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Leben nach RPE

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    Leben nach RPE

    Hallo,

    hier einmal ein Thema, zu dem man sich auch ohne große Kenntnisse äußern kann, ganz im Sinne eines simplen Erfahrungsaustauschs.

    Meine RPE liegt nun 3 Monate zurück. Ich bin knappe 50. Arbeite seit 6 Wochen wieder.

    Wie habt ihr denn die ersten Monate oder Jahre nach RPE verlebt? habt ihr entscheidende Änderungen in eurem Leben vorgenommen oder versucht, in den Alltag zurückzukehren? Wie lief das mit der Arbeit?
    Was haben diejenigen, bei denen der PSA-Wert in den erwünschten Bereich gefallen ist, dafür getan? Wie geht ihr mit der Angst vor der nächsten Messung um? Wie weit plant ihr denn noch voraus? Wie geht ihr mit der Krankheit den Kindern gegenüber um? Welche Ängste treiben euch um?

    Ich denke, solche Fragen gehören hierher und nicht in die Plauderecke. Ich verstehe sie als ERGÄNZUNG, nicht als Alternative zu anderen Themen. Würde mich freuen, wenn sich viele beteiligen würden, ohne sich hinter Wissenschaftlichkeit zu verstecken. Die hat ihren Platz woanders.

    Allen alles Gute
    wassermann
    Die Prostata, des Mannes Drüse,
    Dient den Spermien als Düse.
    Doch will der Tumor sie zerfressen,
    Liegt's im eigenen Ermessen,
    Ob du lässt sie dir entfernen
    Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
    Gehörst du zu den richtig Schlauen,
    Die den Doktoren sehr misstrauen,
    Bewahrst du dir deinen Hùmor.
    Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
    Doch:
    Egal ob Raubtier oder Haus-
    tier,
    so leicht kriegst du das nicht raus
    hier.
    Somit komm ich zu dem Schluss:
    Der Krebs macht einigen Verdruss.

    #2
    Hallo Wassermann,

    das ist eine Frage, die vielleicht eher in die Psycho-Ecke gehört, aber egal.

    Ich bin ja nun der verschärfte Fall und mir hat niemand versprochen, dass ich nach RPE die Probleme los wäre. Vor diesem Hintergrund tat ich mich schwer mit der Entscheidung, weil man sich bei dieser Prognose natürlich überlegt, ob man sich das an seinen letzten Tagen noch antun will.

    Erschwerend kommt hinzu, dass dieses Forum bei dieser Frage eher dazu geeignet ist Ängste aufzubauen als umgekehrt.

    Nachdem ich es hinter mir habe, bin ich relativ guter Dinge und zwar deshalb, weil es mir besser geht als ich es mir vor der OP habe erträumen lassen. Insbesondere bin ich sehr glücklich darüber, dass ich kontinent bin. So ist der angerichtete Schaden nicht so groß.

    Die Erektionsfähigkeit blieb bei der OP auf der Strecke. Das ist Mist, aber das wichtigste Sexualorgan sitzt im Kopf! Unter Testosteronentzug ist der Mann auch nicht wirklich potent und zwar deshalb, weil die sexuelle Lust auf der Strecke bleibt, d.h. man legt dir den Schalter im Kopf um. Da sehe ich in meinem Falle das größere Problem.

    Bei mir geht’s ums blanke Überleben. Da hat Mann den Kopf ohnehin nicht frei.

