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Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

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    Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

    Hallo, meine Name ist Harald, ich werde im Juni 59 Jahre alt.
    Der Verlauf meiner Erkrankung ist in meinem Profil nachzulesen.

    Zur Zeit vorhandene Werte:

    PCA3-Score: 136
    PSA (Gesamt) + 23,6
    freies PSA 5,63
    komplexiertes PSA (cPSA) + 18,04
    Quotient freies PSA 0,23

    Der Arzt hat bei der gestrigen Unterredung versucht zu beschwichtigen, was ich ihm nicht verdenken kann, da ich sehr, sehr aufgeregt war.
    Er hat mir erklärt, dass noch nichts entschieden sei, sondern erst nach einer Biopsie zweifelsfrei geklärt sei ob ein Karzinom vorhanden ist oder nicht.

    Dieser Aussage widerspricht nach meiner Meinung der extrem Hohe PCA3-Score von 136. Wenn ich den Test richtig interpretiere, heißt das Protatakrebs!

    Nun die Frage, die mich beschäftigt. Aufgrund einer Darmoperation infolge eines Darmvorfalles vor etlichen Jahren, habe ich eine Darmverengung durch Narbengewebe. Diese Verengung bereitet mir schon bei der Tastuntersuchung ziemliche Probleme. Nun habe ich panische Angst vor der Biopsie. Wenn meine Vermutung bzgl. des PCA3-Scores stimmt, dann muß ich doch nicht erst eine Probe entnehmen um Krebs zu diagnostizieren, da diese Erkenntnis schon vorliegt. Man könnte doch statt des Biopsie gleich eine Untersuchung in Richtung Metastasenbildung durchführen und danach gleich zur eigentlichen Behandlung übergehen.
    Ist die Stanzbiopsie in meinem Fall wirklich erforderlich?

    Wenn ja, ist es ratsam diese Untersuchung beim Kleinstadt-Urologen machen zu lassen, oder würdet Ihr eine Spezialklinik vorziehen?

    Ist es möglich, sich in eine solche Klinik einweisen zu lassen um dort alle erforderlichen Untersuchungen zeitnah durchzuführen, einschließlich der nachfolgenden Behandlung?

    Fragen über Fragen, wie gesagt im bin im Moment ziemlich verzweifelt, da ich befürchte an einem 9 Jahre verschleppten Prostatakarzinom zu leiden.

    Mein Hausarzt hat in den vergangenen Jahren nie einen PSA-Wert feststellen lassen, da dies aus seiner Sicht nicht notwendig war. Im nachhinein frage ich mich allerdings wann er es für notwendig erachtet, da ich seit Jahren unter einer deutlichen Vergößerung der Prostata leide und zudem Schwierigkeiten beim Wasserlassen habe.

    Entschuldigung für die Überlange Ausführung

    Harald

    #2
    Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

    Hallo SecondOne,
    Der Arzt hat bei der gestrigen Unterredung versucht zu beschwichtigen, was ich ihm nicht verdenken kann, da ich sehr, sehr aufgeregt war.
    Dein Arzt hat recht, es ist zwar einiges zu berücksichtigen aber Bitte sei mal etwas ruhiger und nicht so nervös, denn der Krebs wuchert nicht so schnell ohne Du jetzt Zeit hättest wohl überlegt an deine Sache ran zu gehen!
    Zuviel geschreiben hast Du jedenfalls nicht! Aber die Einheiten wären nützlich!

