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Rezidiv, was würdet ihr raten?

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    Rezidiv, was würdet ihr raten?

    Liebe Mitstreiter,

    jetzt scheint es "amtlich" zu sein, ich habe ein Rezidiv und bei der PSA-Anstiegsgeschwindigkeit muss ich wohl davon ausgehen, dass neben einem lokalem auch ein systemisches Rezidiv sein Unwesen treibt. Beginnend mit 0,03 ng/ml am 13.12.07 folgten die Anstiege auf
    0,06 ng/ml am 13.02.08,
    0,09 ng/ml am 05.05.08 und
    0,11 ng/ml am 17.06.08.

    Weitere Informationen sind im Profil nachzulesen.

    Bei diesen Verdoppelungszeiten, die weit unterhalb der 6-Monatsgrenze liegen, möchte ich nicht länger zuschauen und nichts tun, um dann wie von meinem Urologen vorgeschlagen, bei einem PSA von 0,6-0,8 ng/ml mit einer Bestrahlung der Prostataloge zu beginnen.

    Nach Einholung einer Zweitmeinung hat man mir zwei weitere Alternativen aufgezeigt, die ich hier in Kurzfassung zur Diskussion stellen möchte.

    Alternative 1: Abwarten bis PSA 2.0 ng/ml, um mit einem Cholin-PET-CT herauszufinden wo der Fokus für die PSA-Produktion liegt. Dies könnte in ca. 6 Monaten der Fall sein.

    Alternative 2: Man könnte versuchen, den PSA-Anstieg zu verlangsamen mit Medikamenten wie Avodart und/oder Proscar. Ziel: Absenken des Dihydrotestosteron-Wertes unter den Normbereich, zusätzlich Vitamin D3 (8000 IE/Tg) und Rocaltrol 0,5 mikrogramm/ml (das my kann ich leider nicht ausdrucken) 0-0-1. Begleitend hierzu Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzungsmittel.

    Im Moment tendiere ich mehr zur Alternave 2, weil ich denke, dass sie mir einen Zeitgewinn an Lebensqualität "verspricht". Bestrahlen kann ich mich immer noch lassen.

    Gerne erwarte ich Eure Antworten und guten Ratschläge.

    Gruß Manfred D.

    #2
    Guten Morgen Manfred

    Ich befinde mich momentan in ähnlicher Situation, nur ist mein PSA-Anstieg zur Zeit (noch) etwas langsamer (03.03.08 0,06 ng/ml; 17.06.08 0,08 ng/ml).
    Ich habe mich natürlich schon schlau gemacht, was im Fall des weiteren Anstiegs zu tun ist.

    Ich habe mittlerweile verläßliche Aussagen darüber, dass eine Bestrahlung nur Sinn macht, wenn diese rechtzeitig erfolgt, also je früher desto besser. Bei welchem Wert diese beginnen sollte wird auch unterschiedlich bewertet. Hier gehen die Aussagen von 0,1 ng/ml bis unter 1 ng/ml.
    Mir wurde bei einem Vorgespräch in der Charite eine Studie vorgelegt, die zeigt, dass eine adjuvante Bestrahlung nach OP (bei R1 oder pT3a) deutliche Vorteile bringt, was die rezidivfreie Zeit angeht, mich hätte man also sofort bestrahlt, wenn dass Erbebnis meines Referenzgutachtens vorgelegen hätte.
    Daher kann es ja aus meiner Sicht nicht falsch sein, wenn man bei einem gesicherten PSA-Anstieg aus dem ultrasensitiven Messbereich unverzüglich die Radiotherapie einleitet.
    Mir ist eigentlich nur noch nicht klar, ob begleitend eine Hormontherapie (Casodex 150/adjuvant für mindestens 2 Jahre) sinnvoll ist.
    Ich werde wohl bei etwa 0,2 ng/ml mit den Bestrahlungen anfangen (IMRT), ohne allerdings vorher mit bildgebenen Nachweisen die vermeintliche Ursache zu suchen.

