Nun geht es in die nächste Runde !

[VolkerM]

War heute beim Urologen, der nun mit einer Hormontherapie beginnen wird. Flutamid 3x täglich und in einer Woche mit Profact 3 - Monatsimplantat . CT-Abdomen und ein Knochenszintigramm werden auch noch gemacht. Hoffentlich halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Ist das nun der Standardweg oder kann man da noch etwas verbessern ?

Gruß
VolkerM

[Helmut.2]

Nun geht es in die nächste Runde !

Hallo VolkerM,

War heute beim Urologen, der nun mit einer Hormontherapie beginnen wird. Flutamid 3x täglich und in einer Woche mit Profact 3 - Monatsimplantat . CT-Abdomen und ein Knochenszintigramm werden auch noch gemacht. Hoffentlich halten sich die Nebenwirkungen in Grenzen. Ist das nun der Standardweg oder kann man da noch etwas verbessern ?
Gruß VolkerM

Solltest Du Flutamid noch länger einnehmen, dann würde ich Dir Raten in kurzen Abständen die Leberwerte überprüfen lassen! Die Einnahme von Flutamid ist in 8 Std. Rytmus einzuhalte z. B. 8 - 16 - 24 Uhr!

Gruß, Helmut

[PeterP]

Hallo Volker,
Du solltest unbedingt noch eine PET-CT vor Einleitung der Hormonblockade machen lassen, bzw. bevor sie anfängt zu wirken, falls Du schon mit Flutamid begonnen hast.
Du hast dann den momentanen Status Deiner Krankheit und weist, wo die befallenen Stellen liegen.
Auch die Veränderungen im späteren Therapieverlauf können damit festgestellt werden.
Du weist im Moment nicht, ob es nur ein lokales Rezidiv ist. Es können durchaus noch befallene Lymphknoten im Spiel sein, die sich der Bestrahlung entzogen haben. Anhand der Bildgebung besteht evtl. auch später noch die Möglichkeit einer gezielten Nachbestrahlung mittels IMRT, evtl. auch der Entfernung befallener LK.
Aufgrund Deines jugendlichen Alters und der Ausgangssituation solltest Du die wirksamste Hormonblockade machen, die möglich ist!
D.h. zu der LHRH-Spritze und den Antiandrogentabletten noch Proscar oder Avodart -Tabletten zur Unterdrückung des berüchtigten Dihydrotestosterons. Das sind praktisch nebenwirkungsfreie Medikamente.
Bei den Flutamid-Tabletten wurde schon von Nebenwirkungen im Magen-Darmbereich berichtet, das muss man einfach ausprobieren. Mir haben sie z.B. gar nichts ausgemacht. Es hängt wohl viel vom Allgemeinzustand ab. An den Einnahmezyklus ist man schnell gewöhnt.
Bei Problemen kannst Du auf Casodex wechseln, das ist allerdings erheblich teurer. Man sagt Casodex eine bessere Wirkung nach, doch ist diese nicht bewiesen und dürfte sich wohl eher auf den finanz. Profit beziehen.
Du findest über die Links auf der Startseite des Forums umfangreiche Info´s über die 3-fache HB, die Erfolgskriterien und begleitende Blutuntersuchungen.
Da Du unter die Hochrisikogruppe fällst, wäre über eine leichte begleitende Chemo in der Anfangsphase der HB nachzudenken. Neuere Erkenntnisse sprechen von deutlichen Vorteilen im Krankheitsverlauf bei einer frühen Chemo.
Die Urologen wollen von so etwas meist nichts wissen. Man wird oft schon als Spinner hingestellt, wenn man nach der 3-fachen Hormonblockade fragt!
Du kannst aber von den Forumsteilnehmern Adressen von Ärzten erhalten, die nach aktuellen med. Erkenntnissen arbeiten.
Viel Erfolg
PeterP

[VolkerM]

Hallo Peter,

danke für die Hinweise. Ich glaube, wenn ich diese Wünsche vortrage, muß ich mir einen anderen Uro suchen. Er war sich noch nicht einmal sicher, ob meine Samenblasen nun wiklich befallen waren. Konnte man wohl nicht so eindeutig sehen. Aber ob lokal begrenzt oder auch nicht, ist doch schon ein großer Unterschied oder nicht? Im Moment bin ich auch sehr Nachtaktiv und lese im Forum, bis mir die Augen zu fallen. Werde schon langsam verrückt ! Aber so richtig abschalten kann ich auch nicht.Na, mal sehen was mir der Uro am Mittwoch erzählt. Schönen Sonntag................

VolkerM

[jürgvw]

Chemo usw.

