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Angst vor Metastasen

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    Angst vor Metastasen

    Hallo, liebe Mitbetroffene,
    seit ca.3 Wochen habe ich permannente Schmerzen im Steißbeinbereich, die in die linke Po-Hälfte ausstrahlen, die ich in die Ecke eines Prolaps schiebe und versuche mit Diclofenac zu behandeln. Mal sind sie intensiver mal leichter, aber irgendwie bekomme ich sie nicht weg. Seit ein paar Tagen wird es immer schlimmer, das Diclofenac bringt auch keine Erleichterung. Dazu gesellen sich seit 3 Tagen Schmerzen im mittleren Scrotumbereich und im Schritt, die an die Schmerzen nach meiner REP im Febr. 2004 erinneren. Heute um 00,00 Uhr nahm ich wieder eine Diclofenac 50 mg,und 30 Tropfen Novalgin in der Hoffnung, besser durch die Nacht zu kommen. Nun bin ich um 2.30 Uhr wieder vor besagten Schmerzen aufgewacht und habe nochmal 35 Tropfen Novalgin genommen und nach einer Stunde wieder aufgestanden, weil es nicht besser ist.
    Den Arztbesuch schiebe ich immer vor mich her, vielleicht gehe ich heute hin, wenn dieser nicht im Urlaub ist.
    Habe einfach Angst vor Metastasen, obwohl es bei meinem momentanen PSA von 0,27 ng/ml unwahrscheinlich ist, aber bei einem PSA von 8,08 bei meiner Erstdiagnose hat auch keiner mit einem T3b Ca gerechnet.
    Kann mir jemand was dazu sagen?
    Gruß Michael
    Zuletzt geändert von RalfDm; 26.06.2006, 13:04. Grund: Tippfehler

    #2
    Hallo Michael,

    Den Arztbesuch schiebe ich immer vor mich her, vielleicht gehe ich heute hin, wenn dieser nicht im Urlaub ist.
    Was gewinnst du, wenn du die Ursache deiner heftigen Schmerzen nicht abklären lässt?
    Es mag ja dafür ja eine einfache Erklärung außer Metastasen geben!

    Sollten es aber Metastasen sein, kannst du damit nicht spaßen!

    Beim Knochenszitigramm im Nov. 2005 wurden bei mir an mehreren Stellen Metastasen entdeckt.
    Vor 5 Wochen bekam ich Schmerzen und Taubheitgefühl in den Beinen. Mein HA hat mich sofort ins Krankenhaus überwiesen. CT und MRT wurden noch am gleichen Tag durchgeführt. Eine Metastase drückte auf die Nervenwurzeln im Wirbelkanal.
    Ich habe sofort eine Strahlentherapie, Schmerztherapie und ein Korsett bekommen, damit die Gefahr eines Wirbelbruchs ausgeschlossen werden konnte.
    Die Schmerzen waren nach 2 Tagen weg und nach einer Woche Bestrahlung trat schon eine deutliche Besserung ein.
    Bring den Mut auf, dich der Situation zu stellen, auch wenn es schwerfällt.

    Das Problem bekommst du nicht gelöst, wenn du den Kopf in den Sand steckst.
    Noch hast du die Möglichkeit zu agieren!

    Ich wünsche dir viel Glück, Mut und Kraft!

    Viele Grüße aus Siegen und alles, alles Gute!
    dieter
    Zuletzt geändert von Gast; 26.06.2006, 09:52.

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      #3
      Hallo Dieter,
      vielen Dank für Deinen Ratschlag, Du hast narürlich vollkommen Recht. Ich war heute erst bei meinem Hausarzt und bekam Diclofenac gespritzt, was eine Besserung schon gebracht hat. Mometan steht ein langer Urlaub vor der Tür, aber danach mache ich alles, PSA, Szinti u.ä.
      Gruß
      Michael

