Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Erste Fragen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Erste Fragen

    Guten Tag,
    ich bin ganz neu, nicht nur in diesem Forum, sondern das ist mein erster Redebeitrag im Internet überhaupt, bitte also alle Etikettefehler entschuldigen...
    Meinem Vater wurde mit 71 Jahren ein Prostatakarzinom diagnostiziert und mittels OP herausgeschnitten, seitdem bin ich bei meinem (guten) Urologen in halbjährlichem Abstand im Monitoring. Ich bin nun 48 Jahre alt, meine PSA-Werte entwickelten sich im großen und ganzen von 0,6 über 0,9, dann 1,3 nicht dramatisch bis jetzt: nach einem halben Jahr auf 4,1, auch eine zweite Messung bestätigte den Wert bei einem Quotienten des freien PSA von 9. Darauf folgte eine 12fach-Stanzbiopsie - mit negativem Ergebnis. Nun, zwei Monate später, ist der Wert auf 4,6 gestiegen, das freie PSA liegt bei 10. Mein Urologe meint nun auch, bei der Ultraschalluntersuchung eine verdächtige Verdichtung des Gewebes zu erkennen und schickt mich nun in das Marienhospital nach Herne zu einer Saturationsbiopsie (25fach Stanze), ein vorsorglicher OP-Termin ist bereits für die Folgewoche (!)vereinbart. Ich habe das Gefühl, gerade vom Zug überrollt zu werden, so schnell scheint nun alles zu gehen. Ich weiss, dass viele der Forenteilnehmer über diese "Anfänger-"geschichte nur schmunzeln können, aber dennoch hier meine Fragen : muss ich nun schon mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Vorliegen eines PCa ausgehen, muss das sooo schnell behandelt werden und ist Herne ein guter Ort dafür ? Kann man direkt nach der 25fachStanze reisen ? Und überhaupt - wo ist hier der Notausgang ? Sind bei diesen PSA-Werten die Prognosen ggf. noch günstig ?
    Bitte nicht genervt sein, der (Aus-)blick ist ein bißchen wie in ein tiefes, dunkles Loch...
    Oder mache ich mir zu früh Sorgen ?
    Danke für alle Antworten
    Herzliche Grüße aus Berlin
    Hans-Peter

    #2
    Hallo Hans Peter,

    auch wenn es banal klingt, zunächst sollte man ruhig Blut bewahren.

    Erst nach der Biopsie weiß man ob man eine Prostatitis (bakterielle Entzündung der Prostata) oder Krebs hat. Anhand des Gleasons-Score wird die Aggressivität beschrieben. Mit diesen Ergebnissen kann man dann die weiteren Entscheidungen treffen.

    Als Behandlungsoptionen kann u.A. Operation, verschiedene Formen der Bestrahlung, Wärmebehandlung, Hormonbehandlung, Abwarten genannt werden.

    Zur Information ist folgender Link sehr hilfreich.


    Ich wünsche Dir Kraft und Ruhe

    Hans (GL)

    Kommentar


      #3
      Vernünftige Antworten verlangen eine ordentliche PKG - im Profil

      Lieber Hans-Peter,

      es wäre schön, wenn du ein Profil einstellen würdest, an der Stelle, wo es sein soll. Das macht Antworten, auch später leichter.

      Alles Gute

      Wolfgang

      Prostata-Krebs-Geschichte (PKG)

      Wie erstelle ich eine PKG

      Beschreibungen - Erklärungen - Abkürzungen


      WARUM eine PKG? Ganz einfach, wir sind keine Ärzte und haben keine Krankenakte. Für uns ist es allerdings sehr wichtig zu wissen, was, wann mit welchem Ergebnis gemacht wurde. Wenn uns ein Mitbetroffener anruft oder sagt: "Mein PSA ist von 5,1 auf 8,2 gestiegen", dann müssen wir erst umständlich den gesamten Prostatakrebsverlauf abfragen. Das ist zu uneffektiv. Wir wollen aber effektiv arbeiten und haben auch ein Recht auf Freizeit. Außerdem zwingt die Erstellung der PKG jeden Betroffenen sich mit seinem Prostatakrebs (PK) und seinem Krankheitsverlauf auseinander zu setzen, und das ist schon der erste Schritt, ein mündiger Patient zu werden.

