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Contergan, die stille Katastrophe

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    Contergan, die stille Katastrophe

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    #2
    Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
    Nicht zuletzt wegen dieser Zusammenhänge würde ich niemals die heute wieder mit teilweise neuen Namen in Umlauf befindlichen Thalodimid-Nachfolgeprodukte für die Behandlung meines PCa einsetzen.
    Ich nahm Thalidomid, werde es vielleicht auch wieder nehmen, weil ich es nicht für sehr wahrscheinlich halte, dass ich in naher Zukunft schwanger werde .

    Ich weiß nicht, was passieren würde, wenn man schwangeren Frauen z. B. Taxotere oder Avastin gäbe. Selbst mit Proscar-Tabletten sollten junge Frauen keinen Hautkontakt haben.

    WW

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      #3
      Hallo Hutschi und Winfried,

      auch Ketokonazol wäre wohl nichts für die Frauen. Meine HP hat mich heute nach Contergan gefragt, wir hatten es für mich als positiv getestet. Ich habe nur noch niemend gefunden, der einen Vorteil, red. des PSA oder ähnliches festgestellt hat, wie wir bei Keto z.b.

      Wenn es wie bei uns keine Hilfe durch Ärzte gibt, zuminest bei mir nicht in (bald 3 Jahren nicht), muss man sich selber helfen, bisher klappt es ganz gut.

      Wenn so optimal bestrahlt wie bei dir Harald ist die Einnahme nicht erforderlich. Aber was soll W. oder ich betrahlen lassen. Ganzkörper bei mir, bei einer Massage ist das möglich. Ich kenne auch andere die Kontergan nehmen.
      Gruß Hans

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        #4
        Keine Verharmlosung

        Hallo, lieber Winfried, lieber Hans, im Stern vom 30.10.2007 sind wieder sehr viele aktuelle Berichte über die Leiden der Contergan-Behinderten:



        Am 7.11. + 8.11.2007 wird auch der umstrittene Film zu diesem Thema im Deutschen Fernsehen gezeigt.


        Wegen meiner damaligen Kontakte zu etlichen Berufsstenografen während der monatelang andauernden Gerichtsverhandlungen habe ich noch sehr lebhafte Erinnerungen an Details. Der obige Link ist nur einer von vielen, die sich jeder übers Internet zu Gemüte führen kann. Für mich immer noch ein unvergeßliches Drama.

        "Im wörtlichen wie im übertragenen Sinn anzuwenden: "Sein Unglück ausatmen können, tief ausatmen, so dass man wieder einatmen kann" (Erich Fried)

        Gruß Hutschi
        Zuletzt geändert von Gast; 31.10.2007, 22:53.

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          #5
          Nicht zuletzt wegen dieser Zusammenhänge würde ich niemals die heute wieder mit teilweise neuen Namen in Umlauf befindlichen Thalodimid-Nachfolgeprodukte für die Behandlung meines PCa einsetzen.
          "man sollte niemals nie sagen"
          (gern gebrauchte Redewendung)

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            #6
            Hallo Freunde,

            das wird bei euch auch niemals notwendig sein.

            Gruß Hans

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              #7
              Zitat von Hutschi Beitrag anzeigen
              Keine Verharmlosung
              Nein, Hutschi, keine Verharmlosung! Natürlich war und ist die Contergan-Geschichte ein Drama.

              Viele der Betroffenen sind heute auf Harz IV angewiesen. Das kann man als ungerecht empfinden.

              Auf der anderen Seite ist unsere Gesellschaft ohnehin ungerecht. Wer z. B. im dritten Reich als Offizier im Krieg und im Namen des Volkes russische Dörfer niedergebrannte, dem wird heute diese Zeit bei der Beamtenpension berücksichtigt. Wer aber Widerstandskämpfer war und in dieser Funktion arbeitsunfähig verletzt wurde, bekommt heute ebenfalls Harz IV. Auch das würde ich als ungerecht empfinden.

              Wenn heute Krebspatienten, die mit dem Rücken an der Wand stehen, unter Sicherheitsauflagen Thalidomid einnehmen, dann ist das eine grundsätzlich andere Situation als damals Ende der 50er Jahre, als schwangere Frauen das Zeug unkontrolliert schluckten.

              Tatsächlich halte ich den Terz, der bei der Verschreibung von Thalidomid heute veranstaltet wird, für einigermaßen affig, weil ich halt der Meinung bin, dass manches andere Krebsmedikament zu nicht weniger schweren Behinderungen führte, verfütterte man es an schwangere Frauen. Da wir uns der Gefahren bewusst sind, tut das natürlich keiner.

              Im übrigen entstand unser Arzneimittelgesetz ganz wesentlich unter dem Eindruck der Contergan-Affäre.

              Klar würdest du heute kein Thalidomid nehmen, Hutschi. Du würdest in deiner Situation sicher auch kein Taxotere wollen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass du diese Position dann überdenken würdest, wenn z. B. wie ich mit dem Rücken an der Wand stündest. Leider ist aber auch Thalidomid nicht die Lösung aller Probleme.

              Gruß Winfried

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                #8
                Zugeständnis

                Hallo,

                "man sollte niemals nie sagen"
                natürlich kann ich es mir noch erlauben, auf die Einnahme bestimmter Medikamente wegen der von mir befürchteten Nebenwirkungen zu verzichten, weil meine Situation sich zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch recht günstig darstellt. Es ist aber richtig, daß auch ich wohl zu jedem Mittel wie nach einem Strohhalm greifen würde, wenn es denn so weit ist. Deswegen ist meine Betonung auf niemals wohl etwas voreilig. Als im weitesten Sinne ungläubiger Atheist, der erst in letzter Zeit nachdenklicher wurde, was das Verhältnis zu einem gottesähnlichen Wesen anbelangt, wünsche ich mir auch hier etwas Nachsicht für meine manchmal etwas realistische Denkweise.

