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    Neues Präparat bremst Knochenmetastasen

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    Neues Präparat bremst Knochenmetastasen?Knochentumor

    Mediziner der Universität Bonn haben zusammen mit amerikanischen Kollegen ein neues Präparat entwickelt, mit dem sich bestimmte Krebserkrankungen wirksamer als bislang bekämpfen lassen. Die radioaktive Substanz reichert sich besonders in Tochtergeschwülsten in den Knochen an und zerstört sie teilweise. Bislang sind derartige Knochenmetastasen nicht heilbar. Bei wiederholter Anwendung des neuen Medikaments überleben bestimmte Patienten aber durchschnittlich knapp doppelt so lang wie bisher - und das fast ohne Nebenwirkungen. Die Forscher haben ihre Ergebnisse nun im angesehenen "Journal of Clinical Oncology" (August 2003 S. 2869-2875) veröffentlicht.
    Zur Bildung von Knochenmetastasen kommt es, wenn Zellen eines Tumors - beispielsweise eines Prostatakarzinoms - mit dem Blut in das Knochenmark geschwemmt werden. Dort können die Krebszellen unkontrolliert zu Tochtergeschwülsten heranwuchern und dabei auch die für die Stabilität wichtigen Knochenbälkchen zerstören. Um den Knochenschmerz zu lindern, setzen die Mediziner seit vielen Jahren so genannte "Radioisotope" ein. Das sind Substanzen, die radioaktiv strahlen und die sich im Bereich der Tumoren anreichern. Die Strahlung der bisher gebräuchlichen Präparate hat aber nicht genügend Energie, um die Tumoren zu bremsen oder gar zu zerstören; sie bewirkt lediglich eine Schmerzlinderung. ??Mediziner des Oak Ridge National Laboratory in Tennessee (USA) und der Klinik für Nuklearmedizin an der Universität Bonn (Direktor: Professor Dr. Hans-Jürgen Biersack) haben nun ein Radioisotop entwickelt, das deutlich energiereichere Strahlung aussendet. Dazu koppelten die Forscher radioaktives Rhenium-188 mit einem Diphosphonat. Das Präparat emittiert Beta-Strahlung hoher Energie, die sich allerdings schon nach wenigen Millimetern so weit abschwächt, dass sie nahezu ungefährlich wird. Da aber wuchernde Knochenmetastasen auf die strahlenden Phosphorverbindungen wie ein Magnet wirken, sammeln sie sich in der Nähe der Krebszellen und können sie schädigen oder sogar zerstören. Zugleich sendet das Medikament energiearme Gammastrahlung hoher Reichweite aus. "Mit einer strahlenempfindlichen Kamera können wir so kontrollieren, ob das Diphosphonat tatsächlich an die Stellen kommt, wo es hinsoll", erklärt der Nuklearmediziner Dr. Holger Palmedo.??Der Bonner Privatdozent hat das Präparat in einer umfangreichen Studie getestet, an der auch die Klinik für Urologie (Professor Dr. Peter Albers), die Medizinische Universitätsklinik I (Professor Dr. Ingo Schmidt-Wolf) sowie das Institut für Medizinische Biometrie (Dr. Fimmers) beteiligt waren. Insgesamt nahmen 64 Patienten mit Prostatakrebs und Knochenmetastasen, bei denen die übliche Hormontherapie nicht mehr wirksam war, an der Studie teil. Die eine Patientengruppe bekam lediglich eine Injektion des neuen Medikaments; die Teilnehmer der anderen Gruppe erhielten es zweimal im Abstand von acht Wochen. Gerade in dieser zweiten Gruppe waren die Ergebnisse viel versprechend: "Bei 39 Prozent fiel die Menge des Tumormarkers PSA um mehr als die Hälfte ab - ein Effekt, der mindestens acht Wochen anhielt." PSA ist ein Eiweißstoff, den die Tumorzellen produzieren. Je mehr Tumorgewebe sich neu bildet, desto höher ist der PSA-Spiegel im Blut. Ein niedriger PSA-Wert zeigt also, dass der Tumor langsamer wächst oder gar zurückgedrängt wird. "Nach einmaliger Injektion kam die Krankheit im Mittel für 2,3 Monate zum Stillstand, nach Mehrfachinjektion sogar sieben Monate. Gleichzeitig verlängerte sich die Überlebenszeit bei den mehrfach behandelten Patienten von sieben auf dreizehn Monate", fasst Dr. Palmedo die Ergebnisse zusammen. Zudem hat die Behandlung nur wenige Nebenwirkungen: "Bei manchen Patienten wird das Blutbild etwas schlechter; die Betroffenen bekommen davon aber meist gar nichts mit." Eine Anschlussstudie soll nun klären, ob sich die positiven Resultate bei drei- oder vierfacher Anwendung des neuen Präparats noch verbessern.

    #2
    Liebe /r Sonjag,

    Ihr Bericht hört sich so an, als wäre er direkt
    aus der Feder von Doktor "Ratlos", einem üblen
    Aufschneider.
    Im Ernst: wenn diese Wundereigenschaften
    wahr sind, dann hat der PK seine Schrecken
    verloren.

    Ich verfolge gerne, was von der Geschichte
    brauchbar, übrig, bleibt.

    Gruß Werner

    Kommentar


      #3
      Ich war mit einer Überweisung von meinem neuen Urologen für die nuklearmedizinische Therapie zur Verringerung von Knochenmetastasen bei meinem Radiologe, leider stellte sich dort heraus, dass "nur eine Schmerreduzierung möglich ist". Das kam, da ich schmerzfrei bin, allerdings nicht in Frage. Es wurde eine Knochenszintigrafie gemacht, das das Ruhen der Metastasen nach wie vor dokumentierte. Mein Urologe war leider nicht richtig informiert worden. In Zukunft werd ich sehen, ob ich das nicht doch noch in Anspruch nehmen könnte...