      THERAPIE [ = Behandlung ] Bitte, machen Sie sich mit den folgenden Begriffen vertraut und benutzen Sie deren Abkürzungen in Ihrer PKG, wenn diese für Sie zutreffen.
      HB = Hormonblockade oder Blockade der Hormonproduktion
      ADT = Androgen-Deprivation-Therapie
      [Deprivation = Entzug] ist dasselbe wie HB
      DHB = Dreifache Hormon Blockade,
      eine 13-monatige ADT3, inkl. Casodex 150 mg/Tag
      HB1 = ADT1 = HB oder ADT mit 1 Medikament
      = Einfache Hormonblockade
      HB2 = ADT2 = HB oder ADT mit 2 Medikamenten
      = Zweifache Hormonblockade
      HB3 = DHB oder ADT3 = HB oder ADT mit 3 Medikamenten
      (Nur DHB = festes Protokoll)

      HB3(a+b+c) = HB mit den Medikamenten a, b und c
      HB3(Z+C+P) = HB mit den Medikamenten Z, C und P
      L = LHRH-Agonist (Z = Zoladex, D = Decapeptyl, E = Enantone,
      Pf
      = Profact, Tr = Trenantone usw.)
      AA = Anti-Androgen (C = Casodex, F = Flutamid, A = Androcur usw.)
      a, b und c können auch die vollständigen Namen sein, z.B.:
      HB3(Zoladex+Casodex+Proscar)
      HB2(Zoladex+Casodex)
      HB2(Casodex+Proscar)
      IHB = IAD = Intermittierende HB, die IHB kennt Zeitintervalle in denen die Blockade stark ist, jeweils gefolgt durch einen Zeitintervall in dem die medikamentöse Blockade Null ist.
      2IHB3 ist eine HB3 im 2. Zyklus einer IHB
      PE = Prostata Entfernung PEB = PE mit Bauchschnitt
      PED = PE mit Dammschnitt PEl = PE laparoskopisch
      PER = PE mit Roboter HE = Hodenentfernung
      ST = Strahlentherapie BT = Brachytherapie
      LBT = LDR-Brachytherapie HBT = HDR-Brachytherapie
      HBST = HBT mit ST ChT = Chemotherapie
      Andere Therapien oder Kürzel siehe ganz unten bei PK-Kürzel oder bitte ausschreiben

      BEISPIEL [in kleinen Lernschritten] Unvollständige Datenangaben führen zu keiner guten Kommunikation. Auch ist es nicht empfehlenswert, die Daten in einem langen Text zu verstecken. Wir brauchen eine schnelle und trotzdem genaue Übersicht der ProstataKrebsGeschichte abgekürzt PKG.
      Wir bleiben hier bei einer knappen Form.
      NAMEN oder ein Schutzname
      Anton Zimmermann
      Beispiel:
      Anton

      GEBURTSJAHR
      Beispiel:
      Anton (1932)

      MONAT/JAHR der ersten PK Diagnose
      Beispiel:
      Anton (1932)
      Dx: 01.05.1996
      (Dx ist das Kürzel für Diagnose)

      BEMERKUNG: Für unsere PKG sollten wir folgendes Datumsformat wählen: TT.MM.JJJJ, zuerst also den Tag, dann den Monat und dann das Jahr.
      AnfangsPSA = aPSA = PSA vor der Biopsie
      Beispiel:
      Anton (1932)
      Dx: 01.05.1996; aPSA 7,3

      Das Semikolon (= ";" oder Strichpunkt) ist zur Trennung von Teilen zusammen gehörender Informationen.

