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Hormonrefraktärer Prostatakrebs eher invasiv

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    Hormonrefraktärer Prostatakrebs eher invasiv

    Hallo, was in vielen Beiträgen schon vermutet wurde!

    Prostatakarzinome, die sich einer Androgenentzug-Therapie gegenüber resistent zeigen, sind stärker invasiv und breiten sich mit größerer Wahrscheinlichkeit auf andere Organe aus als hormonabhängige Tumoren.

    Wird der Androgenrezeptor überexprimiert, wandert der Tumor eher in das umliegende Gewebe ein.

    20.02.08 - Während anfangs noch nahezu alle Prostatakarzinome androgenabhängig sind, entwickelt sich mit fortschreitender Erkrankung bei einem Teil von ihnen eine Hormonresistenz. Damit erhöht sich offensichtlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie in das umliegende Gewebe einwandern.

    Das fanden Dr. Robert Reiter und Kollegen von der University of California, Los Angeles (UCLA) in Versuchen mit Zellkulturen heraus. Die Überexpression des Androgenrezeptors führte hier zu einer höheren Invasivität, während die Blockade des Rezeptors mit einer niedrigeren Invasivität einherging.

    Die Aktivierung der Androgenrezeptoren könnte im Verlauf der Erkrankung zu einem stärker invasiven Phänotyp führen, vermuten die Forscher. Die zu Grunde liegenden Mechanismen wollen sie in einem nächsten Schritt untersuchen.

    Bestätigen sich die Ergebnisse, könnten sie dafür sprechen, mit einem Androgenentzug bereits früh zu beginnen, bevor eine Resistenz entstehen kann.
    fs / Quelle: University of California, Los Angeles

    Originalartikel
    Gruß, Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

    #2
    20.02.08 - Während anfangs noch nahezu alle Prostatakarzinome androgenabhängig sind, entwickelt sich mit fortschreitender Erkrankung bei einem Teil von ihnen eine Hormonresistenz. Damit erhöht sich offensichtlich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie in das umliegende Gewebe einwandern.

    Hallo Heribert. Diese Aussage und auch den Schlusssatz halte ich für naiv. Hormonresistenz entwickelt sich nicht mit fortschreitender Erkrankung, sondern mit fortschreitender Hormontherapie. Da sehen die Leute nicht die eigentliche Ursache und kommen dann zu dem (falschen) Schluss, dass man mit Hormontherapie früh beginnen müsse. Bei der Amerika-Gläubigkeit, die hier im Forum herrscht, sind solche Nachrichten sogar gefährlich.
    Gruss, Reinardo

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      #3
      Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
      ... Amerika-Gläubigkeit, ...
      Bei wem?

      WW

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        #4
        Ich zitiere mich mal selbst aus:
        http://www.prostatakrebse.de/informa...a_ploidie.html

        -----------

        Ludwig schrieb am 24.4.2004 im BPS-Forum:
        ob und wie Strahlentherapien oder Hormontherapien greifen, hängt wesentlich davon ab, was man zu Therapiebeginn hat. Eine große amerikanische Untersuchung ermittelte den Zusammenhang zwischen Gleason-Score und Chromosomensatz im Zellkern.

        diploid=normaler Chromosomensatz mit 2 Doppelhelixen
        aneuploid=vielfache Chromosomensätze oder nur Bruchstücke davon.

        Die Wahrscheinlichkeit, einen aneuploiden Krebs zu haben, nimmt mit zunehmendem Gleason-Score zu. Verbunden ist damit die Abnahme der prostatazellspezifischen Hormonabhängigkeit bis hin zur Hormonunempfindlichkeit und NE-Mutation [Mutation hin zu einem neuroendokrinen PK – Ed].

        GS Diploid Aneuploid Anzahl Befunde
        2-5 --85% --15% ----564
        6 ----62% --38% ----15.999
        7 ----33% --67% ----12.768
        8 ----22% --78% ----4.433
        9-10 -13% --87% ----2.167

        Auszug aus:
        Der Pathologe
        Verlag: Springer-Verlag Heidelberg
        ISSN: 0172-8113 (Paper) 1432-1963 (Online)
        DOI: 10.1007/s002920050254
        Heft: Band 19, Nummer 1
        Datum: Februar 1998

        Prof. Böcking
        Institut für Cytopathologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

        Die diagnostische DNA-Zytometrie erkennt in den konstant und repräsentativ diploiden und tetraploiden Prostatakarzinomen diejenigen, welche nicht nur ein sehr geringes Progressionsrisiko aufweisen, sondern die auch unbehandelt gegenüber gleichalten gesunden Patienten kein erhöhtes Sterberisiko mit sich bringen.
        DNA-aneuploide Prostatakarzinome dürfen nicht abwartend therapiert werden; sie sprechen auch auf eine Hormontherapie nicht an.
        -------------

        Man muss nur lange genug warten.......

