Mich überraschte letztes Jahr mein Urologe mit aPSA=239,3ng/ml. In der Folge wurden mir Gleason 8 und Knochenmetastasen bescheinigt. Bei diesen Befunden ist eine Frage sicher beantwortet: Es handelt sich um einen aggressiven Tumor in fortgeschrittenem Stadium.
Ich habe danach eine bundesweite Tingeltour durch verschiedene Kliniken gemacht und mit einer ganzen Reihe Urologen und Professoren gesprochen. Keiner hatte Zweifel an den Befunden oder hätte mir geraten, ein pathologisches Zweitgutachten anfertigen zu lassen.
Prof. Heidenreich hat mich wissen lassen, die Frage, ob sich der Gleasen Score in meinem Falle um einen Punkt in die eine oder andere Richtung bewegt, sei für seine Therapieempfehlung ohne Bedeutung. Das mag dann etwas anders gelagert sein, wenn sich jemand mit niedrigem Gleasen Score überlegt, ob er sich einer Therapie unterziehen oder WW betreiben will. Der möchte sich vielleicht den Gleasen Score bestätigen lassen, um mehr Sicherheit zu erlangen. Darüber hinaus riet mir Heidenreich, das möglicherweise privat zu bezahlende Geld für Bonkhoffs Gutachten zu sparen, weil der zwar sicher interessante Dinge herausfindet, diese aber letztendlich keinerlei therapeutische Konsequenz haben. Meine persönliche Meinung dazu ist, man formuliere zunächst die Frage, bevor man Antworten zu Sachverhalten bekommt, zu denen man im Nachhinein die Fragestellung nicht findet.
dieterdo wählte mit zweifelhaftem Erfolg HDR-Brachy plus EBRT als primäre Therapie. Bonkhoff hätte ihm vielleicht (?) Strahlenresistenz bescheinigt und zur RPE geraten. Das wäre vielleicht ein guter Rat gewesen. Hätte dieterdo sich Rat bei Heidenreich geholt, dann hätte ihm dieser nach meiner Überzeugung ganz unabhängig von Bonkhoff zur RPE geraten, weil Heidenreich die Auffassung vertritt, RPE ist bei aggressiven Tumoren auf jeden Fall die 1. Wahl. Dann wäre dieterdo heute vielleicht in der gleichen Situation wie ich, dass er über adjuvante Radatio entscheiden müsste.
Nur vielleicht hätte ihm Bonkhoff auch ein hormonunabhängiges Karzinom bescheinigt. Dennoch würde man ihm in der jetzigen Situation eine Hormonblockade antun, weil es dazu schlicht keine Alternative gibt. Blöd, wenn es nicht funktioniert.
Bei Chemo sehe ich es ähnlich. Wenn PSA unaufhaltsam steigt, wird man dir Taxotere empfehlen. Außerdem sagt Bonkhoff, Chemo-Empfindlichkeit könne er nur an vitalen Zellen testen. Wie kommen die vitalen Zellen zu Bonkhoff? Wenn wir jetzt eine Palette unterschiedlicher Zytostatika hätten, dann könnten wir vielleicht den Pathologen fragen, welches das für den individuellen Patienten wirksamste ist. Tatsächlich gibt es zu Taxotere keine wirkliche Alternative.
dieterdo versucht es jetzt mit Hovan. Mich würde mal interessieren, ob er Hovan bekommt, weil der Pathologe eine Wirksamkeit vorhergesagt hat. Oder war es vielmehr so, dass man es nun aus der Not geboren mit Hovan versucht, nachdem ADT3 nicht im gewünschten Maße griff?
In meinem Falle funktioniert Hormonblockade erst mal. Das wissen wir ganz ohne Bonkhoff durch PSA-Kontrolle. Die spannende Frage ist, wie lange wird es funktionieren. Hat Bonkhoff darauf eine Antwort? Was würde mir die Antwort bringen?
Einige Urologen (Leibowitz, Eichhorn) experimentieren mit Carboplatin bei PK. Einige Patienten profitieren davon. Die große Mehrheit hat nur die erheblichen Nebenwirkungen. Mich treibt die Frage um, ob ein Pathologe vorhersagen kann, welcher Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit von Carboplatin profitiert und welcher nicht.
Beispiel Tumorvakzine: Kann der Pathologe vorhersagen, welcher Patient davon profitiert? Ich weiß es nicht. Andererseits schreibt Urologe fs: „Zwar spricht nur etwa ein Drittel wirklich an auf die Impfung, aber einen echten SCHADEN habe ich bisher nicht gesehen“. Wenn’s so ist, dann kann man’s beim Preis von 1000 € vielleicht auch einfach ausprobieren - oder?
HansiB berichtete über das zytologische Gutachten, dass er bei Prof. Dr. Böcking anfertigen ließ. Ich habe mal gefragt, welchen Einfluss dieses Gutachten auf seine Therapie hat und keine wirklich überzeugende Antwort erhalten. Ich frage mich außerdem, ob sich die biologischen Eigenschaften des Tumors unter Therapie nicht verändern. Macht es überhaupt Sinn ein zytologische Gutachten von einer Biopsie anfertigen zu lassen, die 2 Jahre zurück liegt? Hat das noch Aussagekraft?
