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    Pfingsten

    Liebe Mitstreiter,
    ein sonniges, gutes Pfingstfest wünsche ich Euch und ein bisschen Freude an diesem Gedicht.
    Günter

    Berliner Pfingsten
    Heute sah ich ein Gesicht,
    Wonnevoll zu deuten:
    In dem frühen Pfingstenlicht
    Und beim Glockenläuten
    Schritten Weiber drei einher,
    Feierlich im Gange,
    Wäscherinnen, fest und schwer!
    Jede trug `ne Stange.

    Mädchensommerkleider drei
    Flaggten von den Stangen;
    Schönre Fahnen, stolz und frei,
    Als je Krieger schwangen,
    Blau und weiß und rot gestreift,
    Wunderbar beflügelt,
    Frisch gewaschen und gesteift,
    Tadellos gebügelt.

    Lustig blies der Wind, der Schuft,
    Lenden auf und Büste,
    Und von frischer Morgenluft
    Blähten sich die Brüste!
    Und ich sang, als ich gesehn
    Ferne sie entschweben:
    Auf und laßt die Fahnen wehn,
    Schön ist doch das Leben!
    Gottfried Keller (1819-1890)

    #2
    Hallo Günter,

    vielen Dank für das Gedicht und die damit verbundenen Wünsche zum Pfingstfest. Getreu dem christlich abendländischen Gedanken an dieses Fest, werden wir an die Akzeptanz erinnert, Anderssprechende und Andersdenkende zu verstehen.

    Auch Dir ein frohes Pfingstfest,
    Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      Pfingstgefühle

      Hallo, Günter, gut, dass Du mit diesen beruhigenden Versen auch Einfluss nehmen könntest, erhitzte Gemüter wieder zur Besinnung zu führen. Auch der Ringelnatz kanns:

      Ein Pfingstgedichtchen will heraus
      ins Freie, ins Kühne.
      So treibt es mich aus meinem Haus
      ins Neue, ins Grüne.

      Wenn sich der Himmel grau bezieht,
      mich stört's nicht im geringsten.
      Wer meine weiße Hose sieht,
      der merkt doch: Es ist Pfingsten.

      Nun hab ich ein Gedicht gedrückt,
      wie Hühner Eier legen,
      und gehe festlich und geschmückt -
      Pfingstochse meinetwegen -
      dem Honorar entgegen.

      "Wenn man friert, passt jeder Mantel"

      Gruß Hutschi
      Joachim Ringelnatz

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        #4
        noch'n gedicht zu Pfingsten

        Noch ein Pfingst-Gedicht, eingebracht vom "Nihilisten" (Gruß an Hutschi). Viel Spaß!



        Ernst Jandl:
        wien: heldenplatz

        der glanze heldenplatz zirka
        versaggerte in maschenhaftem menschenmeere
        darunter auch frauen die ans maskelknie
        zu heften heftig sich versuchten, hoffensdick.
        und brüllzten wesentlich.

        verwogener stirnscheitelunterschwung
        nach nöten nördlich, kechelte
        mit zu-nummernder aufs bluten feilzer stimme
        hinsensend sämmertliche eigenwäscher.

        pirsch!
        döppelte der gottelbock von Sa-Atz zu Sa-Atz
        mit hünig sprenkem stimmstummel
        balzerig würmelte es im männechensee
        und den weibern ward so pfingstig ums heil
        zumahn: wenn ein knie-ender sie hirschelte.
        Die Prostata, des Mannes Drüse,
        Dient den Spermien als Düse.
        Doch will der Tumor sie zerfressen,
        Liegt's im eigenen Ermessen,
        Ob du lässt sie dir entfernen
        Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
        Gehörst du zu den richtig Schlauen,
        Die den Doktoren sehr misstrauen,
        Bewahrst du dir deinen Hùmor.
        Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
        Doch:
        Egal ob Raubtier oder Haus-
        tier,
        so leicht kriegst du das nicht raus
        hier.
        Somit komm ich zu dem Schluss:
        Der Krebs macht einigen Verdruss.

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          #5
          Es ist auch Muttertag

          Hallo, Freunde des Forums, das sollte man übermorgen auch nicht vergessen, darum:

          An meine Mutter
          Ich bin's gewohnt, den Kopf recht hoch zu tragen,
          Mein Sinn ist auch ein bißchen starr und zähe;
          Wenn selbst der König mir ins Antlitz sähe,
          Ich würde nicht die Augen niederschlagen.

          Doch, liebe Mutter, offen will ich's sagen:
          Wie mächtig auch mein stolzer Mut sich blähe,
          In deiner selig süßen, trauten Nähe
          Ergreift mich oft ein demutvolles Zagen.

          Ist es dein Geist, der heimlich mich bezwinget,
          Dein hoher Geist, der alles kühn durchdringet,
          Und blitzend sich zum Himmelslichte schwinget?

          Quält mich Erinnerung, daß ich verübet
          So manche Tat, die dir das Herz betrübet?
          Das schöne Herz, das mich so sehr geliebet?



          Autor: An meine Mutter
          Titel: Heinrich Heine (1797-1856)

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            #6
            Gedanken zum Pfingsfest

            Hallo, Ingeborg Schiele meint im "Mannheimer Morgen"



            Man kann nur den Kopf schütteln ob der Absage, den Blumenhändlern den Verkauf von Blumen am Muttertag im benachbarten Bundesland zu untersagen.

            "Zufrieden jauchzet groß und klein: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein"
            (Johann Wolfgang von Goethe)

            Gruß Hutschi

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              #7
              Pfingstochse

              Oh Herr, lass uns nicht zeitlebens Pfingstochsen bleiben...


              Im scherzhaften Sinn bezeichnet der Pfingstochse im altbayerischen und österreichischen Raum auch denjenigen, welcher am Pfingstsonntag am längsten schläft. In manchen Orten wird der „Pfingstochse“ auch auf einer Schubkarre durch den Ort gefahren, um aller Welt zu zeigen, wer der Langschläfer ist.

              Frohe Pfingsten!

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