      PROSTATAVOLUMEN (PV)
      Inhalt angeben in cc (Kubikzentimeter) als cm3 oder als ml, was dasselbe ist. Normale Werte sind 18 cm3 bis 25 cm3. Viel höhere Werte deuten auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata (GVP) oder BPH und die hat nichts mit Prostatakrebs (PK) zu tun. Die PV-Bestimmung wird mittels TRUS (TransRektaler Ultra-Schall) gemacht, einer Technik, mit der ein Bild der Prostata gemacht wird. Mit einem hochauflösenden TRUS kann verdächtiges Gewebe erkannt werden.
      Beispiel:
      Anton (1932)
      Dx: 01.05.1996; aPSA 7,3; PV 22

      KLINISCHES STADIUM nach der TNM-Methode
      T = Tumor, N = Nodus = Lymphknoten, M = Metastasen
      Jedem dieser drei Großbuchstaben wird eine Ziffer zugeordnet, z. B. T3N1M0 oder T2bN0M0. Falls nicht bestimmt oder nicht bestimmbar, wird ein x statt einer Ziffer geschrieben (T2NxMx).
      T und die Ziffer sagt etwas über die Ausdehnung des Prostatakrebstumors. Wenn dem T ein p vorausgestellt ist, bedeutet das, dass ein Pathologe den Wert bestimmt hat, z. B. pT2b statt T2.
      N = Nodus bedeutet Knoten, Lymphknoten. N0 bedeutet keine Metastasen in den Lymphknoten. N+, N1 oder N2 bedeutet Metastasen in den Lymphknoten, die Ziffer gibt das Ausmaß an. Falls Ausmaß nicht gut bestimmbar ist, dann wir N+ geschrieben.
      M = Metastase, z. B. M1 oder M2. Das bedeutet es gibt PK-Tumoren im Körper, z. B. in den Knochen. M0 bedeutet: keine festellbaren PK-Tumoren im Körper.
      Der Urologe kann sagen, was Ihr TNM-Stadium ist.
      Beispiel:
      Anton (1932)
      Dx: 01.05.1996; aPSA 7,3; PV 22
      Bx: 04.05.1996; T2bN0M0

      GLEASON-SUMME (GS) (engl. Gleason Score) oder statt dessen in Europa auch GRAD (G) nach WHO (ein Maß für die Aggressivität des PK). Dieser wird vom Pathologen bestimmt. Dazu macht der Urologe eine Stanzbiopsie. Die Proben werden vom Pathologen in Wachsblöcke eingebettet und unter einem Mikroskop ausgewertet. Die Wachsblöcke sind Eigentum des Patienten und werden sehr lange aufbewahrt. In Deutschland ist die Aufbewahrungsfrist 5 Jahre. Die Blöcke können ggf. zu einem anderen Pathologen geschickt werden für eine "Zweite Meinung". Der Pathologe schreibt einen Bericht an den Urologen und er meldet u.a. die GLEASON-SUMME oder den GRAD. Zum Beispiel GS(3+5) oder G3. Also, die GS besteht aus 2 Ziffern. Jede Ziffer ist 1, 2, 3, 4 oder 5. Eine 1 bedeutet, dass das Gewebe fast genau so aussieht, fast die gleiche Struktur hat, wie gesundes Gewebe. Gut differenziert sagt man dann. Eine 5 weist auf schlechten Zustand des Gewebes hin; das Gewebe zeigt große Unordnung. Die erste Ziffer steht für das Tumorgewebe, das am meisten verbreitet ist. Die zweite Ziffer kennzeichnet das zweithäufigste Tumorgewebe. Deswegen ist zum Beispiel GS(5+3) schlechter als GS(3+5), obwohl die Summe 8 liefert. Der GRAD kann sein: G1, G2 oder G3 (manchmal schreibt man GI, GII, GIII). Es gibt in Deutschland eine weitere Differenzierung nach Helpap: GIa bis GIIIb. Die GRADE können mit der Summe der beiden Zahlen des GS wie folgt verglichen werden:
      G1 stimmt in etwa überein mit GS 2 bis GS 4 oder GIa bis GIb,
      G2 stimmt in etwa überein mit GS 5 bis GS 6 oder GIIa,
      G3 stimmt in etwa überein mit GS 7 bis GS 10 oder GIIb bis GIIIb
      [siehe auch Seite "Gewebeuntersuchung"]
      Beispiel:
      Anton (1932)
      Dx: 01.05.1996; aPSA 7,3; PV 22
      Bx: 04.05.1996; GS(3+5); T2bN0M0

