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Ganz neu hier - und viele Fragen für meinen Vater

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    Ganz neu hier - und viele Fragen für meinen Vater

    Hallo Zusammen,

    mein Name ist Sandra und ich schreibe hier für meinen Dad (60 Jahre jung)

    Hier ist seine Vorgeschichte:

    Seit ca. einem Jahr leidet mein Vater unter starkem Juckreiz (vor allem an den Handflächen). Zweimalig wurde hier eine Biopsie gemacht und bei beiden hiess es "Verdacht auf Mycosis Fungoides" (eine Hautkrebsart, gehört zum Non-Hodgin-Lymphom). Er wird hier immer noch bestrahlt (PUVA). Als die Blutwerte und sämtliche Sonos und CTs aber die Diagnose nicht bestätigen konnten, kamen sie auf die Idee, die PSA-Werte abzunehmen.

    28.09.2007


    PSA 3.4
    FPSA 0,7
    PSA% 19.8

    06.11.07

    PSA 5,9
    FPSA 0,8
    PSA% 14,1

    Danach folgte eine Sono des Unterbauchs und der Leisten, wo sich stark vergrößerte Lymphknoten zeigten.

    Nun hat er bereits einen Termin zur Stanzbiopsie.

    Daher nun meine Fragen:

    Macht eine solche Biopsie schon Sinn, oder kann man damit noch warten?

    Sind diese Werte schon "schlimm"?

    Kennt jemand einen ähnlichen Krankheitsverlauf bzw. können die anderen Beschwerden von evtl. Prostatakrebs kommen?

    Vielleicht kann uns ja jemand hier schon kurz weiterhelfen.

    Vielen Dank
    Sandra

    #2
    Hallo Sandra!
    Zunächst möchte ich dir sagen, dass die von dir angeführten PSA-Werte (60 J.) keinesfalls "schlimm" im Sinne von " diese Werte bedeuten sicher Krebs" sind. Der erste Wert von 3,4 ist für einen 60-Jährigen im Normbereich, der Anstieg innerhalb von 5 Wochen auf 5,9 eigenartig. Ein SO rasanter Anstieg lässt jedoch NICHT unbedingt einen Verdacht auf Krebs zu, obwohl das natürlich nicht ausgeschlossen werden kann. (Der Anstieg erscheint zu rasant, das freie PSA ist eher normal) Der PSA-Wert ist nämlich kein Tumormarker (außer nach Prostataektomie), sondern ein Organmarker für die Prostata. Erhöhungen können daher verschiedene, eher harmlose Gründe haben. Wurden die beiden Messungen nicht vom selben Labor gemacht, sind sie auch nicht wirklich vergleichbar. Vielleicht war die Prostata vor der zweiten Blutabnahme auch "gereizt" (Radfahren, Geschlechtsverkehr...), was ebenfalls den Wert erhöht.
    Ob nun die Biopsie nötig ist, wird sicher unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Einige (eher die Mehrheit) wird sagen: "Antibiotikumgabe, abwarten, neu messen!"
    Andere werden dir zur Biopsie raten, besonders auch die meisten Ärzte, die hier meist wenig zögerlich sind.
    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die bisher verfügbaren Werte keinesfalls einen zwingenden Krebsverdacht zulassen.
    Liebe Grüße
    Oscar

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      #3
      Ganz neu hier - und viele Fragen für meinen Vater

      Hallo Sandra,

      ich versuche mal zu antworten, obwohl ich nicht zu den Spezialisten im Forum gehöre, aber gleichwohl Betroffener bin.
      Der prozentuale Quotient der ersten Messung vom 28.9. spricht eher für eine Prostatitis, während der zweite Wert (v. 6.11.) schon etwas grenzwertig ist.
      Man sieht, dass das freie PSA annähernd gleich bleibt, während der aPSA steigt.
      (Er ist sehr schnell gestiegen) Dadurch wird der Quotient sinken.
      Ich hatte bei Diagnose (62 Jahre alt) PCa einen PSA von 2,8 ng/ml, da würde mancher sagen, das ist normal, war es aber nicht.

