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Kastration vs. chemische Kastration / und Nierenkrebs

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    Kastration vs. chemische Kastration / und Nierenkrebs

    Hallo zusammen,

    ich habe schon ein paar Mal hier geschrieben, die PK-Historie meines Vaters findet Ihr in meinem Profil. Ich weiß, dass die PK-Historie nicht Euren gewünschten Kriterien entspricht, aber das sind alle Angaben, die ich habe.

    Im Rahmen der Voruntersuchungen zur Bestrahlung der Prostataloge wegen Verdacht auf Lokalrezidiv (Prostata wurde vor 2 Jahren entfernt) wurde bei meinem Vater Nierenkrebs entdeckt. Das ist jetzt erst einmal die dringendere Baustelle - die befallene Niere muss nächste Woche entfernt werden, da der Tumor schon eine kritische Größe erreicht hat.

    Die Planung der Prostatalogen-Bestrahlung fällt damit ins Wasser, aber davor hatte meine Vater sowieso sehr große Bedenken - der Arzt in der Klinik und auch sein Hausurologe empfehlen nun, zusammen mit der Entfernung des Nierentumors auch gleich eine Orchiektomie (Kastration) vorzunehmen, damit die Baustelle PK jetzt nicht brach liegt. Der PSA ist mittlerweile auf über 1,0 gestiegen. Knochenszintigrafie ist ok, Verdacht auf Lokalrezidiv an der Blasenwand. Aber die Nierentumor hat jetzt erstmal Priorität, weil gefährlicher.

    Hat jemand Erfahrungen mit dem parallelen Auftreten von Prostatakrebs und Nierenkrebs?

    Was sind die Vorteile der tatsächlichen Kastration (auf die Bestrahlung der PK-Loge soll dann wohl verzichtet werden) gegenüber der chemischen durch Medikamente?

    Betrübte Grüße
    Tochter
    Zuletzt geändert von Tochter; 23.12.2007, 19:09.

    #2
    Zitat von Tochter Beitrag anzeigen
    Hat jemand Erfahrungen mit dem parallelen Auftreten von Prostatakrebs und Nierenkrebs?

    Was sind die Vorteile der tatsächlichen Kastration (auf die Bestrahlung der PK-Loge soll dann wohl verzichtet werden) gegenüber der chemischen durch Medikamente?
    Hallo Tochter,

    Zu 1): Wer schon eine Sorte Krebs hat, der trägt ein erhöhtes Risiko, dass sich bei ihm auch noch eine andere bösartige Erkrankung einstellt, wahrscheinlich, weil das Immunsystem nicht mehr so ganz auf der Höhe ist. Das kann außer Nierenkrebs genauso gut z. B. Lungen- oder Darmkrebs sein.
    Zu 2): Es gibt nur einen Vorteil, das sind die Kosten, die bei einer Orchiektomie nur einmal anfallen, bei medikamentöser Kastration aber regelmäßig.
    Der Nachteile sind mehr: Psyche (allerdings schrieb mir kürzlich ein orchiektomierter Mann, dass ihm das keine psychischen Probleme bereitet) und die Unumkehrbarkeit. Bei einer permanenten Kastration stellt sich unweigerlich nach einigen Jahren Osteoporose ein.

    Ralf

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      #3
      Hallo Tochter,
      ich habe keine brauchbaren Infos, was eine Nephrektomie mit gleichzeitiger Orchiektome betrifft aber eins ist sicher, eine Orchiektomie ist kein Ersatz für eine Bestrahlung der Prostataloge. Die Bestrahlung soll vorhandenes Krebsgewebe erledigen. Eine Orchiektomie wird gemacht um die Testosteronproduktion zu stoppen. Das geht aber auch mit einer chemischen Hormonblockade, wie Du weisst. Um es einmal ganz krass auszudrücken, wenn man uns Männern die Hoden abschneiden will ist das wie für eine Frau die Brust abzunehmen, also auch eine Kopfsache. Wenn die Niere geholt wird, wird wahrscheinlich auch die Nebenniere mitgeholt, wo auch Testosteron produziert wird? Bevor ich mich hier verrenne, sollte ev. Urologe f.s. sich hierzu einmal dazu äußern.
      Hans-W.

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        #4
        Vorteile der Orchiektomie:
        Billiger und man braucht keine Medikamente (Organbelastung z.B. Leber) zum Runterregeln der Hoden.
        Das ist aber auch alles.

        Die Nebennieren mit ihren Hormonprodukten (etwa 10% Anteil) bleiben aktiv.
        Um das zu unterbinden braucht man Medikamente, allerdings bei der chem. Kastration auch.

        Es gibt auch richtige Nachteile wie die psychische Belastung, die Irreversibilität und den stärkeren Knochenabbau im Vergleich zur chem. Kastration.



        Gruss Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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          #5
          Guten Morgen,

          vielen Dank für die Rückmeldungen.