      oder
      Dx: 01.05.1999; aPSA 7,3; PV 22
      Bx: 04.05.1996; G3; T2bN0M0

      Damit ist auf einen Blick schon vieles klar über die Diagnose. Natürlich können mehr Informationen in beschreibender Form gegeben werden. Zum Beispiel: Bin Diabetiker oder: PK und/oder Brustkrebs (BK) kommen in der Familie vor. Danach folgen Angaben über die Behandlung, die Therapie (Tx). Jeder Beginn und jede Änderung müssen mit einem Datum versehen werden.
      Beispiel:
      Anton (1932)
      Dx: 01.05.1996; aPSA 7,3; PV 22
      Bx: 04.05.1996; GS(3+5); T2bN0M0
      Dx: 10.05.1996; SCT und KS -> kein Befund
      Tx: 13.06.1996; PSA 8,9; T 6,5; PEB; pT3aN1Mx
      Tx: 17.07.1996; PSA 0,06; AHB; immer noch inkontinent
      Dx: 23.10.1996; PSA 0,08; kontinent
      Dx: 14.06.1998; PSA 1,2
      Tx: 13.05.1999; PSA 8,9; T 6,5; HB1(Casodex)
      Tx: 09.07.1999; PSA 3,9; HB2(Z+C)
      Tx: 06.08.2000; PSA 0,21; T 0,2; Beginn Wikuto
      Dx: 02.09.2000; PSA 0,05; T 0,15
      Tx: 19.07.2001; PSA 0,01; T 0,12; 1IHB2 Ende

      Und nun liebe Betroffene,
      viel Spaß bei der Erstellung Ihrer PK-Geschichte!

      Zuletzt geändert von Wolfgang aus Berlin; 05.09.2007, 22:05.
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

      Kommentar


        #4
        Hallo Hans-Peter,

        Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Für das erste Mal hast Du alles gut beschrieben, Etikettefehler gibt's sowieso hier kaum (wenn, dann nur von mir ) und Dein Alter ist 58.

        Prostatakrebs entwickelt sich normalerweise eher langsam. Auf jeden Fall nicht so schnell, daß Du Dich deshalb Hals über Kopf in eine Sättigungsbiopsie in Herne (weshalb eigentlich in Herne?) und nach Möglichkeit die Woche drauf gleich zur OP schicken lässt.

        Zwar hast Du ein paar negative Vorzeichen wie PCa väterlicherseits und der Anstieg der PSA-Werte ist auch nicht langsam. Aber Du solltest viel informierter und aufgeklärter Dein Geschick selbst mitbestimmen.

        An Deiner Stelle würde ich

        1.) mir in Berlin (da wohnst Du doch?) eine zweite, kompetente Meinung anhören. Muß nicht unbedingt Professer Miller sein, - in der Charite gibt es auch gute Oberärzte.

        2.) mir nur eine durch bildgebende Verfahren gestützte nächste Biopsie antun lassen. Man kann mittels MRT/MRS verdächtige Areale der Prostata finden und dort gezielt biopsieren

        3.) möglichst bald mit der SHG Prostatakrebs Kontakt aufnehmen. Von dort wirst Du weitere wertvolle Hinweise erhalten. Adressen und Rufnummern findest Du hier

        Nachdem Du ja schon eine negative Biopsie hinter Dir hast, wirst Du bestimmt sehr viel darüber nachdenken, wie das weitergehen soll. Das lässt sich ja auch unschwer an einigen Deiner Worte ablesen. Versuch doch einfach, das tiefe Loch zunächst mal wegzuschieben und hol Dir soviel Infos wie möglich. Das hilft in vielerlei Hinsicht.

