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KriegserinnerungenAn alle über 60 jährige,

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    KriegserinnerungenAn alle über 60 jährige,

    An alle über 60 jährige,
    in einem älteren Ärzteblatt fand ich das Thema" Kriegskindheit - Spätfolgen bei über 60- jährigen".
    Beim lesen dieses interessanten Themas geschrieben von Prof.Dr. med. Radebold, werden doch wieder schlimme Erinnerungen geweckt.Prof .R.betrachtet dieses Zeiterlebnis als hohes Risiko u.a. für manche Erkrankungen psychischer Art.
    Meine Überlegung ist,wenn u.a. Gene für die Entstehung des Krebses verantwortlich sind, warum dann nicht auch diese traumatischen Ereignisse?
    Ein schönes Wochenende!
    Dieter

    Dtsch Arztebl 2004; 101: A 1960–1962 [Heft 27]
    www.weltkrieg2kindheiten.de/forscher_radebold.htm - 19k

    #2
    Hallo Dieter. Da hast Du vielleicht etwas ausgegraben und hier zur Plauderei gestellt!
    Als Jahrgang 1932 bin ich ja ein direkt Betroffener und falle unmittelbar in das Patientenkollektiv des Professor Dr. R.
    Ich kann Dir sagen, dass die Thesen dieses Forschers grosser Quatsch sind. Weder leiden ich und die mir bekannten noch Lebenden dieser Jahrgänge an psychischen Spätfolgen wie Traumatik, Schuldkomplexen, Identitätszweifeln oder Bindungsunfähigkeit und dgl. sondern erfreuen uns gerade wegen der Kriegserfahrungen in politischer und historischer Hinsicht grosser Gedankenklarheit und Urteilsfähigkeit. Auch unsere Bindungsfähigkeit ist noch grösser als bei jüngeren Jahrgängen, und zu meinem während der Kriegsjahre abwesenden Vater hatte ich zeitlebens eine enge, identitätsbestimmende Bindung.
    Wenn ich dann etwas von "Täter, Mitläufer und Betroffene" lese und die Bilder der leidenden Kinder mit Judenstern mir ansehe, dann kommt mir noch der Kaffee von gestern hoch und mir platzt der Kragen. Mein Vater war weder "Täter" noch "Mitläufer", er war deutscher Soldat. Ich habe als Kind und Jugendlicher nur Kriegsverbrechen der Alliierten miterlebt (womit ich die der Deutschen nicht leugne).
    Ich halte diesen Professor für einen jener Skribenten - in der Sparte Psychologie -, die sich im Nachkriegdsdeutschland einen Namen und gefüllte Taschen damit gemacht haben, uns einzureden, wie schlecht wir Deutsche waren und dass das ewiglich so bleiben wird.
    Gruss, Reinardo
    Zuletzt geändert von Gast; 20.08.2007, 18:42.

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      #3
      Wenn ich dann etwas von "Täter, Mitläufer und Betroffene" lese und die Bilder der leidenden Kinder mit Judenstern mir ansehe, dann kommt mir noch der Kaffee von gestern hoch und mir platzt der Kragen. Mein Vater war weder "Täter" noch "Mitläufer", er war deutscher Soldat. Ich habe als Kind und Jugendlicher nur Kriegsverbrechen der Alliierten miterlebt (womit ich die der Deutschen nicht leugne).


      Sorry Reinardo,
      dieser Beitrag von Dir gehört meines Erachtens wirklich nicht hierhin.
      Es dürfte dem Forum bestimmt nicht gut tun, wenn sich die Staatswanwaltschaft für solche Äußerungen interessiert.
      Diese Äußerungen stärken nur die braune "Suppe" .

      Sorry, ich habe seit gestern abend mit mir gekämpft, dazu Stellung zu beziehen
      und auch gleichzeitig gehofft, daß andere Forumsteilnehmer Stellung beziehen.

      Sehr nachdenklich und ein wenig traurig schließe ich für heute das Forum.
      Paul-Georg

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        #4
        Kriegskindheit

        Hallo Paul-Georg,

        mir erging es ähnlich. Als gebürtiger Deutscher (Jahrgang '52) der seit über 35 Jahren im Ausland lebt, bin ich über diesen Beitrag erschüttert.

        Meine Kinder sind in Frankreich und z.T. in den USA aufgewachsen. Ich wüsste nicht, wie ich ihnen eine solche Einstellung erklären könnte.

        Reinardo,

        hast du (als Berliner?) die allierte Luftbrücke 1946 als Kriegsverbrechen empfunden?

