der Arzt hätte gesagt, das Wasser kommt von den Krebszellen. Das ist ja sehr ausführlich.

                  Allen ein schönes Wochenende,
                  Anja

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                    #10
                    Aszites

                    Hierzu dieses:
                    Zitat von Prof. Michael Scheurlen, Med. Poliklinik Uni Würzburg

                    Aszites


                    Eine bedeutsame und für den Patienten belastende Komplikation der fortgeschrittenen Leberzirrhose ist die Ansammlung von Flüssigkeit in der freien Bauchhöhle zwischen den Organen. Dieses "Bauchwasser" wird als "Aszites" bezeichnet. Im folgenden soll auf die wichtigsten Aspekte der Entstehung, der Behandlung und der möglichen Komplikationen des Aszites und seiner Therapie eingegangen werden.Wie entsteht Aszites? Welche Faktoren sind dafür verantwortlich?

                    Damit es überhaupt zum Auftreten von Aszites kommen kann, müssen zwei Vorbedingungen erfüllt sein:
                    1. Es muss bereits eine Leberzirrhose vorliegen. Die Funktion der Leber ist bereits deutlich eingeschränkt.
                    2. Es muss ein Pfortaderhochdruck vorliegen, d.h., der Blutstrom vom Magen-Darmtrakt durch die Leber muss reduziert sein. Es liegen Umgehungskreisläufe vor. Deshalb haben solche Patienten auch ein erhöhtes Risiko anderer Komplikationen des Pfortaderhochdruckes wie z.B. einer Varizenblutung (Informationen dazu in dem Faltblatt "Ösophagusvarizen").
                    Wenn diese beiden Vorbedingungen erfüllt sind, kann es aufgrund einer komplizierten Regulationsstörung dazu kommen, dass die Nieren des Patienten Kochsalz und Wasser nicht adäquat ausscheiden, sondern im Körper zurückhalten. Dieses Wasser wird dann in die Bauchhöhle abgesondert. Nicht selten treten aber auch gleichzeitig in den Beinen Wasseransammlungen auf (sog. "Ödeme").
                    Was sind die Symptome und Beschwerden bei Aszites?

                    Geringe Aszitesmengen werden nicht bemerkt. Bei größeren Wasseransammlungen kommt es zu Gewichtszunahme bei eher geringerer Nahrungszufuhr, Zunahme des Bauchumfanges und begleitenden Beschwerden wie Appetitlosigkeit und Atemnot bei Belastung. Ein bedrohliches Symptom ist das Auftreten von Fieber oder Bauchschmerzen bei Aszites (s. unten).

                    Wann muss ein Aszites behandelt werden?

                    Kleine Wasseransammlungen, die lediglich bei einer Ultraschalluntersuchung auffallen und sich nicht verändern, müssen nicht therapiert werden. Jeder klinisch bereits sichtbare und jeder zunehmende Aszites ist behandlungsbedürftig.
                    Wie wird Aszites behandelt?

                    Das Prinzip der Aszitestherapie lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Es muss eine negative Kochsalz- und Wasserbilanz erreicht werden, d.h., der Patient muss mehr Kochsalz und Wasser ausscheiden als er zuführt. Sofern die Kochsalzbilanz negativ gehalten wird, geschieht die Wasserausscheidung "von selbst". Das mit der Niere ausgeschiedene Kochsalz nimmt dann das Wasser mit. Eine Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr ist dann nicht erforderlich. Damit gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten:
                    • Durch Diät. Dazu muss die Salzzufuhr radikal reduziert werden. Es muss komplett ungesalzen gekocht werden, es darf auch nicht zugesalzen werden. Kochsalz haltige Lebensmittel (z.B. bestimmte Käse- und Wurstsorten, Fertiggerichte) müssen gemieden werden. Problem dieser Diät ist der fade Geschmack, der nicht von allen Patienten ertragen wird. Falls dadurch die Nahrungszufuhr zu stark eingeschränkt wird, muss die Diät allerdings gelockert werden.
                    • Durch Medikamente. Es werden Präparate eingesetzt, die die Kochsalz- und Wasserausscheidung über die Niere steigern. Wirksamstes Medikament ist Spironolacton (z.B. Aldactone®). Es wird meistens mit einem zweiten Medikament (Furosemid = z.B. Lasix®) kombiniert. Man beginnt mit niedrigen Medikamentendosen, die unter ärztlicher Aufsicht gesteigert werden. Wichtig ist, dass der Aszites nur langsam ausgeschwemmt werden darf (täglicher Gewichtsverlust nicht mehr als 500-750 g!).
                    • Durch Punktion des Aszites. Unter Ultraschallsicht wird an einer geeigneten Stelle punktiert. So können mehrere Liter (bis 20 l) Aszites auf einmal entfernt werden. Damit der Kreislauf durch den raschen Flüssigkeitsverlust nicht belastet wird, muss gleichzeitig eine konzentrierte Eiweißlösung infundiert werden.
                    Wenn es gelingt, die Ursache einer Leberkrankheit zu behandeln (z.B. Alkohol weglassen, Therapie einer Hepatitis), kann sich auch der Aszites bessern.
                    Welche Komplikationen können durch die Therapie eines Aszites auftreten?

                    Eine Behandlung nur durch kochsalzarme Kost ist frei von Nebenwirkungen. Die Gefahr der entwässernden Medikamente liegt in einer zu hohen Dosierung. Es kann dann zu einer Funktionsstörung der Nieren bis hin zum Nierenversagen oder zu Störungen im Mineral- und Salzhaushalt des Körpers kommen. Die entsprechenden Laborwerte müssen daher kontrolliert werden. Durch zu hohe Dosierung entwässernder Medikamente kann eine schleichende Funktionsstörung des Gehirns (portosystemische Enzephalopathie) verschlechtert werden. Die therapeutische Aszitespunktion ist bei korrekter Durchführung sehr sicher. Seltene Komplikationen sind Blutungen an der Einstichstelle. Eine relevante Organverletzung durch die Nadel ist extrem selten.

