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    besorgte Tochter

    Bei meinem Vater (78,3) wurde auch Prostakrebs festgestellt. Er hatte einen PSA wert von 21,84.
    Gewebeprobeentnahme am 09.06. Es wurden 6 Biopsiezylinder zwischen 1 und 2 cm entnommen -rechts/links apical, mittel und basal
    Befund: 1.-6. Gewebe der Probe 1 mit wenigen mittelweiten beningnen Drüsen. In den übrigen Biopsaten unterschiedlich ausgedehnte Infiltrate eines malignen Tumor mit vergrößerten Epithelien mit deutlichen Kernatypien, in z. T. mikroglandulärer Anordnung, in größeren Arealen auch schlechtere Differenzierung mit konfluierenden atypischen Drüsen cribriformen Tumorverbänden
    Größte Tumorausdehnung in den Proben 4 bis 6 (links apical, mitte und basal), hier Entnahme von jeweils 50 % des Materials
    Diagnose:
    Prostatagewebe der Proben 2 bis 6 mit Infiltraten eines mäßig differenzierten Adenocarcinom, Gleason score 4+3 (Anteil der Gleason 4 Komponente etwa 60 %).

    Könnte mir das jemad erläutern. Ich hatte gestern ein Gespäch mit dem Arzt, der keine weiteren Untersuchungen für notwendig hält. Im Alter sei der Krebs nicht mehr so aggressiv und mein Vater könne noch viele Jahre gut damit leben. Stimmt das?
    Medikation: Flutamid 3 x 1 und eine 3-Monatsspritze, also Hormontherapie,

    #2
    Besorgte Tochter

    Liebe Hexe,
    also ohne mich dabei zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, möchte ich zunächst einmal festhalten, dass der Arzt nicht unbedingt falsch liegt, wenn er einen Bezug vom Alter deines Vaters zum Tumor herstellt und meint, dass das Wachstum von diesem nur langsam vor sich geht. Da die Stanzen nun vorliegen, würde ich aber trotzdem eine DNA-Zytometrie durchführen lassen, um festzustellen, wie aggressiv die Krebszellen sind. Wenn diese Daten bekannt sind, ist besser zu beurteilen, ob Flutamid und die Dreimonatsspritze das Mittel der Wahl sind. Interpretiere diesen Satz jetzt aber bitte nicht so, dass darin eine immanente Kritik an der ärztlicherseits vorgeschlagenen Therapie enthalten ist. Ich selbst mache auch eine - allerdings intermittierende - Flutamid-Behandlung, und mein Gleason weicht nicht sehr stark von dem deines Vaters ab; meine Therapie-Entscheidung stützt sich aber stark auf meine DNA-Zytometrie, deshalb meine diesbezügliche Anregung.
    Alles Gute für deinen Vater!
    Ruggero

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      #3
      Lieber Ruggero
      vielen Dank für Deine Antwort. Ich hatte damit gerechnet, dass sich noch mehr Forumsteilnehmer melden. Obwohl mein Vater schon 78 Jahre alt ist, mache ich mir große Sorgen. Ich bin durch das Forum leider zusätzlich verunsichert. Es gibt so viele Meinungen. Mal bin ich beruhigt und glaube, dass die Therapie so in Ordnung ist, dann quälen mich wieder Gedanken, dass vielleicht doch noch mehr gemacht werden muss, z.b. zusätzliche Untersuchungen (z.B. Knochens.), um zu sehen, ob der Krebs schon gestreut hat. Wenn ja, wäre es meinem Vater zuzumuten weitere Behandlungen über sich ergehen zu lassen? Kann er wirklich noch viele Jahre mit dem Krebs leben? Er hat schon einiges durchgemacht, weil er leider auch ein Lungenemphysem hat, mit dem er aber derzeit gut umgehen kann. Im März hat er eine Lungenentzüdung überstanden. Er ist den Umständen entsprechend relativ fit, werkelt gern und ist derzeit mit seinem Garten beschäftigt.
      Der Urologe sagte mir, selbst wenn der Krebs schon gestreut hätte, würde keine andere Therapie in Frage kommen. Nach einem viertel Jahr (wenn die nächste Spritze fällig wäre) soll kontrolliert werden, ob die Therapie greift. Das ist eine lange Zeit, in der viel passieren kann.
      Ich würde gern wissen, wie aussagekräftig der o.g. Befund ist. Was beteutet Gleason Score 4 + 3 ? Ist das schon ein fortgeschrittenes Stadium?