    Gruß Winfried

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      #3
      Hallo Wassermann, ich kann Dich gut verstehen, bin in einer ähnlichden Situation und das seit über 2 Jahren (s. mein Profil). Ich habe nach meiner OP noch 2 Jahre meine Praxis normal weiter geführt, muß betonen ohne irgendeine Reha, habe versucht alles selbst in den Griff zu bekommen. Allerdings merkte ich nach einem Jahr, dass die Nebenwirkungen der Hormonblockade und mein PSA-Rezidiv mir ein normales, konzentriertes und verantwortungvolles Arbeiten nicht mehr erlaubten, so dass ich mich schweren Herzen entschloss, einen Rentenantrag ( bei Freiberuflern ist eine Berufsunfähogleitsrente möglich) zu stellen, was nach drei Gutachten auch ohne weiteres nach einem halben Jahr bfürwortet wurde. Gut, meine Frau ist Lehrerin (verbeamtet), sonst hätte ich wahrscheinlich weiter gearbeitet, bis sie dann nach meinem Hinscheiden die volle Rente bekäme, denn die BU-Rente ist nicht sehr hoch, aber immerhin ist sie doppel so hoch wie die Durchschnittsrente in Deutschland (aber ich habe auch die doppelte Kindertahl wie der Schnitt).
      Nun nach der Aufgabe meiner Praxis hatte ich endlich mehr Zeit für mich und ich meine, das ist jetzt der größte "Krankheitsgewinn" ( ein Begriff von C. Simonton) für mich, denn jetzt war der Leistunsdruck erst einmal weg. Jetzt versuche ich nur zu leben und oft nur das zu machen, wozu ich auch Lust habe.
      Meine Söhne wissen von meiner Erkrankung, allerdings bekommen sie seit längerem kaum etwas davon mit, da ich versuche, mich vor ihnen, so normal wie möglich zu verhalten, da sie mir sowieso nicht helfen können, aber unser Verhältnis ist schon viel herzlicher geworden, obwohl wir immer ein gutes Verhältnis untereinander hatten.
      Momentan wende ich die intermitierende HB an und habe seit November 05
      eine Pause eingelegt. Nach den Sommerferien will ich meinen PSA wieder messen lassen und sollte dieser über 0.5 gestiegen sein, dann werden die nächsten Schritte eingeleitet.
      Ich habe mich natürlich damit abgefunden, dass hier kurativ schon lange nichts zu machen ist, aber ich habe mich noch nicht aufgegeben.
      Was mich am meisten an diesem PK nervt, ist der Verlust der sexuellen Lebensqualität. Für mich geht es nicht am das blanke Überleben, wie bei Winfried, der sich da auch ganz anders mit dieser Erkrankung beschäftigt, was auch sein gutes Recht ist.
      Alles gute
      Michael

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        #4
        Genau in die Psycho-Ecke will ich damit nicht! Aber die meisten scheinen es so zu sehen. Egal. Mit dir, Winfried, möchte ich noch in Kontakt treten. Ansonsten scheine ich mit meinen Anliegen fehl am Platze. Auch ok, gehe ich halt wieder zum Doktor. Vielleicht auch zum Psychiater.
        Die Prostata, des Mannes Drüse,
        Dient den Spermien als Düse.
        Doch will der Tumor sie zerfressen,
        Liegt's im eigenen Ermessen,
        Ob du lässt sie dir entfernen
        Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
        Gehörst du zu den richtig Schlauen,
        Die den Doktoren sehr misstrauen,
        Bewahrst du dir deinen Hùmor.
        Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
        Doch:
        Egal ob Raubtier oder Haus-
        tier,
        so leicht kriegst du das nicht raus
        hier.
        Somit komm ich zu dem Schluss:
        Der Krebs macht einigen Verdruss.

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          #5
          Michael, danke für deinen Beitrag. Werde darauf in den nächsten Tagen eingehen. Vielleicht privat, da es offenbar sonst niemanden interessiert.
          Bis bald! Alles Gute
          Die Prostata, des Mannes Drüse,
          Dient den Spermien als Düse.
          Doch will der Tumor sie zerfressen,
          Liegt's im eigenen Ermessen,
          Ob du lässt sie dir entfernen
          Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
          Gehörst du zu den richtig Schlauen,
          Die den Doktoren sehr misstrauen,
          Bewahrst du dir deinen Hùmor.
          Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
          Doch:
          Egal ob Raubtier oder Haus-
          tier,
          so leicht kriegst du das nicht raus
          hier.
          Somit komm ich zu dem Schluss:
          Der Krebs macht einigen Verdruss.