                    Welche Komplikationen des Aszites müssen beachtet werden?

                    Die Belastung durch das große Volumen und Gewicht des Wassers ist vor allem subjektiv unangenehm. Gefährlich ist die sogenannte spontane bakterielle Peritonitis (SBP). Dabei kommt es ohne Verletzung zum Übertritt von Darmbakterien in den Aszites, wo sie sich optimal vermehren können. Die Symptome sind anfangs oft schleichend: Diffuse Bauchschmerzen, Fieber (manchmal nur gering), Zunahme einer portosystemischen Enzephalopathie. Unbehandelt verläuft die SBP meistens tödlich. Diese Patienten brauchen ärztliche Behandlung. Die Diagnose kann durch eine Probepunktion des Aszites gesichert werden. Die Therapie besteht in der Gabe von Antibiotika.
                    Siehe auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Aszites

                    WW

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                      #11
                      PS

                      Dazu fällt mir dieses ein, Anja:

                      Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                      ... Ein Medikament, hat Nebenwirkungen, da wird erneut dafür eins gegeben mit neuen Nebenwirkungen usw. ...
                      Entwässerungstabletten sind in aller Regel nephrotoxisch. Ich würde es deshalb zunächst mit salzarmer Diät versuchen. Aber Nieren kann man ja transplantieren, Leber auch .

                      WW

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                        #12
                        Hallo Winfried,

                        manmal überlegt man warum man überhaupt was schreib. Nehmt Medikamente, dann werdet ihr "gesund". Diät igit, daß gibt es nichtmak im Krankenhaus. Woher sollen die das auch wissen.
                        Ich war früher 1,79 m groß, bei mir hat mein Krebs noch nie Wasser produziert, schon gar nicht 2 L.

                        Gruß Hans

                        Kommentar


                          #13
                          Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
                          ..., bei mir hat mein Krebs noch nie Wasser produziert, schon gar nicht 2 L. ...
                          Ich denke, Anjas Vater hat mehr als ein Problem. Interessant wären mal die Leberwerte.

                          Zitat von Prof. Michael Scheurlen, Med. Poliklinik Uni Würzburg


                          Damit es überhaupt zum Auftreten von Aszites kommen kann, müssen zwei Vorbedingungen erfüllt sein:


                          1. Es muss bereits eine Leberzirrhose vorliegen. Die Funktion der Leber ist bereits deutlich eingeschränkt.

                          2. Es muss ein Pfortaderhochdruck vorliegen, d.h., der Blutstrom vom Magen-Darmtrakt durch die Leber muss reduziert sein. Es liegen Umgehungskreisläufe vor. Deshalb haben solche Patienten auch ein erhöhtes Risiko anderer Komplikationen des Pfortaderhochdruckes wie z.B. einer Varizenblutung (Informationen dazu in dem Faltblatt "Ösophagusvarizen").

                          Wenn diese beiden Vorbedingungen erfüllt sind, kann es aufgrund einer komplizierten Regulationsstörung dazu kommen, dass die Nieren des Patienten Kochsalz und Wasser nicht adäquat ausscheiden, sondern im Körper zurückhalten. Dieses Wasser wird dann in die Bauchhöhle abgesondert. Nicht selten treten aber auch gleichzeitig in den Beinen Wasseransammlungen auf (sog. "Ödeme").
                          Eine Leberzirrhose kann natürlich auch durch Lebermetastasen verursacht sein. Für sehr wahrscheinlich halte ich das nicht.

                          Ödeme können durch Bestrahlung oder Medikamente verursacht sein. Dabei handelt es aber in der Regel um pheriphäre Ödeme und nicht um Wasseransammlungen im Bauchraum.

                          Der starke Gewichtsverlust, von Anja dem oben berichtete, kann natürlich auch durch Wassrausscheidung (Entwässerungstabletten) verursacht sein

                          WW

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Winfried
                            Zitat von WinfriedW Beitrag anzeigen
                            Ich denke, Anjas Vater hat mehr als ein Problem. Interessant wären mal die Leberwerte.
                            Ich denke, im Augenblick, ohne die Kenntnis aller Laborwerte der Oberbauchorgane, werden wir die Ängste Anjas um ihren Vater mit den geäußerten Vermutungen nur weiter schüren.

                            Also Anja, besorge die letzten Werte von Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren, dann kann ich Dir mehr über die Ursachen der Flüssigkeitsansammlung sagen.

                            Vorab schon mal dies. Bitte nach Auflösung der Füssigkeitsansammlung auf eine erneute Oberbauchsonographie zur Ursachenklärung drängen. Das kommt vom Krebs ist, wie Du richtig vermutest, keine Aussage.

                            Einen schönen Sonntag
                            Heribert

                            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                            myProstate.eu
                            Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                            Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                            (Luciano de Crescenzo)

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo,

                              und erst einmal vielen lieben Dank für eure Bemühungen. Aber Heribert hat recht, beim lesen Eurer Antworten ist mir ganz schlecht vor Angst geworden (beim weiteren googeln noch mehr...) und sämtliche Spekulationen bringen nichts.

                              Fakt ist, das Wasser muß aus dem Körper raus und anschließend muß endlich gesucht werden, wo das Problem liegt. Ich hoffe, ich kann meinen Vater überreden, sich vielleicht mal ins Krankenhaus überweisen zu lassen, damit er ordentlich durchgecheckt wird.
                              Drückt mir die Daumen.

                              Liebe Grüße,
                              Anja

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