Hallo Fett-Esser,
neben der Messung der Cholesterin-Werte und der Triglyceride empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit einen Fettsäure-Status zu erheben.
Das empfiehlt sich deshalb, weil man daraufhin gezielt seine Ernährungsgewohnheiten verbessern kann, und das mit dem Ziel, die PK-Entwicklung unangenehm (für PK-Zellen) zu beeindrucken.
Ich habe beim Labor Bayer in Stuttgart (www.labor-bayer.de) 14 Fettsäuren aus dem Serum heraus untersuchen lassen für 75 Euro, das ist günstig, also kann ichs empfehlen.
Was wird gemessen? Hier die Aufstellung, vorweg zunächst ein paar Vokabeln:
Was wohl jeder weiss: C steht für Kohlenstoff, O für Sauerstoff, H für Wasserstoff.
Fettsäuren sind Kohlenwasserstoff-Ketten, deren Länge durch die Anzahl Kohlenstoffatome bestimmt wird, ergänzt durch eine Carboxylgruppe (COOH).
„gesättigt“ bedeutet, dass es keine „Doppelbindung“ (zweier Kohlenstoffatome) gibt;
„ungesättigt“ bedeutet, dass es Doppelbindungen gibt.
Gesättigte Fettsäuren:
Myristinsäure 14:0 (bedeutet: 14 Kohlenstoffatome, 0 Doppelbindung)
Palmitinsäure 16:0
Stearinsäure 18:0
Arachinsäure 20:0
Behensäure 22:0
Einfach ungesättigte Fettsäuren:
Palmitoleinsäure 16:1, n-7 (bezeichnet die Position der Doppelbindung: am 7ten C-Atom von „hinten“ gezählt)
Ölsäure 18:1, n-9
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega 3:
Alpha-Linolensäure 18:3, n-3 (also am dritten C-Atom von hinten (=Omega) die erste der 3 Doppelbindungen)
Eicosapentaensäure (EPA) 20:5, n-3 (also 5 Doppelbindungen)
Docosahexaensäure (DHA) 22:6, n-3 (hier sogar 6 und ausserdem 22 C-Atome, der längste Oschi)
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega 6:
Linolsäure 18:2, n-6
Gamma-Linolensäure, 18:3, n-6
Homo-gamma-Linolensäure 20:3, n-6
Arachidonsäure (AA) 20:4, n-6
Das also wird gemessen.
Für meine eigenen Messdaten ist natürlich erstmal das Spannendste, wo ich nach 1 ½ Jahren Fischöl-Supplementierung (Barry Sears) nun stehe, repräsentativ durch die Messwerte von AA und EPA: 115 u. 116 (gegenüber der vom Labor Bayer angegebenen Norm von 185-335 bzw. 20-55). Also die Arachidonsäure drastisch unten und EPA drastisch hoch. Es ergibt sich ein Verhältnis AA:EPA von 1. Das ist super, finde ich, das ist Eskimo like. Barry Sears empfiehlt 1,5. Es bedeutet für mich, dass ich mit den 5 g EPA/DHA, die ich täglich nehme, gut liege, aber nicht mehr höher gehen sollte. Ich hoffe, dass der dauerhaft hohe EPA-Pegel seinen entsprechenden anti-Metastasierungs-Beitrag leistet, kann diesen Beitrag wohl aber nicht noch weiter erhöhen. Hoffentlich bald werden wir wissen, wie genau dieser Beitrag biochemisch eigentlich aussieht.
Bei dieser Verhältniszahl AA:EPA kann ich noch ergänzen: Für Sears ist diese Zahl der wichtigste Messwert, um zu beurteilen, wie hoch oder niedrig das Niveau schleichender Entzündungen im Körper ist. Je mehr Arachidonsäure (grob: je mehr Omega-6-Fettsäuren) und je weniger Eicosapentaensäure (grob: je weniger Omega-3-Fettsäuren), umso mehr Entzündungen und umgekehrt. Warum? Weil sich die Fettsäuren in den Zell-Membranen einlagern und von dort aus verstoffwechselt werden zur Produktion von Eicosanoiden, der grossen Familien von Super-Hormonen auf Zell-Ebene, die man in die „guten“, die entzündungshemmenden, und die „schlechten“, die entzündungsfördernden, unterscheidet. Ist AA hoch und EPA niedrig, gibt’s eine Verhältniszahl von 5 oder 10 oder noch mehr.
