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Auswirkung von small-budget-Behandlung

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    Auswirkung von small-budget-Behandlung

    Hallo liebes Forum,

    ich möchte heute kurz die Folgen einer zu knapp bemessenen Hormonbehandlung mitteilen, um möglichen anderen Teilnehmer die Auswirkungen mitzuteilen.

    Hierzu bitte ich mein Profil anzusehen.

    Entgegen dem überwiegenden Rat aus dem Forum - in jedem Fall eine DHB - oder wenigstens - ein HB2 durchzuführen, hat sich mein Uro für die Mono HB entschieden. ( Vor/Nachlauf von jeweils 10 Tagen Casodex 150mg zur Minderung des Flair up ) hatte er noch veranlasst.
    Bedauerlicherweise habe ich im Februar dann mitgespielt und muß nun hinnehmen, dass der PSA nicht den gewünschten Abfall erreicht hat und sich mittlerweile wieder im Anstieg befindet.

    Schlimmer noch, die wertvolle Zeit der Wirksamkeit des Hormones zur Testosteronabsenkung und Tumorlastsenkung wurde nicht optimal genutzt.

    Wie würdet ihr jetzt weiter verfahren um zu retten was noch zu retten ist und um noch einen möglichst großen Nutzen aus der verlorenen Zeit der evtl. Wirksamkeit der HB zu ziehen.

    Wer kann die unterschiedlichen Gutachten des pathologischen und zytologischen Gutachtens versuchen zu interpretieren und zu bewerten.

    Ich bedanke mich sehr und hoffe, dem Forum einmal etwas von den Erfahrungen zurückgeben zu können.

    Herzliche Grüsse
    Hans-J.
    Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

    #2
    Hallo Hans-J.,
    in Deinem Profil finde ich kein Ergebnis der Testosteronmessung.
    Wurde eine solche Kontrollmessung nicht durchgeführt?
    Bevor weiter diskutiert werden kann ist der aktuelle Wert von Bedeutung.

    Gruß, Heribert

    Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
    myProstate.eu
    Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
    Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



    (Luciano de Crescenzo)

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      #3
      Hallo Herbert,

      ja, leider wurde der so wichtige Referenzwert "Testosteron" sowohl am Anfang - als auch bisher - nicht genommen. Aber auch AP fehlt. GOT, GPT, CRP wurden ausgewertet. Letztere sind im grünen Bereich.

      Selbst unterstellt, dass Testosteron und AP bei einem PSA von 111,7 entsprechend hoch waren, hätten diese Werte als Referenzwerte dienen müssen.

      Gruss
      Hans-J.
      Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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        #4
        Hallo Hans-J.,
        entscheident ist, wo der Testosteronwert jetzt liegt. Er ist entscheidend für die weitere Terapie!
        Liegt er unter 0,2 µg/l kann eine einfache Umstellung des Antiandrogen schon ausreichen, ansonsten müssen neue Wege beschritten werden. Dazu werden sich aber wenn der Testosteronwert vorliegt, noch andere zu Wort melden.

        Guten Abend noch
        Heribert

        Vollständige PK-Historie seit 2005 bei
        myProstate.eu
        Menschen sind Engel mit nur einem Flügel.
        Sie müssen sich umarmen um fliegen zu können.



        (Luciano de Crescenzo)

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          #5
          "small-budget-Behandlung"

          Zunächst mal, um ein Vorteil aus dem Weg zu räumen:

          Die Urologen, die der DHB/HB2 als Ersttherapie kritisch gegenüber stehen tun dies in der Regel NICHT aus "Budgetgründen".

          Sämtliche Tumormedikamente fallen aus dem üblichen Arzneimittelbudget raus. JEDER Urologe/Internist/Hausarzt kann diese Medikamente ohne Angst vor Regressen verordnen.

          Die Ablehnung der DHB als "first-line-Therapie" begründet sich einerseits aus dem fehlenden Wirkungsnachweis und zum zweiten aus der nicht vorhandenen Zulassung von Finasterid zur Behandlung des PCa.

