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Retrovesikales lokalrezidiv: Bestrahlen oder nicht?

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    Retrovesikales lokalrezidiv: Bestrahlen oder nicht?

    Hallo,

    ich schreibe hier für meinen Vater der momentan vor der schweren Entscheidung steht, ob er ein retrovesikales lokalrezidiv bestrahlen lassen soll oder nicht.

    Hauptargumente gegen eine Bestrahlung sind mögliche Verletzungen umliegender Organe, insbesondere Blase mit Harnleiter und Darm.

    Es soll eine 3D Beam in Beam Bestrahlung mit Linearbeschleuniger in Ulm erfolgen.

    Wer kann hierzu seine Erfahrungen mit uns teilen bzw. Rat geben?

    Sein bisheriger Krankheitsverlauf ist der folgende:
    -Prostata RP 07/1996
    -Tumorklassifizierung PT 2C N0 M0 Grading 2 T-Zone
    -Komplikationen: Fistelbildung Blase-Darm, mehrere OP mit zeitweiligem künstlichem Darmausgang
    -Fistelrevision 04/1997, Rückverlegung des künstl. Darmausgangs
    -Postoperativer PSA-Abfall auf 0.10, beschwerdefrei!
    -Erneuterer PSA-Anstieg
    05/2004 auf 0.16
    05/2005 auf 0.20
    05/2006 0.28
    05/2007 auf 0.45 aktuell 0.48
    -Nach PET-CT fraglich kleines retrovesikales lokalrezidiv.
    -Bis auf PSA kein weiterer Befund und keine genaue Lokalisierung möglich.
    -MRT scheidet wegen eines Herzschrittmachers als Diagnoseverfahren aus.

    Vielen Dank im Voraus

    #2
    Jahrgang ?

    Hallo, Tochter von Paulw38, ist die Zahl 38 das Geburtsjahr Deines Vaters?. Für die Bewertung der obigen Daten ist auch das Alter eines Betroffenen mitentscheidend.

    Gruß Hutschi

    Kommentar


      #3
      Retrovesikales lokalrezidiv: Bestrahlen oder nicht?

      Hallo PaulW38,

      QUOTE]-Erneuterer PSA-Anstieg
      05/2004 auf 0.16
      05/2005 auf 0.20
      05/2006 0.28
      05/2007 auf 0.45 aktuell 0.48
      [/quote]

      habe die PSAVZ = PSA-Verdoppelungszeiten ausgerechnet und dabei ist nach dieser Berechnung heraus gekommen:

      20.05.2006 -> 0,28 mg/ml --> Datum angenommen!
      20.01.2008 -> 0,48 mg/ml

      Eine PSAVZ von 37,4 Monate, also über Drei Jahre! danach würde rein rechnerisch der PSA deines Vaters auf Rund 1,0 ng/ml liegen und bis dahin, meine ich, sollte dein Vater unbedingt nichts unternehmen und Ruhe behalten!

      Alles Gute, Helmut

      Kommentar


        #4
        Hallo PaulW38,

        wenn Bestrahlung, dann bald.

        Bisher ging man davon aus, das man ein Lokalrezidiv spätestens bei einem PSA-Wert von 0,8 - 1,0 bestrahlen sollte, nach dem Motto je niedriger der PSA-Wert, je kleiner die Tumormasse, um so erfolgreicher die Bestrahlung.

        Das hat sich in 2007 auf Grund neuer Studienergebnissse geändert, man empfiehlt jetzt die Bestrahlung bereits ab PSA 0,4 - 0,5.

        Die Bestrahlung geschieht meist auf Verdacht, da man bei diesen niedrigen PSA-Werten meist noch kein Rezidiv diagnostisch nachweisen kann. Man benutzt die Formel, schneller und sofortiger PSA-Anstieg nach OP bedeutet Fernmetastasen, später (nach zwei Jahren) und langsamer Anstieg deutet auf ein Lokalrezidiv hin.

        Die Bestrahlung ist jedoch die einzige Chance für Ihren Vater, den Prostatakres kurativ (heilend) zu behandeln.

        Wir hoch das Risiko Ihres Vaters in Punkto Nebenwirkungen insbesondere, was den Darm betrifft, kann ich nicht beurteilen.

        Ich selbst habe bereits zwei Bestrahlungsverfahren (einmal Prostata, einmal Kopf) hinter mir und habe nur unter geringen Nebenwirkungen gelitten.

        Gruß

        Hansjörg Burger
        Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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          #5
          Retrovesikales lokalrezidiv: Bestrahlen oder nicht?

