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    Hallo zusammen und frohe Feiertage.

    über den folgenden Link



    findet ihr eine Übersetzung des Artikels


    Vermeidung und Behandlung der Nebenwirkungen einer Testosteron – Deprivationstherapie bei Männern mit Prostatakrebs.


    Ein Leitfaden für Patienten und Ärzte




    Brad Guess PA-C
    Former Executive Director, Prostate Cancer Research Institute

    Alles Gute

    Friedhelm

    #2
    Betr. Veränderung des Stoffwechsels! Gute Information, danke, bei mir habe ich den Homocystein Wert vor 2 Monaten auf eigene Veranlassung messen lassen, war 15,6 (Normalwert bis ca.11) . Hausarzt meint nicht so schlimm, gleich gewechselt, Recherche im Internet ergibt: Erhöhter Homocysteinwert entsteht wenn Vitamin B6, B12 und Folsäure im Magen fehlt, und die Vitamine und Fölsäure fehlen weil durch ein gestörtes Magensäureverhältnis (Reflußkrankheit) durch ein zuviel an Säure diese Vitamine und Folsäure neutralisiert wurden. Jetzt laß ich mir wochentlich die Vitamine und die Folsäure spritzen.

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      #3
      Ich denke man sollte schon den Dank für die Übersetzungsmühe und Bereitstellung aussprechen.

      Gruß
      Hans

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        #4
        Hallo:-
        Danke, Friedhelm, für die gelungene Übersetzungsarbeit. Als gelegentlicher Übersetzer kann ich gut einschätzen, wieviel Zeitaufwand und Engagement damit verbunden ist, besonders wenn man, wie Du eine akademisch anspruchsvolle Arbeit abliefern will. Deine Zweifel an der Richtigkeit einiger Worte sind sicherlich unbegründet.
        Es handelt sich um eine vollständige Aufzählung aller möglichen Nebenwirkungen mit Hinweisen auf Medikamente und Verhaltensweisen, um damit fertig zu werden. Bekannt ist ja, dass die Nebenwirkungen individuell sehr unterschiedlich aiusfallen. Da kann wohl jeder seine eigene Geschichte erzählen. Ich habe mir den Aufsatz herausgedruckt, um für gelegentliche Fragen im Forum gerüstet zu sein.

        Meine Aufmerksamkeit hat allerdings der folgende Satz gefunden, den ich wörtlich zitieren möchte:
        "Der medizinische Nachweis dafür, dass eine Testosteron reduzierende Therapie (TDT) eine Wirkung gegen Prostatakrebs (PK) hat, verfestigt sich immer mehr. Folglich verbreitet sich ihre Anwendung gegen alle Stadien des PK's immer weiter".

        Diese Meinung des Verfassers ist zwar allgemein akzeptiert und entspricht gängiger Verschreibungspraxis, ist aber nicht auf dem Wissensstand über die Hormontherapie, wie sie von den Cytopathologen (Tribukait, Böcking, Al-Abadi u.a.) beurteilt wird.
        Die Hormontherapie, gleich in welcher Ausgestaltung als ADT1, ADT2, ADT3, DHB) führt in der Tat zu einer Schrumpfung und Remission, stoppt aber nicht die fortschreitende Entdifferenzierung des Krebses, begünstigt diese u.U. sogar. In Abhängigkeit vom Status zum Zeitpunkt der Diagnose und Therapiebeginn sollte die Hormontherapie daher viel restriktiver verordnet werden als dies z.Zt. geschieht.
        Gruss, Reinardo

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          #5
          Der verwirrende (verwirrte?) Reinardo

          Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
          Diese Meinung des Verfassers ist zwar allgemein akzeptiert und entspricht gängiger Verschreibungspraxis, ist aber nicht auf dem Wissensstand über die Hormontherapie, wie sie von den Cytopathologen (Tribukait, Böcking, Al-Abadi u.a.) beurteilt wird.
          Die Hormontherapie, gleich in welcher Ausgestaltung als ADT1, ADT2, ADT3, DHB) führt in der Tat zu einer Schrumpfung und Remission, stoppt aber nicht die fortschreitende Entdifferenzierung des Krebses, begünstigt diese u.U. sogar. In Abhängigkeit vom Status zum Zeitpunkt der Diagnose und Therapiebeginn sollte die Hormontherapie daher viel restriktiver verordnet werden als dies z.Zt. geschieht.
          Gruss, Reinardo
          Lieber Reinardo,

          obwohl wir uns schon seit etlichen Jahren im alten und im neuen Forum "kennen", sind Deine neuesten Meinungen sehr verwirrend.

