Meine Literaturempfehlung:
Philip Roth,
Exit Ghost,
Philip Roth, der langjährige Anwärter auf den Literatur-Nobelpreis überraschte letztes Jahr noch mal mit seinem Alterswerk.
Das machte mich neugierig: Erstmals erzählt Weltliteratur im Eingangskapitel über einen Mann mit Prostatakrebs, (das Alter Ego des Autors, Nathan Zuckermann), der sich ungeniert über sich berichtet und nach 11 Jahren des Rückzugs wieder in das Leben eintaucht.
Damit wird in der Literatur bei einem schambesetzten Männerthema erster Ordnung ein Tabu gebrochen.
Seinem vorherigen Roman „Jedermann“, der das Altern zum Gegenstand hatte, enthielt den viel zitierten Schlüsselsatz
"Das Alter ist ein Massaker".
Daran scheint der neue Roman am Beispiel des alternden Mannes mit Prostatakrebs anzuknüpfen zu wollen, gleichwohl gehen humorvoller Zynismus und Freude an der Erotik nicht verloren.
Im Unklaren gelassen wird der Leser, warum ausgerechnet ein Mann mit dem vitalen Elan der literarischen Figur Nathan Zuckermann so wenig Widerstand gegen diese Variante des
„Massakers des Alters“
aufgebracht hat. Ist das „Schicksal“ der totalen Inkontinenz wirklich unabwendbar?
Seine Art des Widerstands ist die nachträgliche Entscheidung, sich wieder in das Leben hinein zu stürzen. Zum mündigen Patienten kann man auch nachträglich noch werden. Und das ermutigt.
Viele Grüße aus Bremen
Udo
Im nachfolgenden Beitrag:
Gekürzte Auszüge aus dem Beginn des Romans
Quelle:
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