        Viel Glück dabei
        Dieter

        Kommentar


          #5
          Erste Fragen

          Hallo Hans-Peter

          meine PSA-Werte entwickelten sich im großen und ganzen von 0,6 über 0,9, dann 1,3 nicht dramatisch bis jetzt: nach einem halben Jahr auf 4,1, auch eine zweite Messung bestätigte den Wert bei einem Quotienten des freien PSA von 9. Darauf folgte eine 12fach-Stanzbiopsie - mit negativem Ergebnis. Nun, zwei Monate später, ist der Wert auf 4,6 gestiegen,
          Kannst Du diesen Werten auch einer Zeit-Abnahme eingliedern TTMMJJ und wurden auch diese Kriterien berücksichtigt? und wie schon Hans (GL)erwähnte (bakterielle Entzündung der Prostata) ausgeschlossen?

          Darauf folgte eine 12fach-Stanzbiopsie - mit negativem Ergebnis.
          Wurden Dir für 3-4 Tage zuvor Antibiotikum und den Rest von 6-7 Tabetten danach verschrieben? denn dies kann durchaus eine Entzündung und erhöter PSA-Wert hervor rufen.

          Urologe meint nun auch, bei der Ultraschalluntersuchung eine verdächtige Verdichtung des Gewebes zu erkennen und schickt mich nun in das Marienhospital nach Herne zu einer Saturationsbiopsie (25fach Stanze), ein vorsorglicher OP-Termin ist bereits für die ]
          Ich würde Dir sehr raten, die 25 Stanzen nicht machen zu lassen und erst mal zur Ruhe zu kommen und erst in 2 x 3 Monaten nach einhalten der o.g. Kriterien ein PSA und Testostero-Wert machen lassen! Dann sehen wir weiter!

          Lieber Wolfang aus Berlin,

          Hans-Peter hat doch schon mit dem Profil angefangen und da braucht Er nur noch die PSA-Werte mit Entnahmezeiten eintragen, dann hat Er ja fast schon alles. Nur in der Ruhe liegt die Karft! gelle Hans-Peter?

          Mach es Gut
          Helmut

          Kommentar


            #6
            Alles stoppen - in Ruhe prüfen - neu entscheiden

            Lieber Hans-Peter,

            na, bei dir versucht ja die Operationsindustrie auch wieder schnell zuzuschlagen. Im Titel habe ich bereits meine Meinung gesagt. Ein paar Monate Zeit hat man für eine Entscheidung immer. Sollte dies nicht der Fall sein, gibt es eh' keine Rettung.
            Bitte lies' dir alles im Forum in Ruhe durch. An ErichF, zum Beispiel sind etliche Hinweise ergangen. Dort kann man gut nachlesen. Zum Beispiel hier: http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...ghlight=ErichF

            Hier noch eine kleine Tabelle, die ich vor zwei Tagen gefunden habe:

            Wie viele Männer von 1.000 sterben in den nächsten 10 Jahren an:

            .............................55-jähriger 70-jähriger
            Prostatakrebs............. 2............... 14
            Darmkrebs.................4 ................11
            Lungenkrebs...............3 ................12
            Herzinfarkt............... 20................ 93
            Gehirninfarkt ..............4 ................21
            Lungenentzündung........2................ 11
            Unfälle.......................4.................. 7
            Alle Ursachen............ 93............... 336

            Fazit: Von 1.000 Männern im Alter von 55 sterben in den nächsten 10 Jahren 93. Davon sind es 91, die nicht an PK sterben.

            Ich hoffe, dir wird hier im Forum gut geholfen. Ich fahre erst einmal in die Wüste und schei.. auf meinen PK.

