Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Anstieg PSA-Wert

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Anstieg PSA-Wert

    Hallo liebe Mitstreiter,
    vielleicht kann jemand, der mehr Erfahrung hat als ich, meine Bedenken erhärten oder (hoffentlich) zerstreuen ?
    Wie aus meiner Biographie ersichtlich ist, ist mein PSA-Wert Schwankungen unterworfen. Zuletzt war er 0,07. Ist das bedenklich, wenn er vor 1 1/2 Jahren 0,01 war und jetzt 0,07. Spricht man da schon von einem Anstieg des PSA-Wertes ?
    Für Antworten von euch wäre ich sehr dankbar. Hans61

    #2
    Hallo Hans61

    Generell muss der PSA nach einer RPE unterhalb der Nachweisgrenze des Messverfahrens liegen. Es gibt zwei Gründe, die solche minimalen Schwankungen erklären können. Der eine Grund wäre, die Proben werden in unterschiedlichen Labors erstellt (unterschiedliche Messverfahren) und der andere Grund wäre, es wurden minimale Reste an Prostatazellen an dem oder den Gefäßband- und Nervenbandsteg(en) zurückbelassen. Das ist nicht sehr gut aber oft bei nervschonender Op unvermeidlich.
    Zur Zeit hat diese Schwankung also noch keine Bedeutung. Um sicher zu gehen, würde ich alle 3 Monate messen lassen.

    Gruß, Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    Kommentar


      #3
      Anstieg PSA-Wert

      Hallo Heribert,
      vielen Dank für deine Antwort. Leider habe ich nicht sehr viel Erfahrung mit dieser Erkrankung. Darf ich dich noch was fragen ?
      Heißt das, wenn Prostatazellen noch vorhanden sind, dass dies Krebszellen sind ? Von Gefäßband- und Nervenbandsteg habe ich noch nie was gehört. Wenn du mal Zeit hast, könntest du mir das evtl. bitte erklären.
      Vielen Dank hans 61

      Kommentar


        #4
        Ich sprach von intakten, nicht entarteten Zellen des Prostatagewebes.

        Die Prostata haftet mit ihrer Kapsel am Blasenboden und umschließt mit ihren beiden Arealen die Harnröhre und geht an ihrem unteren Ende in die hinteren Schwellkörper des Penis über. An beiden Seiten der Prostata sind der Kapsel sehr feine Blutgefäße und Nerven angehaftet, die für die Funktion der Schwellkörper zuständig sind. Werden diese Bahnen durchtrennt, ist auf natürlichem Weg keine erektion mehr möglich!

        Zur Erhaltung der Erektionsfähigkeit muss der Operateur bei der Herauslösung der Prostata mindestens einseitig dieses Nerven- und Gefäßband mit einem Streifen der Prostatakapsel stehen lassen. Das wird mit äußerster Vorsicht gemacht, um dieses Band nicht zu verletzen.

        Wenn man bedenkt, dass der Eingriff eine sehr blutige Angelegenheit ist, manschmal wenig bis nichts zu sehen ist und die Schnittführung im unter 1 mm Bereich stattfindet, können selbst bei erfahrensten Operateuren Prostatazellreste an diesem feinen Kapselstreifen stehen bleiben.

        Der Pathologe beurteilt nachher aus dem Entfernten Material ob die Schnittränder frei von Krebszellen sind. - Damit war die OP erfolgreich.
        Kann der Pathologe diese Bestätigung nicht geben, wird im Anschluss an der OP die Prostataloge bestrahlt um noch ein kuratives Ergebnis zu erzielen.

        Du brauchst Dir also nur den Befund des Pathologen von Deinem Urologen geben zu lassen um darüber Klarheit zu bekommen. Als zweiten wichtigen Aspekt sollte bestätigt sein, dass der Tumor die Kapsel noch nicht durchbrochen hatte.

        Wenn Du Dir eine bildliche Vorstellung davon machen möchtest, schau Dir mal die Prostata hier an.