          Natürlich kann man´s erst mal verordnen; in diesem Falle droht allerdings (theoretisch) tatsächlich ein Regress. Insbesondere so man das übliche Verfahren anwendet und bei der Kasse einen Antrag auf Kostenerstattung einreicht wird man in der Regel abschlägig beschieden (keine bessere Wirkung der DHB im Vergleich zur Standardtherapie).

          Was den eigenen Fall angeht:

          cool bleiben. Es gibt gelegentlich Männer die auf die LH/RH-Therapie verzögert ansprechen. Solange es dabei nicht zu einem PSA-Anstieg kommt können Sie auf das Casodex gut verzichten. Ich würde Ihnen sogar zur Zurückhaltung raten. Es gibt einen guten Grund dafür, daß die komplette Androgenblockade eben NICHT die Standardtherapie darstellt; dieser liegt nicht in den Kosten (s.o.), sondern in der Tatsache begründet, daß einserseits nur eine kleine Gruppe von Patienten davon profitiert (die sollen´s dann auch bekommen) und andererseits Casodex kein Smartie ist sondern ältere Patienten mit einer HB2 eine erhöhte "nicht-tumorspezifische-Mortalität" aufweisen.

          Testosteronbestimmung: Jein. Ich mache das regelmäßig; es gibt aber keinen wirklich harten Grund dafür. Das Zielkriterium der Behandlung ist die Absenkung des PSA-Wertes (wobei Sie natürlich recht darin haben, daß die primäre Wirkung von LH/RH in einer Testosteronabsenkung besteht). Die Testosteron-Bestimmung (auf Kastrationsniveau) zeigt Ihnen in Verbindung mit steigenden PSA-Werten vielleicht ein paar Monate früher, daß der Tumor hormontaub wird. An Ihrer Lebenserwartung wird dies nichts ändern. Nennt sich "lead-time-bias".

          Sollte es in Ihrem Falle jedoch zu einem PSA-Anstieg gekommen sein macht die HB2 Sinn.


          Sollte für Sie die Hormonablation eine Dauertherapie darstellen könnten Sie alternativ über eine plastische Orchiektomie (=chirurgische Kastration) nachdenken.

          Gruß!
          Wu

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            #6
            Hallo Herr Dr. Wu

            vielen Dank für Ihre Stellungnahme.
            Ihre Begründungen sind nachvollziehbar, verständlich und sehr sachlich formuliert.

            Der verzögerte Abfall des PSA könnte auch mit dem Zerfall der Metastase durch die Radiatio zusammenliegen.

            Unter der Mono HB ist es zuerst einmal verständlich, dass der Patient bei einem Anstieg hier etwas sensibler reagiert, als unter einer DHB/HB2.
            Dabei kam es dann zu meiner ersten Testo, AP, I-CTP Bestimmung.

            Nach Feststellung, dass der Testowert schon im Kastrastionsbereich liegt, hat der PSA nun adäquat zu folgen. Sollte dies nicht gelingen, muß eine weitere Tumorlast angenommen werden.
            Diese wichtigen Rückschlüsse sind jedoch nur möglich, wenn eine entsprechende Diagnostik vorliegt.
            Dafür konnte ich meinen Uro leider nicht gewinnen, aber meinen Onko.

            Eine dauerhafte Kastration über einen OP Eingriff ( Orchiektomie ) würde aus meiner Sicht nur die Nebennieren zur Mehrproduktion animieren. Wenn man neueren Untersuchungen glauben schenkt, ja so gar Tumorzellen zur Eigenproduktion von Testosteron stimmulieren.

            Diese noch zu wenig erforschte und unbekannte sowie unkontrollierte Produktion sollte man vermeiden, dafür die Option behalten, Mithilfe des Testosteron und des korrelierenden PSA- Wertes in einer Intermittierungsphase hormonsensibel zu bleiben, indem man bewußt den Umkehreffekt nutzt.

            Ob dies so gelingt wie bei vielen Mitstreiter, muß abgewartet werden.

            Ich danke nachdrücklich für Ihre Stellungnahme und wünsche mir, dass Sie Ihr Fachwissen positiv mit einbringen.

            Freundliche Grüsse
            Hans-J.
            Mein PK Verlauf unter: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=96

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