    Die von dir aufgezeigte Alternative 1 halte ich für wenig sinnvoll, da du bei einem PSA von 2 ng/ml möglicherweise eine gute Diagnostik hast, aber die Möglichkeit ein vermeintliches Lokalreziv noch kurativ behandeln zukönnen versäumt hast.
    Bei 2 ng/ml zu bestrahlen wäre definitiv zu spät !!! , also lass es besser.

    Zu Alternative 2 kann ich dir wenig sagen, außer der Vermutung, dass auch dieses das Problem zumindest mittelfristig nicht lösen wird.

    Ich würde mich dem Rat Deines Urologen anschließen und zeitnah die Bestrahlung der Prostataloge in Erwägung ziehen, da bei dir eine R1-Situation vorliegt und der PSA-Anstieg in klinischem Korrelat zu deinen Befund stehen könnte.
    Hier unbedingt von einer systemischen Erkrankung auszugehen halte ich noch für verfrüht, da du dich immer noch in einem sehr niedrigen Messbereich befindest.

    Beste Grüße aus Berlin

    Spertel

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      #3
      Zitat von spertel Beitrag anzeigen


      Ich habe mittlerweile verläßliche Aussagen darüber, dass eine Bestrahlung nur Sinn macht, wenn diese rechtzeitig erfolgt, also je früher desto besser. Bei welchem Wert diese beginnen sollte wird auch unterschiedlich bewertet. Hier gehen die Aussagen von 0,1 ng/ml bis unter 1 ng/ml.
      Mir wurde bei einem Vorgespräch in der Charite eine Studie vorgelegt, die zeigt, dass eine adjuvante Bestrahlung nach OP (bei R1 oder pT3a) deutliche Vorteile bringt, was die rezidivfreie Zeit angeht, mich hätte man also sofort bestrahlt, wenn dass Erbebnis meines Referenzgutachtens vorgelegen hätte.
      Daher kann es ja aus meiner Sicht nicht falsch sein, wenn man bei einem gesicherten PSA-Anstieg aus dem ultrasensitiven Messbereich unverzüglich die Radiotherapie einleitet.

      Hallo Manfred, hallo Spertel,

      den obigen Schlussfolgerungen möchte ich mich anschließen, da bei gesichertem Rezidiv eine frühe Bestrahlung offensichtlich vorteilhaft ist.
      Bezüglich der Aussagen zur adjuvanten Bestrahlung sind die Studienergebnisse nach meiner Erinnerung nicht so eindeutig. Als sich mir postoperativ die Frage nach adjuvanter RT stellte, wurden mir Studienergebnisse vorgestellt, die der adjuvanten RT keinen eindeutigen relevanten Vorteil einräumten. Ich glaube, mich erinnern zu können, dass diese auch im Forum diskutiert wurden (Ich führe leider weder Buch noch Archiv).
      Auf alle Fälle würde eine adjuvante RT den OP-Erfolg in Hinsicht auf Kontinenz und Potenz stark gefährden und somit die postoperative Lebensqualität bei erfolgreicher OP u.U. in Frage stellen.
      Dies gilt freilich in Manfreds Fall so nicht, da die Ergebnisse der Nervenschonung ohnehin zu wünschen übrig lassen und es sich kaum mehr um adjuvante Behandlung handeln dürfte.
      Als Laie frage ich mich auch immer wieder, ob Maßnahmen wie in Alternative 2 dargestellt, tatsächlich die Tumorprogression aufhalten oder in erster Linie nur die PSA-Produktion eindämmen und somit nicht den Krankheitsfortschritt, sondern lediglich den Therapiebeginn hinauszögern. Wie falsch liege ich denn mit dieser Vermutung?

      Beste Grüße und eine gute Entscheidung!
      Wassermann
      Die Prostata, des Mannes Drüse,
      Dient den Spermien als Düse.
      Doch will der Tumor sie zerfressen,
      Liegt's im eigenen Ermessen,
      Ob du lässt sie dir entfernen
      Oder bestrahlen; gar mit Kernen?
      Gehörst du zu den richtig Schlauen,
      Die den Doktoren sehr misstrauen,
      Bewahrst du dir deinen Hùmor.
      Und stirbst glücklich mit dem Tùmor
      Doch:
      Egal ob Raubtier oder Haus-
      tier,
      so leicht kriegst du das nicht raus
      hier.
      Somit komm ich zu dem Schluss:
      Der Krebs macht einigen Verdruss.

