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    "Aktive Überwachung" - ein neuer Artikel

    Hallo liebe Mitstreiter!

    Ich habe einen neuen Artikel zum Thema „Aktive Überwachung“ übersetzt. Ihr findet Übersetzung und Originalartikel unten.

    Der Artikel bietet nichts wirklich Neues, aber es hat mir Spaß gemacht, ihn zu lesen und zu übersetzen, weil er meiner eigenen Vorgehensweise so nahe kommt, denn außer AHIT mache ich ja nichts als „Aktives Überwachen“.

    Herzliche Grüße

    Schorschel

    Prostatakrebs – Handeln? Warten? Sein haben die Wahl!

    Die Behandlung kann gefährlich sein. Und, wie Wissenschaftler jetzt sagen, sie könnte nicht notwendig sein – sogar bei jüngeren Männern.

    Von Susan Brink, Mitarbeiterin der Los Angeles Times
    3. Juli 2006

    Es war, so würden viele Ärzte sagen, genau das Richtige, was ein 53-jähriger Mann tun sollte. Also machte Larry Cano einen PSA-Test. „Der Wert war 5,3“, sagte Cano, ein Filmproduzent aus Newport Beach. „Es heißt, dass alles über 4 beachtenswert sei.“

    Dem beachtenswerten Ergebnis folgte eine positive Biopsie, und das sorgte dafür, dass Cano wie ein Springball vom Chirurgen zum Radiologen und zurück hüpfte, in einem Klima, von dem er jetzt (3 Jahre später) sagt, dass es von viel zuviel Eile und Druck geprägt war.

    Er könnte Recht haben. Forscher – und auch einige Ärzte – beginnen zuzustimmen: Sogar jüngere Männer mit Prostatakrebs können es sich leisten zu warten.

    „Ich sage den betroffenen Männern meistens, dass sie möglicherweise eine Behandlung benötigen, dass sie aber nicht unmittelbar vom Tod bedroht sind“, sagt Mark Scholz, ein Onkologe aus Marina del Rey, der auf Prostatakrebs spezialisiert ist. „Viele Männer mit „niedriggradigem (low-grade)“ Krebs brauchen u.U. innerhalb der nächsten 5 bis 10 Jahre keine Behandlung.“

    Einige brauchen sie vielleicht nie.

    Am Anfang hatte niemand Cano gesagt, dass seine Krebsdiagnose kein dringlicher Notfall wäre, dass er genug Zeit hätte, mit Männern zu sprechen, die in einer ähnlichen Situation sind oder waren, dass er seine eigenen Nachforschungen anstellen könne, dass er tief durchatmen und darüber nachdenken könne, wie er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Niemand hatte ihm gesagt, dass er seine Prostata unversehrt lassen konnte, genau da, wo sie schon immer gesessen hatte, und seine Situation einfach sorgfältig beobachten könnte – und dass er das möglicherweise für eine ganz schön lange Zeit so würde tun können. Vielleicht für immer!

    Cano war eigentlich kein typischer Kandidat für das, was man „beobachten und warten“ nennt, eine Option, die ein Synonym für Garnichts-Tun geworden ist. Diese Option wird normalerweise für ältere Männer empfohlen oder für solche, die durch andere Krankheiten gefährdet sind.

    Männer wie er - jüngere, gesündere Männer, deren Krebs frühzeitig diagnostiziert wurde- werden normalerweise gedrängt, schnell zu handeln. Sie sind typisch für die sich ändernde Biografie von PK-Kranken, und sie sind, wie auch Cano, glücklich, ihren Krebs so früh ertappt zu haben. Cano hatte sogar schon seinen Operationstermin. „Ich dachte, reiß’ Dich zusammen, und bring’s hinter Dich“, sagt er.

    Aber dann nahm er sich Zeit zum Nachdenken. Er las eine Menge, wog Risiken und Nutzen gegeneinander ab und entschied sich schließlich für eine Form des Wartens, die alles andere als passiv ist.