                "Wie die Sonne nicht erst auf Bitten und Beschwörungen wartet, um aufzugehen, sondern sogleich leuchtet und von aller Welt mit Freuden begrüßt wird, so mußt auch du nicht erst auf lärmenden Beifall und Lobsprüche warten, um Gutes zu tun, sondern tue es freiwillig; dann wirst du gleich der Sonne geliebt werden"
                (Epiktet)

                Gruß Hutschi

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                  #9
                  Contergan in der Glotze

                  Nach fast zwei Jahren des erbitterten Streits vor Gericht wird der Fernseh-Zweiteiler «Contergan« von Erfolgsregisseur Adolf Winkelmann am 7. und 8. November, also morgen und übermorgen nun doch in der ARD gezeigt.

                  Dazu die Seiten des WDR und der Grünenthal GmbH.

                  WW
                  Zuletzt geändert von Gast; 06.11.2007, 11:08.

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                    #10
                    Fernsehen von 20.15 - 21.45 Uhr

                    Hallo, Forumsfreunde, seit langem habe ich es mal wieder vor der Glotze, wie Winfried es nennt, 90 Minuten ausgehalten. Ich muß sagen, es hat sich gelohnt, diesem Film mit seinem perfekten Drehbuch zu folgen; von den glänzend eingestellten Schauspielern, die die einzelnen Charaktere überzeugend darstellten, ganz zu schweigen. Die Fortsetzung morgen werde ich auf jeden Fall ebenfalls verfolgen.

                    "Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt" (Laotse)

                    Gruß Hutschi

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                      #11
                      Grünenthal spricht mit Contergan-Opfern

                      Hallo, Forumsfreunde, aus der "WAMS" heute:



                      Eine schon bemerkenswerte Entwicklung nach so vielen Jahren.

                      "Erfolg ist eine Chance, verpackt in harte Arbeit" (Gustav Knuth)

                      Gruß Hutschi

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                        #12
                        Hallo Freunde,

                        habt ihr euch mal richtig schlau gemacht. Es gibt die Aussage, daß Kontergan, erst ermöglicht hat, daß diese Missbildungen überhaupt ausgetragen und gebohren werden konnten.

                        Gruß Hans

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                          #13
                          Lieber Hans,
                          wo hast Du diese Behauptung denn her? Weißt Du was Du da in den Raum stellst?
                          Das klingt mir zumindest sehr parteiisch.

                          Heribert

                          Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                          myProstate.eu
                          Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                          Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                          (Luciano de Crescenzo)

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                            #14
                            Geschäft mit Krankheit, Angst und Hoffnung

                            Über die traurig-berühmte Vergangenheit von Contergan sind wir alle aufgeklärt. Was bringt die Zukunft mit diesem Wirkstoff?

                            Es ist davon auszugehen, wenn man den vielen Berichten zur Wirkung dieser Substanz glauben darf, dass das Medikament bereits eine wichtige Rolle bei der Krebsbehandlung spielt, welche wohl noch bedeutender wird. Wegen der Wirkung auf die Krebs-Zellteilung ist der Contergan®-Nachfolger Lenalidomid (Revlimid®) zur Behandlung des Multiplen Myeloms zugelassen. Zum Wirkstoff von Contergan, Thalidomid, hört man auch immer wieder von den großen Hoffnungen, welche besonders zur Behandlung des hormonrefraktären Prostatakarzinoms gemacht werden und nichts wäre mehr zu wünschen, als dass diese Hoffnungen in Erfüllung gehen.

                            Für mich nicht nachvollziehbar ist die Vermarktung der Substanz. Als noch Contergan auf dem Markt war, konnte man die 10-er Packung des Schlafmittels mit seiner fatalen Wirkung für 3,70 DM kaufen. Weil man Thalidomid nur noch per Zufall aus Altbeständen erhält, muss man auf das Produkt
                            Revlimid® zugreifen. Die Kosten stellen sich wie folgt dar:

                            Revlimid 10mg Hartkapseln
                            Packung: 21 ST
                            Hersteller: Celgene GmbH
                            UVP: 6856.00 €

                            Für diese Preisgestaltung habe ich nur eine Erkärung: Abzocke. Aber vielleicht fehlt mir noch die richtige Aufklärung: Jemand aus dem Forum???

                            Gruß Dieter

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                              #15
                              Thalidomid

                              Hallo, Dieter, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hatte ein Schweizer Hersteller der beiden in Thalidomid enthaltenen Wirkstoffe einmal über die "WAMS" verbreiten lassen, daß man jährlich für etliche Millionen € einen kostenlosen Versand nach Indien realisiert habe, um die dort noch stark verbreitete Lepra zu bekämpfen. Ein Verkauf unter der Nennung der Namen Contergan oder Thalidomid gäbe es nicht. Es handele sich um eine rein humanitäre Maßnahme. Es wurde an anderer Stelle dann darüber berichtet, daß die Empfänger der kostenlosen Substanzen diese inzwischen auf dem grauen Markt noch dazu preiswert verkaufen würden. Der von Dir erwähnte Preis ist sicher das Ergebnis dunkler Machenschaften bestimmter Abzockergruppen. Eine andere Erklärung gibt es doch wohl kaum.

                              "Ich habe geweint, weil ich keine Schuhe hatte, bis ich einen traf, der keine Füße hatte"
                              (Giacomo Graf Leopardi)

                              Gruß Hutschi

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