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Verdacht auf Prostatakarzinom

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    Verdacht auf Prostatakarzinom

    Guten Abend liebe Betroffenen und Angehörigen,

    ich sitze hier schlaflos an meinem PC und wende mich hilflos an dieses Forum.

    Mein Vater hat seit 2 Wochen Schmerzen im Oberschenkel und musste nach einer Röntgenaufnahme beim Orthopäden zum CT.
    Der Röntgenarzt gab ihm folgenden Befund mit:

    Im Markraum des Femurschafts findet sich in mittlerer Höhe eine stark vestikularisierte Weichteilstruktur mit 35mm Durchmesser, die insbesondere dorsal zu einer erheblichen Verschmälerung der Kortikalis geführt hat. Ausgedehnt ausgeprägte Periostreaktion in Höhe des Befunds am Femurschaft; dabei Ödem und fibrovaskuläre Reaktion innerhalb der Mm. vasuts medialis und insbesondere vastus intermedius.
    Ventral im Markraum des distalen Femurschafts ausgedehnt eine schmale Zone mit Ödem und Hypervaskularisation.
    Die am oberen Bildrand erfasste Prostata ist vergrößert und insbesondere rechtsseitig unregelmäßig begrenzt. Im kleinen Becken rechts eine ovale Weichteilstruktur mit 25mm in Höhe des Foramen obturatum.
    Beurteilung: Osteolytischer Tumor in mittlerer Höhe des Femurschaft rechts mit 35mm Durchmesser; der Befund ist mit einem Osteosarkom, Metastase oder Lymphom vereinbar.
    Eine schmale Zone mit suspekten Signalveränderungen findet sich ausgedehnt ventral im Markraum des distalen Femurschafts.
    Am oberen Bildrand Veränderungen die auf ein Prostatakarzinom mit Lymphknotenmetastasierung rechts hinweisen könnten.

    Mein Vater wurde sofort zum Urologen geschickt. Dieser hat die Prostata mit Ultraschall und Abtasten untersucht und laut meinem Vater erst einmal Entwarnung gegeben. Angeblich sei bis auf einige Ablagerungen die auf vergangene Entzündungen zurückzuführen seien, und eine leichte Vergrößerung nichts weiter festzustellen. Eine kleine Zyste sei wohl noch zu ertasten, aber eindeutig weich und wohl nicht schlimm. (Ob der Urologe wohl meinen Vater ersteinmal beruhigen wollte, oder ob wohl mein Vater uns nicht die Wahrheit erzählt, damit wir uns nicht zu sehr aufregen???)

    Danach wurde Blut abgenommen, er solle sich morgen oder spätestens übermorgen nach den Ergebnissen erkundigen. Danach würde ein weiteres Vorgehen besprochen werden.

    Kann es tatsächlich sein, dass bei diesem CT-Befund die Prostata trotzdem o.k. ist. Der Tumor im Bein macht übrigens nur beim Laufen Beschwerden. Sobald mein Vater sitzt oder liegt, hat er keine Schmerzen mehr.

    Ich bin sehr beunruhigt und kann mit dieser hilflosen Untätigkeit nicht umgehen. Mein Vater ist erst 62. Vor knapp 2 Jahren starb meine Schwiegermutter, die wir 3 Jahre bei uns zu Hause bis zu ihrem Tode gepflegt haben. (Plasmozytom.) Gerade haben wir uns einigermaßen von diesen seelischen Strapazen erholt. Meine Mutter hat heute den ganzen Tag nur geweint.
    Entschuldigt bitte, dass ich so viel schreibe, aber es tut so gut, es sich von der Seele zu schreiben.

    Kann es tatsächlich sein, dass, obwohl der Urologe nichts ertasten und per Ultraschall sehen konnte, ein Prostatakarzinom bereits mit Knochenmetastasen vorhanden ist? Hat jemand ein ähnliches Schicksal gehabt und kann mir schreiben, wie es bei ihm weitergegangen ist?

    Eigentlich bin ich ein Mensch, der überall nach einem positiven Strohhalm sucht, aber im Moment finde ich einfach keinen. Über einige positive Meldungen würde ich mich sehr freuen.

    Jetzt werde ich wohl doch mal versuchen, ein wenig zu schlafen. Ich wünsche Euch allen alles Gute und werde mich bald wieder melden und berichten, was mit meinem Vater weiterhin passiert.

    Herzliche Grüße

    Tanja B.

    #2
    Hallo Tanja,

    ich würde jetzt ersteinmal das Ergebnis der Blutuntersuchung abwarten (insbesondere den PSA-Wert) und auch wenn es schwer fällt, Ruhe bewahren

    Alles andere sind nur Spekulationen, die Dir und Deinem Vater nicht weiterhelfen.