          Hallo, PaulW38,

          BurgerH: Das hat sich in 2007 auf Grund neuer Studienergebnissse geändert, man empfiehlt jetzt die Bestrahlung bereits ab PSA 0,4 - 0,5.
          Diese Studienergebnisse habe ich nicht mitbekommen und muß meine Aussage bzw. Empfehlung
          unbedingt nichts unternehmen
          Zurück ziehen aber
          Ruhe behalten!
          schon!

          Wünsche deinem Vater, wenn er sich bestrahlen läßt viel Erfolg
          Helmut

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            #6
            Hallo Helmut,

            das habe ich auf dem Urologenkongress im vergangenen Herbst in Berlin gehört.

            Auch schrieb Dr. Kahmann im Onmeda-Forum kürzlich zu einem ähnlichen Fall:

            "Es gibt Daten aus 2007, die besagen, dass ein Rezidiv nach Radikaloperation und das liegt bei Ihnen bei einem PSA von 0,28 vor- unterhalb eines PSA von 0.5 bestrahlt werden sollte. Insofern sehe ich schon Handlungsbedarf."

            Gruß

            Hansjörg
            Zuletzt geändert von BurgerH; 24.01.2008, 10:52.

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              #7
              Hallo Hansjörg
              Zitat von BurgerH Beitrag anzeigen
              "Es gibt Daten aus 2007, die besagen, dass ein Rezidiv nach Radikaloperation und das liegt bei Ihnen bei einem PSA von 0,28 vor- unterhalb eines PSA von 0.5 bestrahlt werden sollte. Insofern sehe ich schon Handlungsbedarf."
              Das deckt sich auch mit der Aussage von Urologe fs, die ich leider auf die Schnelle nicht finden kann. Er sagte sinngemäß: "Das Zeitfenster bei einem lokalen Rezidiv ist sehr klein, wenn nicht die Chance der kurativen Therapie verspielt werden soll. Spätestens bei einem PSA von 0,4ng/ml sollte mit der Bestrahlung begonnen werden.

              Gruß, Heribert

              Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
              myProstate.eu
              Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
              Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



              (Luciano de Crescenzo)

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                #8
                Hallo Paul,

                schau mal in meine PK-Geschichte.

                Ich befinde mich in genau der gleichen Situtuation, habe allerdings das Pet-CT noch nicht gemacht. Mein PSAV ist auch kürzer wie die Deines Vaters. Was sagen die Ärzte in Bezug auf die Fistel? Besteht die Gefahr, dass die Fistel wieder aktiv wird? Das ist mir mit einer spontan verheilten Fistel schon einmal passiert. Nach einer Harnröhrenschlitzung wurde die Fistel wieder aktiv und der Darmausgang mußte ein zweites Mal gelegt werden.

                Hatte Dein Vater eine rekto-vesikale Fistel? Wo lag diese - meine war genau an der Anastomose? Wie wurde die Fistel operiert? Du schreibt rekto-vesikales Rezidiv. Liegt das genau an der Stelle, wo die Fistel war?

                Was ist mit dem Darm an den Stellen, wo der künstliche Darmausgang gelegt bzw. wieder zurückgelegt wurde?? Meine Angst vor einer Bestrahlung ist sehr groß.

                Gruß Wolf
                Zuletzt geändert von wolf44; 24.01.2008, 12:55.

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                  #9
                  Hallo Wolf,

                  die Angst vor der Bestrahlung kann ich Dir leider nicht nehmen, nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.

                  Vor der Entscheidung meiner IMRT-Kopfbestrahlung war ich zu einer - übrigens ausgezeichneten - Beratung in Heidelberg und es wurde mir erklärt, dass die Gefahr bis hin zu Erblindung bestünde und eventuell eines Libidoverlustes, weil das zu bestrahlende Gebiet in der Nähe der Nerven, die zu den Augen führen, und der Hypophyse lag in 3 mm Abstand.

                  Das hat mir schon etwas zu Denken gegeben. Ich habe mich aber trotzdem zur Bestrahlung entschlossen und hatte das Glück, dass meine Sehbeschwerden sich tatsächlich gebessert haben und dass als einzige Strahlenfolge eine zunehmende Müdigkeit während der Bestrahlung aufkam und ich nach der Bestrahlung 2 Fünf-Markstück große haarlose Stellen auf dem Hinterkopf hatte.

                  Zwischenzeitlich ist die Müdigkeit weg und der Haarschopf auch wieder gewachsen.

                  Da hatte Prof. Wenz vom Klinikum Mannheim Recht behalten, der mich beruhigte und meinte, es müßten ja nicht die schlimmsten Dinge eintreten.

                  Die neue Bestrahlungstechnik mit IMRt und IGRT ist so präzise, dass normalerweise keine der gefürchteten Nebenwirkungen auftreten.

                  Hansjörg Burger
                  Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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