      Gruß
      Hexe53

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        #4
        Hallo,

        der Gleason Score definiert nicht das Tumorstadium, sondern die Aggressivität des Tumors. Er umfasst eine Skala von 2 - 10. Je höher die Zahl, um so aggressiver der Prostatakrebs. Dein Vater hat also mit Gleason 7 in der Variante 4 + 3 einen relativ aggressiven Tumor.

        Prinzipiell hat der Urologe recht: Mit 78 Jahren operiert man normalerweise nicht mehr und die Hormonblockade ist die Therapie der Wahl. Mit ihr läßt sich tatsächlich der Prostatakrebs unter günstigen Bedingungen Jahre lang in Schach halten.

        Die Kontrolle in einem Vierteljahr ist auch o.k. Sollte wider Erwarten der PSA-Wert unter der Hormonblockade nicht fallen, dann unbedingt den Testosteronwert messen lassen, ob die Spritze überhaupt ihre Wirkung erzielt und der Testosteronwert auf Kastrationsniveau gefallen ist. Wenn dam so sein sollte, dann melde Dich einfach noch einmal.

        Eine zusätzliche Beruhigung für Euch könnte eine Studie des Klinikum Mannheim darstellen, in der "Hormontherapierte" speziell kontrolliert und beobachtet werden. Mehr Infos unter: http://forum.prostatakrebs-bps.de/sh...referrerid=167

        Aber lass Dich dadurch nicht verunsichern, die neurodendokrinen Tumore sind glücklicherweise sehr selten.

        Übrigens: Je schneller und je tiefer der PSA-Wert nach Einsatz der Hormontherapie fällt, um so günstiger die Prognose für den zukünftigen Verlauf.

        Herzliche Grüße

        Hansjörg Burger
        Selbsthilfegruppe Prostatkrebs Rhein-Neckar e.V.

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          #5
          Hallo besorgte Tochter!

          Ich lese gerade von deinen Sorgen um deinen Vater. Kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich glaube, der Urologe liegt ganz richtig mit seiner Einschätzung und der Therapie. Ich denke, du wirst meinem Profil ähnliche Daten entnehmen wie bei deinem Vater, nur dass ich ein wenig jünger bin und mir mein Urologe deshalb zur radikalen Prostatektomie geraten hat. Das Ergebnis liest du dann weiter unten. Ich mache jetzt die gleiche Hormontherapie. Ich habe mich mit vielen Fällen beschäftigt und festgestellt, dass oft die Nebenwirkungen schlimmer sind als die eigentliche Erkrankung bei scheinbar gleicher Lebenserwartung.
          Ich wünsche euch noch viele beschwerdefreie Jahre
          Lieben Gruß
          Reinhard

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            #6
            Hallo Hansjörg, hallo Reinhard,
            eure Beiträge beruhigen mich nun doch etwas. Es tut gut, sich austauschen zu können. Vielen Dank und alles Gute für Euch