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            #6
            Zitat von wassermann
            Michael, danke für deinen Beitrag. Werde darauf in den nächsten Tagen eingehen. Vielleicht privat, da es offenbar sonst niemanden interessiert.
            Bis bald! Alles Gute
            Hallo Wassermann,
            Es ist unfair von dir wenn du meinst "da es offenbar sonst niemanden interessiert"! Nicht Alle sitzen den ganzen Tag am PC und warten auf eine Möglichkeit, sich zu jedem Thema zu äußern. Du hast deine Frage gestern gestellt und erwartest heute, dass jetzt Alle sich melden? Vielleicht war es auch nur provokativ gedacht - egal!
            Man kann Ängste und Unsicherheiten mit wissenschaftlichen Beiträgen verdrängen und überspielen aber sei versichert, dass jeder, der hier hineinschaut oder aktiv ist mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat wie du. Nicht jeder kann sich den Luxus einer Frührente leisten oder sogar wollen. Ich denke jeder muss sein Leben mit dem Tode im Nacken so planen wie es den Umständen entspricht. Die Hoffnung, dass die Wissenschaft uns Lösungen anbietet, die uns weiterbringt ist die Grundlage für viele Beiträge in diesem Forum. Das wir darüber reden ist auch eine Form von Therapie, aber da sage ich ja nichts Neues. Die Mitstreiter, die die wissenschaftliche Schiene benutzen, schrieben unter dieser Rubrik. Dein Thema wäre unter einer anderen Rubrik besser aufgehoben, wo Psysche etc. das Hauptthema ist. Alles Gute, Wassermann.
            Hans-W.

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              #7
              Hallo Wassermann,

              ich gehe mal davon aus, dass du noch ein paar Antworten erhältst. Hans-W. hat in gewisser Weise Recht, nicht jeder ist quasi von Berufs wegen online, wie ich. Manch einer tut sich auch schwer im Umgang mit Maus und Tastatur.

              Zum Inhaltlichen: Dass ich (noch) berufstätig bin, ist ziemlich grenzwertig. „Grenzwertig“ ist übrigens neben „zytoreduktiv“ eines meiner Lieblingsworte. Ich arbeite beim größten Erlanger Arbeitgeber und erhalte von ihm, meinen Vorgesetzten und Kollegen sehr viel Unterstützung. Ich habe dort diese Frage diskutiert und auch mit der Betriebsärztin und dem Betriebsrat gesprochen. Der Betriebsratsvorsitzende hat mir davon abgeraten, mich vorschnell in den Ruhestand zu verabschieden, weil ihm halt auch Fälle bekannt sind, bei denen die Erkrankung dann doch einen günstigeren Verlauf annahm, als ursprünglich erwartet. Darauf hoffe ich natürlich auch. Wenn ich mich aber erst mal verabschiedet habe, dann gibt es kein Zurück mehr. Wichtig wäre für mich, dass ich im Kopf etwas freier werde.

              Das Ganze hat natürlich auch eine finanzielle Dimension. Aber irgendwie würde es für meine paar letzten Tage schon reichen und den zukünftigen Lebensgefährten meiner Frau, wie immer er auch heißen mag, muss ich nicht wirklich versorgen.

              Im privaten Bereich ist es so, dass ich längerfristige Zukunftspläne gänzlich geknickt habe. Ob das eine gute Entscheidung ist, weiß ich noch nicht. In meiner Situation kauft man sich keine grünen Bananen mehr. Beispielsweise getraue ich mich z. Zt. auch nicht, meinen Sommerurlaub zu buchen.

              Meine Kinder wohnen nicht mehr zu Hause. Natürlich spreche ich mit ihnen offen darüber. Da ich äußerlich einen recht gesunden Eindruck mache, scheint es bei ihnen noch nicht richtig angekommen zu sein. Dass ich in den nächsten Jahren meiner Krankheit erliegen könnte, glaubt beispielsweise mein Sohn schlicht nicht. Vielleicht ist es gut so.

              WW
              Zuletzt geändert von Gast; 25.06.2006, 16:01.

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                #8
                Hallo Wassermann.

                Es ist nicht richtig von Dir uns zu unterstellen wir würden uns für Dein Schicksal nicht interessieren. Ein bisschen Geduld deinerseits wäre hier angebracht. Andererseits verstehe ich Deine Zukunftsängste. Sicher werden sich noch einige melden, die Dir konkrete Antworten auf Deine Fragen geben können.

                Wünsche Dir alles Gute

                UWE

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                  #9
                  Hallo Winfried,
                  Wie soll ich dir das jetzt sagen - dein letzter Beitrag gehört auch in die Abteilung Psyche, zuminderst einen Teil davon. Es gefällt mir gar nicht was du in Bezug auf grüne Bananen, kein Sommerurlaub, zukünfitger Partner deiner Frau, etc. da von dir gibst. Du weisst doch, dass solche pessimistische Gedanken gar nicht gut sind für deine Prognose. Auch das mit den Kindern kennen viele von uns. Zuerst sind alle ganz erschrocken aber weil wir derzeit nach außen gar nicht krank wirken geht alles sehr schnell wieder zum Tagesgeschäft über. Das sind natürliche, menschliche Reaktionen. Buche bitte sofort einen schönen Urlaub für dich und deine Frau und genieße das Leben und verliere nicht die Hoffnung!!! Deine derzeitigen Gedanken drängen dich sonst sehr schnell ins Unheil und ins Abseits. Als ich von meiner PCA Erkrankung erfahren habe, wollte ich auch unseren bereits gebuchten Urlaub stornieren. Ich bin froh dass ich es nicht getan habe und du wirst es auch sein. Kopf hoch, Alter!
                  Hans-W.

