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    Hier zu wichtig, aber wohin sonst?

    Dass nach Prostatakrebs jeder vierte Patient auch noch Blasenkrebs bekommt, darüber gibt es Studien. Leider auch umgekehrt.

    Wie schädlich (dabei zusätzlich auch noch) das Rauchen ist, darüber erhielt ich heute die Vorstudie der Univ. Klinik Innsbruck:


    #2
    PSA ab 45

    PSA-Screening schon ab 45?

    Welches die beste Methode zur Früherkennung von Prostatakrebs ist, darüber sollen Studien wie "Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian Trial“, „European Randomised Screening for Prostate Cancer Trial“ und „Prostate Testing for Cancer and Treatment Study“ endgültig Auskunft geben. Bis dahin müssen Ärzte und ihre Patienten selbst eine Antwort auf die Frage nach der besten Screening-Strategie finden.

    04.02.08 - Dazu gehört zuvorderst auch die Entscheidung darüber, den Serumspiegel des Prostata-spezifischen Antigens bestimmen zu lassen. In ihren Leitlinien zur Prostatakarzinom-Diagnostik empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Urologie die PSA-Messung, neben der digitalen rektalen Palpation, für Männer von 50 bis 75 Jahren. Die Gesetzliche Krankenversicherung kommt dafür nur auf, wenn ein eindeutiger Verdacht auf eine Krebserkrankung vorliegt.

    Ein Forscherteam um den britischen Urologen Athene Lane von der University of Bristol hat nun untersucht, ob es nicht besser wäre, schon unter 50-jährige Männer einem PSA-Screening zu unterziehen (BMJ Online). An der Studie beteiligten sich acht Allgemeinpraxen in Sheffield. 1.299 Männer im Alter zwischen 45 und 49 Jahren wurden brieflich gebeten, ihren PSA-Wert messen zu lassen. 442 von ihnen willigten ein - das entspricht einer Teilnahmequote von 34 Prozent.

    Bei 54 Probanden (12,2 Prozent) wurden erhöhte Werte gemessen, wobei die Schwelle in dieser Gruppe relativ junger Männer bei 1,5 ng/ml angesetzt war. 47 von ihnen wurden weiter untersucht, Biopsien eingeschlossen. Dabei zeigte sich, dass zehn der Männer an Krebs erkrankt waren. Das entsprach 2,3 Prozent aller und 21,3 Prozent der nach erhöhten PSA-Werten weiter untersuchten Teilnehmer.Jüngere Männer gehen seltener zum Screening

    Krebserkrankungen der Vorsteherdrüse sind das häufigste Malignom von Männern; bei den Krebstodesursachen stehen sie laut Robert-Koch-Institut an dritter Stelle. Sprechen die Ergebnisse der Briten also für ein PSA-Screening ab 45? Ja und nein.

    Zunächst fällt auf, dass die Teilnahmequote in der Altersgruppe unter 50 deutlich unter jener liegt, die in vergleichbaren Untersuchungen mit über 50-Jährigen erzielt wird. Dort erreicht die Testakzeptanz rund 50 Prozent. Und in den USA lassen sich sogar 60 Prozent der Männer über 50 jährlich Blut für den PSA-Test abnehmen.

    Die Entdeckungsrate liegt hingegen in einem Bereich, der mit den Werten für ältere Patienten vergleichbar ist. Dort liegt die akzeptierte PSA-Grenze bei 4 ng/ml. Vergleichbar ist auch die Rate falsch positiver Ergebnisse - und hier stößt man zum Kern der Probleme vor, die sich an den PSA-Test knüpfen.

    Ein Screening-Fenster von 45 bis 74 Jahren vorausgesetzt, wären mehr als 15 Millionen Männer in Deutschland testberechtigt. Bei geschätzten 15 Prozent von ihnen ist mit Werten oberhalb des Limits zu rechnen. Nimmt man nun an, dass wenigstens die Hälfte der Ergebnisse falsch positiv ist, kommt man auf eine Zahl von 1.125.000 Patienten, die sich unnötigerweise weiterer Diagnostik unterziehen müssten, etwa einer Stanzbiopsie. Die verläuft nicht ohne Komplikationen - und ist nicht selten mit Hämospermie (45,3 Prozent), Hämaturie (23,6 Prozent) oder Fieber (4,2 Prozent) verbunden. 0,4 Prozent der Betroffenen müssen sich in stationäre Behandlung begeben.Screening entdeckt Frühstadien

    Diejenigen, die nach einer Krebsdiagnose unnötige Therapien erhalten, sind hier noch gar nicht mitgerechnet. Andererseits zeigt gerade die britische Studie, dass frühes Screening Prostatatumoren in den Anfangsstadien aufzudecken vermag.

    Jedes einzelne der zehn entdeckten Karzinome war lokalisiert; bei älteren Männern trifft dies nur auf 76 Prozent zu. Doch die klinische Relevanz bleibt unklar. Immerhin wurde die Hälfte der Geschwülste als potenziell klinisch indolent eingestuft, eine Quote, die auch von anderen Untersuchungen her bekannt ist.

    Fazit: Obwohl es das "Spezifische" im Namen führt, ist das PSA nicht krebsspezifisch genug: Viele Messungen fallen fälschlich positiv aus. Unter den Faktoren, die es vor einer Entscheidung für den Test abzuwägen gilt, sind die IGeL-Kosten von 30 bis 40 Euro vermutlich nicht als der gewichtigste anzusehen. rb

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