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    Hallo

    Ich wollte meinen Sorgen mal freien Lauf lassen.

    Ich bin 23 Jahre und der Vater(62) meiner Freundin(20) ist an Prostatakrebs erkrankt.
    Meine Freundin leidet sehr darunter.

    Ich versuch mal den Krankheitsverlauf aufzuschreiben, kann aber kaum aussagen über Werte usw. geben, da ich mich da nicht so sehr aufdrängen will, versuch allerdings diese Werte noch in Erfahrung zu bekommen.

    Also erkannt wurde der Krebs vor ca. 3 Jahren. Der Vater wurde dann mit monatlichen Infusionen behandelt. Seit knapp 7 Monaten ist alles schlimmer geworden. Er hat dann eine Chemo bekommen. Sehr viel Gewichtsverlust war die Folge. Übelkeit und Müdigkeit. Heute wurde er dann ins Krankenhaus eingeliefert. Er war so geschwächt das er keine 2 Meter mehr Laufen kann. Vor 3 Wochen wurden dann erhöhte Leberwerte festgestellt. Anscheinend durch die Chemo. Im Krankenhaus wurde jetzt festgestellet, dass sich Metastasen in der Leber gebildet haben. Auf alle Fälle hab ich ihn gestern wieder gesehen. Seine Haut war gelblich verfärbt und er hatte sehr große Schmerzen. So jetzt zu meinem Problem, ich weiß nicht was ich noch alles machen kann, damit es meiner Freundin wieder besser geht. Sie weint sehr oft. Was hilft ihr am besten soll ich ihr einfach nur zuhören, mir geht das halt auch alles sehr nahe, da ich ihre Familie sehr mag und es schwer für mich ist das so zu sehen.

    Ich weiß einfach nicht mehr weiter, habt ihr mir vielleicht ein paar Tipps, wie ich meine Freundin aufbauen kann und ich ihr Kraft geben kann? Ich möchte sie einfach nicht auch noch mit meine Problemen belasten aus diesem Grund schreib ich lieber in dieses Forum. Soll ich mal mit meiner Freundin zum Arzt gehen, damit der uns richtig Informiert. Bin halt mega verunsichert, da meine Freundin zur Zeit sehr durch den Wind ist.

    Würde mich über euer Hilfe freuen.

    Grüße

    Ronny


    #2
    Lieber Ronny!

    Ich finde es Klasse, dass Du Dich hier meldest, um Deiner Freundin helfen zu können!

    Deren Vater scheint es in einem relativ weit fortgeschrittenen Stadium sehr schlecht zu gehen. Ohne konkrete Informationen wird dazu kaum jemand hier im Forum etwas sagen können, aber Lebermetastasen sind nun leider alles Andere als ein gutes Zeichen.

    Das Wichtigste, was Du m.E. für Deine Freundin tun kannst, ist, uneingeschränkt für sie da zu sein, ihren großen Kummer zu akzeptieren, sie auch einfach weinen zu lassen und dabei liebevoll in den Arm zu nehmen.

    Ich wünsche Dir und ihr und ihrer Familie viel Kraft, diese schweren Zeiten durchzustehen!!

    Alles Gute...

    Schorschel

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      #3
      Schmerztherapie

      Lieber Ronny,

      zu dem, was Dir Schorschel geschrieben hat, habe ich nichts beizufügen; seine Ratschläge scheinen mir das Beste zu sein, das man Dir empfehlen kann.

      Augefallen ist mir aber, dass der Vater Deiner Freundin unter starken Schmnerzen leidet. Das ist angesichts seines Zustandes nicht erstaunlich, dürfte aber angesichts der heutigen Möglichkeiten der Medizin nicht mehr vorkommen. Du kannst also indirekt Deiner Freundin helfen, indem Du Dich dafür einsetzest, dass ihr Vater zu einer guten Schmerztherapie kommt.

      Adressen, die Dir und ihr dabei weiterhelfen können, sind zu finden bei:



      Telefonisch könnt Ihr Euch an den

      Krebsschmerz-Informationsdienst KSID: 0 800 -420 30 40 !

      wenden (die Rufnummer ist kostenlos).


      Mit meinen besten Wünschen


      Jürg
      Zuletzt geändert von jürgvw; 16.09.2008, 14:57. Grund: Tippfehler korrigiert
      Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
      http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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        #4
        Danke für eure schönen und Aufmundernten Worte.

