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PSA 17

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    PSA 17

    Hallo, ich mache mir große Sorgen um meinen Vater. Er ist 53 und bei ihm wurde diese Woche ein PSA-Wert von 17 gemessen (Tastuntersuchung und Ultraschall zeigten nichts auffälliges). Ich habe nun schon rausgefunden, dass das viel zu hoch ist
    Zur Vorgeschichte kann ich nicht soviel sagen, ich wollte meine Eltern nicht noch mehr deswegen ausquetschen. Ich weiß nur, dass 2002 der erste Wert genommen wurde und auch zu hoch war, um die 7. Es wurde eine Biopsie gemacht, dabei kam nichts heraus.
    Die nächsten Jahre war der Wert immer zu hoch, ist aber nicht weiter gestiegen soweit ich weiß.
    Es wurden Steine in der Prostata festgestellt und so hat man sich wohl den hohen Wert erklärt.
    Ich denke die letzte Messung ist schon so 1,5-2 Jahre her, aber nun eben 17!
    Ich weiß natürlich, dass man erstmal die Biopsie abwarten muß (nächste Woche), aber das ist noch so ewig hin. Ich kann kaum an etwas anderes denken.
    Kommen überhaupt noch andere Ursachen in Frage, außer Krebs, bei diesem hohen Wert? Bitte seid ehrlich. Ich habe bei solchen Werten nur negatives gelesen.
    Können die Steine wirklich diesen Wert verursachen? Soweit ich weiß, zeigt dass, das die Prostata wohl schon entzündet war.
    Ist es denn möglich, dass man bei einem Karzinom, bei einem solchen Wert, einen normalen Tastbefund und auch einen unauffälligen ultraschall hat?
    Wie lange dauert es bis man die Ergebnisse hat?
    Warum hat der Urologe nichts weiter unternommen, als so lange die Werte zu hoch waren. Ich mache mir so Vorwürfe, dass ich nicht nochmal mit ihm gesprochen hab, dass er die Untersuchung wiederholen lassen soll.

    Ich hoffe ihr könnt mir ein wenig weiterhelfen, trotz der Wirre. Danke schonmal für Zuhören.

    Liebe Grüße

    #2
    Hallo, liebe sich sorgende Tochter.

    Zunächst solltest Du eruieren ob vor 5 Jahren über einen mindestens 4-wöchigen Zeitraum eine Antibiotika-Behandlung durchgeführt wurde und danach eine erneute Messung des PSA erfolgte.
    Bevor jetzt eine neue Stanzbiopsie ansteht, würde ich dieses Prozedere vom Urologen erbitten, um eine bakterielle Prostatitis weitestgehend auszuschließen. Mit einer Ejakulatuntersuchung, ist eine genauere Diagnostik möglich.

    Selbst wenn Dein Vater in noch relativ jungen Jahren mit 53 schon Prostatakrebs haben sollte, ist auch jetzt noch so viel Zeit, diese Möglichkeit auszuschöpfen.

    So kritisch das auch zu hinterfragen ist, wäre von Interesse, ob Dein Vater privat Versichert ist, wobei sich evtl. schonendere Möglichkeiten einer PCa Vordiagnostik ergäben, als bei einer Stanzbiopsie. Ich denke da an ein MRS oder Cholin-PET/CT welche von den Ges.KK wenn überhaupt, bestenfalls bezuschusst werden.

    Noch etwas Grundsätzliches:
    Je genauer die Prostata-Vorgeschichte Deines Vater hier bekannt ist, um so einfacher und zutreffender werden die Forumsteilnehmer Dir antworten können.
    Und noch etwas, die momentane Aufregung ist absolut verständlich, das ging zu Anfang allen hier so. Prostata-Krebs wächst langsam.
    Diesen Vorteil solltet ihr nutzen, mit Bedacht und möglichst rational die bestmögliche Diagnostik und daraus folgende Therapie für Deinen Vater zu bekommen.

    Dir und Deinem Vater alles Gute
    Heribert
    Zuletzt geändert von Heribert; 27.09.2007, 10:33.