    Canos Entscheidung repräsentiert den neuesten Stand des Denkens über diese Krankheit, und der Ansatz ist so unterschiedlich vom “Beobachten und Abwarten“, dass niemand ihn mehr so nennt. Man nennt ihn vielmehr „Aktive Überwachung“.

    Heute, nach drei Jahren, ist seine Prostata immer noch dort, wo Mutter Natur sie hingepackt hat. Es geht ihm gut, und er ist ein fleißiger Student aller seiner relevanten medizinischen Daten geworden. Bis jetzt ist sein Krebs nicht weiter fortgeschritten.

    In der Theorie entdeckt die Hälfte der Männer ihren Prostatakrebs früh genug, um „Aktive Beobachtung“ zumindest zu versuchen. Die Prostata bleibt zunächst unversehrt, und der Patient und seine Ärzte stürzen sich regelmäßig auf die Werte und Bilder, immer auf der Suche nach irgendeinem Anzeichen für eine Änderung. Aber nur rund 12% der Männer gehen diesen Weg.

    Cano weiß sehr gut, dass er die Behandlungsrisiken (Impotenz und Inkontinenz) eintauscht gegen das Risiko, zu lange zu warten und die beste Heilungsmöglichkeit für deinen Krebs zu verpassen. Damit sich dieses Risiko lohnt, muss er seinen Zustand sehr engmaschig überwachen und bereit sein zu handeln, sobald dieser sich ändert – und dabei immer die Hoffnung haben, dass er das Glück langsam wachsender Krebszellen hat.

    Eine solche Überwachung der Krankheit im Frühstadium schafft es selten, auf die Optionsliste der Behandlungen zu kommen, die der Arzt dem Patienten anbietet – obwohl die Methode immer intensiver in den inneren medizinischen Zirkeln und in den wissenschaftlichen Journalen diskutiert wird. In der Tat geht die Zahl der Männer, die sich für das Warten entscheiden zurück, und das, obwohl die Zahl der jüngeren Männer mit PK im Frühphasenstadium ansteigt.

    Niemand bestreitet, dass Männer mit fortgeschrittenem Krankheitsstadium ihre Behandlungsentscheidung schnell treffen sollten. Aber auch die wachsende Zahl der Männer, bei denen in ihren 50er- und 60er-Jahren Frühphasen-PK diagnostiziert wird, werden schon kurz nach der Diagnose routinemäßig bedrängt, sich für Operation oder Bestrahlung zu entscheiden, obwohl der Stand der Medizin derzeit nicht in der Lage ist, klar zu entscheiden, wer eine Behandlung benötigt und wer nicht.

    Es ist also kein Wunder, dass rund 150.000 der 234.460 Männer, bei denen jährlich PK festgestellt wird, sich schnell für eine Operation oder für Seeds oder für eine andere Art der Bestrahlung entscheiden.

    „Vom Rest unterzieht sich die eine Hälfte einer Hormontherapie und die andere Hälfte beobachtet nur“, sagt Schulz, Canos Arzt. Letztere sind typischerweise ältere Patienten oder solche mit anderen lebensbedrohenden Krankheiten. Und sie beobachten auf die altmodische, passive Weise. „Zuviel Warten und zuwenig beobachten“, sagt Peter Carroll, Urologe an der Universitätsklinik von San Francisco.

    Um das Durcheinander bei den übereilten Therapieentscheidungen der Männer noch zu erhöhen, muss gesagt werden, dass die Medizin keine definitiven Kriterien dafür anbietet, wer ein guter Kandidat für die OP ist und wer besser in die Bestrahlung geht, weil es noch nie einen direkten klinischen Vergleich zwischen OP und den diversen radiologischen Verfahren gegeben hat.