    Herzliche Grüße

    Hansjörg Burger
    Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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      #3
      Hallo Tanja B.

      wie Hansjörg schon sagt, ruhe bewahren und PSA abwarten.
      Im CT sieht man nicht viel, bei den Meisten liest man o. B.

      Schauh dir mein Profil an, dann siehst du was aus anfänlichen Schmerzen (Metastasenschmerzen, wie sich herausstellte) in bald 4 Jahren werden kann. So schlimm ist es meistens nicht, wie man glaubt, wir helfen euch.

      Viel Erfolg, Konrad

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        #4
        Hallo Hansjörg und Konrad,

        vielen Dank für die schnellen Antworten. Ich versuche wirklich ruhig zu bleiben und vor meinen Eltern möglichst die Fassung zu bewahren. Wenn ich auch nur mitheule, helfe ich ihnen nicht wirklich.

        Mir tut mein Vater nur so unendlich leid. Er ist selbständig und musste gleich nach den Arztbesuchen gestern wieder in seinen Laden. Er ist dort ganz allein und hat auch keine Möglichkeit, sich vertreten zu lassen. Eine schwerwiegende Krankheit könnte die komplette finanzielle Existenz ruinieren. Meine Eltern können von der kleinen Rente, die sie bekommen würden nicht leben.
        Mein Mann und ich stehen finanziell auch nicht so da, dass wir meine Eltern hier komplett mittragen könnten. Wir leben hier zusammen, so dass unser komplettes Familienleben betroffen wäre, wenn meine Eltern in eine kleine Wohnung umziehen müssten. Mein Vater hat also auch noch den Druck, unbedingt weiter arbeiten zu müssen.

        Nun heißt es 14.00 Uhr abzuwarten, dann sind hoffentlich die ersten Ergebnisse da. Wenn nicht, müssen wir noch einen Tag länger warten.

        Abgesehen davon, was ist, wenn die Prostata wirklich o.k. ist? Der Tumor im Bein ist ja immer noch da. Der Röntenfacharzt schreibt, dass er nach einer Metastase aussieht. Kann man wirklich an der Art des Tumors erkennen, ob es sich um einen Haupttumor oder um eine Metastase handelt?

        Ich melde mich bald wieder. Ich bin sehr froh, dass es dieses Forum gibt.
        Ich wünsche Euch alles Gute.

        Tanja B.

        Kommentar


          #5
          Hallo Tanja,

          Beurteilung: Osteolytischer Tumor in mittlerer Höhe des Femurschaft rechts mit 35mm Durchmesser; der Befund ist mit einem Osteosarkom, Metastase oder Lymphom vereinbar
          Da sind wir überfordert; das können nur die Fachleute beurteilen, woher die verdächtige Erscheinung im CT stammt.

          Ein Prostatkarzinom wird definitiv nur durch eine Biopsie festgestellt. Die Biopsie wird durchgeführt, wenn ein Verdacht da ist. Deshalb ist im Hinblick auf ein Prostatakarzinom der PSA-Wert wichtig.

          Herzliche Grüße

          Hansjörg Burger

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            #6
            Hallo nochmal,

            wie befürchtet ist der PSA-Wert noch nicht da, mein Vater soll sich morgen wieder per Telefon in der Praxis melden. Also noch eine Nacht untätiges Warten. Es ist zum Verrücktwerden!!

            Ist es so, dass ein hoher PSA-Wert schneller da ist, als ein niedriger? Dann wäre das doch ein gutes Zeichen. Irgendwie klammert man sich doch an jeden Strohhalm. Jede kleinste Kleinigkeit wird als irgendein Hinweis gesucht.

            Vielen Dank nochmal für Eure Beiträge. Ich melde mich bald wieder.

            Grüße aus Hamburg

            Tanja

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              #7
              Hallo Tanja,

              Du machst Dich wirklich unnötig verrückt. Auch der PSA-Wert wird Euch keine zuverlässige Aussage liefern; nur ein Hinweis ob eine Biopsie angebracht ist oder nicht.

              Und bis die Biopsie gemacht ist und ein Ergebnis vom Pathologen vorliegt, dauert auch wieder seine Zeit.

              Gruß

              Hansjörg Burger

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                #8
                Hallo Tanja,
                leichter gesagt als getan: Ruhe bewahren. Aber auch wir waren anfangs alle in Aufregung und Sorge.
                Ein kleiner Hinweis:
                Mein Vater wurde sofort zum Urologen geschickt. Dieser hat die Prostata mit Ultraschall und Abtasten untersucht und laut meinem Vater erst einmal Entwarnung gegeben. .....
                Danach wurde Blut abgenommen, er solle sich morgen oder spätestens übermorgen nach den Ergebnissen erkundigen. Danach würde ein weiteres Vorgehen besprochen werden.
                Wenn tatsächlich die Blutabnahme nach der Untersuchung erfolgte, so kann der PSA-Wert erhöht sein aufgrund der Manipulation an der Prostata und der Wert wäre somit zu hinterfragen. I.d.R. wird das Blut vorher entnommen.
                Grüße und Kopf hoch
                Hartmut
                Grüße
                Hartmut

                Meine PK-Geschichte im Überblick: http://www.myprostate.eu/?req=user&id=74

                Kommentar


                  #9
                  Hallo nochmal,

                  mein Vater hat nun heute die Blutergebnisse bekommen. Sie sind laut Urologen "o.k.", was auch immer das bedeutet. Leider hat mein Vater sich nichts mitgeben lassen und auch nicht genauer nachgefragt.