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        #4
        Hallo Michael,
        obwohl Du auf die Hormonblockade gut angesprochen hast und wohl nicht unbedingt mit einer Metastasenbildung zu rechnen ist, ist bei Deiner Ausgangssituation erhöhte Vorsicht geboten.
        Offensichtlich wurde es auch versäumt, Dich mit Bisphosphonat (Zometa-Infusion oder z.B. Fosamax-Tabletten) vorbeugend zu behandeln. Das bewirkt einen gewissen Schutz des Skeletts und wirkt auch gegen die Krebszellen.
        Auch wenn Du die übrigen Untersuchen noch hinausschiebst, eine Infusion oder Tabletten würde ich auf jeden Fall noch vor dem Urlaub nehmen. Das ist auch völlig unabhängig von laufenden oder späteren Therapien.
        Hast Du 150mg Casodex oder nur eine 50mg-Casodex-Tablette pro Tag genommen?
        Falls sich der Verdacht auf Knochenbefall bestätigt, bringt eine Bestrahlung oder Chemo-Behandlung ohne große Nebenwirkungen rasche Linderung. Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, den Urlaub zugunsten einer raschen Therapie noch etwas zu verschieben. Stell Dir vor, die Schmerzen erweisen sich hinterher als harmlos, aber Du hast Dir den Urlaub mit der Angst versaut, die Du mit sicherheit ständig mit Dir herumträgst. Ich würde mich in den Ar... beißen!
        Gruß Peter P

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          #5
          Hallo Michael,
          ein Rat aufgrund zahlreicher Erfahrungen aus meiner Selbsthilfegruppe.
          Verschiebe den Urlaub und begebe Dich in die Hände eines tüchtigen Urologen. Bei Deinen Ausgangswerten und der offensichtlich halbherzigen Hormontherapie spricht sehr viel dafür, dass die Schmerzen einen ernsten Hintergrund haben. Erst den Krebs bekämpfen und dann an den Urlaub denken und nicht umgekehrt !!

          Gruß

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            #6
            Hallo Michael. Wenn eine Sache häufig genug wiederholt wird, fangen die Menschen an, daran zu glauben. Das scheint mir auch bei Deinen "Metastasen" der Fall zu sein.
            T3b heist doch nur: beiderseitiger Kapseldurchbruch. Das sind noch keine Metastasen. Und Dein aPSA lässt auch nicht auf Metastasen schliessen. Catalona, der von allen amerikanischen Ärzten mit die meiste Erfahrung hat, rechnet mit Metastasenbildung erst ab PSA = 50.
            Eine Ausnahme würde ich nur bei einer recht seltenen Form der PC-Erkrankung sehen, welche an aneuploider Zellstruktur und hohen Gleason-Werten erkennbar ist. Wie war denn Dein Gleason-Wert nach der Operation? Sicherheit könntest Du auch durch eine Bild-Cytometrie gewinnen, über die in diesem Forum mehrfach diskutiert wurde.
            Die Schmerztropfen lösen Dein Problem natürlich auch nicht. Sicherlich kann man die Ursache Deiner Schmerzen in einer Klinik finden und ein Behandlungskonzept erarbeiten.
            Alles Gute, Reinardo

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              #7
              Hallo Reinardo,
              der Gleason post OP war auch 8 (4+4), was ich nun auch in meinem Profil geändert habe.
              Ich werde heute den PSA-Wert bestimmen lassen und versuchen, einen Termin für die Knochenszintigraphie zu bekommen. Meine Ferienwohnung ist erst ab dem 8.7.06 gebucht. Bis dahin kann ich noch was unternehmen. Ich glaube aber auch nicht, dass hier ein sehr rascher Handlungsbedarf besteht.
              Ich danke auch allen anderen für ihre Antworten.
              Gruß
              Michael

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                #8
                Hallo Michael. Obgleich ich nach wie vor nicht daran glaube, dass Deine Schmerzen von Metastasen herrühren, möchte ich nach Kenntnis des Gleason meine Darstellung doch korrigieren und mich den Warnungen der vorherigen Schreiber anschliessen.
                Bei einem PSA-Wert ab 0,2 nach RP besteht Handlungsbedarf, und der hohe Gleason-Wert lässt auf einen schnellwachsenden Krebs schliessen, der im Hinblick auf die Zeitspanne zwischen RP und jetzt auch zu Fernmetastasen geführt haben könnte. Schmerzen entstehen aber nach meiner Beobachtung in den Foren erst in einem späteren Stadium. Die Sache ist also ernster als ich zunächst geglaubt hatte, und ich würde die bis zum Ferienbeginn verbleibende Zeit nutzen für weitere Untersuchungen und Einholen von zweiter Arztmeinung.
                Alles Gute, Reinardo
                Zuletzt geändert von Gast; 27.06.2006, 07:10.

