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Steil ansteigender PSA, erste Biopsie

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    Steil ansteigender PSA, erste Biopsie

    Hallo,
    bin ganz neu hier, m, jetzt 56 Jahre alt. Seitdem ich PSA kontrollieren lasse (2002) war er bis 2006 beständig um 4,0.
    Im Juni 2007 hat mein Hausarzt dann 5,2 gemessen, vorige Woche der Urologe 9,8 - alles bei ansonsten prostataspezifisch unauffälligem befund.
    allerdings wird meine blase als "reizblase" eingestuft: tagsüber und nachts zu häufiges wasserlassen.
    ich will mich kommenden montag auf die erste biopsie einlassen (12 stanzungen sind vorgesehen), und wenn dann noch die diagnostik eine woche dauert, hab ich reichlich gelegenheit, mir nicht so sehr schöne gedanken zu machen....
    Für Denkhilfen (aber bitte keine falschen Beruhigungen) bin ich dankbar!
    Netten Gruß!
    pizzicatus

    #2
    Hallo pizzicatus

    Ich gehe davon aus, das dein Urologe eine Entzündung der Prostata ausgeschlossen hat, und dir darum zur Biopsie rät. Da ich selber ein Befürworter schneller Beschlüsse bin, begrüße ich diese Entscheidung.
    Aber: müssen es gleich 12 Stanzungen sein?
    Ich hatte mein unschönes Ergebnis nach sechs Stanzen.

    JoScho
    Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
    http://prostata.lima-city.de/
    oder auf:
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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      #3
      Hallo miteinander,

      ich hatte einen unangenehmen Krampf im Schenkel, bei nur 3 Stanzen (nicht empfehlenswert, zu wenig). Ich kann nur empfehlen vor der Biopsie, garantiert eine Entzündung zu verneinen. Eine Biopsie ist nicht so ohne, eine 2. 3. 4. u.s.w. kennen wir o. B. Jede Verletzung der Prostata, Narbe ist ein Bereich, aus denen evtl. einmal PK Zellen sich freisetzen oder vielleicht auch bilden können.
      Eine solche Eile ist nie erforderlich, bei diesem ralativ niedrigem PSA. Auch würde ich erst mal mehrmals PSA Messungen abwarten, wenn keine Entzündung vorhanden ist und CRP messen lassen.
      Gruß Hans

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        #4
        Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
        Eine solche Eile ist nie erforderlich, bei diesem ralativ niedrigem PSA. Auch würde ich erst mal mehrmals PSA Messungen abwarten, wenn keine Entzündung vorhanden ist und CRP messen lassen.
        Gruß Hans
        Hallo Hans,
        sorry aber bei einer solchen Aussage "schwillt mir der Kamm"

        Schau dir bitte einmal mein Profil an ! Bei PSA 5,2 waren beide Lappen
        befallen, alle Stanzen wiesen Tumorzellen auf !

        Klar sollte man sich nicht Verrückt machen, aber die hier sehr häufig auftretene Meinung, Prostatakrebs wächst sehr langsam wiegt viele Betroffene oft in einer trügerischen Sicherheit.
        Und von wegen "relativ niedrigem PSA" !
        Bei PSA über 10 ist schon eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für Organüberschreitendes Wachstum gegeben.

        Ich habe eine Biopsie mit 7 STanzen hinter mir, es gibt bestimmt schönere Dinge aber beim Zahnarzt habe ich schon ganz andere Sitzungen gehabt.

        Recht hast du allerdings, das man eine Entzündung wirklich ausschliessen sollte. Wenn dies der Fall ist wäre eine Biopsie für mich erste Wahl nach dem Motto "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt"..
        Natürlich immer mit der hier sehr oft besprochenen Wahrscheinlichkeit das ggf. die Tumortragenden Bereiche nicht getroffen werden.