          Seit Jahren und bis vor kurzem warst Du immer ein glühender Verfechter der DHB und der Leibowitz'schen Theorien.
          In diesem und in anderen Foren hast Du Dich oft sofort jedes Neu-Betroffenen angenommen, um ihm auch bei guter Prognose und in jüngerem Alter von allen lokalen Behandlungsmöglichkeiten dringend abzuraten und auf die DHB-Schiene zu setzen. Wir beide waren uns deswegen früher öfter in die Haare geraten.

          Du hast Dich immer als leuchtendes Beispiel hingestellt und noch heute steht in Deinem Profil

          ....Ich erlebe nach wochenlangen Ängsten und Desinformation meine Sternstunde: Entscheide mich für DHB und sage OP-Beratungstermine ab.
          Du must zugeben, dass man im Augenblick das Recht hat über den guten Reinardo etwas verwirrt zu sein und dass man nicht so recht weiss, was Du heute eigentlich propagierst: Leibowitz oder Tribukeit ?? Beides passt wohl überhaupt nicht zusammen.
          Distanzierst Du Dich heute von Leibowitz?? Würdest Du heute noch einmal Deine "Sternstunde" erleben wollen???

          Wenn Dich alten erfahrenen Kämpen heute jemand um Rat fragt, dessen PSA 9 ist bei steigender Tendenz, bei dem eine Biopsie einen Gleason von 3 plus 3 anzeigt, bei dem ein PET/CT/Szinti....nichts ausserhalb der Prostata anzeigt.......ja, was rätst Du denn heute diesem Kollegen????

          (der verwirrte) Klaus sieht Deinen klärenden Worten entgegen und wünscht Dir ein "Very Happy New Year" !!
          -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
          Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

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            #6
            Hallo Klaus,

            Ich will nicht für Reinardo sprechen, da er Manns genug ist, seine Beweggründe darzulegen. Aber ich habe in der Vergangenheit schon mehrmals darauf hingewiesen, dass bei Reinardo ein Sinneswandel und eine gewisse kritische Distanz zu Leibowitz sich entwickelt hat. Reinardos großer Verdienst war, die wissenschaftlichen Untersuchungen von Prof. Tribukait im Forum zu publizieren und sich immer wieder mit diesen Resultaten im Forum bemerkbar zu machen mit der ihm gegebenen Hartnäckigkeit. Ich schreibe dies, weil ein Teil dieser Entwicklung, seines Weges mit meiner Forumstätigkeit und PK-Geschichte zusammenfällt und auch meine Entscheidungen beeinflusst hat. Reinardo hat mehrfach auf das Bremer Symposium 2005 hingewiesen, und wir sind beide mit der Auseinandersetzung der dortigen publizierten Themen sowie der Untersuchungen von Tribukait und den GEK-Schriften, verfasst von Prof. Böcking, nach und nach zu der Überzeugung gekommen, dass die DNA unter Wert in der PK-Diagnostik gehandelt wird und zusammen mit der FNAB ein hervorragendes Therapiemonitoring sein könnte. Wenn man die Aussagekraft der DNA verinnerlicht hat, einem weiter die Untersuchungen von Prof. Tribukait bekannt sind, dann gewinnt die Aussage von Prof. Böcking „Die Guten machen Platz für die Bösen“ eine ganz andere Dimension, und man kommt zwangsmäßig zu einer kritischen bzw. skeptischen Haltung zu jeder Art von Hormontherapie. Auch Rudolf hat- zwar aus einer ganz anderen Richtung kommend- auf neue Erkenntnisse des Johns Hopkins Institut aufmerksam gemacht, dass die Hormontherapie keine Vorteile bringt.
            In einem anderen Thread hat gestern Urologe fs eine Aussage zur DHB gemacht, und zwar für die Plateaubildung gilt

