Vorsicht mit unreflektierter Empfehlung zur Zytologie statt Biopsie

[Urologe]

Aus gegebenen Anlass:

Einem meiner Patiente wurde von einem BPS-SHG-Leiter unkritisch-unreflektiert empfohlen statt einer Biopsie eine FNAB durchführen zu lassen. Nun ist der Pat. fast von einer weiteren Diagnostik abgesprungen!

Der Pat. ist aber kein "normaler Fall", sondern ein Rezidiv neben der Anastomose nach radikaler Prostatektomie und Radiatio!

So einen speziellen und kleinen Herd (der in diesem Fall auch noch VOR der Blase liegt) KANN NICHT GEFUNDEN WERDEN durch eine FNAB (Fragen Sie Dr. Bliemeister), sondern AUSSCHLIESSLICH Ultraschall- oder MRT-gesteuert = Biopsie.

Also bitte liebe Leute, die gehört werden - bedacht mit Empfehlungen umgehen, wenn man(n) nicht den ganzen Fall kennt.

Gruss
fs

[RuStra]

Also bitte liebe Leute, die gehört werden - bedacht mit Empfehlungen umgehen, wenn man(n) nicht den ganzen Fall kennt.

Gruss
fs

und wenn man nicht die eigene Irrationalität in Rechnung stellt (was natürlich nur bis zu einem gewissen grad gelingen kann, weil wir zur beurteilung des glaubensanteils eben nur dasgleiche instrument haben, unser irrendes hirn) - wir sind nicht nur keine Ärzte und geben deshalb keine medizinischen Empfehlungen ab, wir stehen als Betroffene auch in der besonderen Gefahr, leicht einem Glaubensgebilde aufzusitzen.

FNAB vs. Biopsie
Ploidie-Bestimmung als ultimativer Verlaufsparameter
Ploidie als Super-Vorhersager über Erfolg oder Misserfolg einer HB

Das sind 3 Empfehlungen, die zwar grassieren, aber zu einem Gutteil den kognitiven Übungen einer Glaubensgemeinschaft entspringen.

Weder ist die seit 2005 laufende Debatte über die Anwendbarkeit von Tribukeit 93 auf die HB-Praxis zu einem wirklichen Ergebnis geführt worden (ich warte immer noch auf eine Antwort aus Mitte 2006) -

noch ist die hinter dem Glauben an die herausragende prognostische Bedeutung der Ploidie stehende Krebstheorie von Duesberg in den Kontext modernerer Krebstheorien gestellt worden -

und erst recht werden die teilweise wirklich unverantwortlich erteilten Empfehlungen, auch von ärztlicher Seite, am besten gar nichts zu tun und auf symptome zu warten, nicht als inkompetent erkannt und diskutiert.

Grüsse aus HH,
Rudolf

[Urologe]

Pat. ist übrigens dadurch dann doch sooo verunsichert worden, dass er nicht mehr gekommen ist! Meine Erklärungen konnte ihn wohl dann nicht mehr überzeugen. Der Rat aus der Selbsthilfe wog schwerer. Blieb seinem Termin einfach fern.

Hoffentlich geht das gut! (PSA 1.2 nach OP)

Gruss
fs