Die Schlussfolgerung, dass bei mir aufgrund der Verhältniszahl von 1 wenig entzündliche Prozesse im Gange sind, wird gestützt durch einen anderen Messwert, das CRP supersensitiv – C-reaktives Protein, hier liegt die „Norm“ bei <5.0 mg/l, bei mir isser <0.7. Ausserdem habe ich im Vergleich von Lymphozyten-Differential-Blutbild-Messwerten im letzten ¾ Jahr noch eine Senkung der „aktiv. HLA-DR pos. T-Lymphozyten“ zu verzeichnen, ebenfalls ein Zeichen, dass nix los ist, was inflammatorisch bekämpft werden müsste.
Also insofern für Krebs auch schleichende Entzündungen eine fördernden Komponente darstellen, habe ich diese Seite offenbar einigermassen im Griff, im wesentlichen durch Ernährungsumstellung und Fischöl-Supplementierung.
Ansonsten habe ich allerdings eine Reihe irritierender, interessanter, nicht erwarteter Messergebnisse, so ist der DHA-Wert komischerweise nicht erhöht, so kann ich offenbar Ölsäure nicht richtig absorbieren (Messwert zu niedrig, obwohl ich viel Olivenöl saufe), und ich habe auch zu wenig Gamma-Linolensäure. Aber ich will niemanden mit meinen Spezial-Fragestellungen langweilen, doch klar ist, dass die Messung dieser 14 Fettsäuren wirklich informativ ist.
Ich möchte nur alle ermuntern, die Möglichkeiten dieser erschwinglichen Diagnostik (alle halbe Jahre mal ne Messung reicht) doch gerade im Hinblick auf eine Fundierung der Ernährungs-Diskussion zu nutzen.
Gruss aus HH,
Rudolf
neben der Messung der Cholesterin-Werte und der Triglyceride empfiehlt es sich, von Zeit zu Zeit einen Fettsäure-Status zu erheben.
Das empfiehlt sich deshalb, weil man daraufhin gezielt seine Ernährungsgewohnheiten verbessern kann, und das mit dem Ziel, die PK-Entwicklung unangenehm (für PK-Zellen) zu beeindrucken.
Ich habe beim Labor Bayer in Stuttgart (www.labor-bayer.de) 14 Fettsäuren aus dem Serum heraus untersuchen lassen für 75 Euro, das ist günstig, also kann ichs empfehlen.
Was wird gemessen? Hier die Aufstellung, vorweg zunächst ein paar Vokabeln:
Was wohl jeder weiss: C steht für Kohlenstoff, O für Sauerstoff, H für Wasserstoff.
Fettsäuren sind Kohlenwasserstoff-Ketten, deren Länge durch die Anzahl Kohlenstoffatome bestimmt wird, ergänzt durch eine Carboxylgruppe (COOH).
„gesättigt“ bedeutet, dass es keine „Doppelbindung“ (zweier Kohlenstoffatome) gibt;
„ungesättigt“ bedeutet, dass es Doppelbindungen gibt.
Gesättigte Fettsäuren:
Myristinsäure 14:0 (bedeutet: 14 Kohlenstoffatome, 0 Doppelbindung)
Palmitinsäure 16:0
Stearinsäure 18:0
Arachinsäure 20:0
Behensäure 22:0
Einfach ungesättigte Fettsäuren:
Palmitoleinsäure 16:1, n-7 (bezeichnet die Position der Doppelbindung: am 7ten C-Atom von „hinten“ gezählt)
Ölsäure 18:1, n-9
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega 3:
Alpha-Linolensäure 18:3, n-3 (also am dritten C-Atom von hinten (=Omega) die erste der 3 Doppelbindungen)
Eicosapentaensäure (EPA) 20:5, n-3 (also 5 Doppelbindungen)
Docosahexaensäure (DHA) 22:6, n-3 (hier sogar 6 und ausserdem 22 C-Atome, der längste Oschi)
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Omega 6:
Linolsäure 18:2, n-6
Gamma-Linolensäure, 18:3, n-6
Homo-gamma-Linolensäure 20:3, n-6
Arachidonsäure (AA) 20:4, n-6
Das also wird gemessen.
