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    Welche Nachbehandlung?

    Liebe Forumsmitglieder,

    mein Vater hatte Ende Juli eine RPE nachdem im Mai bei einer Untersuchung ein erhöhter PSA (7,78) festgestellt wurde. Die OP ist gut verlaufen und er ist jetzt schon weitgehend beschwerdefrei, aber der histologische Befund war leider weniger erfreulich.

    Der Tumor wurde als pT3b L1 Nx Mx eingestuft, kribriform mit Lymphgefäßeinbrüchen, Differnzierungsgrad G3, Gleasonscore 8 (4+4). Zwei Wochen nach der OP war der PSA auf 0,27. Den genauen PSA von 16.9 liefere ich noch nach. Die nächste untersuchung ist am 28.10. (PK-Historie im Profil)

    Der behandelnde Arzt hat bis jetzt noch nichts getan außer PSA messen und er will auch noch das Ergebnis von Ende Oktober abwarten. Ich habe das Gefühl, dass hier zu wenig geschieht und zu lange abgewartet wird. Sollte man nicht schon mal nach Metastasen suchen oder mit einer Nachbehandlung anfangen, vor allem weil der Krebs sehr bösarig zu sein scheint? Was sind in diesem Fall die nächsten Schritte?

    Vielleicht könnt ihr uns da aus eurem Erfahrungsschatz weiterhelfen.

    Lieben Dank,
    Robert

    #2
    Was nun?

    Lieber Robert,

    ich befürchte, dass man Deinem Vater nun erst einmal eine Bestrahlung anraten wird, ohne vorher zu klären, ob diese Therapie wirklich alle zu vermutenden Krebsherde erreichen kann. Auch mit den verschiedenen bildgebenden Verfahren ist es nämlich nicht möglich, die sog. Mikrometastasen ausfindig zu machen.

    Wäre ich an der Stelle Deines Veters, so würde ich mich wegen der Lymphgefäseinbrüche für eine gute Hormontherapie einsetzen (zum Beispiel Zoladex oder Eligard kombiniert mit Cosadex und ergänzt mit Dutasterid oder Finasterid (ADT3). Wahrscheinlich müsste vorsorglich auch schon an Zometa gegen Knochenmetastasen gedacht werden.

    Zudem würde ich möglichst rasch zu einem Onkologen wechseln, und zwar vorzugsweise zu einem solchen, der mit PK besonders viel Erfahrungen hat. Es gibt sie, diese Onkologen, und sowohl BPS wie auch KISP und sicherlich auch das Krebsforum Österreich können Dir behilflich sein, einen für Deinen Vater zu finden.

    PK wächst in der Ragel tatsächlich langsam. Mit Gleason 8 allerdings, da würde ich zwar nichts überstürzen, aber doch dafür sorgen, dass keine Zeit verloren geht. Das pathologische Resultat nach der Op. spricht Bände und legt es nahe, rasch nach guten Lösungen zu suchen.

    Deinem Vater wünscht alles Gute

    Jürg
    Meine vollständige PK-Geschichte findet sich hier:
    http://www.myprostate.eu/?req=user&id=37

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      #3
      Hallo,

      ich würde in Ruhe die PSA-Entwicklung bei Deinem Vater abwarten. Es kann durchaus sein, dass alles gut verläuft und der PSA-Wert nach der OP unter die Nachweisgrenze von 0,01 sinkt.

      Die gutgemeinten Ratschläge meines Vorschreibers können auch ein Übertherapie darstellen und jede Therapie hat auch ihre Nebenwirkungen und Therapiefolgen. Beispielsweise wird Zometa erst bei nachgewiesenen Knochenmetastasen verdordnet und nicht prophylaktisch gegeben.

      Der Onkologe ist im derzeitigen Stadium Deines Vaters noch nicht notwendig. Da gibt es ein Problem: Der Onkologe sollte auch etwas vom Prostatakrebs verstehen, was leider auch nicht immer der Fall ist.

      Ein weiteres Problem ist, wenn Dein Vater jetzt schon alle Möglichkeiten der Behandlung ausreizt, hat der Munition verschossen, die er später vielleicht dringend benötigen würde. So wirkt die Homonblockade im Schnitt nur 2 Jahre, wobei ich aber auch Fälle kenne, wo sie wirkungsvoll den PK mehrere Jahre lang in Schach gehalten hat.

      Gruß

      Hansjörg Burger
      Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

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        #4
        Danke für eure Antworten. Sollte also das Thema Strahlentherapie fallen werden wir das erst einmal gründlich hinterfragen. Wird nach Metastasen eigentlich erst gesucht wenn es Beschwerden gibt oder der PSA nach der OP nicht niedrig genug ist?