          Das ist alles nicht so einfach. Da macht man sich monatelang Sorgen wegen des gestiegenen PSA-Wertes, und dann wird bei einer Untersuchung plötzlich auch noch ein Nierentumor festgestellt. Das ist natürlich ein Schlag ins Gesicht.

          Zur Orchiektomie: Meinem Vater ist das ausdrücklich lieber, als Spritzen und Medikamente zu bekommen. Vielleicht macht dieser radikale Eingriff es einfacher, sich weniger mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn man immer wieder in die Klinik für die Spritzen muss oder viele Medikamente schluckt, dann fühlt man sich subjektiv vielleicht "kränker". Das könnte ich mir noch als Vorteil der Orchiektomie vorstellen.

          Ich wollte nur sicher gehen, dass dieser Eingriff keine krassen Nachteile gegenüber der chemischen Kastration hat, was die Prognose des PK angeht, dass diese Entscheidung also nur eine Geschmacksfrage ist. Da die Niere ohnehin raus MUSS, sich eine OP und ein Krankenhausaufenthalt also ohnehin nicht vermeiden lassen, hat sich dieser Eingriff jetzt wohl angeboten. Es macht ja Sinn, eine optionale OP mit einer notwendigen zu verbinden. Das macht auch die Entscheidung sicher einfacher.

          Viele Grüße
          Tochter
          Zuletzt geändert von Tochter; 28.11.2007, 08:01.

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            #6
            Zitat von Tochter Beitrag anzeigen
            Zur Orchiektomie: Meinem Vater ist das ausdrücklich lieber, als Spritzen und Medikamente zu bekommen. Vielleicht macht dieser radikale Eingriff es einfacher, sich weniger mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn man immer wieder in die Klinik für die Spritzen muss oder viele Medikamente schluckt, dann fühlt man sich subjektiv vielleicht "kränker". ...
            Na ja, ich weiß nicht ob's eine Lösung ist, "sich weniger mit dem Thema zu beschäftigen". Die LHRH-Analoga werden entweder monatlich oder vierteljährlich gegeben. Dein Vater wird alleine schon wegen der regelmäßig anstehenden PSA-Kontrollen häufiger als vierteljährlich zum Arzt müssen.

            Ich würde immer anstreben, die antiandrogene Therapie zu intermittieren! Die Studienlage, soweit ich sie überblicke, besagt zumindest, dass die intermittierende Hormonblockade nicht zu einem kürzeren Überleben führt, als die kontinuierliche.

            Der Hormonentzug führt zu Osteoporeose, Muskelabbau und Persönlichkeitsveränderungen oder anders ausgedrückt, der Mann wird mit der Zeit immer gebrechlicher. Die Chance diesen Prozess zu unterbrechen, würde ich mir nicht entgehen lassen.

            WW
            Zuletzt geändert von Gast; 28.11.2007, 11:21.

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              #7
              Hallo Tochter,
              ich möchte Euch einfach ermuntern, Winfrieds Hinweise ernst zu nehmen und das mit der Orchiektomie nocheinmal zu überlegen.

              Alles Gute und Gruß
              Hartmut
              Grüße
              Hartmut

              Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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                #8
                Hallo Tochter,

                Ich kann mich Winfrieds Ausführungen nur anschliessen.
                Es währe für die Lebensqualität deines Vater besser eine Intermittierende Hormon-
                behandlung zu machen.
                Das heisst, 13-16 Monate Hormonbehandlung am besten mit 3 Medikamenten eine
                sogenannte IAD3 danach Pause bis der PSA Wert wieder einen bestimmten Wert übersteigt. In der Pause wird ein Medikament weiter genommen (Proscar oder Avodart).
                In der Pause der IAD3 steigt der Testosteronspiegel wieder und die Nebenwirkungen der Hormonbehandlung verschwinden.
                Dr. Strum ein amerikanischer Onkologe der sich schon lange Jahre mit PK be-
                fasst, hat mit der IAD3 sehr gute Ergebnisse erzielt, wenn nach OP das PSA wieder steigt.
                Hier ein Auszug aus seinem Buch: „Ein Ratgeber zum Prostatakrebs"

                So bemerkenswert diese Daten sind, so muss doch darauf hingewiesen werden, dass die beeindruckendsten Ergebnisse bei Patienten erziehlt wurden , die einen PSA- Rückfall nach einer RP, einer RT oder nach beiden Behandlungen erlitten, und die IAD3 als nächste Therapie wählten.
                Die durchnittliche behandlungsfreie Phase für diese Patienten hat fünf Jahre überschritten, uns ihr Ende ist immer noch nicht erreicht.

                Du kannst das alles nachlesen im folgenden Link:




                Selbstverständlich muss dein Vater das alles mit seinem Arzt besprechen vor allem ob er die Medikamente nach seiner Nieren Op nehmen darf.