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                    #10
                    Leben nach der RPE

                    Hallo Wassermann,

                    inzwischen sind ja ein paar Meinungen zu deiner Anfrage und Eröffnung einer neuen Diskussion eingegangen. Dazu möchte ich auch meinen kleinen Beitrag leisten und dir von meinen Erfahrungen nach der RPE mitteilen. Wie bei allen hier im Forum, kam die Diagnose Prostatakrebs für mich sehr unerwartet und nicht nachvollziehbar. Mit dem Gedanken, Krebs zu haben, konnte ich mich nicht identifizieren. Je näher der Termin der OP rückte, desto allgegenwärtiger wurde mir die Gewissheit, dass der Urologe wirklich mich meinte.
                    Im Betrieb ging ich locker mit dem Thema um und berichtete meinen Kollegen von der OP.
                    Ein paar Tage vorher machte meine Psyche aber nicht mehr mit. Ich konnte mich nicht konzentrieren, machte Fehler, war gereizt und es machte sich Angst breit, bald sterben zu müssen.
                    Von meinen Schülern wollte ich mich verabschieden, konnte es aber nicht. Ich bekam das Wort „Krebs“ nicht über die Lippen.

                    Eine Woche vor der OP ließ ich mich arbeitsunfähig schreiben.
                    Todesanzeigen in der Zeitung überschlug ich schnell, denn ich sah ständig meinen Namen. Ich hörte nur noch schwere klassische Musik, sie lenkte mich ab und gab mir auch wiederum Mut.

                    Nach der OP war ich ein anderer Mensch. Ich blickte in die Zukunft und machte auch gleich wieder Pläne zum Dienst zu gehen. Eine AHB lehnte ich anfangs ab, ich fühlte mich wieder vollkommen gesund und strotzte vor Kraft.
                    Mein Hausarzt bestärkte mich immer wieder, riet aber zur AHB. Ich machte sie und fühlte mich dort sehr wohl. Sie brachte mir viel.

                    Ich war vom ersten Tag, nachdem der Katheter entfernt war, kontinent, hatte keine Schwierigkeiten, das Wasser über einen längeren Zeitraum zu halten. Vorlagen brauchte ich nie.
                    Bei der AHB stellte sich die Erektion wieder ein, anfangs nachts, dann auch am Tage. Es gab für längere Zeit keine Schwierigkeiten.
                    In dieser Zeit befasste ich mich ausgiebig mit dem Thema PCA, las viel darüber und interessierte mich sehr für alternative Methode in Bezug auf Nahrungsergänzung (Vitamine, Mineralien, Mistel, Germanium, Eigenbluttherapie, EGCG, OPC, Amygdalin)


                    Mein Leben normalisierte sich völlig und ich steckte die Krankheit wieder weit weg. Ich schaute nach vorne und drängte dann aber auch wieder zur Arbeit.
                    Die OP war am 06.04.2004. Mit meiner Arbeit begann ich am 01.07.04.
                    Schwierigkeiten hatte ich keine, hatte Kraft, Ausdauer und den Willen es zu schaffen.
                    Auch meinen Schülern erzählte ich von meiner Erkrankung. Da konnte ich es. Sie gehörte zu mir. Ich sprach mit vielen Leuten offen darüber und machte anderen Betroffenen Mut, gab ihnen meine Erfahrungen weiter auch und besonders bei der Zuhilfenahme von NEM.
                    Meinen Kindern erzählte ich natürlich auch alles, offen und ohne Umschweife. Meinen Sohn ermunterte ich, eine PSA-Messung machen zu lassen. Er tat es und – alles ok!
                    Meine Laborwerte sind alle völlig normal. Das Immunsystem ist dermaßen aktiviert, dass ich keine Ängste habe, dass sich der Krebs zurück meldet.
                    Die PSA-Werte liegen zwischen 0,01 – 0,03. Damit kann ich sehr zufrieden sein. Das Ganzkörperszintigramm zeigte ebenfalls keine Auffälligkeiten.
                    Ich bin regelmäßig beim Urologen zur turnusgemäßen Untersuchung, regelmäßig beim Hausarzt und regelmäßig beim Facharzt für Alternativmedizin. Bei ihm bekomme ich die Eigenbluttherapie und die Mistelbehandlung.

