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Spenderniere und Prostatakrebs, wichtige Frage!

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    Spenderniere und Prostatakrebs, wichtige Frage!

    Guten Tag,
    mein Vater hat eine Spenderniere und wurde vor ein paar Wochen per Dammschnitt operiert, ihm wurde die Prostata entfernt. Nun sind wohl an den Schnittstellen noch Metastasen(?) und er soll Bestrahlt werden, worum wir uns aber grosse Sorgen machen, weil es für die Niere Schaden geben kann, also auch für die Harnröhre...Meine Frage: Gibt es irgendwo Erfahrungsberichte nachzulesen etc. über Senderorganpatienten mit ähnlicher Krankheitsform? Wie gross ist das Risiko der Bestrahlung wirklich?Gibt es alternativen? Ich las von Möglichkeiten wie radioaktive Getränke, Einspritzungen.....


    "Radiotherapy is usually given 'externally' with the patient being given a carefully calculated dose of radiation from a machine in a special unit. However, it is occasionally given internally ie from inside the body. This can come in the form of a radioactive drink, an injection or radioactive rods or wires placed into the tumour."

    Seine Nierenwerte sind momentan auch sehr schlecht, er selber gibt aber nicht wirklich ausführliche Auskunft, weil er uns als Kinder nicht belasten will und die Ärzte sagen mir nichts....

    #2
    Guten Tag daughter,

    normalerweise wird die Prostataloge und die pelvinen Lymphabflusswege bestrahlt. Die Nieren, auch das Transplantat, liegen außerhalb des Bestrahlungsfeldes oberhalb der Blase, während die Prostata unter der Blase tief im Becken sitzt.

    Die Harnröhre liegt zwar im Bestrahlungsfeld aber die Nieren haben keine direkte Verbindung zur Harnröhre. Ich beobachte häufiger, dass Laien nicht verstehen zwischen Harnröhre und Harnleiter zu unterscheiden. Der Harn läuft von den Nieren kommend durch die Harnleiter in die Blase. Im Gegensatz dazu ist die Harnröhre der Blasenausgang und verläuft beim Mann durch die Prostata hindurch zum Penis.

    Unabhängig davon verbessert die Vor- bzw. Begleiterkrankung deines Vaters die Prognose natürlich nicht.





    WW

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      #3
      Hallo daughter,

      Spenderniere, mit bescheidener Funktion, OP und dann auch noch Bestrahlung. Warum so eilig, wie war das Ergebniss der OP. Ich würde auf jeden Fall, warten und dann PSA Ergebnisse abwarten und beurteilen.

      Gruß Konrad

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        #4
        Hallo lieber Konrad,
        Zitat von HansiB Beitrag anzeigen
        Spenderniere, mit bescheidener Funktion, OP und dann auch noch Bestrahlung. Warum so eilig, wie war das Ergebniss der OP. Ich würde auf jeden Fall, warten und dann PSA Ergebnisse abwarten und beurteilen.
        grundsätzlich würde ich auch bei eingeschränkter Nierenfunktion erst mal abwarten, weil bei Bestrahlung durch die Eiweißzersetzung die Niere über Gebühr schwer arbeiten muss. Besonders wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang das Alter des Patienten.
        Mit einer Antiandrogenen Therapie könnte ich mich eher anfreunden.

        Gruß, Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          mein Vater ist 56 Jahre und bestrahlt werden soll weil an der Schnittstelle (Dammoperation) noch restmetastasen sind....ich kenne mich zu wenig aus und krieg auch leider nur mässig Informationen

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            #6
            Hallo dougter,

            Restgewebe, PK-Zellen wird keiner sagen können, Metastasen dind in LK oder Knochen.
            Es wird gerne nach OP bestahlt. Da kann der Patient und wir nicht feststellen, ob die OP gelungen ist, weil der PSA noch lange nicht runtergehen wird.
            Manche geben auch eine HB, da geht der PSA runter, aber immer oder auch wegen der HB, leider manchmal nicht durch die OP. Das merkt man erst viel später. Wir in den SHGs erleben das regelmäßig.
            Gruß Konrad

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              #7
              würdet ihr mir das bitte einfacher erlären? Die Fachbegriffe sind für mich bömische Dörfer....sorry, danke!

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                #8
                Hallo Daughter
                Zitat von daughter Beitrag anzeigen
                würdet ihr mir das bitte einfacher erlären? Die Fachbegriffe sind für mich bömische Dörfer....sorry, danke!
                Bei einem 56-jährigen Mann, sollte bevor die weitere Therapieentscheidung getroffen wird, eine zweite Untersuchung des entnommenen Prostatagewebes gemacht werden, die Aufschluss über die Aggressivität der Tumorzellen gibt. Diese Untersuchung nennt sich DNA-Zytometrie und sollte im Institut von Prof. Böcking in Düsseldorf gemacht werden.
                Je nach Ergebnis sollte zum Ausschluss einer systemischen Erkrankung noch ein Cholin-PET/CT durchgeführt werden, welches die Situation sicherer macht ob der Krebs schon weiter entfernte Metastasen gesetzt hat. Diese Untersuchung wird von den Ges. Kassen nur zum Teil bezahlt. Kosten dann etwa 1000 € zusätzlich.
                Danach kann der Arzt viel gezielter die für Deinen Vater bestmögliche Behandlung einleiten. Als erste Adresse für diese Untersuchung, wird hier die Uni-Klinik Ulm bei Prof. Reschke genannt.

                PK= Prostatakrebs
                LK= Lympfknoten
                HB= Hormonbehandlung oder auch Antiandrogene-Therapie- Durch bestimmte Medikamente wird der Testosteronspiegel gegen Null reduziert, damit die Krebszellen nicht mehr wachsen und im günstigen Fall absterben.
                PSA= ProstataSpezifischesAntigen

                In der Kopfleiste dieses Forums befindet sich ein Link zum KISP, den Du auch einfach hierr anklicken kannst, dort auf Erster Rat klicken und gut durchlesen, dass macht manche Antwort in diesem Forum verständlicher und gibt Dir gleichzeitig Argumentationshilfen für den nächsten Arztbesuch Deines Vaters!

                Ich hoffe, es ist so etwas verständlicher.

                Herzliche Grüße
                Heribert
                Zuletzt geändert von Heribert; 15.12.2007, 18:57.

                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                myProstate.eu
                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                (Luciano de Crescenzo)

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                  #9
                  vielen Dank Heribert, das war sehr gut erklärt! Mein Vater will sich in der Uniklinik in Münster behandeln lassen, dort werden nächste Woche Tests gemacht, was genau weiss ich nicht.

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