            Der "Zielwert" der PSA liegt bei ca. 1/2 Ausgangswert +- 2 (unter 5AR-Hemmer)

            Ich habe im Thread nachgefragt, ob dies ein Erfahrungswert von ihm ist.
            Ich bin gespannt auf seine Stellungnahme.
            Persönlich bin ich heute der Auffassung, dass eine DHB als Ersatztherapie für eine kurative Therapie bei Kapselbeschränkung nicht funktionieren kann ausgenommen bei einem peridiploiden DNA-Ergebnis, weil es bei dieser Ausgangslage quasi egal ist, welche Therapie ich mache, denn sie führen alle mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Erfolg, und die beste Empfehlung ist deshalb für diese Variante WW.
            Wenn fs nicht gutes Material bzw. Begründungen aus seinem Erfahrungsschatz liefert, gilt für mich:

            Die DNA entzaubert die DHB!

            Mit diesem „Paukenschlag“ beschließe ich meine Forumsbeiträge 2007
            und wünsche einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

            Knut.

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              #7
              Hallo Knut,
              vielleicht sollte man nicht zu fest auf die Trommel hauen. Ich sehe in der DNA Zytometrie nur einen Mosaikbaustein zum Gesamtbild der Diagnose und habe selbst schon 2004 von Prof. Böcking meine Stanzen untersuchen lassen. ( diploid ) Die distanzierte Meinungung von Prof. Bonkhoff oder FS zur Bewertung der DNA Bestimmung sollte man nicht einfach ignorieren. Auch in der groß angelegten Rotterdamer Studie PRIAS zur Übertherapie bzw. active surveillance Strategie, wie auch in dem Beitrag von Dr. Klotz in den PCRI insights zu demselben Thema findet bei den Zugangskriterien die DNA Verteilung keine Berücksichtigung.
              Interessant auch die PK Geschichte von Victor, präoperativ GS 3+3, peridiploide Verteilung, Befund nach RPE GS 3+4, Nervenscheideninfiltration und Samenblaseninfiltration, wohl kaum ein Fall für ww.
              Die Therapieempfehlungen für Reinardo bei peritetraploider Verteilung mit Übergang zur multiploider Verteilung eine kurzzeitige Hormontherapie bzw. eine Hormontherapie mit Bestrahlung zu machen scheint mir auch nicht ganz schlüssig.
              Alles Gute im neuen Jahr
              Jürgen

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                #8
                Hallo Jürgen,

                Den Paukenschlag bitte ich symbolisch passend zum Sylvesterabend zu sehen. Selbstverständlich weiß ich mittlerweile, dass beim PK es kein weiß/schwarz gibt sondern alle Schattierungen möglich sind. Ich habe mir ja auch trotz angekündigten Paukenschlags meinen Rückzugsweg offen gehalten, nämlich wenn von fs entsprechende Informationen kommen.
                Nun zu Deinem vorgetragenen Fall:
                Ich nehme an, dass die DNA aus dem Biopsiematerial gemacht wurde, und diese kann dann nicht mehr liefern als zur Verfügung steht und Gleason 6 korreliert gut mit diploid. Ob eine FNAB ein anderes Ergebnis geliefert hätte, kann man nur vermuten. Weiter bedeutet GS 7 auch nicht automatisch ein schlechteres DNA Ergebnis.
                Meine Empfehlung und persönliche Vorgehensweise ist die Biopsieergebnisse durch PET-Cholin-CT zu überprüfen oder noch besser, dies schon vor der Biopsie zu machen, um mit den heutigen Möglichkeiten zu prüfen, ob noch Kapselbeschränkung vorliegt. Wäre in Deinem vorgetragenen Fall so verfahren worden, dann hätte ich mich wahrscheinlich für eine Strahlen- kombiniert mit Hormontherapie und gegebenenfalls Teiloperation entschieden.

