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Verbesserte lokale Tumorkontrolle durch neuen Linearbeschleuniger in Gießen

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    Verbesserte lokale Tumorkontrolle durch neuen Linearbeschleuniger in Gießen

    Liebe Mitstreiter,

    eine verbesserte lokale Tumorkontrolle durch die Anschaffung eines neuen Linearbeschleunigers steht jetzt Patienten auch am Standort Gießen des Uniklinikums Gießen und Marburg zur Verfügung. Eine Veröffentlichung des Klinikums hierzu im Anschluss.

    Günter

    GIESSEN, 22. Oktober 2007 - Ende August 2007 wurde in der Klinik für Strahlentherapie am Standort Gießen des Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM) ein neuer Linearbeschleuniger in Betrieb genommen. Damit steht im UKGM für die Tumorpatienten der hessenweit modernste Linearbeschleuniger im Routinebetrieb zur Verfügung. Das Gerät verfügt über 2 Photonen-Stufen (6 und 18 MV), 8 Elektronen-Energien (6, 8, 10, 12, 15, 18, 20 und 22 MeV), Multi-Leaf-Collimator (MLC) und über ein hochauflösendes, elektronisches Bildaufnahme-System (Portal-Imaging System).

    Mit ihren rasanten technischen Entwicklungen nimmt die Strahlentherapie in der modernen Radioonkologie bei der Bekämpfung von vielen Krebserkrankungen eine zentrale Rolle ein. Zusammen mit der Chirurgie und der systemischen Therapie leistet sie einen substantiellen Beitrag dazu, dass die Anzahl dauerhafter Tumorheilungen stetig weiter ansteigt.

    Ursache nicht zufrieden stellender Therapieergebnisse sind einerseits die zum Teil hohen Fernmetastasierungsraten. Andererseits war bisher bei rund 20 % aller Tumorerkrankungen nur eine ungenügende lokale Sanierung möglich. Die Applikation höherer Behandlungsdosen verbot sich lange Zeit, da bei konventionellen Techniken eine inakzeptabel hohe Strahlenbelastung von Risikoorganen die Folge gewesen wäre. Eine höhere Strahlendosis hätte hier jedoch durchaus eine lokale Tumorkontrolle ermöglichen und somit Abhilfe schaffen können.

    Eine wesentliche Optimierung der perkutanen Strahlentherapie mit Photonen wurde durch die CT-basierte dreidimensionale Bestrahlungsplanung, bei der die genaue Größe, Lage und Beschaffenheit eines Tumors, wie der angrenzenden Risikostrukturen festgelegt werden kann, möglich.

    Eine weitere Optimierung der perkutanen Radiotherapie mit Photonen stellte die geometrisch differenzierte Dosisapplikation die intensitätsmodellierte Strahlentherapie (IMRT) dar. Der Zugang zu dieser präzisen und zugleich schonenden Applikationsform wird nunmehr durch diese neue Gerätegeneration auch in Gießen möglich. Als modernes Werkzeug dient hierfür der Lamellen- oder Multi-Leaf-Collimator (MLC), dieser moduliert die Intensität des Strahls innerhalb des Bestrahlungsfeldes Punkt für Punkt. Dadurch wird mit unterschiedlichen Strahlungsintensitäten aus vielen Einstrahlrichtungen eine deutliche Verbesserung der Konformalität bei suffizienter Entlastung der Risikostrukturen erreicht. Dies erlaubt nun eine weitere Dosiserhöhung bei bisher strahlenresistenten Tumoren bzw. eine deutliche Schonung strahlenempfindlicher Organe, wie z.B. Rückenmark, Dünndarm, Magen.

    Mit dieser Neuinstallation am Standort Gießen verfügt das Universitätsklinikum Gießen und Marburg über eine modernste strahlentherapeutische Ausstattung. Entscheidend für eine nebenwirkungsarme Heilung ist jedoch eine indikationsgerechte therapeutische Strahlenanwendung. Dies erfordert die Einbindung aller tumorbehandelnden Disziplinen. Die organisatorischen Voraussetzungen mit interdisziplinären Tumorkonferenzen und der verbindlichen Umsetzung der dort gefassten Beschlüsse sind in Gießen zum Wohle des Patienten bereits seit langem etabliert.

    Ansprechpartnerin:
    Universitätsklinikum Gießen und Marburg
    Frau Professor Dr. Rita Engenhart-Cabillic
    Direktorin der Klinik für Strahlentherapie
    Langhansstraße 2
    35392 Gießen
    Tel.: 0641/99-41700
    E-Mail: Rita.Engenhart-Cabillic@radiol.med.uni-giessen.de
    http://www.uniklinikum-giessen.de/strther/
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