Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Die richtige Statistik - Heilungsraten PCa u. kurze Nachricht für Ludwig

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Die richtige Statistik - Heilungsraten PCa u. kurze Nachricht für Ludwig

    Liebe Mitstreiter,

    von der Konferenz des Prostate Cancer Research Institutes (PCRI), letztes Wochenende in Los Angeles, wird eine DVD hergestellt, und wir werden ihren Inhalt auch bald kennen. Zu den vorgestellten statistischen Daten der PCa Verläufe hat ein Mitpatienten diese Nachbetrachtung angestellt -

    "Während der Konferenz in Los Angeles haben mehrere Ärzte herausgestellt, dass mindestens 48% der PCa Behandlungen unnötig seien und betonten gleichzeitig, die Notwendigkeit einer Aktiven Überwachung anstatt einer Aufmerksamen Beobachtung. Angenommen die Zahlen stimmen, dann ist unsere Erkrankung viel unangenehmer als reguläre Statistiken uns glauben machen wollen. Denn wenn 48%, nahezu die Hälfte alle Patienten, keiner Behandlung bedurft hätten, dann wäre die tatsächliche Rate des Versagens der Behandlungen (Operation, Bestrahlung, Kryo, HIFU, etc.) viel höher als wir bisher denken. Dann ist die Versagerrate der invasiven Therapien tatsächlich in der Nähe von 60%

    Denn wenn nur 5 von 10 Patienten behandelt werden müssen und diese sind Teil der 7 von 10 Patienten, die geheilt wurden, dann sind die 3 nicht geheilten Patienten Teil der 5 Patienten die behandelt werden sollten. Das würde bedeuten, die Zahl der Therapieversager liegt bei 60%. Wenn mein Verständnis auch nur nahezu korrekt sein sollte, befinden wir uns in einem traurigen Zustand der PCa Therapie".

    Sein Kommentar schloss mit dem Hinweis, dass er die Frage, wie können die Patienten erkannt werden, die keiner Behandlung bedürfen, nicht in seine Betrachtung einschließen wollte.

    Ein anderer Konfernzbesucher antwortete ihm wie folgt. Vielleicht ist es deshalb besser, gleich auf Nummer Sicher zu gehen als eine Entscheidung hinterher bedauern zu müssen. Auch wenn genauere Tests als der PSA Test bald zur Verfügung stehen werden, können wir auch zukünftig nicht sicher sein die gefährlichen von den ungefährlichen Krebsen sicher zu unterscheiden, weil wir und unsere Erkrankungen immer wieder unterschiedlich sein werden.

    Dazu schrieb ein anderer Patient -

    Es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt. Solche die glauben, es gäbe zwei Arten von Menschen auf der Welt und solche die nicht glauben das es sie gäbe.

    Für Ludwig: Dr. Strum hat in einem Vortrag der Konferenz diesen errinerungswürdigen, neuen Terminus geprägt - Proactive Integration of Sensible Surveillance, Kurzform: PISS

    Günter
    Zuletzt geändert von Günter Feick; 11.09.2007, 10:06.

    #2
    Hin und Her gerissen

    Hallo Günter, vielen Dank für diese Vorabinformationen, die gerade wegen der noch in den letzten 48 Stunden hier im Forum so kontrovers behandelten Biopsie-Abläufe eine ganz besondere Bedeutung erlangen. Mit Spannung warten wir alle auf die von Dir angekündigten weiteren Erkenntnisse.

    "Genau genommen leben sehr wenige Menschen in der Gegenwart. Die meisten bereiten sich darauf vor, demnächst zu leben"
    (Jonathan Swift)

    Gruß Hutschi

    Kommentar


      #3
      Hallo Günter,
      die Basis dieser Diskussion liefert wohl die wesentlich von Prof. Fritz Schröder et. al., Amsterdam, im Moment noch laufende Studie, die u.a. herausfinden soll, ob ein Prostatascreenig durch PSA-Tests, also ein Massenscreening, einen sinnvoll lebensverlängernden Effekt hat. Dabei konnten schon jetzt als Zwischenergebnis äußerst erstaunliche Fakten festgestellt werden:


      European Randomised Screening Study of Prostate Cancer
      Erste Zwischenergebnisse
      Vorgetragen von Prof. Louis Denis, Patientag der EAU, 23.März 2007, Berlin
      • Europäische Initiative: Pilotstudien 92-94.
      • Hauptstudie in 8 Ländern mit 267.954 Teilnehmern
      • Erste Ergebnisse: Die Hälfte der neudiagnostizierten Krebserkrankten benötigen keine sofortige Behandlung und ein Drittel davon brauchen niemals behandelt zu werden.
      • Patienten mit PSA < 1 ng/ml benötigen keine zus. Untersuchungen über 5 Jahre. Anderenfalls drohen Überdiagnose und Übertherapie.
      • Etwa ein Viertel aller Patienten hat eine Krankheit außerhalb der Prostata, und jede lokale Primärtherapie muß dann versagen.
      • Eine Senkung der Mortalität um 25% wird erwartet.
      Grüße
      Christian
      Christian (L)

      Kommentar


        #4
        "Während der Konferenz in Los Angeles haben mehrere Ärzte herausgestellt, dass mindestens 48% der PCa Behandlungen unnötig seien und betonten gleichzeitig, die Notwendigkeit einer Aktiven Überwachung anstatt einer Aufmerksamen Beobachtung. Angenommen die Zahlen stimmen, dann ist unsere Erkrankung viel unangenehmer als reguläre Statistiken uns glauben machen wollen. Denn wenn 48%, nahezu die Hälfte alle Patienten, keiner Behandlung bedurft hätten, dann wäre die tatsächliche Rate des Versagens der Behandlungen (Operation, Bestrahlung, Kryo, HIFU, etc.) viel höher als wir bisher denken. Dann ist die Versagerrate der invasiven Therapien tatsächlich in der Nähe von 60%

        Denn wenn nur 5 von 10 Patienten behandelt werden müssen und diese sind Teil der 7 von 10 Patienten, die geheilt wurden, dann sind die 3 nicht geheilten Patienten Teil der 5 Patienten die behandelt werden sollten. Das würde bedeuten, die Zahl der Therapieversager liegt bei 60%. Wenn mein Verständnis auch nur nahezu korrekt sein sollte, befinden wir uns in einem traurigen Zustand der PCa Therapie".
        Hallo Günter,

        wie hoch ist eigentlich die jetzige Prozentzahl der Behandelten in Bezug auf alle Erkrankten?

        Beste Grüße
        Dieter

        Kommentar


          #5
          Statistik und ihre Folgen

          Hallo liebe Mitstreiter,

          wem sollen diese Zahlenspiele eigentlich von Nutzen sein? Wenn Studien besagen, dass rund die Hälfte der an PCa Erkrannkten therapiert werden müssen und die andere Hälfte zunächst mal nicht, bringt das doch dem Betroffenen rein garnichts. Denn vor einer solchen Aussage, steht doch erstmal die Diagnostik, die ein solches Urteil überhaupt zulässt.

          Für Erstere steht fest, sie müssen therapiert werden um eine Überlebenschance zu haben. Hier geht es nur um die Auswahl der Mittel.

          Erst wenn feststeht wer zur zweiten Hälfte der Betroffenen gehört, kann aufgrund der Zellstruktur des Tumors und der psychischen Stabilität seines Trägers eine Entscheidung über eine Therapie oder Nichttherapie (WW) getroffen werden.

          Da diese Entscheidung eine individuelle Entscheidung ist, kann ich mit solchen Studien nichts anfangen. Sie sind besten-/schlimmstenfalls für eine Kosten-/ Nutzenanalyse in der Gesundheitspolitik von Bedeutung. Der Neubetroffene, ob durch Tastbefund, PSA, PET/CT oder was auch immer ermittelt, muss sich, um Klarheit zu erlangen, einer Biopsie unterwerfen. Erst wenn bessere Methoden gefunden sind, wird sich auch die individuelle Situation verbessern.

          Herzliche Grüße
          Heribert

          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
          myProstate.eu
          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



          (Luciano de Crescenzo)

          Kommentar


            #6
            Zitat von Dieter aus Husum
            wie hoch ist eigentlich die jetzige Prozentzahl der Behandelten in Bezug auf alle Erkrankten? Dieter?




            Hallo Dieter,

            Deine Frage beantworte ich heute nicht direkt mit den notwendigen Zahlen, bin etwas im Druck. Vielleicht hast Du Gelegenheit die Zahlen aus diesen Referenzen zu entnehmen; sie sind hier aufgeführt.

            Für Deutschland: www.gbe-bund.de/ (Mit Eingabe Prostatakrebs in die Suchfunktion)

            Für die USA: seer.cancer.gov/ (Mit Eingabe prostate cancer in die Suchfunktion)

            Für Österreich: www.statistik.at/web_de/statistiken/gesundheit/krebserkrankungen/prostata/index.html

            Günter

            Kommentar

            Lädt...
            X