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Ein feuriges Orange

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    Ein feuriges Orange

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    #2
    Er kam und lächelte

    Hallo, und das meint Tomo Pavlovic in "Sonntag Aktuell" vom "Mannheimer Morgen" hierzu:

    Er kam, lächelte und brachte Unfrieden: Der Dalai Lama auf Deutschland-Tour

    Ein feuriges Orange

    Es gibt so viele Touristen und Besucher, die ständig vorbeischauen, aber – um ehrlich zu sein - nicht jeder ist auch ein Gast. Gast sein zu dürfen, das hat schon was. Vor allem, wenn man Gast und Freund ist. Über den Besuch eines Freundes freut man sich,weil man sich vertraut, sich ohne Hintergedanken alles sagt. Ein Freund, das ist wie ein ehrlicher Spiegel, der einem Dinge offenbart wie kein anderer. Und wenn man nach einer bestimmten Zeit auseinandergeht, bleibt man traurig zurück.

    Es gibt dieser Tage allerdings einen Gast in Deutschland, der ist irgendwie komisch. Manche wie unser Außenminister übersehen ihn wie so einen gemeinen lächelnden Touristen beim Tag der offenen Tür im Reichsbau. Andere wiederum empfangen ihn wie einen höchst willkommenen Gast und langersehnten Freund. Sie herzen ihn, berühren ihn, schmücken sich mit ihm.
    "
    Denn der Besuch des geistlichen Oberhirten der Tibeter hat der deutschen Öffentlichkeit die populistische, heuchlerische Selbstbezogenheit der Politik wieder deutlich vor Augen geführt. Das ist zwar nichts Neues, aber es gibt nun mal sensible Themen, bei denen sich die Großkoalitionäre zusammenreißen sollten. Wer den Dalai Lama tatsächlich trifft, wer mit ihm spricht und wer ihn aus Furcht vor chinesischen Protesten ignoriert,ist keine Allerweltsfrage. Die Auftritte dieses umstrittenen Friedensbotschafters dürfen eben kein Podium für innenpolitisches Dorfgeschnatter bieten. Die Tour hätte somit eines Protokolls, einer Absprache bedurft.

    Derweil benehmen sich CDU-Größen wie Hessens Ministerpräsident Roland Koch wie selbstverliebte Provinzfürsten. Sonnen sich im orangefarbenen Glanz ihres charismatischen Gastes. Parlieren weihevoll über Menschenrechte und meinen eigentlich etwas anderes, viel Kleineres. Sie verpetzen genüsslich den Außenminister bei jeder Gelegenheit, der tatsächlich eine seltsame Figur abgibt, wenn er sich mit Terminstress herausredet. Dennoch hätte Koch, welcher den Dalai Lama seit Jahren kennt und den dieser als „Freund” bezeichnet, in der.Tibet-Frage auf das kleinmütige Pulen in den offenen Regierungswunden verzichten müssen, auf das eitle politische Schaulaufen.

    Das Ergebnis? Eine Blamage für die große Koalition und ein Punktsieg für den beleidigten chinesischen Botschafter. Und der Streit in der SPD nimmt groteske Züge an. Die Spekulationen darüber, ob die Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul nun aus freien Stücken den Gast treffen wird oder dazu angestiftet wurde, erinnert an Friedrich Dürrenmatts Tragikomödie „Besuch der alten Dame”: Eine Kleinstadt voller Profilneurotiker, Heuchler und Angsthasen spielt verrückt, weil jeder den hohen Besuch gegen den Nachbarn ausspielt. Aber das ist weder gastfreundlich noch souverän. Und wenn der Dalai Lama dann fort ist, bleibt man nicht nur traurig, sondern auch beschämt zurück.

    "Wer die Sonne nicht kennt, dem ist der Mond hell genug"
    (unbekannt)

    Gruß Hutschi

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      #3
      Post von Wagner

      Hallo, Franz Josef Wagner meint heute in der "BILD" :

      Lieber Kurt Beck,

      Ihr Privat-Wort-Schatz ist Ihre Angelegenheit. Wenn Sie aber das heutige Treffen Ihrer Parteifreundin Wieczorek-Zeul mit dem Dalai Lama „als Scheiß”
      bezeichnen, dann müssen wir uns über die relative Häufigkeit des Gebrauchs dieses Wortes in unserer Sprache auseinandersetzen. Scheiß-Ausländer, Scheiß-Bulle, Scheiß-Ossi, Scheiß-Wessi, Scheiß-Lehrer, Scheiß-Job -und dann haben wir noch: Hosenscheißer, Klugscheißer. Mit dem Wort „Scheiß” ist eine Duftmarke gesetzt. Es ist eine Verstärkung des Schimpfwortes. Sie, Kurt Beck, gebrauchen das Wort "Scheiß" im Zusammenhang mit dem Dalai Lama. Wörtlich sagten Sie: „Der Scheiß war nicht mehr rückgängig zu machen”, weil Sie zu spät vom Treffen Ihrer Ministerin mit dem Dalai Lama erfuhren.
      Wenn ich mich Ihres Vokabulars bedienen darf, wie soll ich Sie am Ende meines Briefes grüßen? Am besten mit: „Sie mich auch”.
      Herzlichst Ihr Franz Josef Wagner


      "Menschen von Bedeutung wissen am besten die Bedeutung anderer zu würdigen"
      (unbekannt)

      Gruß Hutschi

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