        Es ist alles gerade sehr schwer. Gestern wurden zusätzlich Metastasen in der Lunge festgestellt. Die Leber ist anscheinend schon sehr stark angegriffen. Meine Freundin ist sehr stark. Geht Arbeiten, muss dort stark sein, dann geht sie ihre Familie besuchen usw. ist dort auch sehr stark dann kommt sie heim und bricht förmlich zusammen. Ich versuch sie dann auch immer so gut es geht wieder aufzumuntern, aber leider stoße ich auch oft an meine Grenzen. Dazu kommt noch dass mich diese ganze Sache auch extrem beschäftigt. Man bekommt einfach einen anderen Blickwinkel fürs Leben und lebt intensiver. Auf was muss ich mich vorbereiten, nach Leber Lunge, was kommt da noch? Ich hoffe so, dass die Metastasen nicht auf Gehirn überspringen.

        Gestern hat mich meine Freundin gefragt, sie weiß nicht was besser ist, soll der Papa so schnell wie möglich gehen dürfen, oder soll er noch so lange wie möglich Leiden. Muss ich mich und meine Freundin auf das Schlimmste vorbereiten? Es ist alles gerade sehr schwer. Ich versuch alles dass es meiner Freundin besser geht, aber es ist so schwer!

        Ich schreib meine Sorgen lieber hier ins Forum, da ich meine Freundin nicht noch zusätzlich belasten will, denn es ist nicht leicht einen so lebensfreudigen Menschen wie ihren Vater ans Bett gefesselt zu sehen. Hilflos daneben stehen müssen und nicht Helfen können! Ich werde mich die Tage noch mal melden und berichten. Danke für eure Hilfe!

        Grüße
        Ronny

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          #5
          Hallo Ronny!

          Dass Deine Freundin zuhause "zusammenbricht", ist nicht nur mehr als normal angesichts dessen, was sie derzeit erlebt. Es spricht auch für Euer gutes Verhältnis, dass sie bei Dir nicht auch noch schauspielern muss!

          "Aufmuntern" ist vielleicht auch nicht der richtige bzw. vielversprechende Weg. Sei einfach für sie da, hör' ihr zu und lass' ihren Schmerz und ihre Trauer zu - es tut ihr sicher gut, einfach mal schwach zu sein und sich bei Dir auszuheulen. Das braucht sie, um den Druck, der sich tagsüber bei ihr aufbaut, etwas loszuwerden.

          Wenn sie über den Tod ihres Vaters nachzudenken beginnt und überlegt, dass das eine Erlösung für ihn sein könnte, finde ich das besser, als wenn sie alles verdrängen würde und sich Scheuklappen aufsetzt. Ich weiß ja nicht, wie ihre Mutter das Ganze erträgt bzw. verarbeitet. Vielleicht muss Deine Freundin ja sogar noch ggü. ihrer Mutter stark sein!?

          Wie die Prognose Deines "Schwiegervaters" ist, müssten die Ärzte Euch sagen können. Habt Ihr da keine Informationen? Für mich hört sich das alles nicht sehr gut an, aber ich bin kein Arzt...

          Sprich' viel mit Deiner Freundin und hör ihr zu, wenn sie ihren Gedanken freien Lauf lässt. Das ist unendlich wichtig für sie, und es ist das Beste, was Du für sie tun kannst.

          Euch Allen alles Gute!!

          Schorschel

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            #6
            Lieber Ronny.....

            ich kann Dich so gut verstehen....

            Bei uns ist die Situation andersrum...meinem Mann geht es so wie Dir...nicht nur, dass er mich "mitleiden" sieht...er hört mir immer zu und tröstet mich...aber...und das finde ich immer das Wichtigste und Aufrichtigste an ihm...er stellt viele Dinge klar, die ich evtl. zu negativ, aber auch zu positiv sehe. Er ist ganz oft derjenige, der von außen eine ungefärbte aber schonende Meinung hat.

            Es ist gut, wenn Du für deine Freundin da bist...immer wieder...werde nicht ungeduldig, ich weiss, das nervt manchmal, weil es kein anderes Thema mehr gibt, aber NICHT darüber reden ist viel viel schlimmer, denn dann müsste Deine Freundin noch mehr in sich reinfressen (ich werde dann extrem schlecht gelaunt)..wenigstens bei Dir kann sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen, wenn sie es sich schon bei der Arbeit und bei ihren Eltern nicht anmerken lässt.