    „Keine Seite möchte herausfinden, dass das jeweils andere Verfahren besser ist“, sagt Dr. Stephen Doggett, ein Radiologe aus Tustin, der Brachytherapie anbietet – also die Implantation von radioaktiven Seeds in die Prostata. „Niemand hat jemals bewiesen, dass das eine besser ist als das andere.“

    Aber für einige Männer ist weder eine übereilte Therapie, noch das alte passive „Abwarten und Schauen“ das Richtige. „Ich verbringe die Hälfte meiner Zeit damit, die Männer wieder vom Baum herunterzuholen“, sagt Scholz. Wenn es darum ginge, mit Operation oder Bestrahlung ähnlich wie z.B. beim lokalen basalen Hautkrebs den Tumor einfach zu beseitigen und der Patient hat keine ernsthaften Konsequenzen zu tragen, würde man über die Therapieform gar nicht reden müssen.

    Aber beim Prostatakrebs können die Standardtherapien entmannende Nebenwirkungen haben. „Wenn wir eine unschädliche Therapie hätten, würde sich niemand aufregen“, sagt Scholz. „Aber wir machen die Männer impotent, und wir machen sie undicht.“


    PROSTATE CANCER
    Act? Wait? It can be your choice
    Treatment itself can be dangerous. And, scientists now say, it might not be necessary -- even for younger men.
    By Susan Brink, Times Staff Writer
    July 3, 2006


    IT was, many physicians would say, the right thing for a man of 53 to do. So Larry Cano had a prostate-specific antigen, or PSA, test. "It was 5.3," says Cano, a film producer from Newport Beach. "They say anything over 4 is noteworthy."

    The noteworthy result, followed by a positive biopsy, sent Cano pinballing from surgeon to radiologist and back with what he believes, three years later, was an exaggerated sense of urgency.

    He may have been right. Researchers — and a few doctors — are beginning to agree: Even many younger men with prostate cancer can afford to wait.

    "Most of the time, I tell men that they may need treatment, but they're not going to die," says Mark Scholz, a Marina del Rey oncologist, specializing in prostate cancer. "A lot of men with low-grade cancer may not need treatment for five to 10 years."

    Some may never need it.

    No one initially told Cano that his prostate cancer was not an emergency, that he had time to talk to men who had been through the same diagnosis, to do his own research, to take a deep breath and think about how he wanted to live the rest of his life. No one told him that he could leave his prostate intact, right where it was, while carefully monitoring his condition — and that he might be able to do that for quite a long time. Maybe forever.

    Cano didn't fit the profile of the traditional candidate for what's called watchful waiting, an option that has become synonymous with doing nothing. That approach has been recommended for older men or those threatened by other diseases.

    Men like him — younger, healthier men diagnosed with earlier stages of cancer — are typically urged to act quickly. They represent the changing demographic of the disease and, like Cano, often feel lucky to catch it early. Cano even made an appointment for surgery. "I thought, just buck up and get it done," he says.

    But then he took some time to think again. He did a lot of reading, weighed risks and benefits, and ultimately decided on a form of waiting that is anything but passive.

    What Cano chose represents the newest thinking in the disease, and the approach is so different from watchful waiting that no one calls it that any more. They call it active surveillance.

    Three years later, his prostate is still where nature put it, he feels fine, and he has become a diligent student of his medically relevant numbers. So far, his cancer is not progressing.

    Theoretically, half of men diagnosed with the disease have caught it early enough to at least try active surveillance. The prostate stays, and the patient and his doctors regularly hover over new test numbers and images, on the alert for any sign of change. But only about 12% of such men go that route.

    Cano knows full well that he is trading the treatment risks — impotence and incontinence — for the risk of waiting too long and missing the best opportunity to cure his cancer. For his choice to pay off, he has to monitor his condition on a tight schedule, and be ready to act if it changes — all the while hoping for the good luck of slow-growing cancer cells.

    Such monitoring of early disease, increasingly debated in the inner sanctum of medical meetings and on the pages of scientific journals, rarely makes its way to the list of choices offered to patients. In fact, the number of men choosing to wait is going down, according to a federal database, even as the number of younger men with low-risk disease is going up.

    No one argues that men with more advanced disease ought to make a treatment decision soon. But the growing number of men who are finding out in their 50s and 60s that they have early-stage prostate cancer are also routinely being urged toward surgery or radiation soon after diagnosis, even though medicine currently offers no way of knowing for sure who needs treatment and who doesn't.