    Liebe Grüße, Helmut

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      #3
      PCa 3 Score

      Hallo, Harald, diese neue Methode zur Erkennung eines Prostatakarzinoms ist noch nicht so geläufig und wird auch nur in einigen wenigen Speziallabors erstellt. Hierzu ein Link:


      Nach meiner Einschätzung ist doch der PSA-Quotient, wenn er richtig errechnet wurde, noch im günstigen Bereich trotz des an sich hohen PSA-Wertes. Eine Stanzbiopsie ist als Primärbiopsie für eine aussagefähige Beurteilung normal Standard. Nachdem Du aber Probleme mit einer Darmverengung hast, würde sich wohl auch eine Feinnadelaspirationsbiopsie, bei der mit einer sehr dünnen Nadel Tumorzellen auch ohne Ultraschalleinsatz herausgesaugt werden, anbieten. Eine Stanzbiopsie, wenn Dein Urologe darauf besteht, würde ich aber in Anbetracht Deiner Darmprobleme nur von einem trainierten Spezialisten vornehmen lassen. Ansonsten gäbe es noch etliche Möglichkeiten für eine Überprüfung des genauen Umfanges des Tumors z.B. durch eine C-11-Cholin-PET/CT. Lass den Kopf nicht hängen, sieht so schlecht nicht aus für Dich.

      Gruß Hutschi

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        #4
        Hallo Helmut.2

        vielen Dank für die schnelle Information. Was meinst Du mit der Abschlußbemerkung "Aber die Einheiten wären nützlich!"

        Gruß

        Harald

        Kommentar


          #5
          Hallo Hutschi

          Auch an Dich meinen Dank für die schnelle Antwort.
          Ich habe den PCA3-Score genau bei dem Labor machen lassen, das Du verlinkt hast. In der Infobroschüre heißt es, das man mit der Gen-Untersuchung genauer als mit PSA einen Krebs diagnostizieren kann. Der abschließende Laborbefund liest sich jetzt so:

          INTERPRETATION
          In der untersuchten Probe sind Prostatazellen vorhanden. In diesen Zellen ist eine Überexpression des PCA3-Gens nachweisbar.
          Dieser Befund ist statistisch mit einem erhöhten Risiko für ein Prostatakarzinom assoziiert.

          Da die dem Befund beigefügte Skala bei dem Wert 125 endet, ich aber einen Wert von 136 habe, assoziiere ich damit einen vorhandenen Prostatakrebs.

          Gruß

          Harald

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            #6
            Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

            Guten Abend SecondOne,
            vielen Dank für die schnelle Information. Was meinst Du mit der Abschlußbemerkung "Aber die Einheiten wären nützlich!"
            Mit Einheiten meinte ich z. B. PSA ng/ml oder µg/l oder nmol/ml ...
            Gruß, Helmut

            Kommentar


              #7
              Zitat von Helmut.2 Beitrag anzeigen
              Guten Abend SecondOne,

              Mit Einheiten meinte ich z. B. PSA ng/ml oder µg/l oder nmol/ml ...
              Gruß, Helmut
              Tut mir leid, diese Werte sagen mir nichts. Die einzigen Werte die ich zur Zeit verfüge habe ich oben genannt.
              Nächsten Mittwoch soll die Biopsie gemacht werden, dann vergehen wieder 10 Tage bis zum Befund, erst dann weiß ich mehr, oder auch nicht.

              Danke

              Harald

              Kommentar


                #8
                Einheiten ...

                Zitat von SecondOne Beitrag anzeigen
                Tut mir leid, diese Werte sagen mir nichts. Die einzigen Werte die ich zur Zeit verfüge habe ich oben genannt.
                Harald
                Hallo Harald,
                Helmut meinte mit Einheiten die "Hausnummern" der Werte, z.B.
                lauern an der Steckdose 230 Volt, im Milchpacket sind 1 Liter Milch und dein Auto fährt vielleicht 220 km/h und eben nicht nur 220. Erst die Einheiten machen die Musik.
                Das ist in diesem Forum schon mal erbittert diskutiert worden, ich denke aber, wenn einer von uns 11,2 sagt (zu seinem PSA Wert) meint er 11,2 ng/ml.
                Aber, ohne oberlehrerhaft zu sein, Helmut hat recht, die Einheit gehört dazu.