                Auch Dir ein gutes Jahr 2008
                Knut.
                Zuletzt geändert von Gast; 01.01.2008, 12:11. Grund: Sachliche Korrektur

                Kommentar


                  #9
                  Hallo, Knut und Jürgen,

                  genau das Problem habe ich gerade bei annemone.b angesprochen. Die Qualität der Biobsie, der GS Einstufung ist doch das Hauptproblem, von den schlechten path. Einstufungen ganz abgesehen.
                  Auch ich bin der Meinung, diese Schwachstelle sollte fast immer durch ein PET/CT kontrolliert werden, anstatt dem üblichen CT, bei dem ja oft nur nichtssagendes rauskommt.
                  Eine FNAB, wir werden eine Kontrolluntersuchung A. Merz machen lassen, bringt meiner Meinung nach das bessere DNA Ergebniss. Wir / ich werden gespannt sein, ich fühle mich nicht, als wären nur noch böse Jungs vorhanden, wie die Theorie es uns sagt.

                  Gruß Konrad

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                    #10
                    Hallo zusammen,
                    die im Forum in letzter Zeit häufig angeführten Thesen Tribukaits und Böckings, nach denen die HB ein Anwachsen der malignen Krebszellen fördert und deshalb bei tetraploider Verteilung schädlich sei, hat offensichtlich mittlerweile nicht wenige Forumsmitglieder in ihren Bann gezogen. Ich möchte daran erinnern: Noch im November 2006 hat Prof. Böcking in einem Brief an die SHG Husum geschrieben: „Die Hormontherapie eliminiert … die peridiploiden und peritetraploiden und schafft Platz für die x-ploiden und multiploiden Tumorzellen.“ Ohne dass neue Erkenntnisse vorlägen, hat die Diskussion eine Verschiebung ihrer Argumente vorgenommen: die „Bösen“ sind nunmehr schon die tetraploiden Zellen. Die Hormontherapie sieht sich einem Frontalangriff ausgesetzt. Bei K.H. Bichler, einer der Autoren in der GEK-Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Band 41, wird mit der Beschreibung eines Fallbeispiels zu obiger These ein schaurig-abschreckendes Szenario zur Wirkung der Hormontherapie präsentiert: „Der anfänglich weitgehend diploide Tumor mit einigen aneuploiden Zellen ändert im Verlauf weniger Wochen, bis zu drei Monaten über hypotetraploid zu multipel aneuploid und damit zu einer schlechten Prognose.“ (S. 177) Erfreulicherweise wurden bei dem Beispiel die PSA-Werte und Prüfzeitpunkte für die DNA mitgegeben. Beim Beispiel-Patienten war nach einem PSA-Anstieg von 1,0 auf 5,5 binnen eines Monats, d.h. einer VZ von 12,6 Tagen (!) eine Hormontherapie begonnen worden und man hatte ihm bei der Ausgangs-DNA eine diploide Verteilung bestätigt gehabt. Man möge sich die Schaubilder auf S. 178 des erwähnten Aufsatzes kritisch anschauen: Ist dies nicht gleichermaßen ein Beispiel für die Unzulänglichkeit der DNA-Bildzytometrie? Hochaggressiven Zellen waren schon vor der Therapie vorhanden und werden nicht dargestellt!? Hinterher pickt man dann in den Haufen der übriggebliebenen resistenten Zellkolonien und präsentiert die verschlechterte Malignität als Ergebnis der HB. Ein an sich banaler, keineswegs mit neuen Erkenntnissen behafteter Vorgang der Herausbildung eines Therapieergebnisses, nämlich der Selektion therapieresistenter Zellen, wird dämonisiert und gegen die Therapie gerichtet, der Blindheit