Für meine eigenen Messdaten ist natürlich erstmal das Spannendste, wo ich nach 1 ½ Jahren Fischöl-Supplementierung (Barry Sears) nun stehe, repräsentativ durch die Messwerte von AA und EPA: 115 u. 116 (gegenüber der vom Labor Bayer angegebenen Norm von 185-335 bzw. 20-55). Also die Arachidonsäure drastisch unten und EPA drastisch hoch. Es ergibt sich ein Verhältnis AA:EPA von 1. Das ist super, finde ich, das ist Eskimo like. Barry Sears empfiehlt 1,5. Es bedeutet für mich, dass ich mit den 5 g EPA/DHA, die ich täglich nehme, gut liege, aber nicht mehr höher gehen sollte. Ich hoffe, dass der dauerhaft hohe EPA-Pegel seinen entsprechenden anti-Metastasierungs-Beitrag leistet, kann diesen Beitrag wohl aber nicht noch weiter erhöhen. Hoffentlich bald werden wir wissen, wie genau dieser Beitrag biochemisch eigentlich aussieht.
Bei dieser Verhältniszahl AA:EPA kann ich noch ergänzen: Für Sears ist diese Zahl der wichtigste Messwert, um zu beurteilen, wie hoch oder niedrig das Niveau schleichender Entzündungen im Körper ist. Je mehr Arachidonsäure (grob: je mehr Omega-6-Fettsäuren) und je weniger Eicosapentaensäure (grob: je weniger Omega-3-Fettsäuren), umso mehr Entzündungen und umgekehrt. Warum? Weil sich die Fettsäuren in den Zell-Membranen einlagern und von dort aus verstoffwechselt werden zur Produktion von Eicosanoiden, der grossen Familien von Super-Hormonen auf Zell-Ebene, die man in die „guten“, die entzündungshemmenden, und die „schlechten“, die entzündungsfördernden, unterscheidet. Ist AA hoch und EPA niedrig, gibt’s eine Verhältniszahl von 5 oder 10 oder noch mehr.
Die Schlussfolgerung, dass bei mir aufgrund der Verhältniszahl von 1 wenig entzündliche Prozesse im Gange sind, wird gestützt durch einen anderen Messwert, das CRP supersensitiv – C-reaktives Protein, hier liegt die „Norm“ bei <5.0 mg/l, bei mir isser <0.7. Ausserdem habe ich im Vergleich von Lymphozyten-Differential-Blutbild-Messwerten im letzten ¾ Jahr noch eine Senkung der „aktiv. HLA-DR pos. T-Lymphozyten“ zu verzeichnen, ebenfalls ein Zeichen, dass nix los ist, was inflammatorisch bekämpft werden müsste.
Also insofern für Krebs auch schleichende Entzündungen eine fördernden Komponente darstellen, habe ich diese Seite offenbar einigermassen im Griff, im wesentlichen durch Ernährungsumstellung und Fischöl-Supplementierung.
Ansonsten habe ich allerdings eine Reihe irritierender, interessanter, nicht erwarteter Messergebnisse, so ist der DHA-Wert komischerweise nicht erhöht, so kann ich offenbar Ölsäure nicht richtig absorbieren (Messwert zu niedrig, obwohl ich viel Olivenöl saufe), und ich habe auch zu wenig Gamma-Linolensäure. Aber ich will niemanden mit meinen Spezial-Fragestellungen langweilen, doch klar ist, dass die Messung dieser 14 Fettsäuren wirklich informativ ist.
Ich möchte nur alle ermuntern, die Möglichkeiten dieser erschwinglichen Diagnostik (alle halbe Jahre mal ne Messung reicht) doch gerade im Hinblick auf eine Fundierung der Ernährungs-Diskussion zu nutzen.
Gruss aus HH,
Rudolf
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