                Alles Gute
                vaukaa
                Mein Beitrag zu myprostate.eu
                http://www.myprostate.eu/?req=user&id=124

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                  #9
                  Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

                  Guten Morgen Harald - SecondOne,
                  PSA (Gesamt) + 23,6
                  freies PSA 5,63
                  Deine Werte z.B. Gesamt PSA +23 müßte noch ng/ml oder nmol/ml stehen! Denn nach der Analyse - Bezeichnung -> PSA kommt Zahlenwert 5,63 danach die Einheit -> ng/ml oder nmol/ml ...
                  Es kommt vor, daß der Arzt Dir ein Laborblatt ohne Einheiten gegeben hat, das kommt leider nicht selten vor!
                  Dann solltest Du nachfragen!
                  Gruß, Helmut

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                    #10
                    Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

                    Lieber Vaukaa,
                    Das ist in diesem Forum schon mal erbittert diskutiert worden, ich denke aber, wenn einer von uns 11,2 sagt (zu seinem PSA Wert) meint er 11,2 ng/ml.
                    Aber, ohne oberlehrerhaft zu sein, Helmut hat recht, die Einheit gehört dazu.
                    Danke für das Kompliment!
                    Gruß, Helmut
                    Zuletzt geändert von Gast; 27.03.2008, 10:53. Grund: Fehler Korrektur

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Vaukaa, einfach Klasse:

                      Helmut meinte mit Einheiten die "Hausnummern" der Werte, z.B.
                      lauern an der Steckdose 230 Volt, im Milchpacket sind 1 Liter Milch und dein Auto fährt vielleicht 220 km/h und eben nicht nur 220. Erst die Einheiten machen die Musik.
                      jetzt frage ich mich und bitte um freundliche Nachhilfe, was es bedeuten würde, wenn in dem Befund von Harald alias SecondOnline das Ges.-PSA 23,6 nicht in der üblichen Einheit ng/ml angegeben wäre, sondern in µg/l oder nmol/ml ...

                      Kannst Du mir helfen?

                      Gruß Dieter

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                        #12
                        Hallo Vaukaa, hallo Helmut.2

                        Ihr habt Recht, ich habe wohl angenommen, dass die Einheit immer die gleiche ist. Also in meinem Fall ist es ng/ml.

                        Schönen Dank für die Aufklärung

                        Harald

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                          #13
                          Zitat von SecondOne Beitrag anzeigen
                          Hallo, meine Name ist Harald, ich werde im Juni 59 Jahre alt.
                          Der Verlauf meiner Erkrankung ist in meinem Profil nachzulesen.

                          Zur Zeit vorhandene Werte:

                          PCA3-Score: 136
                          PSA (Gesamt) + 23,6
                          freies PSA 5,63
                          komplexiertes PSA (cPSA) + 18,04
                          Quotient freies PSA 0,23

                          Der Arzt hat bei der gestrigen Unterredung versucht zu beschwichtigen, was ich ihm nicht verdenken kann, da ich sehr, sehr aufgeregt war.
                          Er hat mir erklärt, dass noch nichts entschieden sei, sondern erst nach einer Biopsie zweifelsfrei geklärt sei ob ein Karzinom vorhanden ist oder nicht.

                          Dieser Aussage widerspricht nach meiner Meinung der extrem Hohe PCA3-Score von 136. Wenn ich den Test richtig interpretiere, heißt das Protatakrebs!

                          Nun die Frage, die mich beschäftigt. Aufgrund einer Darmoperation infolge eines Darmvorfalles vor etlichen Jahren, habe ich eine Darmverengung durch Narbengewebe. Diese Verengung bereitet mir schon bei der Tastuntersuchung ziemliche Probleme. Nun habe ich panische Angst vor der Biopsie. Wenn meine Vermutung bzgl. des PCA3-Scores stimmt, dann muß ich doch nicht erst eine Probe entnehmen um Krebs zu diagnostizieren, da diese Erkenntnis schon vorliegt. Man könnte doch statt des Biopsie gleich eine Untersuchung in Richtung Metastasenbildung durchführen und danach gleich zur eigentlichen Behandlung übergehen.
                          Ist die Stanzbiopsie in meinem Fall wirklich erforderlich?

