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Chemotherapie: Tocetaxel plus Carboplatin

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    Chemotherapie: Tocetaxel plus Carboplatin

    25.02.2008 - Hormonrefraktäres Prostatakarzinom:

    Phase-II-Studie zur Kombination von Docetaxel plus Carboplatin


    Für Patienten mit einem Docetaxel refraktären Prostatakarzinom gibt es bislang noch keine nachweislich effektive Zweit-Linien-Therapie. Kürzlich veröffentlichte Daten deuten jedoch darauf hin, dass Platinumsalze in Kombination mit Taxanen beim metastasierten hormonrefraktären Prostatakarzinom (HRPC) wirksam sein könnten. Aus diesem Grund hat eine amerikanische Arbeitsgruppe um Robert W. Ross die Kombination von Docetaxel plus Carboplatin untersucht.

    In die Phase-II-Studie wurden 44 Patienten mit einem metastasierten HRPC (Progression während oder innerhalb von 45 Tagen nach Beendigung einer Docetaxel basierten Chemotherapie) eingeschlossen, die intravenös 60 mg/m² Docetaxel plus Carboplatin einmal alle 21 Tage bis zur Progression oder dem Auftreten untragbarer Toxizitäten verabreicht bekamen.
    Die Therapie wurde ziemlich gut vertragen: Die Leukopenie vom Grad 3 war die am häufigsten vorkommende Nebenwirkung (56%), während nur einmal eine febrile Neutropenie auftrat. Zu einem Anstieg des prostataspezifischen Antigens (PSA) ≥ 50% kam es bei acht Patienten (18%) und messbare Ansprechraten konnten in 14% (n=6) beobachtet werden. Die mediane Dauer der PSA-Response lag bei 5,7 Monaten, das mediane rezidivfreie Überleben betrug 3 Monate und das mediane Gesamtüberleben wurde mit 12,4 Monaten angegeben. Patienten, die bereits im Vorfeld auf eine Docetaxel-Therapie ansprachen, profitierten mehr von der Kombination Docetaxel plus Carboplatin.

    Bei Patienten mit einem hormonrefraktären Prostatakarzinom, die während oder kurz nach einer Docetaxel-Therapie ein Rezidiv entwickeln, resultiert die zusätzliche Carboplatin-Gabe in einer geringen Wirkungssteigerung. Die Autoren schlussfolgern, dass aufgrund der vorliegenden Ergebnisse eine Platin basierte Chemotherapie eine wichtige therapeutische Option darstellen könnte.


    Ross RW et al. Cancer 2008 ; 112 (3) : 521-526


    Gruß Dieter

    #2
    Hallo Dieter,

    schon vor 10 Jahren hat Dr. Leibowitz seine Patienten mit Hormon- Refraktären Prostatakrebs mit Taxotere und Carboplatin behandelt. Das zeigt mal wieder wie weit fortgeschritten dieser Onkologe
    bei der Behandlung des PK ist.

    Das T/E/D-Protokoll
    Ich begann die Therapie, die ich als T/E/D-Protokoll bezeichnet habe, vor etwa 1½ Jahren einzusetzen. Diese bestand aus einer geringen Dosis Taxotere wöchentlich, zusammen mit Emcyt [= Estramustinphosphat, Anmerkung des Übersetzers] zweimal die Woche und Decadron [= Dexamethason, Anmerkung des Übersetzers]zweimal die Woche. Ich wende diese Therapie drei Wochen hintereinander an, dann eine Woche Pause.
    Gelegentlich habe ich ein viertes Medikament, Carboplatin, (einmal pro Woche intravenös verabreicht) hinzugefügt und ich nenne dieses Vier-Medikamenten-Programm E.T./C.D. (die Initialen der vier Medikamente).
    Alle diese Männer erhalten auch einmal im Monat Aredia und täglich Proscar. Wir werden Aredia später besprechen. Der Grund für den Einsatz von Proscar kann meinem Papier „Proscargrüße am Vatertag“ entnommen werden.
    Für dieses E.T./C.D.-Protokoll füge ich einfach Carboplatin hinzu, 100 bis 125 mg zweimal die Woche (also 200 bis 250 mg insgesamt). Bis jetzt habe ich noch keine zusätzlichen schädlichen Nebenwirkungen durch das Hinzufügen von Carboplatin feststellen können, ausgenommen ein leichter, reversibler Haarausfall. Bis zum heutigen Tag habe ich mehrere hundert Male Carboplatin verschrieben. Die dabei gemachte Beobachtung ist sehr beeindruckend und basiert auf genauen Daten. Ich sage voraus, dass das E.T./C.D.-Programm sich letztlich als effektiver herausstellen wird als das T/E/D-Programm. In den letzten Monaten habe ich angefangen, Coumadin, ein Blutverdünnungsmittel, als Prophylaxe gegen Blutgerinnsel (Thrombophlebitis) zu empfehlen. Beim Einsatz von Taxotere/Emcyt oder Taxol/Emcyt gibt es ein Risiko, Blutgerinnsel zu entwickeln.
    Diese zwei Chemotherapien auf Taxotere-Basis verringern meiner Meinung nach die Tumorbelastung viel effektiver, als die wiederholte Hormonblockade auf Grund des Einsatzes von Nizoral. Das bewirkt eine Remission. Danach setzt man Nizoral oder Aminoglutethimid als Erhaltungstherapie ein, um die Remission aufrecht zu erhalten.
    Auch empfehle ich dringend den sehr freizügigen Einsatz von Aredia. Die folgende Graphik veranschaulicht die Reaktion eines Mannes mit hormonrefraktärem Prostatakrebs allein auf Aredia. Ich kann nicht sagen, ob dies eine außergewöhnliche Reaktion ist, daher setze ich viel öfter Aredia plus E.T./C.D oder T/E/D als meinen ersten Behandlungsansatz bei hormonresistentem oder -refraktärem Prostatakrebs ein (anstelle von nur Aredia).


    Den ganzen Aufsatz kann man nachlesen:



    Gruß,Michael A.
    Mein Profil und meine Geschichte auf www.myProstate.eu

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