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    Was soll ich machen ?

    Hallo!

    Habe gestern leider unerfreuliches erfahren:

    PSA 03/07: 2
    PSA 04/08: 11
    PSA 05/08: 14, freies PSA: 7,6 !

    MR Unterbauch: T3b, N+
    Skelettszintigraphie: keine Knochenmetastasierung
    Prostatastanzbiopsie: Gleason 10+

    Martini Klinik Hamburg schlägt vor:
    Casodex ab sofort
    Nächste Woche radikale Prostatektomie, danach Bestrahlung

    Was soll ich tun ?
    Kennt jemand das Medikament Plenaxis (Abarelix) ?

    Danke für eure Unterstützung !

    #2
    Hallo,
    ich bin bei einem PSA-Wert von 11,3 im Jahr 2003 operiert worden. Damals war ich 61. Inzwischen 2 x Bestahlungen, wobei bei der 1. Bestrahlung zu lange gewartet wurde. Nehme keine Medikamente oder Spritzen.Für MICH habe ich wohl (vermutlich) alles richtig gemacht.

    Alles andere liegt in Gottes Hand (wenn man daran glaubt).
    Es gibt hier viele "Spezialisten". Entscheiden muß man selbst.
    DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
    Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

    Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
    Konrad

    Kommentar


      #3
      Hallo Winfried,

      wenn Du vor der OP Casodex nimmst, kann nach der OP der Pathologe den Gleason Score nicht mehr bestimmen, weil er durch Casodex verfälscht und in die Höhe getrieben wird.

      Gruß

      Hansjörg Burger
      Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

      Kommentar


        #4
        17.12.2007 Journal Onkologie
        Therapie des hormonabhängigen metastasierten Prostatakarzinoms mit GnRH-Antagonist Abarelix
        Jährlich erkranken in Deutschland zirka 48.000 Männer an Prostatakrebs. Neben Operation und Strahlentherapie ist vor allem bei einem fortgeschrittenen Erkrankungsstadium eine Hormontherapie Mittel der Wahl. Ziel hierbei ist die so genannte medikamentöse (oder hormonelle) Kastration, die durch eine Senkung des Testosteronspiegels erreicht wird. Die Hormontherapie basiert hauptsächlich auf der Gabe von LHRH-Agonisten entweder als Monotherapie oder in Kombination mit Antiandrogenen.
        Mit der neuen Wirkstoffklasse der GnRH-Antagonisten ist nun eine viel versprechende Alternative gefunden worden. In Studien hat man mit Abarelix die medikamentöse Kastration innerhalb einer Woche erreicht, ohne dass zu Beginn der Behandlung ein Anstieg des Testosteronwertes zu verzeichnen war. Abarelix wirkt durch eine kompetitive Blockade des Rezeptors, d.h. ohne den Rezeptor selbst zu verändern. Die Speciality European Pharma GmbH, Ratingen, bringt den Wirkstoff, der bereits 2005 die Zulassung durch das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) erhielt und einziger zugelassener Wirkstoff seiner Klasse ist, unter dem Namen Plenaxis® im Februar 2008 auf den deutschen Markt.

        McLeod et al1 haben in einer offenen multizentrischen Phase-III-Studie mit 269 Patienten Abarelix und Leuprorelinacetat hinsichtlich des Effektes auf den Testosteronspiegel und andere Hormonwerte verglichen. 180 Männer erhielten Abarelix, 89 Patienten wurden mit Leuprorelinacetat behandelt. 98% bzw. 95 % der Patienten durchliefen die gesamte Studie mit einer Dauer von 85 Tagen. Abbruchgründe waren in beiden Gruppen Nebenwirkungen, die in den meisten Fällen Ursachen hatten, die nicht auf die Behandlung zurückzuführen waren. Kein Patient verstarb während der Studie.

        Schneller Wirkeintritt In der Abarelix-Gruppe war bei keinem Patienten ein Anstieg des Testosteronspiegels zu verzeichnen. Hingegen litten 82 % der Männer, die mit Leuprorelinacetat behandelt wurden, zu Beginn der Therapie unter einem starken Testosteronanstieg. Im Vergleich zu den Ausgangswerten wurde ein durchschnittlicher Anstieg von 45%, 54% und 15% an Tag 2, 4 und 8 beobachtet. Die höchste Messung ergab einen Anstieg von 101% an Tag 4. In der Abarelix-Gruppe konnte innerhalb von acht Tagen bei 72% der Patienten eine medikamentöse Kastration erreicht werden, während dies bei keinem Patienten in der Leuprorelinacetat-Gruppe gelang (p < 0,001). Auch bezüglich anderer Hormonwerte schnitt Abarelix positiv ab.

