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Gruß, helmut
Von: "Dr. Janine Drexler" <janine.drexler@zv.fraunhofer.de>
Datum: 6. November 2007 10:43:02 MEZ
Betreff: [idw] Prostatakrebs frühzeitig erkennen
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Fraunhofer-Gesellschaft, Dr. Janine Drexler, 06.11.2007 10:38
Prostatakrebs frühzeitig erkennen
Die Therapie von Prostatakrebs ist ein Wettrennen gegen die Zeit:
Spürt der Patient erste Symptome, hat sich der Krebs meist schon zu
stark ausgebreitet. Ein neuartiges Diagnoseverfahren kombiniert
optische Bildgebung mit Ultraschall und verbessert so die
Früherkennung.
Treten bei Prostatakrebs erste Symptome auf, hat sich der Tumor meist
schon stark ausgebreitet: Es besteht kaum noch Aussicht auf Heilung.
Eine frühe Diagnose kann Leben retten. Computertomographen,
Röntgenstrahlen und Magnetresonanzgeräte sollen die Tumore rechtzeitig
entdecken, jedoch sind die Kosten für Routineuntersuchungen oft zu
hoch und die Empfindlichkeit zu gering. Ultraschall ist zwar eine
preisgünstige Alternative, aber nicht sehr zuverlässig.
Künftig soll ein neuartiges, kostengünstiges und sensitives Gerät die
Zahl der Frühdiagnosen von Prostatakrebs erhöhen und mehr Patienten
eine Chance auf Heilung geben. Entwickelt wurde das Diagnosegerät am
Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT in St. Ingbert,
gemeinsam mit Partnern aus fünf europäischen Ländern. Die Europäische
Kommission finanziert das Projekt mit 2,2 Mio Euro. "Wir verknüpfen
zwei verschiedene Bildgebungsmethoden miteinander - die optische
Methode und den Ultraschall", sagt Dr. Robert Lemor, Abteilungsleiter
am IBMT. "Dazu strahlen wir Laserlicht in das Gewebe. Es erwärmt sich
und dehnt sich aus, wobei Druck in Form einer Schallwelle entsteht.
Diese Schallwelle breitet sich ähnlich wie Ultraschall im Gewebe aus
und wird auch genauso detektiert." So verbinden die Forscher den guten
Kontrast vom Licht mit der guten Ortsauflösung vom Schall - und nutzen
die Vorteile beider Systeme.
Um die Krebszellen bereits im Anfangsstadium zu detektieren, brauchen
die Forscher jedoch einen noch stärkeren Kontrast zwischen Krebszellen
und gesunden Zellen. "Das erreichen wir durch Goldpartikel, die nur
wenige Nanometer groß sind. Gold absorbiert das infrarote Licht des
Lasers sehr viel besser als die Zellen und erscheint daher im Bild
heller", sagt Lemor. An diese Goldpartikel heften die Forscher
Antikörper: Sie binden an Proteine, die in Krebszellen mehrere tausend
mal häufiger vorkommen als in gesundem Gewebe. "So reichert sich das
Gold gezielt an den Krebszellen an, während in gesunden Zellen kaum
Gold zu finden ist", so Lemor. Das Gold lässt sich nicht nur für
diagnostische Zwecke nutzen, sondern auch für die Therapie: Erhöhen
die Forscher die Leistung des Lasers und steigern sie die Zeit, die
der Laser einwirkt, erwärmt sich das Gold - die entstehende Wärme
zerstört die Krebszellen. Das gesunde Gewebe bleibt verschont, denn
hier haben sich kaum Goldpartikel angelagert. Den Prototypen des
Diagnose- und Therapiegeräts zeigen die Forscher auf der Messe medica
vom 14. bis 17. November in Düsseldorf (Halle 10, Stand F05). In etwa
zwei bis drei Jahren, hofft Lemor, könnte die klinische Studie
starten.
Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Forschungs-/Wissenstransfer
Sachgebiete:
Biologie und Biotechnologie
Gesellschaft
Medizin und Gesundheitswissenschaften
Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.fraunhofer.de/presse/presseinformationen/2007/11/Mediendienst112007Thema2.jsp Ansprechpartner
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Ein neues System spürt Prostatatumore frühzeitig auf: Das Gewebe wird mit Laserlicht bestrahlt (oben), die Detektion erfolgt akustisch wie beim Ultraschall (unten).
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