            Ach so, deine Frage zum Notausgang: Urologen wechseln, Zeit lassen (Monate), erst einmal alles durchlesen, eine Meinung bilden und dann entscheiden.

            Alles Gute

            Wolfgang
            http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

            Kommentar


              #7
              Guten Morgen an alle,
              danke für Eure informativen und interessierten Antworten. Besonders die Info zur PKG werde ich gleich nachholen, auch wenn mein Beitrag hierzu (noch?) kurz ist.
              Dieter, Ich bin übrigens 48 Jahre alt (58 ist mein Geburtsjahr) - habe ich da was bei der Namensgebung verbockt? Na ja, werde es schon lernen ...

              Die Logik, in der ich jetzt stecke, ist auf den Punkt die folgende :

              1. familiäre Prädisposition
              2. steil ansteigender PSA-Wert (PSAVZ), schlechter Wert des freien PSA's
              3. 1. Biopsie negativ - es brauchte nun mind. 2 Monate Zeit zur nächsten Stanze
              4. nach 2 Monaten nun Anstieg des PSA auf 4,6 und erstmals verdächtiges Areal im Ultraschall - so weit der aktuelle Stand -
              ----------------------------------------
              Schlussfolgerung (meines Arztes, die ich aber so weit verstehen kann) :
              nun max. mögliche neue Biopsie (25fach-Fächerschuss), um einem Krebsherd mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit auf die Spur zu kommen, anschließend - RPE - raus damit (wenn möglich). Das klingt für mich als Laien alles erstmal zwingend. Aber die (Neben-)folgen sind halt gruselig.

              Was spricht denn gegen die Saturationsbiopsie ? Hat jemand das mal mitgemacht ? Ist es anders als die "normale" Biopsie ? Ich will ja anschließend 600km zurück nach Berlin.

              Ich denke, man muss step by step denken und immer wieder neu entscheiden. Danke an alle, die mir dabei behilflich sind.

              Hans-Peter

              Kommentar


                #8
                Erste Fragen

                Hallo, Hans-Peter,

                herzlichen Dank für die eMail die Du mir zugesand hast und bei dieser Gelegenheit möchte ich Dir diese Punkte versuchen zu erklären.

                1. familiäre Prädisposition
                Es wurde erst kürzlich wieder darauf hingewiesen, daß Söhne von Väter und Großvätern die PCa haben oder hatten, unbedingt schon ab 35 - 40 Jahren PSA Werte machen lassen sollten!

                Was spricht denn gegen die Saturationsbiopsie ? Hat jemand das mal mitgemacht ? Ist es anders als die "normale" Biopsie ? Ich will ja anschließend 600km zurück nach Berlin.
                Fällt auch die zweite Biopsie (die erste Rebiopsie) negativ aus, so kann eine so genannte Saturationsbiopsie (Sättigungsbiopsie) folgen, die mindestens 20 Stanzen beinhaltet. Hier fehlt es noch an genaueren Studien und an geeigneten.

                Das rasse Pferd (Bronzeplastik (CuSn-Leg.) oben im Bild ist: Marwick-Rex - Deutscher Meister u. Europa Meister 1975; Olypiasieger und Weltmeister
                1976 und wurde vom Bildhauer Heinrich Faltermeier geschaffen. Das nur nebenbei.

                Übrigens, die 58 als Angabe in Hans-Peter58 als Jahrgang, geht schon so OK.

                Mach es Gut
                Helmut

                Kommentar


                  #9
                  Wieso sollte etwas zwingend sein, was nicht zwingend das gewünschte Ergebnis bringt?

                  Hallo Hans-Peter,

                  da dein Vater mit 71 erkrankt ist, hast du ja noch ordentliche 23 Jahre Zeit, bist du in seinem Alter bist.

                  Bist du 71 bist, kannst du noch viele weiche Komplementärmethoden durchführen und gleichzeitig auf eine "ultimative" Therapie warten.