            Liebe Grüße von
            Hexe53

            Kommentar


              #7
              Hallo Forumsteilnehmer,
              da bin ich wieder. Mein Vater (fast 79 Jahre) hat PC. Ich hatte mir hier im Forum ja einige Male Euren Rat eingeholt.
              Aufgrund von Miktionsbeschwerden wurde die Prostata im letzten Jahr ausgeschält. Das in der Klinik untersuchte Gewebe hat einen Gleason score 4+4=8 (Biopsie 4+3) ergeben.
              Tumorklassifikation T1a
              Die Ausschälung hatte nicht wirklich etwas gebracht, sodass sie Anfang Februar wiederholt wurde. Mein Vater ist nun gut 2 Wochen im Haus und die Beschwerden sind schon wieder da. Außerdem hat er weissliche Gewebestücke oder wie immer man das nennen kann im Urin. Was kann das sein? Mein Vater kann den Urin nicht anhalten, er muss sofort auf die Toilette, er ist teilweise inkontinent. Seine Lebensqualität ist stark eingeschränkt. Warum bringt die Ausschälung nicht den erhofften Erfolg? Oder ist er zu ungeduldig? Gibt es spezialisierte Kliniken? Wir kommen aus Schleswig-Holstein, die nächst größere Stadt ist Hamburg.
              Die Hormonblockade wird weiterhin durchgeführt, den aktuellen Krankenhausbefund haben wir noch nicht, aber im letzten war der PSA-Wert 0,14ng/ml. Ist noch alles im grünen Bereich?
              Fragen über Fragen, doch ich hoffe, dass ich einige Antworten erhalten werde.

              Liebe Grüße
              Uschie

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                #8
                Liebe Uschie,
                bei Deinem Vater wurde die Harnröhre und ein großer Teil der Prostata mittels TUR ausgehobelt. Solange ein Katheter diese Wundhöhle durchlief, floss der Harn hierdurch ab. Jetzt lösen sich noch kleine Gewebestückchen und auch zum Teil noch blutiges Sekret aus der OP-Höhle ab. Erst langsam wird durch Blasenschleimhaut diese Wundhöhle ausgekleidet. Danach ist erst wieder beschwerdenfreies Wasser lassen möglich.
                Der Schließmuskel muss jetzt mit Bedacht und ohne Überforderung trainiert werden. Dazu sollte sich Dein Vater ein Rezept geben lassen, um durch einen Physiotherapeuten das Kontinenztraining zu erlernen.
                Eine gute Anleitung ist auch am Ende der Broschüre "Blaue Ratgeber Nr. 17" zu finden.

                Für Deinen Vater gute Besserung und etwas Geduld.
                Herzliche Grüße
                Heribert

                Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                myProstate.eu
                Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                (Luciano de Crescenzo)

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                  #9
                  Hallo Heribert,
                  vielen Dank für die rasche Antwort. Mein Vater war nun heute morgen beim Urologen. Die Blase war ganz voll, der Urin aber klar, so dass ihm wieder ein Katheder gesetzt wurde. Dieser soll bis Ende März drin bleiben. Ist das so richtig, oder sollte man es weiterhin ohne versuchen. Mein Vater hatte immer Druck und Schmerzen, aber es kommen nur ein paar Tropfen.
                  Dieses Training kann man wohl erst machen, wenn der Katherder wieder draussen ist oder?

                  Liebe Grüße
                  Uschie

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                    #10
                    Hallo Uschie,

                    auch ich würde wie Rugguero sagt, ohne eine DNA Z. Untersuchung keine neue Therapie, sprich Hormonblockade anfangen. Die Funktion ist nur über die DNA voraussehbar, bzw. wenn der PSA nicht weit genug fällt. Bei mir und vielen anderen PCAlern mit weiterem Fortschritt, hat die 2 HB nur 8,5 Monate den PSA runter gedrückt. Die Bösartigkeit hat sich weiter verschlechtert. Ab einer bestimmten Malignität ist eine Hormonblockade nicht geeignet.

                    Ich gehe davon aus, daß die Malignität schlechter ist als bei Rugguero 1.

