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Ratlos nach TUR-P

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    Ratlos nach TUR-P

    Nach einer erfolgreich verlaufenen TUR-P wegen zuviel Restharn war das histo-pathologische Ergebnis leider schlecht.
    Nun sitze ich schon tagelang am PC und lese und lese und habe dabei auch viel gelernt. Dennoch bin ich ratlos, weil ich nicht die für mich richtige Lösung finde. Die Mehrheit der Diskussionsteilnehmer in den Foren hat ihre Diagnose offensichtlich nach diversen Biopsien erhalten. (Kann das eigentlich gut sein, wenn die Kapsel so vielfach und so oft durchlöchert wird? Das sind doch immer Mikro-Verletzungen, die die Zellen in irgendeiner Form zum Wachstum anregen. Aber darüber habe ich hier noch nichts gelesen.) Demnach scheint aber die TUR-P mit PK-positivem Ergebnis wohl nicht so häufig zu sein.
    Richtig ist wohl, dass nach diesem Eingriff einerseits nicht mehr alle zur Verfügung stehenden anderen Verfahren einsetzbar bzw. nur erschwert einsetzbar sind, andererseits Alternativverfahren eine spätere RPE erheblich erschweren können. Mein Urologe (Professor) und mein Hausarzt (Internist) raten zur RPE. Ich suche nach halbwegs plausiblen Kriterien für eine Entscheidung in diese oder jene Richtung.

    #2
    RPE oder HIFU

    Hallo Roland,

    wie aus Deinem Profil ersichtlich, ist eine kurative Therapie bei Dir wahrscheinlich. Der in der DGU propagierte Standard und demnach von den meissten Urologen favorisierte Weg bei Jüngeren, zu denen Du mit 63 Jahren sicher zählst, ist die RPE. - Ob das für den Betroffenen immer der richtige Weg ist, darf, so wie Du es tust, durchaus angezweifelt werden.

    Besonders bei einer Prostatahyperplasie, die bei Dir Ursache für die TURP war, besteht bei der RPE ein höheres Risiko den unteren Schließmuskel zu verletzen und das sich damit die Gefahr einer anschließenden Inkontinenz erhöht.

    In Deiner Situation, hätte ich mir auch überlegt, andere Therapiemethoden zu überprüfen. Mir fällt dazu, wie Du es auch schon überlegt hast, die HIFU ein. Dazu habe ich einen Link aufgetan, der diese Therapie auch in Deiner Nähe ermöglicht.

    Herzliche Grüße
    Heribert
    Zuletzt geändert von Heribert; 10.01.2008, 12:19. Grund: Gramatik

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      Hallo
      In unser SHG referierte vor kurzem ein Oberarzt aus dem Robert Koch Krankenhaus in Gerden. So wie ich es verstanden habe, ist die Hifu welche auch in Gerden ausgeführt wird, eine option für dich. Der BPS ist auch in Gerden angesiedelt und hat bestimmt weitere Info.


      Gruß Joachim
      Weitere Info und Aktualisierungen auf meiner Homepage
      http://prostata.lima-city.de/
      oder auf:
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=53

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        #4
        Hallo Roland,
        ich würde auf keinen Fall gleich zu einer radikalen Therapie schreiten. Bei GS= 3+3 heisst der Befund zwar leider PK, solange jedoch Du deine Wachtumsdynamik des Krebses nicht kennst, darfst Du annehmen, dass du mit WW im Moment bei aktuellen PSA von gerade Mal über 2 am besten fährst. Also: PSA-Wert die nächsten Monate verfolgen und ruhig Blut. Ich gehe eigentlich auch davon aus, dass von den Hobelspänen eine repräsentative DNA-Untersuchung gemacht werden könnte. Dies wäre zu prüfen, da du aus solch einer Analyse durchaus auch Hinweise auf die wahrscheinliche weitere Entwicklung erhalten kannst.