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      Hallo TochterinSorge,

      Du hast recht, man muss jetzt das Ergebnis der Biopsie abwarten. Nach Deiner Beschreibung besteht Hoffnung, dass es sich bei dem Anstieg um eine Prostatitis handeln könnte.

      Steine, Verkalkungen, erschweren einen Heilungsprozess.

      Der Tastbefund zur Feststellung eines Karzinoms greift erst bei viel höheren Werten.

      Solange das Ergebnis der Biopsie nicht vorliegt, rate ich zum Prinzip Hoffnung und Gelassenheit.

      Und sollte das Ergebnis ungünstig ausfallen, geht auch die Welt nicht unter. Die Medizin stellt heutzutage ein gutes Bündel von Therapien zur Verfügung.

      Ich wünsche Dir und Deinem Vater Kraft und ein gutes Ergebnis.

      Hans (GL)
      Zuletzt geändert von Hans (GL); 27.09.2007, 10:54.

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        #4
        Hallo TochterinSorge!

        Ich bin auch eine Tochter in Sorge und als Neuling habe ich wenig Ahnung, was deine Fragen angeht. Wichtig ist aber, dass dein Vater vor der Stanzbiopsie prophylaktische Antibiotika bekommt. Mein Vater hatte die 2 Tage vorher und 2 Tage nachher, also insgesamt 5 Tage. Es soll Fälle geben, wo die Ärzte das von sich aus nicht veranlassen. Wahrscheinlich wisst ihr das selbst, aber falls nicht, wollte ich es mal erwähnen.

        Was die Selbstvorwürfe angeht: das ist ganz schlecht! Wenn man früher gewusst hätte, was man heute weiß, hätte man es ja anders gemacht. Bitte zerfleisch dich nicht mit solchen Gedanken, denn das zapft zu viel Kraft ab. Wichtig ist jetzt erstmal, was in der nahen Zukunft passiert. Und da ist es wichtig, dass du dich informierst und dir Hilfe suchst. Das hast du getan, super!

        Ich drücke euch die Daumen!

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          #5
          Hallo TochterInSorge,

          schaue Dir bitte oben im Kopf "Wichtige Links"--->"KISP"--->"Erster Rat" an.

          Ich wünsche Dir und Deinem Vater alles Gute. Durch meine eigenen Erfahrungen kann ich vieles von dem, was Ihr im Moment durchmacht, gut verstehen. Die Aneignung von Wissen ist jetzt mit das Wichtigste. Sie führt zur Einschätzung der eigenen Lage und damit auch zu dem Gefühl, nicht den manchmal mehr oder weniger guten Therpievorschlägen der Fachwelt ausgeliefert zu sein.

          Herzliche Grüße
          Werner

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            #6
            Hallo, ich danke euch vielmals. Es ist so schwierig die ganzen Gedanken zu ordnen, und das obwohl ja noch nichts feststeht. Das wird euch bestimmt auch so gegangen sein.
            Ich werde am Wochenende nochmal mit meinem Vater sprechen und ihm alles erzählen.
            Also, ich denke, dass er anderen Untersuchungsmethoden auch aufgeschlossen wäre. Sind die MRS bzw. PET-Untersuchungen dafür da, genauer zu lokalisieren ob sich da etwas befindet, um dann gegebenenfalls die nachfolgende Biopsie gezielt auszurichten. Also dass man auch genau trifft sozusagen. Die Frage ist, wie man so eine Untersuchung veranlasst. Ich habe das Gefühl, dass der Urologe von meinem Vater nicht gerade kompetent ist, zumindest sagt das mein Vater selbst.
            Er ist nicht privat versichert, kann man sowas einfach privat veranlassen. Oder sollte er einfach nochmal mit seiner Akte zu einem anderen Urologen?

            Ich möchte auf jeden Fall so gut wie möglich informiert sein, damit man das Beste daraus machen kann, egal bei welchem Ergebnis. Es ist nur schwierig einen Anfang zu finden, ich denke jeder Arzt wird einem ja auch etwas anderes sagen, und das muß man dann erstmal filtern.

            Ich danke euch nochmal für eure Nachrichten...jetzt bin ich schon wieder etwas ruhiger.