        Gruss

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          #5
          Steil ansteigender PSA, erste Biopsie

          Hallo HansiB

          Eine solche Eile ist nie erforderlich, bei diesem ralativ niedrigem PSA. Auch würde ich erst mal mehrmals PSA Messungen abwarten, wenn keine Entzündung vorhanden ist und CRP messen lassen.
          Schaue mal in mein Profil, da müßt Dir ein Licht aufgehen! Von wegen niedrigen PSA!

          Gruß, Helmut

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            #6
            Hallo,
            ich möchte Patrick und Helmut2 zustimmen. Das vermeintlich langsame Wachstum des Pk gibt es nur im Verhältnis zu anderen Tumoren. Im Einzelfall können sich Entwicklungen auch recht rasch ergeben. Dieses allumfassende Beruhigen ("Du hast ja ewig Zeit", Wächst unbedrohlich langsam" etc) kann zu falscher Sicherheit führen. Gute und ausführliche Information (die Zeit muss in der Situation einfach sein) und klare, rasch ergriffene therapeutische Konsequenzen sind meist angezeigt, je jünger der Patient umso mehr. Das heißt nicht, hysterisch auf den erstbesten Ratschlag zu hören!
            Also, auf rasche Diagnose drängen (freilich vorher Entzündung abklären), beraten lassen (vielseitig) und Therapie durchziehen. Versäumtes ist schwer nachzuholen.
            Gruß
            Wassermann
            Die Prostata, des Mannes Drüse,
            Dient den Spermien als Düse.
            Doch will der Tumor sie zerfressen,
            Liegt's im eigenen Ermessen,
            Ob du lässt sie dir entfernen
            Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
            Gehörst du zu den richtig Schlauen,
            Die den Doktoren sehr misstrauen,
            Bewahrst du dir deinen Hùmor.
            Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
            Doch:
            Egal ob Raubtier oder Haus-
            tier,
            so leicht kriegst du das nicht raus
            hier.
            Somit komm ich zu dem Schluss:
            Der Krebs macht einigen Verdruss.

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              #7
              Zitat von JoScho Beitrag anzeigen
              Hallo pizzicatus

              Aber: müssen es gleich 12 Stanzungen sein?
              Ich hatte mein unschönes Ergebnis nach sechs Stanzen.

              JoScho
              Hallo Jjoscho,

              6 Stanzen sind out; man nimmt heute 10 bis 12 Stanzen zur Sicherheit, insbesondere 2 in den Randzonen, in denen sich die Prostatakrebse gerne ansiedeln.

              Gruß

              Hansjörg Burger
              Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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                #8
                Hallo Hansjörg

                Sicher hast du recht das viele Stanzen diagnostisch besser sind.
                Andererseits würde ich nach dem Motto, weniger ist mehr handeln.
                Bei dem PSA Wert nahe 10 ist es sehr wahrscheinlich das auch bei wenigen Stanzen ein PK gefunden wird.
                Sollte doch nichts gefunden werden, kann man ja immer noch weitere Stanzen veranlassen.
                Auch mit der hier viel vertretenen Meinung der abwartenden Haltung wäre ich sehr vorsichtig,

                Gruß JoScho
                Zuletzt geändert von JoScho; 22.11.2007, 14:39.
                Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
                http://prostata.lima-city.de/
                oder auf:
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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                  #9
                  Prostatavolumen beachten

                  Hallo zusammen,
                  die Frage der notwendigen Anzahl von Stanzen bei der Biopsie wird im Forum immer wieder gestellt und diskutiert. Dabei wird das Prostatavolumen als weiteres Kriterium meinem Überblick nach nicht thematisiert. Es ist aber für die Trefferwahrscheinlichkeit wie auch für die Verträglichkeit bei z.B. 8 Stanzen ein Unterschied, ob eine Prostata 20 oder 40 ccm groß ist. In meiner privaten Datenbank habe ich zu diesem Thema eine Zusammenfassung einer japanischen Studie hinterlegt gehabt, auf die ein Link des BPS verzweigte (diesen fand ich leider nicht mehr).