        Grüße aus Rudersberg
        Grüße
        Hartmut

        Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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          #5
          Danke für die erste schnelle Antwort.
          Das HIFU auch in Hamm durchgeführt wird, wusste ich bisher nicht. Die größte Erfahrung mit dieser Therapie haben sicher Prof. Chaussy, Klinikum Harlaching und Prof. Tauber, Asklepios-Klinik Barmbek und 'Dr. Blana, Caritas-KH Regensburg.
          siehe auch Artikel: "HIFU-Technik zur primären interventionellen Behandlung des Prostatakarzinoms-Frühergebnisse" in Hamburger Ärzteblatt häb 5/2006 und
          "Das Lokalrezidiv des Prostatakarzinoms nach kurativer Therapie" in Der Urologe 10/2006 unter Spiegel online sowie "Therapie des lokoregionären Prostatakarzinoms mit hochinensivem foccusiierten Untraschall" in Journal Onkologie 02/2007.
          Zu beachtn ist auch, dass zwei technisch unterschiedliche Systeme am Markt sind: Sonoblate aus USA und Edap aus Frankreich.
          Aber: auch die HIFU-Behandlung ist nicht frei von Risiken!

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            #6
            Hallo Roland,
            mit der DNA-Analyse bei TURP-Hobelspänen war ich wohl etwas voreilig. Wenn überhaupt möglich, kann diese natürlich nicht repräsentativ und bringt von daher keine weiteren Aufschlüsse. Dennoch gilt mein Vorschlag, abzuchecken, ob nicht WW angesagt ist.
            Gruß aus Rudersberg
            Hartmut
            Grüße
            Hartmut

            Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

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              #7
              Hallo Roland und Hartmut
              Zitat von hartmuth Beitrag anzeigen
              Dennoch gilt mein Vorschlag, abzuchecken, ob nicht WW angesagt ist.
              Nach einer TURP ist die Gefahr dass sich Krebszellen in die Lymphbahnen des Prostatagewebes aussiedeln und den lymphatischen Weg damit verlassen viel größer als bei einer Biopsie. Deshalb halte ich ein Zuwarten nach einem solchen Eingriff für nicht ratsam. Ich würde sogar eine laparoskopische Lymphadenektomie machen lassen, bevor ich den Krebs mit HIFU anginge.

              Gruß, Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

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                #8
                Hallo Roland,

                bei der TURP wird die Prostata um die Harnröhre abgehobbelt. Meistens siedelt sich der PK aber im äusseren Bereich an. Es besteht deshalb die Gefahr, daß der Krebsherd nur gestreift wurde. Leider gibt es auch Aggresive Krebse die nur wenig PSA absondern.
                Bevor man WW macht, sollte man deshalb mit Bildgebung abklähren ob es Verdächtige Areale in der Prostata gibt. Wenn ja müsste dann doch noch Biopsiert werden.
                Ich Wünsche Dir die richtige Entscheidung und alles Gute.

                Gruß, Michael A.
                Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

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                  #9
                  Hallo Heribert,
                  da habe ich doch wieder was dazu gelernt und meine Datenbank freut sich über solche Informationen zur Risikoabschätzung.
                  Dem Roland alles Gute.
                  Gruß
                  Hartmut
                  Grüße
                  Hartmut

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                    #10
                    Hallo Roland, mir fiel da noch was ein.

                    Um das Tumorareal genauer lokalisieren zu können, ist natürlich ein Cholin-PET/CT von erheblichem Vorteil. Beim HIFU wird das Areal auch sichtbar gemacht, aber das Ausmass ist nicht so eindeutig, eher diffus zu beurteilen, entgegen beim PET/CT. Bevor Du aber dafür Geld ausgibst, würde ich mich diesbezüglich mit dem ärztlichen Therapeuten der HIFU unterhalten.

                    Gruß, Heribert

                    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                    myProstate.eu
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                    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                    (Luciano de Crescenzo)

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                      #11
                      Ratlos nach TUR-P

                      Hallo Tigerauge,

                      Zitat von Heribert:
                      Nach einer TURP ist die Gefahr dass sich Krebszellen in die Lymphbahnen des Prostatagewebes aussiedeln und den lymphatischen Weg damit verlassen viel größer als bei einer Biopsie. Deshalb halte ich ein Zuwarten nach
                      Wenn es so ist, wie oft auch vermutet, dann würde ich Dir empfehlen, für eine Zeitlang Casodex 50 mg pro Tag einnehmen um eine Verschleppung von Krebszellen weitgehens zu verhintern!