gegenüber solchen Vorgängen unterstellt wird. Ein weiteres von Bichler aufgezeigtes gegenteiliges Fallbeispiel , ebenfalls mit Ausgangs-DNA diploid verblieb nach mehrjähriger HB trotz zwischenzeitiger tetraploider Verteilung bei diploid (Schaubilder S. 179). Fast kleinlaut mutet die Erläuterung hierzu an: „Die Diskrepanz zu den Thesen von Tribukait könnte sich darin begründen, dass es sich hier nur um wenige peritetraploide Zellen gehandelt hat, unter denen möglicherweise noch keine hormoninsensitiven waren.“ Meine anfängliche Begeisterung für die DNA-Zytometrie ist jedenfalls nach näherem Studium einer kritischen Distanz gewichen. Die DNA-Histogramme suggerieren dem Patienten eine objektive Darstellung des authentischen Krebses, fernab seiner tatsächlichen Größe und seiner Metastasierungspotentials, und dies in unerschütterlichem Vertrauen, dass bei der Biopsierung der höchste Gleason auch erwischt wurde. Desweiteren verbleibt die Darstellung der Struktur in einer wenig aufschlussreichen Abstraktheit, denn hinter den chromosomalen Entartungen, ja selbst den diploiden, können sich unterschiedlichste Pathologien verbergen. Da scheint mir kein entscheidender Vorteil gegenüber den bisherigen Pathologieprüfungen und Markern gegeben zu sein.
                    Ich halte mehr von der DNA-Analyse als vielleicht das Geschriebene vermuten lässt. Für mich ist es auch durchaus begründbar, daß im Kampf um Ressourcen aggressivere Krebszellen bei Eliminierung hormonsensitiver Zellen einen Entwicklungsvorteil erhalten können. Ich halte jedoch die therapeutischen Konsequenzen daraus für einseitig und dogmatisch verkürzt. Zweifellos ist es ein Verdienst zu erkennen, wenn im Frühstadium evtl. noch WW angesagt ist. Der frühe radikale Eingriff ist tatsächlich nicht immer angezeigt. Die dogmatische Logik der Zytometriker führt jedoch früher oder später unweigerlich zu „Stahl“ oder „Strahl“ und damit in das traditionelle Therapieraster. Bei diploider Struktur wird WW empfohlen, d.h. abwarten bis die Entwicklung zur Tetraploidie geht? Bei Tetraploidie dann aber bloß keine ADT, denn man schafft ja so Platz für die „Bösen“. Die medikamentöse Behandlung sieht sich dann wieder in ihre alte „Ausputzerrolle“ gedrängt, wenn die Heilsversprechen der Chirurgie und Radiologie sich als Irrtum herausstellen.
                    Nein, eine seriöse Anwendung von Hormontherapien weiß um deren Grenzen, weiß, dass bei höherer Malignität zusätzliche adäquate Therapien erforderlich sind und weiß auch einzuschätzen, in welchen Fällen und zu welchem Zeitpunkt dies erforderlich werden könnte. Zur HB gehört auf der Rückhand das chemotherapeutische und radiologische Arsenal. Noch immer gilt, daß der PK sehr früh eine systemische Krankheit ist, früher als die die bildgebenden Gerätschaften nachweisen können, deren Ergebnisse allzu schnell in unkritischer Sichtweise zur Diagnose „Organbegrenzung“ herangezogen werden. Auch dies scheint in Vergessenheit geraten zu sein bei denjenigen, die vormals die DHB als Heilstherapie mißverstanden hatten, heute enttäuscht sind, dass bei ihnen adjuvante Strategien angedacht werden mußten und jetzt dabei sind, das Kind mit dem Bade ausschütten. Die DHB hat weiterhin ihre Berechtigung!
                    Allen alles Gute für 2008 aus Rudersberg