                    Ängste habe ich keine. Ich führe ein völlig normales und gesundes Leben. Vor der OP war ich oft müde und „kaputt“. Heute ist davon nichts mehr zu merken.
                    Ich gehe sehr gerne zur Arbeit, habe mit den Auszubildenden keinerlei Schwierigkeiten, komme von der Arbeit nach Hause, kümmere mich um Familie, Haus und Garten.
                    Ich bin rundum glücklich und zufrieden und habe mir vorgenommen noch mindestens 32 Jahre so zu leben.

                    Lieber „Wassermann“, ich hoffe, dass ich deine Fragen beantworten und ich dir dadurch etwas Hilfe geben konnte.

                    Beste Grüße aus dem Norden
                    Jürgen
                    hj.koenig@gmx.net

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                      #11
                      Hallo Hans-W.,

                      wir werden schon irgendwie in Urlaub fahren.

                      Ich hatte am Freitag den 24. Bestrahlungstermin von 37. Ich denke, ich werde dies einigermaßen wohlbehalten überstehen. Vielleicht spendiert mir mein Rentenversicherungsträger noch eine AHB. Das wäre nicht schlecht. Dann könnte ich etwas für meine Fitness tun. Z. Zt. ist mir das Schwimmen gehen verboten, weil die Bilder auf meinem Bauch so viel Wasser nicht vertragen. Da gäbe es auch noch Verbesserungspotential. Würden nicht eigentlich drei kleine, ggf. abzuklebende Zielpunkte reichen? Den Rest könnte man doch virtuell machen - oder?

                      Dann treibt mich immer noch die Frage um, ob weitere Chemotherapie evt. Vorrang vor Lustreisen haben sollte.

                      Schauen wir mal.

                      Ich wünsche dir alles Gute,

                      Winfried
                      Zuletzt geändert von Gast; 25.06.2006, 19:34.

                      Kommentar


                        #12
                        Liebe Mitbetroffene,
                        es tut mir leid, wenn ich vorschnell Desinteresse an der Thematik unterstellt habe, und bitte um Entschuldigung. Es geht mir im übrigen nicht um Interesse an meinem Schicksal, sondern um die Theamtik, zu der sich einige ja sehr präzise geäußert haben.
                        Jürgen, deinen offenen Umgang bewundere ich. ich selbst kann und will mit Kollegen nicht darüber reden, auch aus Angst vor falschem Mitleid und einer Abstempelung. Mich würden deine zusätzlichen Maßnahmen sehr interessieren. Kannst du mir da bei Gelegenheit ein paar nähere Informationen geben? Vielen Dank schon mal.
                        Zum anderen später mehr, denn ich muss jetzt Schluss machen. Der Sohnemann braucht das Internet.
                        Alles Gute
                        Die Prostata, des Mannes Drüse,
                        Dient den Spermien als Düse.
                        Doch will der Tumor sie zerfressen,
                        Liegt's im eigenen Ermessen,
                        Ob du lässt sie dir entfernen
                        Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                        Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                        Die den Doktoren sehr misstrauen,
                        Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                        Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                        Doch:
                        Egal ob Raubtier oder Haus-
                        tier,
                        so leicht kriegst du das nicht raus
                        hier.
                        Somit komm ich zu dem Schluss:
                        Der Krebs macht einigen Verdruss.

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                          #13
                          Hallo Wassermann,

                          meine AU-Zeit nach der Op dauerte 6 Monate, die ich auch voll brauchte. Die letzten Wochen verwendete ich, um insbesondere die Kondition wieder zu festigen.

                          Bedingt durch meine drei minderjährigen Kinder, hoffe ich noch lange Geld verdienen zu können. Meine zweite Auszeit nach der Radatio nahm mir mein AG aber für übel.

                          Nachdem die PSA-Werte durch die OP nun unten sind, schaue ich den Messungen z.Z. relativ gelassen entgegen.