      Kommentar


        #4
        Zitat von wassermann Beitrag anzeigen
        Als Laie frage ich mich auch immer wieder, ob Maßnahmen wie in Alternative 2 dargestellt, tatsächlich die Tumorprogression aufhalten oder in erster Linie nur die PSA-Produktion eindämmen und somit nicht den Krankheitsfortschritt, sondern lediglich den Therapiebeginn hinauszögern. Wie falsch liege ich denn mit dieser Vermutung?
        Da mit Prostata nach wie vor das PSA ein Organmarker, und nur eingeschränkt ein Krebsmarker ist, ist es ohne Prostata mehr als Krebsmarker interpretierbar.

        Die 2 Untersuchungen in Strums Buch zeigen doch signifikante Unterschiede mit und ohne Proscar bzw. Avodart.

        Mit Prostata
        - hatten 50 % nach 17 Monaten ohne Proscar PSA 5 erreicht
        - hatten 50 % nach 44 Monaten mit Proscar PSA 2,5 erreicht

        Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Schwellwerte durch die PSA-Maskierung ist hier explizit erwähnt.


        Nach OP sieht es ähnlich aus, wenn auch die Erwähnung ader unterschiedlichen Schwellwerte hier nicht extra aufgeführt ist.




        Gruss Ludwig
        Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

        https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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          #5
          Rezidiv, was würdet ihr raten?

          Hallo Spertel, Wassermann und LudwigS,

          zunächst vielen Dank für Eure Beiträge.

          Heute war ich bei meinem "Hausurologen", um mit ihm die weitere Vorgehensweise abzusprechen. Von der Alternative 2 hielt er nicht viel. Er schlug vielmehr eine Hormonbehandlung vor und pallel dazu eine Bestrahlung der Prostataloge (würde sich mit dem Vorschlag "Spertel" decken). Doch zunächst empfahl er mir, mich in Heidelberg bei einem international anerkanntem "Krebskremium" (die genaue Bezeichnung habe ich leider versäumt zu notieren) vorzustellen, um deren Meinung in das weitere Procedere mit einzubeziehen. Er will für mich einen Termin organisieren und ihn mir morgen mitteilen. Dem habe ich zugestimmt. Sobald ich Näheres weiß, werde ich mich an dieser Stelle wieder melden.

          Der Beitrag von "LudwigS" hat mich schon auch beeindruckt. Wie könnte ich es bewerkstelligen als Kassenpatient an eine Avodart/Proscar-Behandlung zu kommen, wenn sie mir mein Urologe "verweigert"?

          Herzliche Grüße

          Manfred D.

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            #6
            Hallo Manfred, von der Indikation her ist sind Proscar und Avodart Medikamente für die Prostata.
            Wenn man noch eine hat wie ich, ist es meist indiziert, den die meisten haben doch eine verbesserungswürdige BPH.
            Dass man damit sein Testosteron verdoppelt (Tour de France lässt grüssen) und möglicherweise was gegen den Krebs macht sind angenehme "Nebenwirkungen".

            Ohne Prostata wird es schwieriger.
            Aber auch eine Selbstfinanzierung liegt weit unter dem Zigarettenbedarf eines Durchschnittsrauchers - treibt einen kaum in den Ruin.

            Gruss Ludwig
            Wer nichts weiß ist gezwungen zu glauben.

