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Die Sache mit dem Überleben

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    Die Sache mit dem Überleben

    Das Überleben ist per Definition die Zeitspanne zwischen der Diagnose der Erkrankung und dem krankheitsbedingten Ableben. Das sieht dann so aus:



    Ob also durch eine frühere Diagnose (und damit beginnender Behandlung) der Zeitpunkt des Ablebens sich wirklich weiter in die Zukunft verschiebt, weiß man nicht, aber es lässt sich gut sagen, dass das Überleben verbessert wurde.

    Ralf

    #2
    die entscheidende Frage

    Hallo Ralf,

    und genau die Länge des kleinen Balken-Teils mit dem Fragezeichen, ist die große Frage.

    Lohnt sich die Verlängerung der Nebenwirkungen, auch der psychischen, bei früherer Diagnose im Verhältnis zur Verlängerung des Lebens?

    Hoffentlich gibt es dafür eines Tages signifikante Zahlen.

    Gruß
    Wolfgang
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=102

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      #3
      Hallo Wolfgang. Dass eine frühe Diagnose eine Lebensverlängerung bewirkt ist, wie Ralf feststellt, eine umstrittene These, ebenso aber auch ein Zweifel daran.
      Im Symposium-Papier schreibt u.a. Tribukait: "Langzeituntersuchungen machen deutlich, dass der Begriff eines klinisch insignifikanten Tumors nur unter Berücksichtigung einer Zeitangabe sinnvoll ist. Patienten mit lokalisierten diploiden Grad I Tumoren haben zwar eine 5-jährige Tumor-spezifische Überlebenserwartung von mehr als 95%, die jedoch nach 10 Jahren auf 75% abgesunken ist. Wiederholte Biopsien bestätigen eine zeitlich fortlaufende Dedifferenzierung des Tumors."

      Sieht man die Dinge also nicht statisch sondern setzt man den Fall, dass Tumore hoher Gleason-Grade nicht in der vorgefundenen Malignität "geboren" werden, sondern bis zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung bereits einen langjährigen Prozess der Dedifferenzierung hinter sich gebracht haben, könnte man schliessen, dass eine zeitigere Entdeckung des Tumors diesen in einem noch weniger malignen Zustand angetroffen hätte, der therapiebarer gewesen wäre, durch Prostatektomie unter günstigeren Vorzeichen oder mittels Hormontherapie gegen eine homogen peridiploide Zellpopulation, was beides "kurativ" sein würde.

      Man sieht aus solche Überlegungen auch, wie wenig der natürliche Krankheitsverlauf unbehandelter Tumore erforscht ist. Wie wenig auch über die durch Hormontherapie bewirkte Veränderung der Malignität erforscht und bekannt ist. Hätten wir die frühen Untersuchungen der Cytopatholgen nicht, hätten wir gar nichts.
      Für diese Forschungen sind auch verträglichere Arten von Rebiopsien unerlässlich.
      Ich freue mich jedenfalls, dass wir bald Gelegenheit haben, mit Pathologen zusammen zu kommen, die eine dynamischere Sichtweise sich zu eigen gemacht haben und wegkommen wollen von der derzeit noch das Feld beherrschenden Rabiat-Diagnostik.

      Gruss, Reinardo

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