                    Hartmut
                    Zuletzt geändert von hartmuth; 01.01.2008, 16:45.
                    Grüße
                    Hartmut

                    Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Hartmut,

                      natürlich hat die HB, sage ich lieber, ihre Berechtigung, was mache ich anderes mit meiner X-Ploiden Zellverteilung. Bei mir sind die bösen Jungs am Anfang schon sichtbar. Die Preisfrage ist, was ist bei mir daraus geworden.

                      Gruß Nach Rudersberg, Konrad

                      PS. wie schreibst du dich eigentlich mit h hinten?

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                        #12
                        Hallo Hartmuth,

                        gut gebrüllt, Löwe!

                        Ralf

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                          #13
                          Hartmuth,

                          mein Kompliment!

                          Klaus
                          -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
                          Bericht in Myprostate.eu: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=69&page=report

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Klaus(A). Ich bin nicht "verwirrt", halte Leibowitz nach wie vor für einen innovativen und engagierten Onkologen, dem ich mich für die Therapie auch anvertrauen würde, wenn ich Zugang zu ihm hätte. Immerhin habe ich seit Beginn der DHB, abgesehen von vorübergehenden Nebenwirkungen, keine Beschwerden und lebe noch heute so gut, als hätte ich von Prostatakrebs nie etwas gehört. Diese Jahre guter Lebensqualität kann mir keiner mehr nehmen, und dafür bin ich den Initiatoren dieser Therapie hier in Deutschland auch dankbar. Es war in der Tat eine Sternstunde für mich, dass ich noch rechtzeitig vor geplanter chirurgischer Massnahme auf Leibowitz aufmerksam gemacht worden bin.
                            Leider ist in Deutschland aber immer nur Teil I seiner Therapie, die dreifache Hormonblockade, propagiert und in der Praxis mit unterschiedlichem Erfolg auch angewendet worden. Teil II der Therapie ist ein umfangreiches Programm an in den USA leichter als bei uns verfügbaren antiangiogenen Mitteln, u.a. Thalidomid, Teil III eine frühzeitige Chemotherapie in mannigfacher Kombination, für die sich bei uns entweder keine Zulassung oder kein Arzt findet, oder die man nicht bezahlen kann. Leibowitz lässt es nicht zur Hormonresistenz kommen, bricht eine Therapie ab, solange sie noch wirkt, verordnet nach langen Therapiepausen einen zweiten Zyklus der Hormonblockade nur in Verbindung mit frühzeitiger und (noch) rechtzeitiger Chemotherapie.
                            Das alles nenne ich einen verantwortungsvollen Umgang mit der Hormontherapie, wie sie in krassem Gegensatz steht zu den Verordnungspraktiken unserer Ärzte, die mit Hormontherapie umgehen wie mit Hustensaft.

                            Den Gegensatz, den Ihr (Harthmut, Klaus(A), RalfDm) zu sehen glaubt zwischen den Thesen der Zytopathologen und dem Therapieansatz von Bob Leibowitz kann ich nicht erkennen. Vielmehr werden die Erfolge von Bob Leibowitz, die ja auch Stephen B. Strum und Dr. F.E. ihm zugestehen, durch die Thesen der Zytopathologen erklärt, ebenso die Fälle, bei denen der von der Therapie erhohhte Erfolg sich nicht einstellt.

                            Die Pathologie vermittelt Einsichten in das Zellverhalten und erklärt, wie etwas ist und wie es sich unter dem Einfluss einer Therapie verändert. Mehr wird von Tribukait, Al-Abadi, Böcking u. a. gar nicht getan. Wenn sie aufgrund ihrer Forschungen nun darauf aufmerksam machen, dass die Wirkungsweise von antiandrogener Therapie im allgemeinen falsch verstanden wird und unter Umständen, wie sie hierzulande gang und gäbe sind, zu unerwünschten und für den Patienten zuweilen fatalen Folgen führt, sollte man das ernst nehmen und sich damit auseinandersetzen und nicht hiergegen polemisieren.
                            Gruss, Reinardo

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                              #15
                              Hallo Hartmut,

                              Entschuldige bitte meine etwas verspätete Stellungnahme, aber ich war auf der Urlaubsrückreise.
                              Mit Deinem Beitrag starten wir in guter Forumstradition ins Neue Jahr, nämlich wieder mit einer Verbalattacke, und zwar zum ersten Mal gegen DNA und Zytometrie (zwei bewährte, etablierte wissenschaftliche Verfahren), wie dies bisher nur zwischen den Lagern DHB und Tektomie üblich war.
                              Ich möchte nun versuchen, die Diskussion wieder zu versachlichen und gleichzeitig versuchen, meine Überlegungen/Erkenntnisse besser heraus zu arbeiten.
                              Beginnen möchte ich mit dem Diagramm von Reinardo:



                              Die DNA-Diagramme suggerieren nun wirklich keine heile Welt, und bei diesem Ergebnis finde ich es verständlich, dass sich Reinardo nun kritisch mit der Hormontherapie auseinandersetzt, und er hat inzwischen selber seinen Standpunkt zur Thematik im Beitrag vorher dargelegt. Für mich ist dies ein hervorragendes Beispiel für ein Therapiemonitoring mittels DNA und FNAB mit dem Ergebnis, dass bei Reinardo mit hoher Wahrscheinlichkeit WW ausreichend bzw. die bessere Entscheidung gewesen wäre. Aber er hat mit seiner Aussage, dass die DHB für Ihn seine Sternstunde war trotzdem Recht, weil zum damaligen Zeitpunkt dies Wissen um DNA und FNAB nicht öffentlich bekannt war. Er hat für sich alles richtig gemacht und hat noch seine Prostata und wird wohl voraussichtlich mit dem eingeschlagenen alternativen Weg und dem vorgesehenen FNAB und DNA Monitoring zu Recht kommen.
                              Die wissenschaftlichen Untersuchungen von Prof. Tribukait haben ergeben, dass