            https://drive.google.com/file/d/1IVQ...w?usp=drivesdk

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              #7
              Hallo Manfred,
              war vor gut 2 Jahren in einer ähnlichen Situation. Am 15.12.05 war mein PSA 0,139 ng/ml. War dann im Jan. 2006 bei Dr. Tucker in L.A. Dieser hat mir geraten Avodart einzunehmen und alle 3-6 Monate eine Infusion mit Zometa. Als Prophylaxe gegen Knochenmetastasen und wegen meiner Osteopenie in der WS. Sobald die PSA-VZ unter 12 Monate fällt, sollte ich aber wieder mit einer ADT anfangen. Das war die von Dir erwähnte Alternative 2. (Übrigens, Avodart erhalte ich auf Privatrezept und bezahle es selbst. Dafür rauche ich nicht.)
              An die Empfehlung von Dr. Tucker habe ich mich (leider) nicht gehalten.
              Später wurde mir nämlich von anderer Seite empfohlen, noch keine ADT anzufangen, sondern bei einem PSA zwischen 1 - 2 ng/ml nochmals ein PET/CT zu machen und dann das Rezidiv gezielt bestrahlen zu lassen. Das ist die von Dir erwähnte Alternative 1.
              Die PSA-Entwicklung hat mich allerdings zwischen Dez. 2007 und Mai 2008 überholt. Habe dann am 4.6.08 bei einem PSA von 2,66 ng/ml wieder ein PET/CT machen lassen. Der Befund war nicht eindeutig. Verdacht auf ein Lokalrezidiv von 4 mm im Anastomosenbereich und ein FEC positiver LK im Lungenhilus. Es wurde mir für Mitte Juli eine Nachuntersuchung mit MRT empfohlen.
              Bei einer Bestrahlung der Prostataloge habe ich jedoch Bedenken wegen möglicher Inkontinenz und Entdifferenzierung der Zellen. (Vielleicht werde ich jedoch eines besseren belehrt.) Ein chirurgischer Eingriff im Anastomosenbereich ist aber nicht möglich.
              Damit mein Abwarten und die Untersuchungen nicht umsonst waren, überlege ich mir nun eine Behandlung mit HIFU. Vorher muss aber das Rezidiv mit einer Biopsie lokalisiert und nachgewiesen werden.
              Habe mich noch nicht entschieden was ich mache. Würde mich deshalb interessieren, welches Krebsgremium in Heidelberg seitens Deines Urologen empfohlen wird. Vielleicht wäre das auch für mich hilfreich?
              Gruß
              helmut

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                #8
                Rezidiv, was würdet ihr raten?

                Grüß Gott helmutS,

                vielen Dank für Deinen Beitrag. Leider hat das mit der Terminvereinbarung (Heidelberg) heute nicht geklappt. Wenn ich meinem Uro glauben kann, dann hat er heute mehrfach versucht einen Termin zu bekommen, leider vergeblich. Ich schreibe es Dir nur deshalb, weil Du Intresse gezeigt hast. Da ich zum Wochenende für eine Woche verreisen werde, was bedeutet, dass ich nicht im Forum sein kann, wirst Du auch nichts von mir hören. Ich verspreche Dir aber, sobald ich einen Termin für Heidelberg und somit auch die "Adresse" habe, werde ich alles ins Forum stellen.

                Bis dahin alles Gute

                Manfred D.

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                  #9
                  Hallo Manfred,
                  vielen Dank für Deinen Zwischenbescheid.
                  Bin am 10.07.08 zur Konsultation im Klinikum München-Großhadern bei Prof. Stief. Mal sehen was mir dort geraten wird. Anschließend ein paar Tage in Österreich. Bin am 21.07. wieder zurück. Würde mich freuen, wenn ich bis dahin Näheres von Dir erfahren könnte. Danke im Voraus.
                  Gruß
                  helmut

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                    #10
                    Hallo helmutS und alle, die sich angesprochen fühlen.

