Fahrradfahren bei Prostata-CA

[aqua62]

Hallo,

nachdem mein Vater die Diagnose im Bekanntenkreis nicht großartig verschwiegen hat, bekommt er von allen Seiten deutliche Warnungen, daß man keinesfalls mehr Fahrradfahren darf.
Sämtlichen Informationen besagen allerdings, daß Sport in dieser Situation wichtig zur Erhaltung der Konstitution ist. Von daher kann ich nicht erkennen, wieso Fahrradfahren vermieden werden sollte.
Vor 3 Wochen wurde mit der LHRH-Entzugstherapie mit Trenantone und der gleichzeitigen Einnahme von Cyproteronacetat 100 g täglich begonnen.
Hier mache ich mir größere Sorgen, in wie weit der Kreislauf bei Ausdauersportarten wie Joggen, Fußballspielen und auch Fahrradfahren, desweiteren Saunabesuche, geringer Alkoholkonsum etc., bei gleichzeitiger Therapie, belastet wird.
Hat hier jemand Erfahrungen? Für Eure Antworten danke ich Euch im Voraus.

Gruß

aqua

[BurgerH]

Hallo,

alles in Maßen ist legitim. Nicht übertreiben, dann ist auch Fahrradfahren gesund beim Prostatakrebs.

Uwe Peters war ein leidenschaflticher Radfahrer, er ist sogar auf den Mont Ventoux mit dem Fahrrad gefahren und hat auch direkt nach seiner Prostata-Op die Warnungen der Ärzte, für ein halbes Jahr auf das Radfahren zu verzichten, in den Wind geschlagen.

Nach einer OP ist es ratsam, da die Harnröhre wiedere an die Harnblase angenäht wirr, mit dem Radfahren vorsichtig zu sein.

Bei einer Hormonblockade sehe ich da keine Probleme. Im Gegenteil, Bewegung ist generell gut und beugt der Osteoporose-Gefahr vor.

Gruß

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhen-Neckar e.V.

[HansiB]

Hallo,

Hansjörg hat natürlich recht, hat aber vergessen zu sagen, daß vor einer PSA Messung das Radfahren den Wert verfälschen kann.

Ich fahre kein Rad mehr, bei mir ist die Gefahr bei einem Sturz zu groß, daß die durch Osteoporose und Knochenmetastasen "brüchigen" Knochen mich in den Rollstuhl bringen. Mir genügt das Laufen, wann immer es geht.

Gruß Konrad

[Heribert]

Hallo,
um allen Eventualfolgen aus dem Weg zu gehen, habe ich mir für mein Tourenrad einen besonders breiten, gut gepolsterten Sattel mit zentraler Aussparung zugelegt. So ist das Schambein vollständig entlastet und die Sitzbeine gut gepolstert. Seit dem tut mir mein Hintern weniger weh, als vor meiner OP mit Normalsattel. Wenn Du genaueres über Bezeichnung, Kosten und Form wissen willst, mail mich an.

Herzliche Grüße
Heribert

[ottogerd]

http://www.dersattel.de/

Hier bei SQ-Lab findest du Spezialsattel, die die empfindlichen Bereiche entlasten. Ich benutze so einen seit meiner OP (im Mai) und kann ihn nur empfehlen. Fahre bequemer als vor der OP

Würde dir aber raten, die verschiedenen Modelle vorher mal zu testen, was bei meinem Fahrradhändler ohne Probleme möglich war.

Es gibt auch noch die mit den getrennten drehbaren Teller. Die fand ich nicht so gut, weil sie keinen Seitenhalt bieten.

[aqua62]

Danke für Eure Antworten.
Bei meinem Vater wurde keine Prostataektomie vorgenommen. Von daher kann ich mir jetzt aber ein Bild machen, woher die unbedachten, gutgemeinten Ratschläge von Freunden und Bekannten kommen.
Teilweise fährt er täglich 50 Km Fahrrad auf Zeit. Bei den möglichen Nebenwirkungen der Hormonblockade dürfte das dann übertrieben sein. Wie ich mittlerweile erfahren habe, beinhaltet diese Therapie neben der Osteoporose,auch noch das Risiko eines Herzinfarktes. Mal schauen, in wie weit ich ihn hier bremsen kann.

Alles Gute.

aqua