        Gruss Ludwig


        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

        Kommentar


          #5
          Ziemlich eindeutig

          Hallo, Ludwig, es ist immer wieder erstaunlich, woher Du immer wieder solche alten Beiträge herbeizauberst, die dazu auch heute noch absolute Gültigkeit haben und exakt das Thema tangieren, dem sich unsere heute in Hamburg anreisende FNAB-Gruppe widmet. Wir werden darüber noch ausführlich berichten. Hab vorab meinen Dank.

          "Ein Glaube ist nicht wahr, nur weil er nützlich ist"
          (Unbekannt)

          Gruß Hutschi

          Kommentar


            #6
            Hallo lieber Reinardo
            Zitat von Reinardo Beitrag anzeigen
            Bei der Amerika-Gläubigkeit, die hier im Forum herrscht, sind solche Nachrichten sogar gefährlich.
            Wir waren uns, so meine ich, in diesem Forum insoweit einig, alle Veröffentlichungen unvoreingenommen zu diskutieren. Polemisierungen dienen nicht der Sache.

            Gruß, Heribert

            Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
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            (Luciano de Crescenzo)

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              #7
              DNA plus Zellzykluskontrolle

              Hallo Forumfreunde,
              zu dem von Ludwig aufgeführten Tatsachen gibt es noch weitere Marker, die in der Diagnostik eine Androgenabhängigkeit frühzeitig ausschließen können.
              Zum Teil erfolgt eine solche Beurteilung durch Prof. Bonkhoffs erweiterter zytopathologischer Beurteilung und/oder es wird auf biochemischem Weg über die Zellzykluskontrolle auf antiapoptotische Gene (z.B. Survivin) verfolgt.
              Mir ist deshalb daran gelegen, weder der rein pathologischen Erstbefundung noch der Zytometrie noch der Biochemie alleine den Vorzug bei der Beurteilung des Prostatakarzinoms zu geben. Ich wünsche mir eine Verbindung dieser drei wichtigen Untersuchungen. Mit ihnen zusammen und der durch den Urologen erfolgten Anamnese, ist nach meiner Meinung erst eine umfassende Beurteilung möglich, ob überhaupt eine Antiandrogene Behandlung erfolgversprechend ist. Aus dieser Konstellation ließe sich dann auch viel eher ermitteln, in wie weit WW oder eine angepasste, weiterführende Therapie möglich wäre.

              Herzliche Grüße
              Heribert

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              (Luciano de Crescenzo)

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                #8
                Ein Weihnachtswunsch?

                Das wäre super, Heribert,
                was kostet es, wenn mann es nicht bekommt, aber will? Bitte Teilbeträge, geschätzt?
                LG.
                Josef

                Kommentar


                  #9
                  Hallo Josef
                  Zitat von Josef Beitrag anzeigen
                  was kostet es, wenn mann es nicht bekommt, aber will? Bitte Teilbeträge, geschätzt?
                  Die Stanzbiopsie mit der anschließenden pathologischen Untersuchung ist hier wie in Ö Kassenleistung. Für die DNA-Zytometrie werden hier von der GKK 37 Euro abgerechnet. Die weiterführende biochemische Untersuchung wird hier von den PKK auch bezahlt und kann von ca. 120 bis 500 Euro ausmachen.

                  Selbst wenn letztere Untersuchung aus eigener Tasche zu zahlen wäre, stünden diese Ausgaben einer eventuellen Vermeidung von Über- als auch Untertherapie positiv gegenüber.

                  Über die Aussagefähigkeit der klassisch, pathologischen als auch der DNA-zytometrischen Untersuchung, ist hier schon viel geschrieben worden.

                  Bei der, von mir ins Spiel gebrachten, biochemischen Untersuchung wird ein Gencluster erstellt, welches die Wachstumsaktivität des Tumors reflektiert. Dabei werden die Wachstumsaktivitäten von einer Reihe von Genen ermittelt, die eine Aussage sowohl über die Apoptose als auch über die Antiapoptose machen. Weiter wird ermittelt, inwieweit DNA-Reparaturgene noch Einfluss auf die Zellapoptose haben. Mit diesen biochemischen Markern lässt sich feststellen, welcher der bekannten Therapiewege den bestmöglichen Erfolg verspricht, bei gleichzeitiger geringstmöglicher Belastung des Patienten.

                  Es ist wohl klar, dass auch über Kosten zu sprechen ist. Es ist aber nicht einzusehen, dass Untersuchungsmethoden, die bei z.B. dem Mammakarzinom an der Tagesordung stehen und von den GKK bezahlt werden, bei der Erstdiagnostik des PCa einfach unter den Tisch fallen.