                              - bei 14 Jahre Beobachtungszeit bei diploider Verteilung zwischen Hormonbehandlung und WW kein Unterschied in der Überlebenszeit festgestellt wurde

                              - aber ab tetraploider Verteilung eine Hormonblockade gegenüber WW zur Lebensverkürzung führt.

                              Aus dieser Untersuchung hat dann Prof. Böcking die so umstrittene Aussage „Die Guten machen Platz für die Bösen“ abgeleitet.
                              Zu unserer FNAB-Gruppe gehört auch Schorschel. Schorschel hat GS7 aber mit einer sehr guten diploiden Verteilung. Schorschel macht schon einige Jahre WW mit zusätzlicher Stimulierung des Immunsystems sowie Ernährungsumstellung und hat bisher den PSA-Wert als Kontrolle verwendet, den er über diesen Zeitraum konstant halten bzw. sogar leicht absenken konnte. Sein DNA-Ergebnis kennen wir im März, und ich erwarte, dass fast keine Progression stattgefunden hat.
                              Damit hätten wir dann das Beispiel, dass bei diploider Verteilung auch bei höherem GS aktives WW durchaus Sinn macht und nicht automatisch bei Stahl oder Strahl enden muss.
                              Dies, lieber Hartmut, sind für mich die Fakten und mir erschließt sich aus Deinen Ausführungen- trotz Beifall von höherer Stelle für Dich- nicht, worin der Vorteil der DHB als Ersttherapie gemäß Leibowitz als Ersatz für kurative Therapien liegt bzw. woraus Du diesen ableitest.
                              Nachstehend möchte ich nun noch meine persönliche Meinung, um Missverständnisse über den von mir gesehenen Einsatz der FNAB auszuschließen, über Screening und Diagnosefindung darlegen:

                              1. Jährliche PSA- mit fPSA-Messung.

                              2. Sollte die Entwicklung der Werte den Verdacht auf PK ergeben, dann ein PET-Cholin-CT durchführen.

                              3. Wird der Verdacht durch diese Untersuchung bestätigt, dann eine PET-Cholin-CT geführte Biopsie durchführen.

                              4. Ergibt die Biopsie PK mit ermitteltem GS, dann zusätzlich die DNA bestimmen lassen.

                              5. Dann Therapieentscheidung und abhängig von dieser gegebenenfalls FNAB und DNA als Monitoring.

                              Meine Überzeugung ist, dass GS und DNA zusammen erst eine optimale Therapieentscheidung in vielen Fällen ermöglichen, und ich vermute, dass die DNA Kenntnis auch den Einsatz der Hormontherapie optimieren kann.
                              Neben der Universität Düsseldorf (Prof. Böcking) gibt es noch einige weitere namhafte Institutionen in Deutschland, die sich mit Zytometrie befassen. Ich werde die nächsten Monate nutzen mit diesen Institutionen Kontakt aufzunehmen, um zu ermitteln, was es an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt und in wie weit diese für PK-Diagnose, Therapieentscheidung usw. relevant sind. Weiter werde ich den von Heribert ins Gespräch gebrachte „Onko Chip“ in meine Recherchen einbeziehen.
                              Ich hoffe, dass wir dann in einigen Monaten mehr über diese interessante Thematik wissen, und was sie uns bringen kann/wird.
                              Diese Aktionen erfolgen in Abstimmung mit Günter Feick.

                              Dies schreibe ich nicht, um die Diskussion abzuwürgen, sondern als reine Information, dass wir nun versuchen werden, mit unseren Möglichkeiten mehr Klarheit über dies wichtige Gebiet zu gewinnen.
                              Ich hoffe natürlich, lieber Hartmut, von Dir noch gute nachvollziehbare Argumente für die DHB bei Kapselbeschränkung als Ersttherapie anstatt der kurativen Therapien zu bekommen.

                              Gruß Knut.

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