        Was mir ebenfalls Sorgen macht ist die Kribriform. Ich habe gelesen, dass diese Art keine hohen PSA Werte verursacht (also nehme ich an, dass auch ein niedriger PSA keine Entwarnung ist) und eher gegen Hormontherapie resistent ist.

        Wir werden uns jedenfalls einmal nach einem Onkologen mit PK Erfahrung umhören und hoffe dass wir den noch möglichst lange nicht brauchen.

        Hansjörg, deinem Profil entnehme ich, dass du nach der OP eine Hormonbehandlung hattest. War das "präventiv" (gibts das überhaupt?) oder war der PSA nach der OP nicht niedrig genug, bzw. was ist das Kriterium damit anzufangen oder noch zu warten um nicht zu Übertherapieren?

        Alles Gute und herzliche Grüße,
        Robert

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          #5
          Hansjörg, deinem Profil entnehme ich, dass du nach der OP eine Hormonbehandlung hattest. War das "präventiv" (gibts das überhaupt?) oder war der PSA nach der OP nicht niedrig genug, bzw. was ist das Kriterium damit anzufangen oder noch zu warten um nicht zu Übertherapieren?
          Hallo Robert,

          eine präventive Hormonbehandlung wird als "adjuvante" oder vorsorgliche Hormonbehandlung bezeichnet.

          Bei mir wurde die HB, ohne die PSA-Wertentwicklung abzuwarten, direkt nach der OP wegen des Lymphknotenbefalls gemacht, der darauf hinwies, dass der PK bereits "gestreut" hatte.

          Ich arbeite zur Zeit an einem Artikel über die amerikansichen und europäischen Guidelines, die zur HT folgendes aussagen:

          Wann wird die Hormontherapie beim Prostatakarzinom empfohlen?

          Prinzipiell sind ein fortgeschrittenes Prostatakarzinom und die systemische Ausbreitung der Erkrankung die Indikation für den Einsatz der Hormontherapie. Angezeigt ist sie bei Patienten mit Fernmetastasen (M1), mit oder ohne Symptomen. Auch bei Lymphknotenbefall (N+) und beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom ohne Fernmetastasen kann sie angewendet werden.
          Bei Fernmetastasen kann sie den Fortschritt der Erkrankung verzögern, schwere Komplikationen verhindern, sowie Beschwerden mindern. Einen Überlebensvorteil kann sie statistisch gesehen jedoch nicht bieten.
          Im Gegensatz dazu kann sie beim lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom ohne Fernmetastasen und gegebenenfalls bei Lymphknotenbefall einen Überlebensvorteil bieten.



          Gruß


          Hansjörg Burger

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            #6
            Hallo,

            Danke für die Kommantare. Ich habe jetzt neue Werte: Nachdem der PSA Wert im September mit 0,026 am niedrigsten war ist er jetzt, drei Monate nach der OP wieder angestiegen auf 0,036. Mit 0,00 wird es also leider nichts. Der Arzt möchte nun wiedereinmal 6 Wochen auf die nächste Untersuchung warten ohne zu sagen was er dann machen möchte.

            Ist das jetzt schlimm oder OK? Wie kann es weitergehen? Was kann man jetzt oder in 6 Wochen tun?

            Herzliche Grüße,
            Robert

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              #7
              Grüß Dich Robert,
              Ist das jetzt schlimm oder OK? Wie kann es weitergehen? Was kann man jetzt oder in 6 Wochen tun?
              Um eindeutig sagen zu können daß es ein Lokalrezidiv oder auch ein anderes ist es notwendig 6 Wochen abzuwarten ob der PSA-Wert noch weiter ansteigt, sollte dies der Fall sein müßte eigentlich bestrahlt werden und da Du einen GS von 8 (4+4) sollte mindestens 2HB oder auch eine DHB und hinzu noch eine 3D-konformale Strahlentherapie

              Stelle deine Ernährung um und Lebe wie ein Mensch der Diabetes also Zuckerkrank ist, so wenig wie möglich Kohlenhydraten wie Brot, Reis, Teigwaren aller Art dazu gehört aber auch Kuchen!

              Vor diesen o.g. Therapien läßt Du regelmäßig dein kleines Blutbild machen dabei muß PSA, Testosteron, BAP und die Leberwerte sein!

              Vor der RT = Bestrahlung läßt Du dir unbedingt bei einem Proktologen wegen den Hämorrhoiden denn du bekommst große Schwierigkeiten wenn diese einem zu großem Stadium sind, dann sollten sie zuerst entfernt werden! Ganz wichtig! Du solltest wissen, daß jeder Mensch Hämorrhoiden hat aber sie dürfen eben nicht zu groß wegen de Bestrahlung sein. Das Problem mit den Zotten vor dem bestrahlen, vergessen die meisten Radiologen den Patienten im Patientengespräch mitzuteilen.

              Alles Gute und viel Erfolg für die nächsten Therapien!
              Helmut

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