                Ich wünsche Deinem Vater alles Gute. Gruß Michael A.
                Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

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                  #9
                  Ich habe von einem 80 Järigen Pkler gehört, dem sie (die Ärzte) auf dem OP Tisch sagten (mit schöneren Worten) wir wollen ihnen die Eier abschneiden. Der alte Herr hat sich nicht mehr von der OP erholt. Vorher Topp Fitt, die Frage für mich, war irgend eine OP überhaupt notwendig?
                  Aus solchen Geschehnissen resultiert meine lokale Therapieablehnung, dazu kommen die eigenen schlechten Erfahrungen mit allen Ärzten.

                  Es gehört in die Plauderecke, ist mir aber egal. Ich versuche gerade für mich mit nicht ganz harmlosen PK eine Misteltherapie zu bekommen. Nicht so fragwürdig wei üblich subkutan, sondern richtig intravenös. Habe ich den Ärzten nicht gesagt. Onko hat noch nie eine Mistelth. auf Kasse verschrieben. Hausarzt lehnt ab, die für mich gut getestete preiswertere Ampulle ist nicht zugelassen (Ersparniss 20 EUR/Schachtel). Ich soll zur TK gehen und fragen. Andere mit Haustierpk. bekommen sie Jahrelang, unkontrolliert (Wirkt meist nich länger als 2 Jahre), bin ich zu bescheiden. oder zu doof.
                  Er sagte mir noch, ich solle doch näher Vorort mir einen Hausarzt suchen, ist Cardiologe und Internist (Entfernung zu ihm 1/4 Stunde mit dem Auto). Ich gehe seit 47 Jahren in die Praxis, allerdings nur alle paar Jahre, mehr war nie notwendig. Ihr verzeiht mir die Ausschweifungen.

                  Gruß Hans

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                    #10
                    Hallo Hans,

                    ich weiß zwar nicht, um welches Mistelpräparat es geht, aber evtl. hilft Dir diese Info weiter?


                    LG, Sylvia

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                      #11
                      Nachtrag ... oder die:

                      Pressemitteilungen und Pressemeldungen in Text, Bild, Video und Ton von mehr als 12.000 Pressestellen aus Wirtschaft, Industrie, Politik, Sport und Kultur.


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                        #12
                        Hallo Sylvia,

                        ich danke dir, es ist schön, wenn mal einem alten Mann geholfen wird.

                        Gruß Hans

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                          #13
                          Hallo zusammen,

                          komischerweise war die Orchiektomie vormals gar nicht im Gespräch. Diese Option kam jetzt wohl erst in Zusammenhang mit dem Nierentumor auf, der zusätzlich diagnostiziert wurde und nun entfernt werden muss.

                          Kann es vielleicht überhaupt damit zusammenhängen?

                          Vielleicht kann sich ja mal ein Urologe zu diesem Fall äußern...

                          Ist die Orchiektomie denn grundsätzlich noch zeitgemäß? Meinem Vater wurde gesagt, das sei ein Routine-Eingriff, was ihn eher darin bestärkt hat, zuzustimmen.

                          Tochter

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                            #14
                            Hallo zusammen,

                            meinem Vater wurde nun die Niere samt Tumor entfernt, gleichzeitig wurde die Orchiektomie durchgeführt. Er hat sich bewusst dafür entschieden.

                            Vor der OP wurde auch nochmal eine Biopsie gemacht von der Stelle, bei der Verdacht auf PK-Lokalrezidiv bestand (an der Blasenwand). Das war aber nichts, vermutlich Narbengewebe. Das stellt den Sinn der ursprünglich geplanten Bestrahlung ja noch mehr in Frage?! Bei den Voruntersuchungen wurde ja zufällig der Nierentumor entdeckt, der alles nochmal durcheinander geworfen hat. Warum erst kürzlich eine Biopsie von der verdächtigen Stelle an der Blase gemacht wurde, verstehe ich auch nicht, naja.

                            Aktueller Stand ist also: Die Niere samt Tumor ist erstmal draussen, das Prosatatarezidiv ist offenbar nicht lokalisierbar, aber da wurde mit der Orchiektomie jetzt wenisgstens was unternommen.

                            Frohe Weihnachten....

                            Tochter

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                              #15
                              Hallo allerseits.
                              Grau ist alle Theorie. Ich habe 1998 die Orchiektomie bei mir durchführen lassen, wei vermutet wurde, daß die Dreimonatsspritze im rechten Auge zu einer Miniembolie geführt haben könnte.
                              Orchiektomie heißt nicht, daß der Hodensack abgeschnitten wird. Er wird lediglich nur aufgeschnitten und das Testosteron produzierende Gewebe entfernt. Nach dem "Zukleben" sieht man nichts mehr von dem Eingriff.
                              Was sonst noch über Nebenwirkungen geschrieben wurde ist sicherlich allse richtig. Jedoch bei Muskel - und Knochenabbau habe ich mit Krafttraining entgegen gearbeitet.
                              Eine Substitution mit Kalzium 1000mg und Vitamin D3 800 i.E. als Tagesdosis ist sicherlich sinnvoll. Gruß Reinhard

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