Hallo Freunde,
Es wird hier im Forum von einigen aktiven Teilnehmern oft darauf hingewiesen, welch hohe Lebensqualität sie für einige Zeit genossen haben und noch geniessen, weil sie lokale Behandlungen und vor allem eine RPE abgelehnt haben. Damit deuten sie indirekt an (und das ist wohl auch ihre Überzeugung), dass normalerweise die Lebensqualität bei Operierten erheblich leidet.
Aus persönlichen langen Erfahrungen stimme ich dieser Meinung absolut nicht zu. Es ist nicht meine Absicht, jahrelange Grundsatzdiskussionen über dieses Thema jetzt wieder aufleben zu lassen. Ich werde auch über die oben erwähnten Meinungen keine Diskussion führen.
Ich möchte lediglich über meine eigenen langjährigen persönlichen Erfahrungen und über einige meiner Gedankengänge berichten und damit vielleicht auch anderen (Neu-) Betroffenen Anregungen geben.
Der Gedanke zu diesem Bericht kam mir heute auf der Rückfahrt von meinem Onkologen (20 km Fahrrad - One Way!), denn heute ist ein besonderer Tag für mich:
Meine OP fand genau heute vor 13 Jahren statt und habe heute meine neuesten prima Blutwerte erfahren.
Meine RPE vor 13 Jahren war sehr erfolgreich (ich war damals 55 Jahre alt)!!
-- Das sagt jemand, der 5 Jahre nach RPE ein PSA Rezidiv hatte und damit wusste, dass der Krebs zurückgehrt war.
-- Das sagt jemand, dessen Prostataloge "auf Verdacht" bestrahlt wurde ohne grossen Erfolg;
-- Das sagt jemand, bei dem vor 3 1/2 Jahren bei einem PSA von nur 1.2 eine kleine Knochenmetastase gefunden wurde, die bestrahlt wurde und dann 2 Jahre später das PSA wieder anstieg.
-- Das sagt jemand, der vor 3 Monaten eine ADT3 nach Strum angefangen hat!
(Einzelheiten in meinem Profil).
Mein Ziel war immer, alles zu tun, um eine ADT solange wie möglich hinauszuschieben. Mir hatten die Ärzte schon vor 6 Jahren, als mein PSA sehr langsam aber stetig anstieg, empfohlen, eine ADT zu machen; ich hatte das abgelehnt und habe mir eine PSA Grenze von 3.0 gesetzt, vor der ich keine ADT machen würde.
Wie war in den letzten 13 Jahren meine Lebensqualität??? Sie war ganz hervorragend trotz all der Enttäuschungen über nicht erfolgte Heilung. Ich war voll kontinent, körperlich fit, habe viele Reisen gemacht, habe mich um die zahlreichen Enkelkinder gekümmert (heute 13 an der Zahl!) und hatte sehr erfüllte Jahre. Das einzige Problem war am Anfang die Impotenz; das war zunächst für mich das Disaster meines Lebens. Aber was dann passierte, war eine Art Wunder. Nach 1 bis 2 Jahren hatten ich und meine Frau ein voll erfülltes Sexualleben; ich hätte nie gedacht, das das möglich wäre. Ich hätte nie gedacht, dass man das haben kann ohne potent zu sein!!
Noch ein weitere Hinweis:
Vor 13 Jahren habe ich mit 4 anderen "Kollegen" im Aachener Klinikum nach der OP 14 Tage Skat gespielt; die Kollegen hatten auch alle eine Total-OP; wir hatten uns damals versprochen, Kontakt zu halten und uns einmal im Jahr zu treffen. Heute sind die anderen 4 alle geheilt, d.h. sie haben einen PSA von Null, sie alle sind knackig und fit, sind alle kontinent und impotent; sie alle hatten eine prima "Lebensqualität" in den letzten 13 Jahren.
Wer weiss, wie es uns 5 heute gehen würde, wenn wir nicht operiert worden wären??? Ich vermute einmal: nicht so gut !!
Wie sehe ich meine Zukunft? Nur positiv!!
Ich habe 3 Monate nach ADT3 Beginn heute einen PSA Wert von <0.01 (also nicht nachweisbar), ein Testo von 0.2; alle anderen Blutwerte sind auch bestens; ich bin zuversichtlich, dass ich die Werte ein Jahr lang erhalten kann und werde dann die ADT abbrechen. Hoffe, dass ich dann wieder ein paar Jahre Ruhe habe.
Ich möchte betonen:
Meine Geschichte ist bestimmt nicht typisch! Ich bin froh, dass ich immer gute Ärzte hatte, dass ich keinerlei Nebenwirkungen durch die Bestrahlungen hatte, dass ich solche tollen modernen Möglichkeiten hatte der Wissensgewinnung und der Kommunikation, dass ich durchaus auch Dussel hatte.
Ich wollte mit meinem Bericht nur zeigen, dass auch nicht typisch ist, dass eine Operation immer den Verlust von "Lebensqualität" bedeutet, wie öfter hier behauptet. Vielleicht gibt er manchem z.zt. Überlegenden auch ein paar Hinweise.
Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte keine grossen Diskussionen über pro und contra von RPE und anderen lokalen Behandlungen und ihre Auswirkungen auf die "Lebensqualität" auslöse.
Das war nicht meine Absicht!!