        Einen schönen Sonntag
        Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

        Kommentar


          #5
          PSA-Anstieg

          Hallo Heribert,
          vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Lt. Bericht des Pathologen war die Kapsel nicht durchbrochen und die Schnittränder frei von Krebszellen.
          Da du so kompentent bist, wollte ich noch fragen, ob du auch Erfahrung bezüglich der Prostata-Abhobelung hast ? Bei mir wurde diese vor der RP abgehobelt und jetzt habe ich auch Bedenken, ob durch diesen Eingriff evtl. Krebszellen ausgeschwemmt (entschuldige die laienhafte Aussage !) worden sind, da das ja auch eine blutige Angelegenheit ist.
          Ich wünsche dir auch einen schönen Sonntag und alles Gute. Hans61

          Kommentar


            #6
            Hallo hans61,
            in Deinem Profil ist in 9/2006, also rel. kurz nach der OP bereits schon mal 0,07 gemessen worden. Es könnte sich also jetzt auch wieder um einen solchen "Ausreiser", möglicherweise durch einen Fehler im Labor handeln. Dafür spräche auch die kurze Zeit des Anstieges.
            Aber wohlgemerkt könnte!
            Im Normalfall darf eine solche Erhöhung nicht auftreten. Wenn einmal ein Wert von 0,01 erreicht ist, wäre das bei entfernter Prostata ein Anzeichen für ein beginnendes Rezidiv oder Metastasierung. Also weiter beobachten.
            Alles Gute
            PeterP

            Kommentar


              #7
              Hallo Hans61
              Zitat von hans61 Beitrag anzeigen
              .....wollte ich noch fragen, ob du auch Erfahrung bezüglich der Prostata-Abhobelung hast ? Bei mir wurde diese vor der RP abgehobelt und jetzt habe ich auch Bedenken, ob durch diesen Eingriff evtl. Krebszellen ausgeschwemmt (entschuldige die laienhafte Aussage !) worden sind, da das ja auch eine blutige Angelegenheit ist.
              Wenn bei der Ausschälung im entnommenen Material bereits Krebszellen gefunden wurden und aus diesem Grund die RPE stattfand, besteht immerhin die größere Gefahr, dass Krebszellen ausgesiedelt wurden, als wenn die Ausschälung nicht stattgefunden hätte.

              Die minimalen Schwankungen des PSA, wenn es denn überhaupt Schwankungen sind und keine Laborfehler, deuten auf jeden Fall nicht auf eine Aussiedlung hin. Bei einer Aussiedlung (Metastase) würde ein eindeutiger PSA-Anstieg erfolgen, der sich gleich im mehrere ng/ml-Bereich abspielen dürfte.

              Wie schon PeterP geschrieben hat, gibt es zur Zeit keine Anzeichen dafür, dass es sich um aktive maligne Zellen handeln könnte. Eine engmaschige Beobachtung des PSA dürfte reichen. Lasse Dich also nicht verückt machen!

              Viele Grüße und alles Gute
              Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

              Kommentar


                #8
                PSA-Anstieg

                Hallo Peter P. und Heribert,
                ihr habt mir jetzt schon sehr weitergeholfen. Vielen Dank für euere Mühe.
                Hans61

                Kommentar


                  #9
                  Macht Dich nicht verrückt!

                  Hallo Hans61,

                  sorry, aber in diesem Forum wird einfach viel zu viel spekuliert!
                  Die meisten antworten hier mit angelesenem "Wissen" und fühlen sich als Hobbymediziner!

                  So, meine Erfahrung (bin KEIN Arzt sondern Betroffener):PSA Anstieg nach RPE von 0,01 auf 0,6 INNNEHALB VON 10 JAHREN (da war auch irgendwann mal 0,07 dabei...).
                  Mach dich also nicht verrückt, 0,07 ist im Bereich der unteren Messgrenze (!), ab 0,2 könnte man (die Ärzte, nicht ich!) von einem Lokalrezidiv ausgehen - davon bist du aber meilenweit entfernt
                  Es gibt übrigens auch "gutartiges" Prostatagewebe (bei OP zurückgelassen) was nach der OP sehr langsam weiterwachsen kann und kein Rezidiv ist.

                  Alles Gute,

                  Norbert
                  Zuletzt geändert von Norbert52; 23.09.2007, 14:59.

                  Kommentar

                  Lädt...
                  X