            Liebe Grüße

            Sanne

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              #7
              Die nächsten Schritte

              Hallo Sanne,

              mit den bisher vorliegenden Ergebnissen würde ich anstelle Deines Vaters wie folgt vorgehen:

              Der erhöhte PSA ist möglicherweise auf eine Prostatitis zurück zu führen. Wenn noch nicht geschehen, Prostatamassage mit anschließender microbiologischer Urinuntersuchung und Anibiogramm. Wenn Positiv, dann Antbiotische Behandlung über mindestens 4 Wochen mit anschließender PSA-Messung. Nach 14 Tagen erneutes Antbiogramm.

              Wenn PSA immer noch erhöht oder keine Prostatits vorliegt, käme eine erneute Stanzbiopsie unter strenger prophylaktischer Antibiotikagabe, mindestens einen Tag vorher und 5 Tage nachher in Frage. Eine große Sicherheit bietet diese Diagnostik nicht.

              "Mir persönlich" wäre es so wichtig ein möglichst großes Maß an Sicherheit zu bekommen, dass ich wegen der sehr hohen Kosten eines Cholin-PET/CT sogar die Kosten für einen geplanten Urlaub opfern würde. Denn sollte sich dabei ein PCa-verdächtiges Areal darstellen, kann im Anschluss ganz gezielt diese Stelle zur entgültigen Diagnostik biopsiert werden. Eine MRT/MRS würde in dieser Situation etwa die gleiche Sicherheit bringen.

              Nachdem vor 5 Jahren schon eine ergebnislose Biopsie durchgeführt wurde, könnte der Urologe auf die Idee kommen eine Sättigungsbiopsie durführen zu wollen, um u.U. aus 25 Stanzen eine höhere Warscheinlichkeit abzuleiten einen Tumor zu treffen. Diese Diagnostik grenzt in meinen Augen an Körperverletzung.

              Eine sehr gut verständliche Beschreibung von modernen, schonenden Diagnostikverfahren habe ich hier gefunden.

              Herzliche Grüße
              Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

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                #8
                Hallo, ich wollte mich wieder melden. Also die Ergebnisse sind da und es ist leider Krebs :-(. Ich weiß noch nichts genaueres, nur das wohl in 2 von 3 Stanzen Krebszellen gefunden wurden. Seine Prostata ist wohl nur so groß wie eine Kastanie. Naja auf jeden Fall meinte der Pathologe, es sei wohl nicht so ein ganz aggressiver Krebs, aber den Gleason-Wert weiß ich noch nicht. Wer weiß was der Pathologe mit nicht so aggressiv meint, dem ganzen trau ich nicht so recht. Am Montag soll er zum Gespräch in die Uni Klinik in Dresden, der Arzt meinte was von einer DaVinci- Methode oder so ähnlich, kennt sich jemand damit aus?
                Naja erstmal abwarten, was die anderen Untersuchungen ergeben. Ich denke mal, dass jetzt eine Szintigraphie gemacht wird? Wir sind jedenfalls durch den Wind, aber versuchen postiv zu denken...
                Mehr fällt mir jetzt gar nicht ein. Ich hab gelesen, dass der Krebs in dem Alter meisten eher aggressiv ist

                Liebe und traurige Grüße

                Sanne

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                  #9
                  Hallo Sanne,

                  ich drücke dir und deinem Vater fest die Daumen, dass sich die Einschätzung "nicht so agressiv" bestätigt. Auch bei vergleichsweise jungen Patienten müssen es nicht gleich die agressivsten Formen sein.

                  Alles Gute
                  Tochter

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                    #10
                    Hallo,
                    ich wollte mich mal wieder melden. Danke, Tochter für deine Worte.

                    Mein Vater wurde letzten Dienstag operiert (einseitig nervenerhaltend) und heute wurde er schon entlassen. Es geht ihm ganz gut, vor allem nach dem Gespräch mit den Ärzten.
                    Also es waren keine Lymphknoten befallen, Thoraxscan(?) o.B. Der Tumor war wohl auf eine Seite der Prostata beschränkt und hatte die Kapsel noch nicht durchbrochen. Gleason-Score 7. Achja, man hat auch Anzeichen einer Prostatitis gefunden. Also war der Wert vielleicht noch nach oben verfälscht.