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                  #9
                  Hallo Michael,

                  ich finde es toll, wie du jetzt das Heft des Handelns in die Hand nimmst.
                  Man muss ja auch nicht immer das Schlimmste annehmen um das Notwendige zu tun.

                  Ich wünsche dir alles Gute und vor allem eine positive Diagnose.

                  Viele Grüße aus Siegen
                  dieter

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                    #10
                    Hallo Freunde,

                    man muss das nicht immer so ängstlich sehen. Ich kenne meinen PK von Anfang an nur mit Metastasen. Vor Beginn meiner ersten PSA-Messung hatte ich "Ischias"-Schmerzen im linken Fuß vom fünften Lendenwirbel aus. Seit Dezember 2004 bin ich schmerzfrei. Die Metastasen scheinen immer noch zu ruhen. Ich habe sie auch nicht "gestört" - durch Bestrahlung oder Chemo. Und scheine sie mit HB und Zometa im Griff zu haben und einem evt. wieder funkionierenden Imunsystem.

                    @ Michael:
                    Zur Beurteilung Deiner Krebszellenverteilung würde ich von Deiner REP vom Februar 2004 eine DNA-Zytometrie vornehmen lassen. Auch ich hatte für meinen fortgeschrittenen PK "nur" Gleason 8 (4+4) und eine xploide Krebszellenverteilung. Mein Krebs konnte unbemerkt einige Jahre in Prostata, Knochen und Lymphknoten wachsen. Diclofenac hatte bei meinen Metastasenschmerzen im November bzw. Dezember 2004 keine Erleiterung gebracht, aber es kann nicht schaden, es als Entzündungshemmer zu nehmen - Dr. Leibowitz empfiehlt Celebrex als Entzündungshemmer. Ob beim Szinti viel raus kommt ist fraglich - o.B. schließt aber kleine Metastasen nicht aus.
                    Ich wünsche Dir alles Gute.

                    @ dieterdo:
                    Taubheitsgefühle in den Füßen oder Beinen kenne ich auch. Ich nenne das "Prickeln". Hatte ich vor den wahnsinnigen Metastasenschmerzen auch und jetzt "prickelt" es immer noch ständig. Der Stationsarzt schlug vor, den fünten Lendenwirbel zu bestrahlen, der Chef-Prof. hat dies allerdings abgelehnt, solange keine Schmerzen da sind - das war, im nachhinein gesehen, gut so.
                    Bei Dir wurde nach der anfänglichen Bestrahlung alles schlechter, bei mir durch die HB bisher alles besser. Die Verbindung von Prostata und Metastasen in den Lendenwirbeln war zeitweise beim Urinieren durch leichte Schmerzen in den Metastaen zu spüren. Wie äußert sich die deutliche Besserung nach einer Woche Bestrahlung?
                    Uns muss bewusst sein, dass nur größere feststellbare Metastaen bestrahlbar sind. Die Frage ist, wie vermeiden wir die Aktivitätszunahme in den Metastasen? Auch von Dir wäre eine DNA-Zytometrie der Biopsie mit anscheinend aggressiverem Krebs mit Gleason 9 (4+5) als Vergleich zu anderen und als eigene Kontrolle durch eine zweite spätere Untersuchung von großem Interesse.

                    @ SHGItzehoe u. Elmshorn:
                    Was macht der "tüchtige Urologe" als erstes: Operieren wie bei Michael oder bestrahlen wie bei dieterdo? Dann kommt ein Rezidiv, danach gibt es eine 1HB, wenn man Glück hat eine 2HB, wenn man selbst aktiv ist nimmt man dazu Proscar (evt. sogar 2x täglich) und das war´s dann...

                    @ Reinardo:
                    "Metastasen erst bei PSA von 50" halte ich für eine sehr gewagte Aussage. Schau Dir dieterdos PKG an, um zu sehen, wie schnell Metastasen festgestellt werden und diese samt PSA explodieren. Aus einer DNA-Untersuchung gleich am Anfang hätte eine andere Therapieentscheidung oder zumindest eine frühere 3HB resultieren können. Was ist ein Rezidiv (steigender PSA nach OP oder Bestrahlung) die Zunahme von Krebszellen in der Prostataloge, in den Lymphknoten oder in den Knochen? Die Frage, die von Betroffenen oft in meiner Selbsthilfegruppe gestellt wird, ist, wodurch diese PSA-Erhöhung von statten geht?

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