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch diese Diskussion:
http://www.onmeda.de/foren/forum-pro...19&thread=2609
Gruß Winfried
Ich habe danach eine bundesweite Tingeltour durch verschiedene Kliniken gemacht und mit einer ganzen Reihe Urologen und Professoren gesprochen. Keiner hatte Zweifel an den Befunden oder hätte mir geraten, ein pathologisches Zweitgutachten anfertigen zu lassen.
Prof. Heidenreich hat mich wissen lassen, die Frage, ob sich der Gleasen Score in meinem Falle um einen Punkt in die eine oder andere Richtung bewegt, sei für seine Therapieempfehlung ohne Bedeutung. Das mag dann etwas anders gelagert sein, wenn sich jemand mit niedrigem Gleasen Score überlegt, ob er sich einer Therapie unterziehen oder WW betreiben will. Der möchte sich vielleicht den Gleasen Score bestätigen lassen, um mehr Sicherheit zu erlangen. Darüber hinaus riet mir Heidenreich, das möglicherweise privat zu bezahlende Geld für Bonkhoffs Gutachten zu sparen, weil der zwar sicher interessante Dinge herausfindet, diese aber letztendlich keinerlei therapeutische Konsequenz haben. Meine persönliche Meinung dazu ist, man formuliere zunächst die Frage, bevor man Antworten zu Sachverhalten bekommt, zu denen man im Nachhinein die Fragestellung nicht findet.
dieterdo wählte mit zweifelhaftem Erfolg HDR-Brachy plus EBRT als primäre Therapie. Bonkhoff hätte ihm vielleicht (?) Strahlenresistenz bescheinigt und zur RPE geraten. Das wäre vielleicht ein guter Rat gewesen. Hätte dieterdo sich Rat bei Heidenreich geholt, dann hätte ihm dieser nach meiner Überzeugung ganz unabhängig von Bonkhoff zur RPE geraten, weil Heidenreich die Auffassung vertritt, RPE ist bei aggressiven Tumoren auf jeden Fall die 1. Wahl. Dann wäre dieterdo heute vielleicht in der gleichen Situation wie ich, dass er über adjuvante Radatio entscheiden müsste.
Nur vielleicht hätte ihm Bonkhoff auch ein hormonunabhängiges Karzinom bescheinigt. Dennoch würde man ihm in der jetzigen Situation eine Hormonblockade antun, weil es dazu schlicht keine Alternative gibt. Blöd, wenn es nicht funktioniert.
Bei Chemo sehe ich es ähnlich. Wenn PSA unaufhaltsam steigt, wird man dir Taxotere empfehlen. Außerdem sagt Bonkhoff, Chemo-Empfindlichkeit könne er nur an vitalen Zellen testen. Wie kommen die vitalen Zellen zu Bonkhoff? Wenn wir jetzt eine Palette unterschiedlicher Zytostatika hätten, dann könnten wir vielleicht den Pathologen fragen, welches das für den individuellen Patienten wirksamste ist. Tatsächlich gibt es zu Taxotere keine wirkliche Alternative.
dieterdo versucht es jetzt mit Hovan. Mich würde mal interessieren, ob er Hovan bekommt, weil der Pathologe eine Wirksamkeit vorhergesagt hat. Oder war es vielmehr so, dass man es nun aus der Not geboren mit Hovan versucht, nachdem ADT3 nicht im gewünschten Maße griff?
In meinem Falle funktioniert Hormonblockade erst mal. Das wissen wir ganz ohne Bonkhoff durch PSA-Kontrolle. Die spannende Frage ist, wie lange wird es funktionieren. Hat Bonkhoff darauf eine Antwort? Was würde mir die Antwort bringen?
Einige Urologen (Leibowitz, Eichhorn) experimentieren mit Carboplatin bei PK. Einige Patienten profitieren davon. Die große Mehrheit hat nur die erheblichen Nebenwirkungen. Mich treibt die Frage um, ob ein Pathologe vorhersagen kann, welcher Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit von Carboplatin profitiert und welcher nicht.
Beispiel Tumorvakzine: Kann der Pathologe vorhersagen, welcher Patient davon profitiert? Ich weiß es nicht. Andererseits schreibt Urologe fs: „Zwar spricht nur etwa ein Drittel wirklich an auf die Impfung, aber einen echten SCHADEN habe ich bisher nicht gesehen“. Wenn’s so ist, dann kann man’s beim Preis von 1000 € vielleicht auch einfach ausprobieren - oder?
HansiB berichtete über das zytologische Gutachten, dass er bei Prof. Dr. Böcking anfertigen ließ. Ich habe mal gefragt, welchen Einfluss dieses Gutachten auf seine Therapie hat und keine wirklich überzeugende Antwort erhalten. Ich frage mich außerdem, ob sich die biologischen Eigenschaften des Tumors unter Therapie nicht verändern. Macht es überhaupt Sinn ein zytologische Gutachten von einer Biopsie anfertigen zu lassen, die 2 Jahre zurück liegt? Hat das noch Aussagekraft?
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch diese Diskussion:
http://www.onmeda.de/foren/forum-pro...19&thread=2609
Gruß Winfried
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