                    Ich weiß, dass es nicht so einfach ist, dass der Krebs weg ist. Aber das ist doch schon ein gutes Zeichen, dass nichts befallen war.


                    Liebe Grüße

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                      #11
                      Hallo, wollte mich mal wieder melden.
                      Meinem Vater geht es eigentlich ziemlich gut. Er hatte nur etwas Probleme mit dem Katheter. Seine Blase hat wohl vor allem bei kälte etwas gekrampft, aber das hat er immer schnell in den Griff bekommen. Gestern wurde der Katheter nun gezogen, was eigentlich auch ganz ok war. Er hatte es sich schlimmer vorgestellt. Seit dem ist noch kein Tropfen Urin daneben gegangen!! Also er ist sehr zufrieden mit sich und und dem ganzen Verlauf.
                      Wir sind froh, dass nun alles so schnell ging und im Moment auch alles gut aussieht. Wir hoffen natürlich dass das so bleibt. Aber die Ärzte waren auch so ehrlich, ihm zu sagen, dass der Krebs wieder auftauchen kann. Aber meine Eltern sind sehr positiv eingestellt und blicken optimistisch in die Zukunft.

                      LG und lieben Dank an euch

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                        #12
                        Voller Optimismus

                        Hallo, TochterInSorge, so ist es gut. Nur mit reichlich optimistischen Gedanken gesegnet hat der Papa die besten Voraussetzungen für eine weitere positive Entwicklung. Ich wünsche Euch noch viele glückliche Jahre miteinander.

                        "Ein neues Jahr hat seine Pflichten, ein neuer Morgen ruft zur frischen Tat. Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spat" (Johann Wolfgang von Goethe)

                        Gruß Hutschi

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                          #13
                          Dein Vater wird das schon schaffen! Die Chancen, dass er den Krebs besiegt, sind sehr gut. Und toll, dass er das mit der Harnkontinenz wieder hingekriegt hat.
                          Gruß, Melanie

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                            #14
                            Hallo,
                            also mein Papa kommt morgen von der Reha zurück. Ich glaub es hat ihm ganz gut getan...nur mit der Kontinenz ist es doch nicht so weit her. Er kann sich so schlecht daran gewöhnen beim Laufen und Aufstehen. Ihm kommen die paar Tröpfchen immer sehr viel vor. Aber ich denke, das braucht seine Zeit udn er wird sich noch daran gewöhnen und vielleicht wird es ja auch noch besser.
                            Nun er freut sich sehr, wieder nach Hause zu kommen und ansonsten ist er eigentlich fit.
                            Gestern wurde nochmal der PSA-Wert gemessen, ich weiß es jetzt nicht genau, aber es war wohl ein sehr guter Wert (unter der Nachweisgrenze???).
                            Ich möchte mich noch einmal bei euch bedanken!!!

                            Liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit

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                              #15
                              Zitat von TochterInSorge Beitrag anzeigen
                              [...]
                              nur mit der Kontinenz ist es doch nicht so weit her. Er kann sich so schlecht daran gewöhnen beim Laufen und Aufstehen. Ihm kommen die paar Tröpfchen immer sehr viel vor. Aber ich denke, das braucht seine Zeit udn er wird sich noch daran gewöhnen und vielleicht wird es ja auch noch besser.
                              Hallo,
                              dann herzliche Glückwünsche an euch. Gerade vor Weihnachtenn tut das dem Seelenbaum gut. Das mit der Kontinenz kenne ich (bin zwar erst jetzt operiert worden, aber genau das gleiche). Ich denke das dauert ein wenig. Laut Ärzte kann dies bis zu einem halben Jahr dauern. Nun die kalte Jahreszeit ist auch nicht gerade fördernd. Musst vor der OP bei Kälte auch immer öfters. Also Einlage rein und weiterhin die Beckengymnastik machen, das wird schon. Schöne Weihnachten.
                              Gruß
                              Manfred

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