                    Inzwischen hatte ich meinen Termin in Heidelberg. Die Stelle heißt: NATIONALES CENTRUM FÜR TUMORERKRANKUNKEN HEIDELBERG (NTC). Der Direktor für die Medizinische Onkologie ist Herr Prof. Dr. Dirk Jäger, bei dem ich einen Gesprächstermin hatte. Die Anschrift lautet: Im Neuenheimer Feld 350, 69120 Heidelberg, Tel 06221-564801. Herr Prof. Jäger empfahl mir eine alsbaldige Bestrahlung der Prostataloge. Gleichzeitig vermittelte er mich im Anschluss völlig unbürkratisch an den Ärztlichen Direktor der Radiologischen Klinik, Herrn Prof. Dr. Dr. Jürgen Debus. Das sehr ausführliche Gespräch konnte ich mit seinem Leitenden Oberarzt, Herrn Prof. Dr. Klaus Herfarth führen. Dieser wiederum stellte mir zwei Therapieansätze anheim.
                    1) Bestrahlung der Prostataloge
                    2) Neoadjuvante HT über mindestens zwei Monate mit anschließender Bestrahlung der Prostataloge und der pelvinen Lymphabflusswege in IMRT Technik.
                    Letztere hat er wie folgt begründet: (ich zitiere) Klassisch besteht bei R1 Situation und PSA Rezidiv die Indikation für die Bestrahlung der Prostataloge. Bei Herrn D. bestand allerdings zum Zeitpunkt der OP ein über 30%iges Lympfknotenbefallsrisiko. Bei der OP wurden aber lediglich 6 Lympfknoten entfernt. (Üblich seien bei einer derartigen Ausgangssituation 10 Lympfknoten pro Seite). Auf dem Boden der im letzten Jahr publizierten retrospektiven Analyse von Spiotto, profitieren Patienten in dieser Situation von der zusätzlichen Bestrahlung der Beckenlympfknoten.(Zitatende).
                    Wenn ich mich für diesen Weg entschließen sollte, bedeutet das, dass nach einer mindestens zweimonatigen HT 35 Bestrahlungen á 5x pro Wo auf mich zu kommen. Der zweite Therapieweg scheint mir zumindest im Moment sinnvoll. Bin mal gespannt was mein Urologe dazu sagt, bei dem ich am 4.Aug. einen Termin habe.

                    Falls jemand dazu Erfahrungen gesammelt bzw. noch ergänzende Hinweise für mich hat, würde ich mich freuen, diese hier zu lesen.

                    Ach so, falls jemand die Anschrift der Radiologischen Klinik Heidelberg vermisst, sie lautet: Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg, Terminvereinbarungen Allg. Ambulanz, Tel.: 06221-567611. Privatsprechstunde, Tel.: 06221-567603

                    Gruß Manfred D.

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Manfred,
                      über die Neoadjuvante Hormontherapie gibt es abweichende Meinungen. Die Gegenargumente laufen darauf hinaus, dass durch die Hormonblockade die Zellteilung unterdrückt wird, aber die Strahlentherapie genau die Zellen angreift, die sich in der Zellteilung befinden. Schlicht gesagt, die Strahlen würden einen Teil ihrer Wirksamkeit einbüßen.

                      Andererseits sollen durch die Hormontherapie bereits vagabundierende Zellen im Kreislauf angegriffen und im Idealfall der Apoptose zugeführt werden.

                      Siehe auch

                      und


                      Gruß, Heribert

                      Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                      myProstate.eu
                      Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                      Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                      (Luciano de Crescenzo)

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                        #12
                        Hallo Manfred,
                        zur besseren Übersicht habe ich Deinen letzten Artikel/Fragen wieder in Deinen Ursprungsthread eingebracht:
                        Zitat von Manfred D. Beitrag anzeigen
                        Hallo Heribert und alle, die sich angesprochen fühlen.

                        Auch ich stehe vor der Entscheidung einer Bestrahlung nach OP und "aufkeimenden" Rezidiv (siehe auch meinen Beitrag "Rezidiv, was würdet Ihr tun?"

                        Ich denke mal, eine Bestrahlung ist in meinem Fall durchaus sinnvoll bei einer R1 Resektion. Vielleicht hätte man sie schon direkt anschließend an die OP machen sollen. Doch das ist Schnee von gestern!
                        Ich selbst kann Dir aus eigener Erfahrung nichts sagen. Meine Vorgeschichte ist außerdem eine ganz andere. Die eingehende Diagnostik läuft bei Dir ja schon seit 2004 und erst im Januar 2007 wurde bei Dir die RPE durchgeführt.
                        Jetzt stehe ich vor der Entscheidung Bestrahlung der Prostataloge oder Bestrahlung der Prostataloge und der pelvinen Lympfabflusswege in IMRT Technik.
                        Mit der kombinierten Bestrahlungstherapie haben hier einige Betroffene nach Lokalrezidiev aber auch als Primärtherapie gute Erfahrung gemacht.
                        Hier die wichtigsten Erkenntnisse:

                        Gleason : 4+4=8.
                        Eindeutige extraprostatische Tumorausdehnung (Samenblasen-nahe).
                        Eine Infiltratration der Samenblase ist nicht nachweisbar.
                        Margiusstatus: eindeutig pos. Absetzränder im Bereich der li Basis.
                        Gefäßeinbrüche: kein Anhalt
                        Kommentar: Bei der eindeutigen R1-Situation kommt ein bei einem PSA-Rezidiv in erster Linie ein Lokalrezidiv in Betracht.
                        Makerkonstellation: Androgenrezeptor 2+, COX-2: neg., Chromogranin A neg., Bel-2: neg., Somatostarin-Rezeptor: neg..
                        Kommentar: Es finden sich keine Hinweise auf eine Überexpression des Androgenrezeptors im Sinne eines hypersensitiven Rezeptormechanismus. Eine neuroendokrine Differenzierung ist nicht nachweisbar.
                        Die Ergebnisse beziehen sich, dass sollte man mitbedenken, auf das entnommene Organ im Januar 2007. Das Grundsätzliche hat auch heute noch genauso Gültigkeit. Die Wichtigkeit der vorgenannten Markerkonstellation kannst Du bei Bonkhoff hier nachlesen.


                        Ob sich zum damaligen Zeitpunkt schon Tumorzellen ausgesiedelt hatten und inzwischen Mikrometastasen verursachen wird Dir keiner sicher ausschließen können. Deshalb wird Dir eine Neoadjuvante Hormontherapie vor der Bestrahlung angeraten. Die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme wird in den von mir bereits genannten Quellen bezweifelt.

                        Wenn sich schon vagabundierende Zellen im Körper befinden, so ist nach neueren Forschungsergebnissen, die auch vom DKFZ bestätigt werden, äußerst wichtig das Immunsystem durch aktive Umstellung der Ernährung und der Lebensweise zu stärken. Im Forenabschnitt "Ernährung & Nahrungsergänzung" wird darüber diskutiert. Hinweise findest Du auch im Forumextrakt...

                        Gruß, Heribert

                        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
                        myProstate.eu
                        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
                        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



                        (Luciano de Crescenzo)

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                          #13
                          Hallo Manfred,
                          danke für Deinen Beitrag vom 15.07. und den Adressen in Heidelberg.
                          War am 10.07. bei Prof. Stief in München. Bin davon ausgegangen, dass man in München-Großhadern auch MRT-gesteuerte Biopsien macht. Da wurde ich aber falsch informiert, denn das trifft nicht zu. Eine Biospie wollte ich machen lassen, damit das Lokalrezidiv anschließend mit HIFU behandt werden kann.
                          Prof. Stief hat mir aber von HIFU abgeraten, wegen einer möglichen Fistelbildung am Darm. Die Gefahr ist wohl noch größer, wenn man keine Prostata mehr hat. Vielmehr hat er mir empfohlen, die Prostataloge bestrahlen zu lassen. Vorher ist die Einnahme von Casodex für min. 6 Wochen zu empfehlen, dann sind die Zellen empfindlicher.
                          Das deckt sich also in etwa mit dem was Dir in Heidelberg gesagt wurde.
                          Die von Heribert erwähnten Empfehlungen, dass eine Stärkung des Immunsystems wichtig ist bzw. die Ernährung und Lebensweise umgestellt werden sollten, habe ich schon vor Jahren gemacht. Das scheint aber den PSA-Anstieg nicht mehr aufzuhalten.
                          Manfred, mich würde interessieren für welche Therapie Du Dich schließlich entscheidest.
                          Viele Grüße
                          Helmut

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Helmut,

                            bin heute erst gestern aus den Bergen von einem Wanderurlaub zurück gekommen. Hier ein kleiner Zwischenbericht. Ich habe am 4.8.08 einen Termin bei meinem Urologen, mit dem ich die neuen Erkenntnisse aus Heidelberg und Berlin besprechen werde, um mich dann zu entscheiden. Bis dahin noch etwas Geduld. Ich melde mich wieder.

                            Gruß Manfred

                            Kommentar


                              #15
                              Hallo,
                              glaube in Heidelberg ist man gut aufgehoben. Habe selbst beste Erfahrungen dort gemacht. Von Heppenheim aus ist es auch eine angenehme Entfernung.
                              DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
                              Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

                              Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
                              Konrad

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