      Vielen Dank für die Information sonjag.

      Kommentar


        #4
        Hallo Werner,

        zum Versuch Knochenmetastasen mit Rhenium-188 und Diphosphonat zu behandeln hast Du Dich sehr pointiert geäußert. Ich möchte Dich fragen, wer oder was ist Dir im Zusammenhang mit der von SonjaG erwähnten Studie begegnet ist, welches Dich so deutlich werden läßt?

        PD Dr. Holger Palmedo, Nuklearmedizin, Bonn Uniklinik, der auch an der Studie mitarbeitete, bemüht sich ebenfalls das Auffinden und Darstellen befallener Lymphknoten voranzubringen. Siehe hierzu diesen Bericht -

        www.ukb.uni-bonn.de/42256BC8002AF3E7/ vwWebPagesByID/31593D42D0760DCBC125716500253E9A

        05.05.06 - 172: SYMPOSIUM: SCHONENDES OPERATIONSVERFAHREN BEI KREBS
        Verzwickte Suche nach primärer Tochtergeschwulst
        Symposium: Schonendes Operationsverfahren bei Krebs


        Am Mittwoch, 10. Mai, lädt die Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn Ärzte und Medienvertreter zu dem Symposium „Das Sentinel-Node-Konzept in der Onkologie“ ein. Diese neue nuklearmedizinische Methode erspart vielen Patienten mit Haut- oder Brustkrebs die radikale Entfernung zahlreicher Lymphknoten. Die kostenlose Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Universitäts-Frauenklinik und der Universitäts-Hautklinik durchgeführt wird, findet ab 17 Uhr im Hotel Hilton Bonn, Berliner Freiheit 2, statt.
        Bösartige Krebszellen können sich über das Lymphsystem ausbreiten und befallen zunächst bestimmte regionale Lymphknoten - Wächter-Lymphknoten oder auch Sentinel genannt. Dort bilden sich daher Tochtergeschwülste, so genannte Metastasen, noch bevor benachbarte Lymphknoten betroffen sind. „Ist der Sentinel jedoch nicht mit Tumorzellen besiedelt, sind vermutlich auch die übrigen lokalen Lymphknoten tumorfrei“, sagt Professor Dr. Holger Palmedo, Leitender Oberarzt an der Bonner Universitätsklinik für Nuklearmedizin.

        Doch der Wächter-Lymphknoten ist schwer zu finden. Denn in bestimmten Körperarealen liegen bis zu über 100 Lymphknoten dicht nebeneinander. Schwach radioaktive Partikel, die in das tumornahe Gewebe gespritzt werden, wandern wie die Tumorzellen über die Lymphgefäße auch zum Primärsitz der Metastasen und reichern sich dort an. So weisen sie den Weg zu dem Sentinel. Feine Sonden können die radioaktiven Partikel im Wächter-Lymphknoten orten, der operativ entfernt und vom Pathologen untersucht wird.

        Bisher mussten bei einer Tumoroperation in der Regel eine Vielzahl von Lymphknoten in einer Region wie beispielweise Achselhöhle oder Leiste entfernt werden. Bei der Sentinel-Node-Biopsie werden jedoch nur ein oder zwei Lymphknoten entnommen. „Das ist für den Patienten schonender, und Nebenwirkungen wie Ödemschwellung, Bewegungseinschränkung und Nervenschädigung werden deutlich seltener“, sagt Professor Palmedo. Ein weiterer Vorteil sei, dass sich der Pathologe nun intensiv der Suche nach Tumorzellen in nur einem einzigen Lymphknoten widmen kann. „Deshalb findet er auch öfter winzige Metastasen, die ihm sonst nicht aufgefallen wären.“

        Bei Brust- und Hautkrebs ist die Sentinel-Node-Biopsie bereits in die klinische Routine eingeführt. „Eine Ausweitung der Indikationen ist zu erwarten“, sagt Professor Palmedo. Für eine erfolgreiche Anwendung sei allerdings eine enge Kooperation zwischen Nuklearmediziner, Operateur und Pathologen erforderlich.

        Kontakt für die Medien:
        Leitender Oberarzt Professor Dr. Holger Palmedo
        Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Bonn
        Telefon: 0228/287-6973
        E-Mail: holger.palmedo@ukb.uni-bonn.de

        Kommentar


          #5
          Superlative

          Lieber Günter Feick,
          es waren die viel zu positiven Aussagen!
          Wenn es schon damit beginnt> "neues Präparat bremst Knochenmetastasen", oder weiter geht mit "positiven Resultate",
          wo doch noch garnichts stabil untersucht ist.

          Der angekündigten Anschlußstudie sind ggfls. solche Wertungen
          vorbehalten. Hoffen wir, daß es so kommt.

          Gruß Werner

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            #6
            Hallo

            mit Rhenium-188 wird schon seit 10 Jahren geforscht - das ist nichts Neues.
            Hier eine aktuelle Doktorarbeit dazu.

            http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_onli...eszka/0766.pdf

            Gruss
            fs
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            Meine Kommentare stellen keine verbindliche Auskunft dar,
            sondern spiegeln meine PERSÖNLICHE Meinung und Erfahrung
            wider und können keine direkte Beratung und Behandlung
            vor Ort ersetzen

            Gruss
            fs
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