                          Wenn ja, ist es ratsam diese Untersuchung beim Kleinstadt-Urologen machen zu lassen, oder würdet Ihr eine Spezialklinik vorziehen?

                          Ist es möglich, sich in eine solche Klinik einweisen zu lassen um dort alle erforderlichen Untersuchungen zeitnah durchzuführen, einschließlich der nachfolgenden Behandlung?

                          Fragen über Fragen, wie gesagt im bin im Moment ziemlich verzweifelt, da ich befürchte an einem 9 Jahre verschleppten Prostatakarzinom zu leiden.

                          Mein Hausarzt hat in den vergangenen Jahren nie einen PSA-Wert feststellen lassen, da dies aus seiner Sicht nicht notwendig war. Im nachhinein frage ich mich allerdings wann er es für notwendig erachtet, da ich seit Jahren unter einer deutlichen Vergößerung der Prostata leide und zudem Schwierigkeiten beim Wasserlassen habe.

                          Entschuldigung für die Überlange Ausführung

                          Harald
                          Hallo Harald,

                          aufgrund Deiner Schilderungen und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Du schon länger Prostataprobleme (Miktion, Vergrößerung) hast, könnte es schon möglich sein, dass bei Dir "nur" eine BHP sprich gutartige Prostatavergrößerung vorliegt. Für einen Krebsverdacht spräche es eher, wenn eine kleinerer Quotient als 0,19 vorläge.

                          ABER: Das sind nur Wahrscheinlichkeiten! Dein Ges.-PSA ist mit 23,6 nicht gerade niedrig. An Deiner Stelle würde ich im nächsten Vierteljahr monatlich messen lassen, um eine Messreihe zu erhalten. Größere Schwankungen, besonders nach unten, würden auch in Richtung BHP zeigen.

                          Und dann könnte man auch noch die Größe der Prostata in Relation zum PSA setzen, um mit diesem Wert Überlegungen anzustellen.

                          Gruß Dieter

                          Kommentar


                            #14
                            Entscheidungshilfe für eine Verzweifelten

                            Hallo, Lieber Harald,
                            Ihr habt Recht, ich habe wohl angenommen, dass die Einheit immer die gleiche ist. Also in meinem Fall ist es ng/ml.
                            Um nicht gleich in Panik zu geraten muß geklärt werden warum denn der PSA 23,6 ng/ml so hoch liegt!

                            Mögliche Ursachen können sein, aber auch eine Entzündete Prostata!

                            Jetzt Lieber Harald, mit Ruhe zu analysieren was gemacht werden muß!

                            Alles Gute, Helmut

                            Kommentar


                              #15
                              Zusätzliche Informationen

                              Ich denke ich liefere noch ein paar Informationen nach, die bzgl. des PSA-Wertes wahlscheinlich alles in ein günstigeres Licht rücken. Was mir aber große Sorgen macht ist der PCA3-Score, der übersteigt das Skalenmaximum von 125 um den Wert 11. Da dieser Test zuverlässiger sein soll als PSA mache ich mir schon große Sorgen.
                              Aber zurück zu den Infos:
                              Begonnen hat es Anfang März mit Harnverhalt, Verdacht auf Entzündung. Der damalige Wert mit Entzündung und Katheder war 38,5 ng/ml.
                              Erneute Messung nach Einnahme von Antibiotika nach 3 Wochen ergab den aktuellen Wert von 23,6 ng/ml. Da eine Entzündung den Wert bis zu 3 Monaten verfälschen kann, würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Aber wie gesagt, da ist noch der exorbitant hohe PCA3-Score!!!!

                              Gruß

                              Harald

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