Hallo Volker,

wenn ich mir Dein Profil ansehe, dann gibt es mir vor allem zu denken, dass ein Gleason-Anteil der Stufe 5 festgestellt wurde. Nachdem die Bestrahlung keinen bleibenden Erfolg gebracht hat, scheint es mir zwar nicht verfehlt, eine Hormontherapie einzuleiten, doch würde ich eine maximale Ausnützung der dabei gegebenen Möglichkeiten anstreben, also mindestens drei Medikamente einsetzen.

Die letzten Untersuchungen mit bildgebenden Verfahren erfolgten Ende 2004. An Deiner Stelle würde ich in dieser Hinsicht eine neue Runde einschalten, also mit den besten zur Verfügung stehenden Geräten ein Knochenszintigramm und CT machen lassen. Nur so weisst Du und weiss Dein Arzt, was "bildlich" zu sehen ist; PSA allein sagt keineswegs alles aus.

Wie Peter unterstütze ich die Idee, frühzeitig an eine leichte Chemo zu denken. Sicherlich ist meine eigene PK-Geschichte kein Massstab für Andere, doch bin ich mit meiner Chemo (vgl. dazu KISP / Texte / Jürg), die ich in einem von der PSA-Entwicklung her gesehen frühen Stadium einleitete, bisher sehr zufrieden.

Schliesslich würde ich mir mit einer Gleason 5 - Komponente die beste medizinische Unterstützung suchen, die ich erreichen kann. So sollte unbedingt die Onkologie frühzeitig beigezogen werden. Gute Adressen kann Dir sicher BPS oder KISP verschaffen.

Alles Gute wünscht Dir

Jürg

[Reinardo]

Hallo Volker. Die Diagnostik, die Du hattest, und die Therapie - bisherige und neu begonnene - gefallen mir irgendwie nicht, ohne dass ich sagen könnte, dass das alles falsch wäre.
Ein Gleason-Wert von 2+5 verlangt eigentlich nach einer Überprüfung. Du könntest das Biopsiepräparat von einem zweiten erfahrenen Pathologen in Wohnortnähe überprüfen lassen. In Wohnortnähe hätte den Vorteil, dass Du den Pathologen auch persönlich aufsuchen und mit ihm sprechen könntest. Du könntest aber auch - zusätzlich - vom selben Präparat eine DNA-Analyse machen lassen. Auf dem dann erstellten Histogramm kannst Du genau ablesen, wo Du mit der Erkrankung stehst, auch für spätere Vergleiche. Das sind alles Kassenleistungen.
Sofern Verdacht auf Metastasen besteht oder auf Lympfknotenbefall, wäre ein Cholin-Pet-CT von Vorteil, das allerdings privat bezahlt werden müsste (Kosten um 1.000 Euro). Auf der vom BPS auf der Titelseite angebotenen Kassette betr. Seminar Bad Reichenhall kannst Du Dich über die Aussagekraft dieses bildgebenden Verfahrens informieren.

Dann ist mir nicht klar, aufgrund welcher Überlegungen eine externe Bestrahlung gemacht wurde.

Die Dir von anderen Forum-Teilnehmern zur beginnenden Hormontherapie gegebenen Hinweise finde ich alle richtig und würde sie auch beachten. Nur habe ich Bedenken, wohin das letztlich führen soll. Die geltenden Behandlungsrichtlinien für kontinuierliche oder intermittierende Hormontherapie führen immer hin zum HRPC, d.h. dem hormonresistenten Prostatakrebs, womit Deine Erkrankung eine neue, gefährlichere und schwerer zu therapierende Qualität erreichen würde.
In diese Problematik kannst Du Dich am besten einlesen mittels einer von der Gmünder Ersatzkasse herausgegebenen Broschüre "Prostatakrebs: Diagnose und Prognose", welche auch im Internet als PDF-Datei herunterladbar ist unter www.gek.de Service, Broschüren, Therapie Broschüren.

An Deiner Stelle würde ich zunächt einmal mit der Hormontherapie fortfahren, mich um erweiterte Diagnosen bemühen, aber mir beginnen Gedanken zu machen, wie ich aus der längerfristig vorhersehbaren Gefahrenlage herauskomme.

Gruss und alles Gute, Reinardo

[VolkerM]

Hallo Reinardo und Jürgvw,

Ihr habt Recht, muß mit meinem Uro noch einmal richtig reden. Wenn das nicht möglich ist, werde ich mal die Hotline anrufen und nach einen anderen Urologen Ausschau halten. Ich bin ja mit dieser Situation auch nicht glücklich. Noch einen schönen Abend........................
Gruss
VolkerM