    It's little wonder, then, that about 150,000 of the 234,460 men diagnosed with the disease each year move quickly to have surgery, radiation seed implants, or one of a variety of other radiation techniques.

    "Of the rest, probably about half get hormone treatments and half get watched," says Scholz, Cano's physician. Those watched are typically elderly or have other life-threatening conditions. And they are watched in the old way. "Too much waiting and not enough watching," says Peter Carroll, urologist at UC San Francisco.

    Adding confusion to men's hurried decisions, medical science offers no definitive answers to who is a good candidate for surgery, or who might do better with radiation, because there has never been a head-to-head clinical trial of surgery versus the different forms of radiation.

    "Neither side wants to find out the other one is better," says Dr. Stephen Doggett, a Tustin radiologist whose practice consists of providing brachytherapy, the implantation of radiation seeds into the prostate. "No one has ever proven that one is better than the other."

    But for some men, neither a rush to treatment nor the old, passive wait-and-see approach is appropriate. "I spend half my time talking guys down out of the tree," Scholz says. If surgical or radiation treatment were akin to, say, treatment for basal cell carcinoma in which the common skin tumors are removed and the patient suffers no serious consequences, then early diagnosis followed by universal treatment would be a no-brainer. But with prostate cancer, the usual treatments can have emasculating side effects. "If we had a nontoxic treatment, you wouldn't care," Scholz says.
    "But we're making them impotent, making them leak urine."

    Zuletzt geändert von Schorschel; 04.07.2006, 09:19.

    #2
    Lieber Schorschel.

    Super das Du diesen Artikel entdeckt hattest und auch noch übersetzt hast.

    Viele Urologen und Onkologen müssen sich gut Überlegen, ob sie weiter mit Angstmacherei Krebspatienten allzuschnell ihre Standards aufzudrücken versuchen. Denn macht Euch schlau, es ist unser Leben.

    Kranke kränker machen muss aufhören. Abwarten und Beobachten erhöht unsere Lebensqualität.

    In meinen verschiedenen Themen, habe ich diese Missstände des öfteren zur Sprache gebracht. Es ist mir bekannt, das Hausärzte, Urologen, Onkologen, Pathologen u.s.w. auch Beträge hier im Forum lesen.

    Eigenartiger Weise befinden sich bei den Antworten keiner der oben genannten Medizinern.

    WARUM WOHL??????????????????

    Gebt acht!!!!!!!

    Allen Mitstreitern wünsche ich einen guten Verlauf Eurer Krankheit.

    UWE

    Kommentar


      #3
      Zitat von Ulrich


      So kann man auf die Idee kommen, du hast gar keinen bösartigen Tumor sondern nur eine gutartige Vergrößerung deiner Prostata?

      .



      Hallo Ulrich,

      Deine kreative Weiß-in-Rot-Schreibweise ist sehr schwer zu lesen!

      Ich wünschte, ich hätte nur eine BHP...

      Meine PK-Historie habe ich in Form eines Berichts, den ich schon gefertigt hatte, in mein Profil eingestellt. Er sollte die wesentlichen Fragen beantworten. Eventuelle Zusatzfragen bitte stellen.

      Viele Grüße

      Schorschel

      Kommentar


        #4
        Hallo Ulrich,

        was ist nicht alles "alternativ"...

        Die sogenannten "kurativen Therapien" sind alle schulmedizinisch anerkannt, ebenso ihre ziemlich undifferenzierte, oft sehr drängende Empfehlung. Und??

        Prof. Dr. Vogl hat mir ein T3-Stadium diagnostiziert; mit AHIT (dank AHIT? trotz AHIT?) geht es mir heute sehr gut. Wer weiß, wie es mir ginge, wenn ich der Fast-Nötigung meines damaligen Uros gefolgt wäre?!

        Herzliche Grüße

        Schorschel

        P.S.: BHP steht für Benigne Hyperplasie, die Du angesprochen hattest...
        Zuletzt geändert von Schorschel; 04.07.2006, 09:44.