                      Gruß, Helmut

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                        #12
                        Hallo Helmut ...

                        Habe grade in Deinem Profil folgendes gelesen:

                        Inkotinenztraining f. Männer. Für Interessierte habe ich eine Anleitung in PDF-Datei und kann bei mir per E-Mail angefordert werden!

                        Könntest Du mir die Anleitung für meinen Vater vielleicht senden? Er leidet seit seiner Ausschabung doch sehr unter der Inkontinenz. Und da er auf Grund dieser Behandlung, dank des Fehlers seines Urologen, erstmal die Wunde wieder verheilen lassen muss und auf jeden Fall erst wieder vor OP Kontinent sein muss, kann das ja vielleicht ganz hilfreich sein.

                        Vielen Dank im Voraus,

                        liebe Grüsse

                        Tanja

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                          #13
                          Ratlos nach TUR-P

                          Hallo, Tanja,

                          Könntest Du mir die Anleitung für meinen Vater vielleicht senden? Er leidet seit seiner Ausschabung doch sehr unter der Inkontinenz. Und da er auf Grund dieser Behandlung, dank des Fehlers seines Urologen, erstmal die Wunde wieder verheilen lassen muss und auf jeden Fall erst wieder vor OP Kontinent sein muss, kann das ja vielleicht ganz hilfreich sein.
                          Dein Wunsch ist mein Befehl, nein so habe ich es nicht gemeint aber herzlich gerne sende ich euch diese PDF-Datei zu,deine E-Mail Adresse habe ich ja noch vom Buch bezüglich der Versandadresse!

                          Zu diesem Zweck, habe ich es ja auch im Profil mit angegeben und bei erhalt, wünsche ich deinem Vater Erfolg bei all seinen Problemen
                          Helmut

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                            #14
                            Alles richtig gemacht!

                            Meine Ratlosigkeit nach der TUR-P hat lange gedauert. Alle Informationen, die ich hier im Forum und im Internet über alternative Heilverfahren und OP-Techniken erlangen konnte, haben mir bei kritischer Betrachtung nicht wirklich geholfen, weil es zur RPE als sogenannter Goldstandard keine Verfahren ohne gleichwertige, wenn nicht sogar größere Nebenwirkungen gibt.
                            Auch eine Zweitbegutachtung in der doch so renommierten Martini-Klinik in HH-Eppendorf konnte mich nicht überzeugen, da die Empfehlung, nach der TUR-P eine Biopsie durchzuführen, für mich fragwürdig war. Lediglich die Zweituntersuchung der Präparate, die die ursprüngliche Histologie bestätigte, war OK.
                            Nachdem ich erfahren hatte, welchen Ruf das Klinikum Lippe in Detmold in den Reha-Kliniken Bad Wildungen hat und nach Erfahrungsberichten von zwei Bekannten habe ich mich für die RPE bei Prof. Pohl in Detmold entschieden. Es gibt eine klinikbezogene Erhebung der Deutschen Krebsgesellschaft über die RPE, in der Detmold einen Spitzenplatz hinsichtlich der Kontinenz einnimmt (ich konnte diese Statistik bisher allerdings nirgendwo finden).
                            Die OP verlief für mich völlig schmerzfrei, komplikationslos und problemlos. Am 7. Tag erfolgte ein Zystogramm und die Kathederentfernung. Ich konnte sofort spontan Wasser lassen und bin seit diesem Tag völlig kontinent. Eine Vorlage trage ich nur zur Sicherheit. Am 8. Tag wurde ich (mit Narbenklammern) entlassen.
                            Auch das histologische Ergebnis hat mich sehr gefreut: Mäßig diff. Adenocarzinom in den nach der TUR-P verbliebenen beiden Prostatalappen:
                            pT2c, pN 0, pM X, R 0, Gleason 3+3=6, G2
                            Rückschauend würde ich mich sofort wieder so entscheiden.

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