                  Da dein PSA nicht sonderlich drastisch hoch ist, kannst du in Ruhe mal eine DNA-Zytometrie machen lassen. Gib' ein wenig Geld aus (schätzungsweise 150 bis 450,- €) und gehe zu Dr. Al-Abadi, der jetzt als Pensionär noch in seinem Spezialgebiet weiter arbeitet. Er könnte noch eine Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) machen und die DNA auswerten lassen. Von ihm erhälst du, wie auch ich, eine schriftliche Handlungsempfehlung. Dr. Al-Abadi war jahrelang Urologe am Krankenhaus und ist auch Pathologe. Du findest ihn hier: http://al-abadi.acamedia.info/ (Nicht gleich aufgeben. Er ist viel auf Kongressen)
                  Der hat wenigstens kein Interesse, dich der Medizin-Industrie zu "opfern".

                  Du kannst natürlich andererseits den in Deutschland üblichen Weg gehen, und eine RPE machen. Das Risko der Nebenwirkungen ist bekannt.

                  Zitat von dir:"RPE - raus damit (wenn möglich). Das klingt für mich als Laien alles erstmal zwingend. Aber die (Neben-)folgen sind halt gruselig."

                  Wieso sollte etwas zwingend sein, was nicht zwingend das gewünschte Ergebnis bringt?

                  Zur weiteren Information kannst du auch mal hier lesen. Da gibt es an Gerhard diverse Antworten: http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...6104#post16104

                  Komplikationen der radikalen Entfernung der Prostata und der Samenblasen

                  Perioperative Mortalität (Sterblichkeit) 0-2,1 %
                  Relevante Blutung 1-11 %
                  Rektumverletzung 0-5,4 %
                  Lungenembolie 0,8-7,7 %
                  Urinextravasation 0,3-15,4 %
                  Leichte Stressharninkontinenz 4-50 %
                  Schwere Stressharninkontinenz 0-15 %
                  Impotenz 29-100 %
                  Blasenhalsobstruktion 0,5-14,6 %
                  Harnleiterstenosen 0-0,7 %
                  Harnröhrenstenosen 2-9 %


                  Diese Komplikationsraten sind in ihrer teils beträchtlichen Variabilität sowohl von der Erfahrung des Operateurs, als auch von dem Operationsaufkommen in dem jeweiligen Zentrum abhängig [11].

                  Der dazugehörige Link der Uni Marburg: http://www.med.uni-marburg.de/e-einr...e/#einleitung1

                  Alles Gute

                  Wolfgang
                  Zuletzt geändert von Wolfgang aus Berlin; 06.09.2007, 12:30.
                  http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Hans-Peter. Mich schaudert's bei dem Gedanken an eine "Sättigungsbiopsie". Das ist eine geschönte Bezeichnung für eine massive Körperverletzung, die chronische Entzündungen, Narbenbildung und Infektionen bis hin zu Sepsis haben kann.
                    Als Rebiopsioe ist eigentlich nur die schonende Feinnadel-Aspirationsbiopsie geeignet, die in Deutschland allerdings nur von wenigen Ärzten gemacht werden kann. Es gibt auch bildgebende Verfahren wie das PET-Cholin-CT, die man zur Entdeckung eines Krebsherdes versuchen kann.
                    Auch scheint mir Dein Zustand nicht so dramatisch, dass Du Dich auf eine Hau-Ruck-Behandlung einlassen müsstest.
                    Viel Erfolg bei der Suche nach besseren Ärzten. Diesbzgl. könntest Du eine Selbsthilfegruppe oder einen Berater im Bundesverband Prostatakrebs (BPS) kontaktieren.
                    Gruss, Reinardo

                    Kommentar


                      #11
                      Ja, mir geht's genauso, auch mir schaudert bei dem Gedanken. Aber der Logik folgend, so schnell wie möglich so viel Klarheit wie möglich zu erhalten, was nun los ist, scheint mir die Saturationsbiopsie die naheliegendste Lösung zu sein.

