Hallo in die Runde,
ich habe mich eine Weile nicht gemeldet, aber heute mal mein Profil aufgefüllt. Mein Vater ist ja im Mai 2007 unter sehr dramatischen Umständen mit dem PK konfrontiert worden, akutes Nierenversagen etc, ich habe es ja mehrfach berichtet. Und er ist ein Fan der Minimal-Therapie, also er macht genau das Gegenteil von dem, was hier propagiert wird, allerdings in Rücksprache mit seinem Urologen.
Bei einem Gleason-Score von 4+5 und einem Ausgangs-PSA von 783, der niemals niedriger als 90 war, disseminierten Knochenmestastasen, die das ganze Skelett durchsetzen, kommt er bei regelmäßiger Zometa-Gabe einmal im Monat, einer Kapsel Ferrosanol und zwei Kapseln Estramustin pro Tag ohne alle anderen Schmerzmittel aus. Und erstaunlicherweise wurde er noch stärker, als meine Mutter an Brustkrebs erkrankte. Er hat z.B. morgens Zometa gekriegt und fuhr nachmittags zu ihr ins Krankenhaus, manchmal sogar zweimal am Tag, er kümmerte sich um alles im Haushalt und kümmert sich auch jetzt während der Chemo um meine Mutter. Seine Laborwerte sind bis auf die Anämie, die bei 11,8 Hb liegt, und einem PSA um 120 vor drei Monaten, gestern neu abgenommen, aktuelles Ergebnis steht noch aus, alle in Ordnung.
Mein Vater selbst ist nicht in diesem Forum, findet es aber o.k., wenn ich über seinen Fall berichte. Er selbst meint nämlich, wenn er sich selbst im Forum aufhalten würde, würde es ihn verrückt machen, wenn man ihm bei jeder Änderung des PSA, auch wenn er sich gar nicht schlechter fühlt, die neuesten Therapien empfehlen würde. Er macht lieber das, was ihm subjektiv gut tut und womit er sich wohl fühlt. Und das klappt seit 16 Monaten erstaunlich gut, sogar unter dem neuen Stress mit der Erkrankung seiner Frau.
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Psychisches Vertrauen in die eigenen Kräfte, sich nicht verrückt machen lassen, sondern leben? Nicht jedem Laborwert hinterher laufen, sondern danach gehen, wie man sich fühlt? Anfangs fand ich es schwierig, denn ich bin auch in den Sog gezogen worden, alles ausprobieren zu wollen, was hier empfohlen wurde, aber mein Vater wollte es nicht. Und es scheint, er ist mit seiner Art, damit umzugehen, auf einem guten Weg.
Ich denke, man kann das sehr kontrovers diskutieren, aber es gab hier ja auch schon mal vor langer Zeit die Frage, warum manch Schwerstbetroffener aus dem Forum verschwindet. Vielleicht hat es auch damit zu tun, sich mit einem "Feind", den man nicht besiegen kann, zu arrangieren, oder den Krebs als Teil von sich selbst zu akzeptieren.
Gruß, Melanie
ich habe mich eine Weile nicht gemeldet, aber heute mal mein Profil aufgefüllt. Mein Vater ist ja im Mai 2007 unter sehr dramatischen Umständen mit dem PK konfrontiert worden, akutes Nierenversagen etc, ich habe es ja mehrfach berichtet. Und er ist ein Fan der Minimal-Therapie, also er macht genau das Gegenteil von dem, was hier propagiert wird, allerdings in Rücksprache mit seinem Urologen.
Bei einem Gleason-Score von 4+5 und einem Ausgangs-PSA von 783, der niemals niedriger als 90 war, disseminierten Knochenmestastasen, die das ganze Skelett durchsetzen, kommt er bei regelmäßiger Zometa-Gabe einmal im Monat, einer Kapsel Ferrosanol und zwei Kapseln Estramustin pro Tag ohne alle anderen Schmerzmittel aus. Und erstaunlicherweise wurde er noch stärker, als meine Mutter an Brustkrebs erkrankte. Er hat z.B. morgens Zometa gekriegt und fuhr nachmittags zu ihr ins Krankenhaus, manchmal sogar zweimal am Tag, er kümmerte sich um alles im Haushalt und kümmert sich auch jetzt während der Chemo um meine Mutter. Seine Laborwerte sind bis auf die Anämie, die bei 11,8 Hb liegt, und einem PSA um 120 vor drei Monaten, gestern neu abgenommen, aktuelles Ergebnis steht noch aus, alle in Ordnung.
Mein Vater selbst ist nicht in diesem Forum, findet es aber o.k., wenn ich über seinen Fall berichte. Er selbst meint nämlich, wenn er sich selbst im Forum aufhalten würde, würde es ihn verrückt machen, wenn man ihm bei jeder Änderung des PSA, auch wenn er sich gar nicht schlechter fühlt, die neuesten Therapien empfehlen würde. Er macht lieber das, was ihm subjektiv gut tut und womit er sich wohl fühlt. Und das klappt seit 16 Monaten erstaunlich gut, sogar unter dem neuen Stress mit der Erkrankung seiner Frau.
Habt ihr auch solche Erfahrungen gemacht? Psychisches Vertrauen in die eigenen Kräfte, sich nicht verrückt machen lassen, sondern leben? Nicht jedem Laborwert hinterher laufen, sondern danach gehen, wie man sich fühlt? Anfangs fand ich es schwierig, denn ich bin auch in den Sog gezogen worden, alles ausprobieren zu wollen, was hier empfohlen wurde, aber mein Vater wollte es nicht. Und es scheint, er ist mit seiner Art, damit umzugehen, auf einem guten Weg.
Ich denke, man kann das sehr kontrovers diskutieren, aber es gab hier ja auch schon mal vor langer Zeit die Frage, warum manch Schwerstbetroffener aus dem Forum verschwindet. Vielleicht hat es auch damit zu tun, sich mit einem "Feind", den man nicht besiegen kann, zu arrangieren, oder den Krebs als Teil von sich selbst zu akzeptieren.
Gruß, Melanie
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