        Abarelix – einziger zugelassener GnRH-Antagonist
        Durch den schnellen Wirkeintritt, der durch Studien belegt werden konnte, ist Abarelix für Patienten mit Prostatakarzinom, bei denen eine anti-hormonelle Therapie indiziert ist, eine sinnvolle Behandlungsstrategie. Besonders die Tatsache, dass kein Testosteronanstieg zu Beginn der Behandlung auftritt und somit keine zusätzliche Medikation gegeben werden muss, ist einer der Vorteile der neuen Wirkstoffklasse. Durch den schnellen Wirkeintritt und dadurch dass eine effiziente Tumorkontrolle möglich ist, kann bei den Patienten eine beträchtliche Steigerung der Lebensqualität erreicht werden.
        1 McLeod D et al. A phase 3, multicenter, open-label randomized study of abarelix versus leuprolide acetate in men with prostate cancer. Urology 2001;58; 756-761
        Quelle: Speciality European Pharma GmbH, Ratingen
        ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

        Haben wir bei meinem Paps gespritzt bekommen. Senkt den Testo sehr schnell. Soll als Wunderwaffe gelten. Wurde leider bei uns auch wieder abgesetzt, um den Körper nicht weiter zu belasten.

        Ist im Moment irgedwie wie eine Kampfaufgabe vom Arzt!

        Stefanie

        Kommentar


          #5
          Hallo Winfried,

          ich lehne mich mal weit aus dem Fenster, da Du fragst, was Du machen sollst: Ich persönlich würde angesichts Deiner Werte und trotz Samenblasenbefalls eine radikale Prostatektomie erwägen, erstens um die Tumormasse zu verringern, zweitens, weil Du keine Knochenmetastasen hast, und drittens, weil das immerhin der Versuch einer kurativen Behandlung wäre. Beim N+ -Stadium käme es allerdings darauf an, einen Chirurgen zu finden, der eine ausgedehnte Lymphadenektomie vornimmt. Die würde ich aber niemals ohne vorherige Lymphknotendiagnostik machen. Bei Deinem PSA-Wert hast Du gute Chancen, mit einem C11-Cholin-PET/CT die befallenen Lymphknoten aufzuspüren. Da Du in München wohnst: Das wird Rechts der Isar gemacht, und auch in Großhadern im Rahmen einer Studie, vielleicht mußt Du da nichts selbst bezahlen. Hier der Link, ich weiß allerdings nicht, ob die Studie noch läuft:



          Außerdem ist es an der Uni Tübingen möglich, ein PET/CT ohne Selbstbeteiligung machen zu lassen.

          Eine anschließende Bestrahlung würde ich nur erwägen, wenn ich nach der OP Werte vom Pathologen in den Händen hielte, die was über die Strahlenresistenz aussagen.
          Wie Hansjörg Burger weiter unten schrieb: Keinesfalls vorher Casodex, Plenaxis oder andere Hormonmanipulationen, sonst wird die Biologie Deines Karzinoms verschleiert, und die solltest Du unbedingt kennen.

          Da Du von der Martiniklinik schreibst, und evtl. nicht ortsgebunden bist, käme evtl. auch eine OP an der Uni Kiel in Frage, wo man sich ausgiebig mit der Lymphadenektomie auseinandersetzt, ebenso an der Uniklinik Köln.


          Viel Erfolg!
          Andreas

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            #6
            Abarelix

            Hallo, Winfried, der nachfolgende Beitrag zum Thema LHRH-Analoga fiel mir gestern anlässlich unseres Treffens in der hiesigen SHG in die Hände. Es handelt sich um ein Gespräch der Urologischen Nachrichten mit Prof. Wirth vom Klinikum Dresden:

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              #7
              Vielen Dank für den Artikel !

              Bestätigt mich weiter zu machen.

              Grüsse W.

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