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    OP erforderlich?

    Mein Mann (55) hat ein PCa. Erste Diagnose im Jan/März 07 nach erhöhtem PSA (7,5) und Kernspinspektografie.
    MRT-Stanze (Biopsie) am 14.12.07 3 Stanzen: Gleason-Score: 7 (4+3), der Anteil der Gleason-4-Komponente beträgt 80 %! (PSA 15).
    Von zwei unabhängigen Urologen wurde sofortige radikale OP empfohlen mit entsprechenden Folgeschäden.
    2007 alternative Behandlung mit dentritischen Zellen erfolglos.
    Welche Erfahrungen mit OP bzw. alternative Therapien bei diesen Werten?

    #2
    Hallo Maria, die US-Firma Dendreon (hat die dendritischen Zellen schon im Namen) beschäftigt sich schon seit 20 Jahren mit dendritischen Zellen.
    Ihr zuerst vielversprechendes Produkt Provenge erwies sich als nicht wirksam genug und bekam (noch) keine Zulassung.



    Mit PSA 15 und GS 4+3 mit 80% Gleason-Grad 4 bedarf es schon einer aggressiven Therapie.

    Statistisch haben mit diesen Daten 3/4 der Betroffenen keine organbegrenzte Krankheit mehr.

    Gruss Ludwig
    Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

    https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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      #3
      Hallo Maria,

      in Anbetracht des "jugendlichen" Alters Ihres Mannes und des doch aggressiven Prostatakrebses würde ich an seiner Stelle

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        #4
        Hallo Maria,

        bei dem Alter und Werten würde ich versuchen die vorhandene Chance auf eine kurative Behandlung (OP oder Bestrahlung) zu nutzen auch wenn diese gering ist. Mit der Tendenz OP, da die Langzeiterfahrungen nach meinem Kenntnisstand für die Bestrahlung überwiegen für ältere Patieneten vorliegen. Bei guter Auswahl des Operateuers sind die Nebenwirkungen
        ( Kontinenz) beherrschbar. Bzgl der Nervschonung (Potenz) sind die Werte aus meiner Sicht allerdings kritisch zu sehen.

        Die Alternative wäre eine Form der Hormontherapie.


        Ergänzung:
        Bei der Behandlung des PCA kommen je nach "Ausbreitung" verschieden Therapien zum Einsatz. Als Mass der Ausbreitung werden der Gleasonwert
        und der PSA herangezogen, in den Partintabellen ( siehe hier im Forum) können damit die Wahrscheinlichkeit ermittelt werden. Daher auch die Aussage von Ludwig.

        Wenn die
        Ausbreitung über das " Sytem " (Lymph-und Blutbahn) noch nicht erfolgt ist, dann ist das Geschehen noch "lokal" und kann kurativ (heilend) mit OP oder Bestrahlung behandelt werden.
        Ist es nicht mehr lokal d.h. "systmisch" kann es mit Hormaontherapie behandelt werden. Deren Wirkung allerdings zeitlich begrenzt ist.

        Als Faustwert für eine ganz grobe Unterscheidung gilt ein PSA von 10



        Alles alles Gute
        Wolfgang
        Zuletzt geändert von wowinke; 18.01.2008, 08:58.

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          #5
          Hallo Maria,

          in Anbetracht des "jugendlichen" Alters Ihres Mannes und des doch aggressiven Prostatakrebses würde ich an seiner Stelle zur OP tendieren.

          Sie schreiben von den "Folgeschäden":

          Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird er nach der OP an einer erektilen Dysfunktion (fehlender Gliedversteifung) leiden, sofern nicht erfolgreich nervschonend operiert werden kann.

          Die erektile Dysfunktion kann mit verschiedenen Methoden behoben werden.

          Die Orgasmusfähigkeit bleibt erhalten.

          Die Inkontinenz ist dank verbesserter OP-Techniken nicht mehr das Problem. Man schätzt dass 2 - 7 % der Operierten danach mehr oder weniger stark inkontinent sind. Das hängt aber auch stark vom Alter des Betroffenen ab und da hat Ihr Mann gute Karten. Ich selbst bin nach meiner OP kontinenter als vorher, da ich unter einer starken Prostatavergrößerung gelitten habe, die unweigerlich zum "Tröpfeln" geführt hat.

          Sollte - wie Ludwig richtig ausführt - der Prostatakrebs schon zu weit fortgeschritten sein, sind Folgetherapien wie Bestrahlung und/oder Hormonblockade notwendig. Das war vor 8 Jahren bei mir auch so. Sie können das in meinem Profil nachlesen.

          Bei Fragen können Sie mich gerne jederzeit anrufen: Telefon 0621 / 721422.

          Alles Gute für Sie und Ihren Mann!

          Hansjörg Burger
          Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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            #6
            Vielleicht sollte man, um die Behandlungsmöglichkeit noch etwas eingrenzen zu können, es mit einer Cholim-Pet Untersuchung oder noch besser, mit USPIO probieren (auch, wenn es wohl nicht zu 100% anerkannt wird). Bei meinem Vater hat USPIO Lymphknotenmetatsasen von der Größe 2mm erkannt, die das Cholin PET normalerweise noch nicht erkannt. Evtl. könnte man auch sicherheitshalber noch ein Knochenszinigramm vornehmen lassen, um auf der etwas sicheren Seite zu sein.
            Cholin PET und Knochen-Szinti werden von der Kasse bezahlt. Sollte einer der beiden positiv anschlagen, würde ich vorerst nicht lokal behandeln, sondern es eher mit einer dreifachen Hormonblockade probieren.

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              #7
              Hallo,
              ich würde auch dazu tendieren, jede Chance auf eine kurative Therapie zu nutzen, auch wenn sie nicht so groß ist. Wie groß war denn die statistische Chance, mit 55 einen solchen Tumor in der Prostata zu entwickeln?!
              So schlecht stehen die Aussichten dabei gar nicht: zu 48% organbegrenzt, zu 58% extrakapsuläre Ausbreitung, 4% Wahrscheinlichkeit auf Lymphknotenbefall. Bei Brachytherapie ist die Wahrscheinlichkeit, nach 5 Jahren progressionsfrei zu sein, immerhin 60%!
              Ich habe die Daten ins Nomogram des Sloan Kettering cancer center eingegeben.
              Für RPE wurden dort keine Angaben gemacht, die Aussichten dürften aber noch besser sein.

              Our prostate cancer nomograms are prediction tools designed to help patients and their physicians understand the nature of their prostate cancer, assess risk based on specific characteristics of a patient and his disease, and predict the likely outcomes of treatment.


              Nur Mut! Alles Gute!

              Gruß
              Wassermann
              Die Prostata, des Mannes Drüse,
              Dient den Spermien als Düse.
              Doch will der Tumor sie zerfressen,
              Liegt's im eigenen Ermessen,
              Ob du lässt sie dir entfernen
              Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
              Gehörst du zu den richtig Schlauen,
              Die den Doktoren sehr misstrauen,
              Bewahrst du dir deinen Hùmor.
              Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
              Doch:
              Egal ob Raubtier oder Haus-
              tier,
              so leicht kriegst du das nicht raus
              hier.
              Somit komm ich zu dem Schluss:
              Der Krebs macht einigen Verdruss.

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