      Mein Uro sagt, dass Quotienten kleiner 10-12% in vielen Fällen Krebs bedeuten, mein Untersuchungsergebnis war derart.
      Ich würde nun empfehlen, eine MRT mit endorektaler Spule machen zu lassen und danach -wenn Verdacht besteht- eine Biopsie in einem guten Institut unter Zuhilfenahme des MRT Ergebnisses- dann weiß der Arzt, wohin er stechen muss. Wird bei Überweisung von den GKV bezahlt (100€ Zuzahlung)

      Alles Gute und Kopf hoch.

      vaukaa
      Mein Beitrag zu myprostate.eu
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=124

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        #4
        Es muss kein PK sein, aber auf jeden Fall sind die stark vergrößerten Lymphknoten abklärungsbedürftig, wenn stark vergrößert bedeutet, wie eine Haselnuss, könnte es eher noch für einen Infekt sprechen, aber wenn stark vergrößert bedeutet, wie ein Golfball, ist es eher wahrscheinlich das PK dahinter steckt. Bei meinem Vater waren die Leistenlymphknoten so groß, aber unter Hormontherapie sind sie wieder geschrumpft.

        Gruß, Melanie

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          #5
          Hallo Hilfesuchende,
          wenn die vergrößerten Lymphknoten LK-Metastasen wären, wäre der PSA-Wert mit großer Sicherheit höher. Also deutet die Sache im Moment eher auf eine Entzündung der Prostata hin. Da gibt es auch einige mögliche Ursachen. In dieser Situation sollte auf gar keinen Fall eine vorschnelle Biopsie in entzündetem Gewebe vorgenommen werden, das kann Komplikationen geben.
          Also vorher die mögliche Entzündung abklären, ggf. Antibiotika und dann nochmals PSA bestimmen lassen.
          Es besteht bei diesem PSA-Wert noch nicht der geringste Grund, in Panik zu verfallen. Falls es ein PCA ist, schreitet das in diesem Stadium noch sehr langsam fort (PSA-Verdopplungszeit in der Regel da noch 4 Jahre) und Ihr habt alle Zeit der Welt für eine mögliche Therapieentscheidung.
          Gruß Peter

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            #6
            Hallo Zusammen,

            vielen Dank für Eure Antworten. Sie beruhigen schon ein wenig.

            Die Werte sind aus dem gleichen Labor. Beides aus der LMU und auch noch von denselben Ärzten abgenommen.

            Inzwischen wurde noch ein Helicobacter plyori festgestellt.

            Nun gibt es eine "7-Tages-Kur" voll Antibiotika. Das sind drei verschiedene Tabletten morgens/mittags/abens.

            Vielleicht kann mir jemand sagen, ob dieses AB auch eine evtl. Entzündung bekämpfen kann? Normal wirkt ja ein Breitband-AB fast überall.

            Mein Vater hat sich jetzt für die Stanzbiopsie entschlossen, da er leider zu viel auf die Ärzte hört.

            Viele Grüße
            Sandra

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              #7
              Hallo Sandra
              Zitat von Hilfesuchende Beitrag anzeigen
              Vielleicht kann mir jemand sagen, ob dieses AB auch eine evtl. Entzündung bekämpfen kann? Normal wirkt ja ein Breitband-AB fast überall.
              Die Triplebehandlung des Helicobacter Pylori besteht aus einem Breitbandantibiotikum (z.B. Amoxicillin) einem weitern Antibiotikum (z.B. Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol). Das Erstgenannte ist geeignet auch gegen Keimbefall der Prostata vorzugehen. Nur wahrscheinlich ist die gewählte Dosierung zu gering und zu kurz um hier etwas auszurichten.
              Wenn sich Dein Vater bereits zu einer Stanzbiopsie entschieden hat, was mir allerdings unverständlich ist, bevor nicht eine 4-wöchige Antibiotikum-Therapie gegen eine mögliche Prostatitis versucht wurde, soll er auf jeden Fall darauf achten, dass eine begleitende Antibiose z.B. mit Ciprofloxacin 500 durchgeführt wird.

              Und was den Vertrauensbeweis Deines Vaters zu seinem Urologen betrifft, ist das grundsätzlich nicht falsch. Nur, wie heißt es so schön: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!" Mich macht der relativ starke PSA-Anstieg in so kurzer Zeit etwas stutzig. Das wäre für einen PCa zumindest ungewöhnlich.

              Liebe Grüße
              Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

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