            Was die Prognose für deine Schwiegervater angeht, so denke ich, dass Leber- und Lungenmetastasen keineswegs optimistisch zu beurteilen sind. Leider weiss ich nicht wie man so etwas "vorsichtig" diskutieren kann...aber ich denke, Deine Freundin ist vielleicht auch genau deswegen, weil sie schon ahnt wie es mit ihrem Vater werden könnte, so aufgelöst und traurig.

            Dass man eine andere Sicht auf sein eigenes Leben bekommt ist etwas, was ich für uns als sehr positiv empfinde. Nie vorher haben wir uns soviel Gedanken über unsere Lebensart-und weise gemacht wie jetzt im Angesicht der schweren Krankheit meines Papas.

            Lieber Ronny, bleib tapfer und stark für Deine Freundin. Man kann lesen wie sehr auch DICH diese Situation belastet...Ich wünsche Dir und Euch alles alles Gute!!!

            Viviane
            Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden! (Hesse)

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              #7
              Hallo,

              Danke für die Hilfe, und die tröstenden Worte in dieser schweren Zeit.
              Leider ist ihr Papa vor einem Monat von uns gegangen. Es ist einfach so unfair, er hatte so viel Lebensfreude ausgestrahlt, bis zum Schluss.
              Es war Freitagabend wir waren noch bei ihm und haben zusammen Mario Barth geschaut, gelacht und geredet. 8 Stunden später mussten wir den Wohenenddienst rufen, da eh sehr starke Schmerzen im ganzen Körper hatten. Er kam dann auch recht schnell und konnte ihm mit zwei Spritzen die Schmerzen nehmen. 14 Stunden lag er dann im Bett und hat einfach nur noch geatmet. Er war geistig schon nicht mehr da, ich vermute allerdings dass dies durch die starken Schmerzmittel kam. Um 17.40 kam dann der Pfarrer und macht die letzte Salbung. Bin dann mit meiner Freundin am Bett gestanden. Ich hab dann gemerkt wie ihr Papa erste Atemaussetzer hatte. Hab dann zu meiner Freundin gesagt, geh noch mal zu deinem Papa und sag ihm was du ihm schon immer mal sagen wolltest. Sie ist dann hin hat die Hand genommen und gemeint: Papa es gäbe in dieser Situation so viel das ich dir sagen wollte, aber ich will einfach nur das du weißt, du warst ein guter Vater und ich werde dich für immer lieben. Er öffnete die Augen hat den Kopf kurz angehoben und ist eingeschlafen.

              Meiner Freundin geht es den Umständen, abends ist halt sehr oft schlimm für sie, da sie sich da, wenn sie im Bett liegt, intensiv damit beschäftigt, aber wir reden sehr viel und sehr lang.

              Durch so einen Schicksalsschlag, ändert sich so viel, dein ganzes Leben, deine ganze Art zu denken, deine Einstellung zu allem, dass ist so krass.
              Aber da ich immer positiv denk, weiß ich dass wenn ich das alles mit meiner Freundin übersteh, wir eine extreme Bindung aufbauen und die wird lange halten.

              Also danke noch mal für eure offen „Ohren“.

              Danke

              Ronny
              Zuletzt geändert von RalfDm; 05.11.2008, 23:13.

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                #8
                Lieber Ronny,

                in dieser schweren Zeit wünsche ich Deiner Freundin und Dir viel Kraft.

                Hans

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                  #9
                  Lieber Ronny,

                  bitte richte Deiner Freundin herzliche Grüße und mein Beileid aus.

                  Es ist gut, dass Deine Freundin so einen einfühlsamen Freund wie Dich an ihrer Seite hat. Du bist ihr mit Sicherheit eine große Hilfe und eine tolle Stütze!

                  Es ist sehr schlimm, wenn jemand stirbt, aber vielleicht ist es ein kleiner Trost für Deine Freundin, dass es letztlich sehr schnell gegangen ist und dass ihr Vater dadurch relativ wenig leiden musste.

                  Euch Beiden alles Gute und eine schöne Zukunft!!!

                  Herzliche Grüße

                  Schorschel

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                    #10
                    Hallo Ronny!
                    Auch ich möchte euch mein Mitgefühl aussprechen. Ein Todesfall erinnert uns immer an die Endlichkeit des Lebens, da werden so viele Dinge unwesentlich. Ich habe das in diesem Jahr leider auch erleben müssen. Mich hat immer getröstet, dass man Zeit zum Abschiednehmen hatte und dass die geliebten Menschen ruhig hinüberschlafen konnten.
                    Ich wünsche deiner Freundin und dir viel Kraft. Es ist gut, dass sie nicht alleine ist mit ihrer Trauer.
                    Marie

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