                          Für die späte Zukunft ist alles geregelt.
                          Für die nahe Zukunft laufen die Aktivitäten auf Sparflamme.

                          Mit den Kindern wurde vor der OP gesprochen. Es wurde Ihnen erklärt, dass der Papa eine schwere Krankheit hat. Die Ärzte werden das Menschenmögliche probieren, weitere Behandlungsschritte können eventuell folgen. Natürlich wissen die Kinder, altersmäßig strukturiert, worum es sich handelt.

                          Nachdem wir uns gründlich informiert haben, ist setzen wir auch auf den günstigeren Bereich der Statistik.

                          Um den Körper dabei auch zu unterstützen und um ein zusätzliches mentales Gerüst aufzubauen versuche ich zunehmend gesünder zu leben.

                          Viele Grüße
                          Hans

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                            #14
                            Hallo Hans (GL),
                            vielen dank für deine Antwort. Unsere Ausgangsbefunde sind gut vergleichbar, aber Deine Situation ist wegen des Rezidivs bereits schwieriger als meine. Doch du schaffst es, das Berufs- und Familienleben weiterzuführen, trotz der sicherlich großen seelischen und vielleicht auch körperlichen Belastungen. Hast du irgendwelche Methoden, deinen "Mann" weiter zu stehen? Kannst du gut verdrängen, oder ist es deine rationale, wissenschaftlich fundierte Überzeugung, das Richtige zu tun, die dir dabei hilft?
                            Weshalb hat deine Rekonvaleszenz nach der OP so lange gedauert? gab es da besondere Komplikationen? Bei mir war nach circa 6 Wochen alles mehr oder weniger wie vorher.
                            Kümmerst du dich viel um Fachliteratur zum PK, Therapien, Auseinandersetzungen im Forum etc? Ich bemerke an mir, dass mir die Beschäftigung seelisch nicht gut tut. Ich kriege den Kopf dann nicht mehr frei und alle möglichen Ängste machen sich breit, denn es könnte sich ja alles zum Schlimmsten wenden, denn davon liest man viel.

                            Alles, alles Gute
                            wassermann
                            Die Prostata, des Mannes Drüse,
                            Dient den Spermien als Düse.
                            Doch will der Tumor sie zerfressen,
                            Liegt's im eigenen Ermessen,
                            Ob du lässt sie dir entfernen
                            Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
                            Gehörst du zu den richtig Schlauen,
                            Die den Doktoren sehr misstrauen,
                            Bewahrst du dir deinen Hùmor.
                            Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
                            Doch:
                            Egal ob Raubtier oder Haus-
                            tier,
                            so leicht kriegst du das nicht raus
                            hier.
                            Somit komm ich zu dem Schluss:
                            Der Krebs macht einigen Verdruss.

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                              #15
                              Zitat von wassermann
                              Ich bemerke an mir, dass mir die Beschäftigung seelisch nicht gut tut. Ich kriege den Kopf dann nicht mehr frei und alle möglichen Ängste machen sich breit, denn es könnte sich ja alles zum Schlimmsten wenden, denn davon liest man viel.

                              wassermann
                              Lieber Wassermann,

                              die intensive Beschäftigung mit der Krankheit ist zweifellos eine Gratwanderung.

                              Der eine schöpft Kraft daraus, weil er (ganz oder teilweise - tatsächlich oder wenigstens psychologisch) zum Herrn des Verfahrens wird und sich immer weniger als hilfloses Objekt der Ärzte sieht und das in der Tat auch nicht mehr ist. Das macht stark!!!

                              Der andere wird nolens volens zum Sklaven seiner Krankheit, weil sich die diversen schrecklichen Aspekte des PK (ob sie auf ihn überhaupt, oder schon jetzt, ganz oder nur teilweise zutreffen, tritt dabei in den Hintergrund) bei ihm immer mehr in Verstand und Seele hineinfressen. Das macht hilflos und schwach!!!

                              Es tut mir sehr leid zu lesen, dass Du momentan wohl in die zweite Richtung tendierst. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du es schaffst, Dein zunehmendes Wissen um die Krankheit als Chance zu sehen, um langsam aber sicher in die erste Richtung zu kommen. Abgesehen davon gibt es immer wieder Phasen, in denen man hin- und hergerissen ist...

                              Das Forum wird Dir sicher eine große Hilfe auf Deinem Weg sein.

                              Alles Gute!!

                              Schorschel

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