                      Der Cholin-Pet ersetzt wohl nach Aussage der Charité nicht die Biopsie, sondern kann nur helfen, gezielter zu stechen (aber im Ultraschall sind ja schon verdächtige Sektionen identifiziert, so dass sie hoffentlich wissen, wohin sie am besten löchern).

                      Die FNAB, so habe ich erfahren, ist umstritten und - entscheidender noch - kurzfristig weder in Berlin noch in der Nähe von Hamburg zu erhalten, das sind zumindest die Adressen, die mir hierfür empfohlen wurden.

                      Also - erstmal Augen zu und durch - ich werde über meine Erfahrungen berichten.

                      Viel schlimmer ist der kurze Zeitraum zwischen einer positiven Biopsie und der RPE, da liegen schlimmstenfalls nur 2 Tage dazwischen, denn für den Mittwoch der Folgewoche habe ich ja schon "vorsorglich" einen Termin bekommen...

                      Wie soll ich damit umgehen, innerhalb von Stunden zu entscheiden, wie es dann weitergehen soll - die Folgen einer RPE sind ja nicht so prickelnd.

                      Aber - Schritt für Schritt, jetzt lasse ich erstmal aus meiner Prostata einen Schweizer Käse machen ...

                      Viele Grüße und so viel Gesundheit wie möglich für alle
                      wünscht Euch (und mir ;-) )
                      Hans-Peter

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo Hans-Peter
                        Zitat von Hans-Peter58 Beitrag anzeigen
                        ... Viel schlimmer ist der kurze Zeitraum zwischen einer positiven Biopsie und der RPE, da liegen schlimmstenfalls nur 2 Tage dazwischen, denn für den Mittwoch der Folgewoche habe ich ja schon "vorsorglich" einen Termin bekommen...
                        Dieser Vorgehensweise, würde ich nicht folgen. Dabei wird Dir die Zeit - die Du durchaus noch hast - zum Nachdenken genommen.
                        Ich würde bei aller gebotenen Eile, mir mindestens die Zeit für eine Zweitmeinung zur pathologischen Beurteilung mittels DNA-Zytometrie lassen.

                        Gruß und Glück für die weiteren Entscheidungen
                        Heribert

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
                        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

                        Kommentar


                          #13
                          FNAB

                          Hallo Hans Peter,

                          klick mal an:

                          www.prostatakrebsonline.de

                          20 Kilometer von Hamburg. Schöne Gegend.

                          "Man kann Wasser trinken, man kann es auch lassen"

                          Gruß Hutschi

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Hans-Peter,

                            die möglichkeit eine schonende Biopsie zu machen ist bei Dr. Loch in Flensburg.
                            Auch bei mir wurden 2 Biopsien gemacht, ohne Befund. Dr. Loch damals noch in Homburg/Saar entnahm nur 3 Stanzen, alle 3 enthielten ein Prostata Karzinom Gleason Core 3+4.
                            Ob die gesetzliche Krankenkassen die Kosten übernehmen weiss ich nicht. Bei mir wurden sie 2003 übernommen.
                            Einen Bericht des NDR kannst Du hier nachlesen:
                            Fehlerseite, not found, 404,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV

                            Oder hier:


                            Ich wünsche Dir das Du keinen PK hast.
                            Gruß Michael A.
                            Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

                            Kommentar


                              #15
                              Von Berlin nach Lütjensee

                              Hallo Hans Peter, wenn Du von Berlin kommst, bist Du doch über Hamburg und danach sogar noch ein Stück Autobahn sehr schnell in Lütjensee. Klick mal unter dem von mir eingegebenen Link anschließend links an: DNA-Diagnostik. Dieser Urologe hat Erfahrung und Prof. Böcking würde bei der Auswertung behilflich sein.
                              Gute Reise in meine Heimat.

                              "Keine Kunst ist's, alt zu werden. Es ist Kunst, es zu ertragen" (Goethe)

                              Gruß Hutschi

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X