                  Optimale Zahl der Stanzbiopsien abhängig vom Prostatavolumen

                  Wie japanische Wissenschaftler berichten, bietet bei der Detektion eines Prostatakarzinoms in einer großvolumigen Prostata eine Stanzbiopsie mit 14 Stanzzylindern gegenüber einer Biopsie mit 8 Zylindern Vorteile, ohne die Komplikationsrate zu erhöhen
                  Die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Masahiko Inahara von der Chiba Universität wertete die Daten von 204 Männern mit PSA-Spiegeln von 3,0 bis 50,0 ng/ml, unauffälliger digital-rektaler Untersuchung und einem Prostatavolumen von mindestens 30 cm³ aus.

                  Insgesamt wurde bei 110 Männern eine 8-fache und bei 94 eine 14-fache Stanzbiopsie durchgeführt. Bei 15% bzw. 25% wurde ein Karzinom festgestellt. Dieser Unterschied ist den Wissenschaftlern zufolge nicht signifikant.

                  Bei einem Prostatavolumen zwischen 30 und 40 cm³ jedoch war die Detektionsrate mit der 14-fachen Biopsie signifikant größer, nämlich 37% versus 12%.

                  Die Wahrscheinlichkeit behandlungspflichtiger Komplikationen unterschied sich nicht zwischen den beiden Techniken.
                  „Die Sensitivität der Sextanten-Biopsie wurde in der Vergangenheit in Frage gestellt, besonders bei Patienten mit einer großen Prostata und unauffälligem Tastbefund (Stadium T1c). Die Rate falsch-negativer Biopsien wird in der Literatur mit bis zu 23% angegeben“, erklären Inahara und Mitarbeiter in der Zeitschrift Urology.

                  Sie fügen hinzu, dass sie in einer vorangegangenen Untersuchung zeigen konnten, dass eine 21-fache Stanzbiopsie die Prostatakarzinom-Detektionsrate gegenüber einer Sextantenbiopsie ohne eine Erhöhung der Morbidität erhöhen konnte.

                  Inahara und Kollegen schlussfolgern: „Unsere Daten legen nahe, dass eine 14-fache Stanzbiopsie für Patienten mit einem Prostatavolumen von 30 bis 40 cm³ empfehlenswert ist. Für die Detektion eines Karzinoms in einer Prostata mit einem Volumen von mehr als 40 cm³ werden wahrscheinlich mehr als 14 Stanzbiopsien benötigt.“
                  Urology 2006; 68: 815–819


                  Grüße aus Rudersberg
                  Hartmut


                  Zuletzt geändert von hartmuth; 22.11.2007, 15:48.
                  Grüße
                  Hartmut

                  Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                    #10
                    Nachtrag zu Prostatavolumen beachten

                    Hallo,
                    Noch ein Nachtrag von mir zu obigem Biopsie-Thema. Ich selbst hatte eine Sextantenbiospie. Sie war völlig schmerzlos, alle 6 Schüsse ein Treffer und alle 6 ziemlich gefüllt mit PK-Infiltraten. Vorher Antibiotika genommen, der Uro hatte alles richtig gemacht.

                    Er hatte aber auch „günstige“ Voraussetzungen: Laut TRUS war meine Prostatagröße 20 ccm, also relativ klein und laut TRUS erfolgte noch kein Kapseldurchbruch. Dabei hatte ich einen PSA von 49 ng/ml. Wenn ich nun meinen PSA in Tumorvolumen umrechne, so komme ich auf ca. 15 ccm. Folglich ist die Prostata zum großen Teil tumorös durchsetzt und der PK-Nachweis hätte vielleicht schon mit einer Stanze erfolgen können. Mindestens 6 Stanzen werden jedoch für eine einigermaßen zuverlässige Bestimmung der Malignität benötigt. Meine obige Darstellung beruht natürlich auf der optimistischen Annahme, dass die 15 ccm Tumor sich noch in der Kapsel befinden und noch kein oder wenig PSA-Wert von Tumorzellen außerhalb produziert wird.
                    Grüße aus Rudersberg
                    Hartmut
                    Grüße
                    Hartmut

                    Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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