        Kommentar


          #5
          Lieber Schorschel,

          es freut mich, Deinem Profil zu entnehmen, dass sich Deine Werte unter aktiver Überwachung positiv entwickelt haben. Aber, "Wat dem ein sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall". Mein Urologe gab mir bei meinem im Rahmen der Früherkennung erhobenen Befund (keine Beschwerden, PV 30, PSA 2,3, GS 3+3) alle Zeit der Welt (er fuhr erstmal in Urlaub). Bei der Operation keine acht Wochen später, hatte der Tumor bereits die Kapsel durchbrochen! So lange keine sicheren Diagnosemöglichkeiten zur Abschätzung der Aggressivität des Tumors zur Verfügung stehen, spielen wir russisch Roulette, egal ob wir abwarten, ob sich der Tumor endgültig als bösartig outet, oder ob wir riskieren, bei "schlafendem Tumor" zu handeln und dabei einen Teil unserer Sexualfunktion aufs Spiel setzen.

          "But we're making them impotent, making them leak urine."(Scholz).
          Solche plakativen Aussagen eines Urologen halte ich für unverantwortlich. Ein guter Operateur sollte keinen jüngeren Patienten auf Dauer inkontinent machen. Durch die RP wird man zwar unfruchtbar und verliert die Fähigkeit zum Erguss. Wird nervschonend operiert, ist die erketile Dysfunktion häufig ein vorübergehender Zustand. Aber auch wenn die Erektion nicht funktioniert gilt: es kommt nicht auf die Größe an, es kommt drauf an, was man damit macht! Auf Sexualität braucht man auch nach der RP nicht zu verzichten wenn der Kopf mitmacht.

          Der Stand der Wissenschaft ist offenbar nicht so, dass allgemein gültige Empfehlungen pro oder kontra einer Therapie gegeben werden können. Der LA Times -Artikel ist sicherlich interessant, sollte aber nicht als "Gebrauchsanweisung" verstanden werden. Unser Krebs ist zu vielfältig und (noch) zu unverstanden.
          Zuletzt geändert von kalloc; 04.07.2006, 10:54.

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            #6
            Hallo Kalloc!

            Deinen Ausführungen stimme ich vorbehaltlos zu!

            Der Artikel kann definitiv keine allgemeingültige Gebrauchsanweisung sein, und die Option der „active surveillance“ darf nicht als Alibi für Angst oder Unentschlossenheit missbraucht werden.

            Was mich betrifft, so haben mir die Bonkhoffsche Pathologie und die Böckingsche DNA-Zytometrie in Verbindung mit meinen anderen Werten Grund zu der Hoffnung gegeben, dass ich ein vergleichsweise gemütliches Exemplar unserer Krankheit erwischt habe. Ich hoffe das, obwohl die Vogl-Diagnose das Gegenteil aussagt.

            Maßlos gestört hat mich der wirklich massive psychische Druck, den mein damaliger Urologe ausgeübt hat, um mich zu einer OP zu bringen. Er ist da brav seiner Leitlinie gefolgt, und dabei ist es mir wurscht, ob die mangels anderer Optionen oder aus finanziellen Gründen die OP als Gold-Standard vorsieht. Ich finde es kriminell, Männern unmittelbar nach einer schockierenden Krebsdiagnose (die ja in aller Regel wie der Blitz aus blauem Himmel kommt) zu einer OP fast zu vergewaltigen, wie man es ja auch hier im Forum immer wieder lesen kann.

            Jeder Mann sollte nach seiner Erstdiagnose vorurteilsfrei über alle Optionen aufgeklärt und dann differentialdiagnostisch durchgecheckt werden, und anschließend sollte eine seinem Krankheitsstadium angemessene Therapie besprochen werden. In dieser Hinsicht finde ich den Artikel wichtig und richtig. Der leitliniengeprägte „Schnippel-Reflex“ muss m.E. angeprangert werden, und dabei geht es nicht darum, die OP und die Radiatio als wichtige Optionen zu infrage zu stellen.

            Herzliche Grüße

            Schorschel

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