        Letzten Donnerstag war ich noch in NY, und ein jüdischer Geschäftspartner hat mich gefragt, ob sich in Deutschland etwas geändert habe....ich habe weit ausgeholt und war so unheimlich positv....

        Du hast mich (leider) auf den Boden der Realität zurückgeholt.

        Auch ich bin traurig,

        Norbert

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          #5
          246 Hits und zwei Antworten;

          Armes Deutschland.......

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            #6
            Kriegserinnerungen , der über 60 jährigen

            Hallo,
            mein o.a Beitrag wurde aus einer Ärztezeitung entnommen, die ich von meinem Uro erhielt.Da wir uns hier in einem PK - Forum befinden,sollte die politische Bewertung nicht das Hauptthema sein.
            Meine Überlegung, (über 60 Jhr.)war folgende: Haben die Auswirkungen des Krieges, mit Flucht, Hungersnot, Zerbombung der Städte, die Nachricht, Vater gefallen u.s.w. nicht auch zur Krebsentstehung beigetragen?
            Nur dies war die Frage!
            M.f.G.
            Dieter F.

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              #7
              Kindheitserinnerungen

              Hallo, lieber Norbert, daß ich Dich ganz besonders schätze, ist Dir bekannt. Jetzt stehe ich aber auf der Leitung? 246 Hits und zwei Antworten??

              Sicher wäre es auch nicht notwendig gewesen, diesen uralten Beitrag aus dem Ärzteblatt wieder hervorzuklauben, denn um zu beweisen, daß Streß die Krebsentstehung fördert oder überhaupt beeinflußt, hätte man nicht so weit zur Beweisführung ausholen müssen. Da fällt einem im Jahr 1935 in Berlin geborenen Deutschen eines Tages ein, mittels einer groß angelegten Untersuchung herausfinden zu wollen, ob Kinder während der Kriegsjahre so nachhaltig in ihrer Entwicklung geschädigt wurden, daß dadurch im Erwachsenenalter eines Tages noch gravierende Nachteile erwachsen könnten, die z.B. auch zur Entstehung von Krebs führen könnten. Nun gut. Es werden über viele Ungereimtheiten kostspielige Untersuchungen angestellt.

              Mein Jahrgang 1933 hatte schon 2 Jahre früher den letztlich von Deutschland ausgelösten 2. Weltkrieg ertragen müssen, als der honorige Prof. H. Radebold. Trotz der nächtelangen Bombardements meiner Geburtsstadt Hamburg und der Tatsache, daß ich 1943 im Juli bei den 3 Tage andauernden Angriffen auch 3 Tage wegen der vielen Brände und des berühmten Feuersturms in Hamburg das Sonnenlicht nicht sehen konnte und dann als 10-jähriger später die vielen auf Minigröße zusammengeschrumpften Brandopfer auf Lastwagen mit der Schaufel aufladen mußte,
              bin ich keinem Trauma zum Opfer gefallen. Zum toleranten Menschen bin ich damals gereift. Ich kann heute unbelastet darüber sprechen, mich plagen keine bösen Träume von damals - nur meine Frau als Mannheimerin - Jahrgang 1948 - mag nichts mehr davon hören.
              Ich habe versucht - ja, sogar heute nacht darüber gegrübelt - herauszufinden, warum der eher leutselige Reinardo so heftig reagiert hat. Es könnte das auch für mich etwas
              übertriebene, bunt zusammengewürfelte Bild über dem anzuklickenden Bericht gewesen sein. Der Stern auf dem Kind links erscheint wie eine Fotomontage, und in den ganzen langen Ausführungen des Artikels aus dem alten Ärzteblatt wird nie von solchen Kindern berichtet. Also wirkt es provokativ. Meine Frau und ich sind übrigens seit Jahren mit einem größeren Familienverbund dieser damals so frevelhaft behandelten Menschengruppe befreundet. Wir haben nie etwas von Hass bemerkt. Es wurde mir sogar von Betroffenen beim Besuch eines der damaligen Arbeitslagers nahe gelegt, nicht kollektiv Schuld zu empfinden. Nur, leider werden zu oft die Gefühle beider Seiten strapaziert, indem man zu häufig den Finger in die Wunden legt. Es genügt doch die Erinnerung! Muß es denn immer wieder auf den Präsentierteller kommen?

              "Früher war sogar die Zukunft besser" (Karl Valentin)

              Gruß Hutschi
              Zuletzt geändert von Gast; 22.08.2007, 12:12. Grund: Wort falsch

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