Grüsse -- Klaus --
Es wird hier im Forum von einigen aktiven Teilnehmern oft darauf hingewiesen, welch hohe Lebensqualität sie für einige Zeit genossen haben und noch geniessen, weil sie lokale Behandlungen und vor allem eine RPE abgelehnt haben. Damit deuten sie indirekt an (und das ist wohl auch ihre Überzeugung), dass normalerweise die Lebensqualität bei Operierten erheblich leidet.
Aus persönlichen langen Erfahrungen stimme ich dieser Meinung absolut nicht zu. Es ist nicht meine Absicht, jahrelange Grundsatzdiskussionen über dieses Thema jetzt wieder aufleben zu lassen. Ich werde auch über die oben erwähnten Meinungen keine Diskussion führen.
Ich möchte lediglich über meine eigenen langjährigen persönlichen Erfahrungen und über einige meiner Gedankengänge berichten und damit vielleicht auch anderen (Neu-) Betroffenen Anregungen geben.
Der Gedanke zu diesem Bericht kam mir heute auf der Rückfahrt von meinem Onkologen (20 km Fahrrad - One Way!), denn heute ist ein besonderer Tag für mich:
Meine OP fand genau heute vor 13 Jahren statt und habe heute meine neuesten prima Blutwerte erfahren.
Meine RPE vor 13 Jahren war sehr erfolgreich (ich war damals 55 Jahre alt)!!
-- Das sagt jemand, der 5 Jahre nach RPE ein PSA Rezidiv hatte und damit wusste, dass der Krebs zurückgehrt war.
-- Das sagt jemand, dessen Prostataloge "auf Verdacht" bestrahlt wurde ohne grossen Erfolg;
-- Das sagt jemand, bei dem vor 3 1/2 Jahren bei einem PSA von nur 1.2 eine kleine Knochenmetastase gefunden wurde, die bestrahlt wurde und dann 2 Jahre später das PSA wieder anstieg.
-- Das sagt jemand, der vor 3 Monaten eine ADT3 nach Strum angefangen hat!
(Einzelheiten in meinem Profil).
Mein Ziel war immer, alles zu tun, um eine ADT solange wie möglich hinauszuschieben. Mir hatten die Ärzte schon vor 6 Jahren, als mein PSA sehr langsam aber stetig anstieg, empfohlen, eine ADT zu machen; ich hatte das abgelehnt und habe mir eine PSA Grenze von 3.0 gesetzt, vor der ich keine ADT machen würde.
Wie war in den letzten 13 Jahren meine Lebensqualität??? Sie war ganz hervorragend trotz all der Enttäuschungen über nicht erfolgte Heilung. Ich war voll kontinent, körperlich fit, habe viele Reisen gemacht, habe mich um die zahlreichen Enkelkinder gekümmert (heute 13 an der Zahl!) und hatte sehr erfüllte Jahre. Das einzige Problem war am Anfang die Impotenz; das war zunächst für mich das Disaster meines Lebens. Aber was dann passierte, war eine Art Wunder. Nach 1 bis 2 Jahren hatten ich und meine Frau ein voll erfülltes Sexualleben; ich hätte nie gedacht, das das möglich wäre. Ich hätte nie gedacht, dass man das haben kann ohne potent zu sein!!
Noch ein weitere Hinweis:
Vor 13 Jahren habe ich mit 4 anderen "Kollegen" im Aachener Klinikum nach der OP 14 Tage Skat gespielt; die Kollegen hatten auch alle eine Total-OP; wir hatten uns damals versprochen, Kontakt zu halten und uns einmal im Jahr zu treffen. Heute sind die anderen 4 alle geheilt, d.h. sie haben einen PSA von Null, sie alle sind knackig und fit, sind alle kontinent und impotent; sie alle hatten eine prima "Lebensqualität" in den letzten 13 Jahren.
Wer weiss, wie es uns 5 heute gehen würde, wenn wir nicht operiert worden wären??? Ich vermute einmal: nicht so gut !!
Wie sehe ich meine Zukunft? Nur positiv!!
Ich habe 3 Monate nach ADT3 Beginn heute einen PSA Wert von <0.01 (also nicht nachweisbar), ein Testo von 0.2; alle anderen Blutwerte sind auch bestens; ich bin zuversichtlich, dass ich die Werte ein Jahr lang erhalten kann und werde dann die ADT abbrechen. Hoffe, dass ich dann wieder ein paar Jahre Ruhe habe.
Ich möchte betonen:
Meine Geschichte ist bestimmt nicht typisch! Ich bin froh, dass ich immer gute Ärzte hatte, dass ich keinerlei Nebenwirkungen durch die Bestrahlungen hatte, dass ich solche tollen modernen Möglichkeiten hatte der Wissensgewinnung und der Kommunikation, dass ich durchaus auch Dussel hatte.
Ich wollte mit meinem Bericht nur zeigen, dass auch nicht typisch ist, dass eine Operation immer den Verlust von "Lebensqualität" bedeutet, wie öfter hier behauptet. Vielleicht gibt er manchem z.zt. Überlegenden auch ein paar Hinweise.
Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte keine grossen Diskussionen über pro und contra von RPE und anderen lokalen Behandlungen und ihre Auswirkungen auf die "Lebensqualität" auslöse.
Das war nicht meine Absicht!!
Grüsse -- Klaus --
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