                    Über TURP habe ich keine eigenen Erfahrungen und auch sonstige Eingriffe nicht. Die Einnahme von Avodart mehrere täglich, wäre unabhängig von der HB zu überlegen

                    Viel Erfolg, Konrad

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                      #11
                      Hallo Uschie
                      Zitat von Hexe53 Beitrag anzeigen
                      Dieser soll bis Ende März drin bleiben. Ist das so richtig, oder sollte man es weiterhin ohne versuchen. Mein Vater hatte immer Druck und Schmerzen, aber es kommen nur ein paar Tropfen.
                      Ich denke auch, dass es im Moment für Deinen Vater einfacher und weniger schmerzhaft ist, die Blase über den Katheter zu entleeren. Dann kann die Wundhöhle in Ruhe ausheilen.
                      Dieses Training kann man wohl erst machen, wenn der Katherder wieder draussen ist oder?
                      Richtig, das Schließmuskel-Training macht nur ohne Katheter Sinn. Allgemeine Lockerungsübungen sind aber auch jetzt schon möglich, um Verkrampfungen im Beckenboden zu verhindern. Ein guter Physiotherapeut weiss da mehr. Je selbstverständlicher Dein Vater mit solchen Übungen umgeht, je schneller wird sich später die Kontinenz wieder einstellen.
                      Also, am Ball bleiben.

                      Herzliche Grüße
                      Heribert

                      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                      myProstate.eu
                      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                      (Luciano de Crescenzo)

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                        #12
                        Hallo Konrad,
                        Du nimmst Bezug auf einen Beitrag vom 20.06.2008. In der Zwischenzeit habe ich einige Beiträge bekommen, die mir signalisierten, dass ich auch aufgrund des Alters meines Vaters (fast 79) doch beuhigt in die Zukunft schauen kann. Im Alter wächst der Krebs nicht so schnell und mein Vater kann unter der Hormonblockade noch viele Jahre leben. Der PSA war ja auch schnell gefallen, im ersten Vierteljahr von 21,84 auf 0,32 und im zweiten Vierteljahr auf 0,14 ng/ml. Die dritte Spritze (Zoladex) steht im März an.

                        Ist es denn doch noch notwendig, eine DNA machen zu lassen? Wenn eine hohe Malignität festgestellt werden würde, welche Therapie gäbe es dann?

                        Das Medikament Avodart bewirkt was?

                        Hallo Heribert,
                        danke, wir werden erst mal abwarten, mein Vater ist jetzt jedenfalls wieder glücklich mit dem Katheder.

                        Liebe Grüße
                        Uschie

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                          #13
                          Leider habe ich noch keine Antwort bekommen, hat das einen besonderen Grund?

                          Gruß
                          Uschie

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                            #14
                            Hallo Uschi,

                            noch nicht geantwortet zu haben hat einen Grund. Ich war gestern als Gast bei einem SHG Vortrag eines Uro Prof. ich habe ihn öffentlich gelobt, was nicht immer so ist. Spricht auch von WW und nicht gleich von OP u.s.w.
                            Ich habe ihm die 2 Büchlein über DNA-Z geschenkt, ich hoffe er liest diese zum Wohle seiner Patienten.
                            Wir sollen immer bei der HB Optimismus verbreiten, aber ich weiss, daß es eine Malignität schon am Anfang, erst recht nach Therapie gibt, bei mir ist das so, bei der eine HB nicht funktionieren wird. Darauf weise ich immer hin und werde zurückgepfiffen. Das ist eindeutig über eine DNA zu erfahren.

                            Ich würde vor jeder Therapie, ab einem kontrolliertem GS 7 auch darunter, ob überhaupt Krebs da ist eine DNA - Z machen lassen. Nur so kann die richtige Malignität gesichert werden, wenn die Biopsie gut gemacht wurde. Auch kann durch eine FNAB eine Tharpiekontrolle geschehen, sofern nicht operiert.
                            Da würden so manche staunen, was da zum Vorschein kommt. HB kann auch kontraproduktiv sein, wie zu lesen ist, von hochkarätigen Wissenschaftlern untersucht.

                            Wie bekannt ist mein Tumor nicht schulmedizinisch therapierbar, ich mache DIE hochpotente Immuntherapie, siehe mein Shread.

                            Avodart wird höher dosiert auch als PCa- Medikamenmt angesehen, reduziert das Prostatavolumen.

                            Viel Erfolg, Konrad

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