                  Nun will der Urologe aber trotzdem, wohl weil die Prostata etwas vergrößert ist, eine Biopsie machen, allerdings erst am übernächsten Montag. Mir ist das ganze etwas suspekt. Mein Vater hat Angst vor der Biopsie. Stimmt es, dass so ein Eingriff schmerzhaft ist? Ist es sinnvoll, sich eine leichte Schlafspritze geben zu lassen?

                  Diesen Montag soll mein Vater nochmal zum Orthopäden und zusätzlich das weitere Vorgehen mit dem Tumor am Oberschenkel besprechen.

                  Wir sind also immer noch nicht viel schlauer. Leider haben meine Eltern sich seit Beginn ihrer Ehe angewöhnt, nur alleine zum Arzt zu gehen. Meine Mutter fände es merkwürdig, nun plötzlich mitzugehen. Ich bin aber der Meinung, dass 4 Ohren mehr höhren und vielleicht ein "Außenstehender" noch etwas besser mitdenken kann, als der Betroffene.

                  Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.

                  Tanja B.

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                    #10
                    Zitat von Tabbioma Beitrag anzeigen
                    ...Leider haben meine Eltern sich seit Beginn ihrer Ehe angewöhnt, nur alleine zum Arzt zu gehen. Meine Mutter fände es merkwürdig, nun plötzlich mitzugehen. Ich bin aber der Meinung, dass 4 Ohren mehr höhren und vielleicht ein "Außenstehender" noch etwas besser mitdenken kann, als der Betroffene...
                    Liebe Tanja,

                    da kann ich nur zustimmen. Und den Ärzten ist es auch recht wenn noch jemand dabei ist.

                    Viele Grüße
                    Hans

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                      #11
                      Angst vor Biopsie

                      Zitat von Tabbioma Beitrag anzeigen
                      Hallo nochmal,

                      mein Vater hat nun heute die Blutergebnisse bekommen. Sie sind laut Urologen "o.k.", was auch immer das bedeutet. Leider hat mein Vater sich nichts mitgeben lassen und auch nicht genauer nachgefragt.

                      Nun will der Urologe aber trotzdem, wohl weil die Prostata etwas vergrößert ist, eine Biopsie machen, allerdings erst am übernächsten Montag. Mir ist das ganze etwas suspekt.[ Mein Vater hat Angst vor der Biopsie. Stimmt es, dass so ein Eingriff schmerzhaft ist? Ist es sinnvoll, sich eine leichte Schlafspritze geben zu lassen?]

                      Diesen Montag soll mein Vater nochmal zum Orthopäden und zusätzlich das weitere Vorgehen mit dem Tumor am Oberschenkel besprechen.

                      Wir sind also immer noch nicht viel schlauer. Leider haben meine Eltern sich seit Beginn ihrer Ehe angewöhnt, nur alleine zum Arzt zu gehen. Meine Mutter fände es merkwürdig, nun plötzlich mitzugehen. Ich bin aber der Meinung, dass 4 Ohren mehr höhren und vielleicht ein "Außenstehender" noch etwas besser mitdenken kann, als der Betroffene.

                      Ich wünsche allen noch einen schönen Abend.


                      Tanja B.
                      .
                      [ Mein Vater hat Angst vor der Biopsie. Stimmt es, dass so ein Eingriff schmerzhaft ist? Ist es sinnvoll, sich eine leichte Schlafspritze geben zu lassen?]

                      Hallo Tanja,

                      die Biopsie wird nach örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Prozedur ist (jedenfalls nach meiner Erfahrung) überhaupt nicht schmerzhaft. Ich habe nur einen kleinen Prell-Pieks gespürt. Eine Schlafspritze ist auch nicht nötig. Es blutet vielleicht ein wenig, weshalb man nach dem Eingriff etwas ruhen soll.

                      Viele Grüße

                      Karlalbrecht

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                        #12
                        Zitat von Tabbioma Beitrag anzeigen
                        Stimmt es, dass so ein Eingriff schmerzhaft ist? Ist es sinnvoll, sich eine leichte Schlafspritze geben zu lassen?
                        Hallo Tanja,

                        Informationen und Erfahrungsberichte zur Biopsie findest Du im Forumextrakt (Link dorthin oben im Kopf dieser Seite) => Diagnostik => Biopsie.

                        Ralf

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