                  Gruß, Heribert

                  Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                  myProstate.eu
                  Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                  Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                  (Luciano de Crescenzo)

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                    #10
                    Es ist wohl klar, dass auch über Kosten zu sprechen ist. Es ist aber nicht einzusehen, dass Untersuchungsmethoden, die bei z.B. dem Mammakarzinom an der Tagesordung stehen und von den GKK bezahlt werden, bei der Erstdiagnostik des PCa einfach unter den Tisch fallen.

                    Und denke einmal über die Kosten der Chemo bei BK. nach!

                    Aber etwas anderes, was sind das für "Gurus" die sich damit befassen:
                    Bei der, von mir ins Spiel gebrachten, biochemischen Untersuchung wird ein Gencluster erstellt, welches die Wachstumsaktivität des Tumors reflektiert. Dabei werden die Wachstumsaktivitäten von einer Reihe von Genen ermittelt, die eine Aussage sowohl über die Apoptose als auch über die Antiapoptose machen. Weiter wird ermittelt, inwieweit DNA-Reparaturgene noch Einfluss auf die Zellapoptose haben. Mit diesen biochemischen Markern lässt sich feststellen, welcher der bekannten Therapiewege den bestmöglichen Erfolg verspricht, bei gleichzeitiger geringstmöglicher Belastung des Patienten.
                    Sprich, wie ist deren Berufsbezeichnung und in welcher Abt. sitzen sie. So wen will ich hier "gewinnen"!

                    LG.
                    Josef

                    PS: Muss nächste Woche wieder in die Univ.Klinik zur Blutabgabe für das "imPSA", Differenzierung benigner und maligner Prostataerkrankung - Prostatakarzinomscreening durch einen neuen Marker auf der Basis zirkulierender Blutmakrophagen?
                    Zuletzt geändert von Josef; 01.03.2008, 00:14.

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                      #11
                      Hallo Josef
                      Zitat von Josef Beitrag anzeigen
                      Aber etwas anderes, was sind das für "Gurus" die sich damit befassen:
                      Bei der, von mir ins Spiel gebrachten, biochemischen Untersuchung wird ein Gencluster erstellt, welches die Wachstumsaktivität des Tumors reflektiert. Dabei werden die Wachstumsaktivitäten von einer Reihe von Genen ermittelt, die eine Aussage sowohl über die Apoptose als auch über die Antiapoptose machen. Weiter wird ermittelt, inwieweit DNA-Reparaturgene noch Einfluss auf die Zellapoptose haben. Mit diesen biochemischen Markern lässt sich feststellen, welcher der bekannten Therapiewege den bestmöglichen Erfolg verspricht, bei gleichzeitiger geringstmöglicher Belastung des Patienten.
                      Sprich, wie ist deren Berufsbezeichnung und in welcher Abt. sitzen sie. So wen will ich hier "gewinnen"!
                      Solche Fachleute sind z.B. im Institut für Onkologische Chemie angesiedelt und werden zu grundlegenden Änderungen in der Bekämpfung des PCa beitragen. Wenn Du ein wenig der englischen Sprache mächtig bist, wirst Du das in verschiedenen Veröffentlichungen bewiesen finden. Gib dort einfach Prof. Bojar ein.

                      Um diese Erkenntnis zu gewinnen, habe ich eine solche Untersuchung, wie oben beschrieben durchführen lassen. Nach diesem Ergebnis, hätte ich sowohl noch abwarten können, eine antiandrogene Behandlung als auch eine Strahlenbehandlung einer operativen Behandlung vorziehen können. Der klassisch pathologische Befund, der eine Kapselpenetration nicht ausschließen konnte, hat mich schlussendlich die RPE, als für mich die bestmögliche Therapie, durchführen lassen.
                      PS: Muss nächste Woche wieder in die Univ.Klinik zur Blutabgabe für das "imPSA", Differenzierung benigner und maligner Prostataerkrankung - Prostatakarzinomscreening durch einen neuen Marker auf der Basis zirkulierender Blutmakrophagen?
                      http://www.krebsforum.at/forum/index...6.html#msg2926
                      Wenn Du Dir die Beschreibung des o.a. Instituts durchgelesen hast, wirst Du feststellen, dass solche Grundlagen in deren Forschung mit einbezogen sind.
                      Die Hauptforschung betrifft zwar das MammCa, weil auch hormonindiziert, sind ein Großteil der dort gewonnenen Erkenntnisse, auf das PCa übertragbar.

                      Gruß, Heribert

                      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
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                      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                      (Luciano de Crescenzo)

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