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    Beurteilung Ärtzegespräch - bitte um Rat!

    Liebe Mitbetroffene,

    es geht um meinen Vater, beim dem im Mai 2008 ein fortgeschrittener Prostatakrebs mit Metastasierung in Lymphknoten, Knochen und im unteren Teil der Lunge festgestellt wurde. Dabei festgestellter PSA-Wert: 386.

    Es folgte die maximale Hormonblockade mit Casodex und Trenantone. Zusätzlich Zometa-Infusionen. Dies wird bis heute so eingehalten. PSA fiel zunächst auf 28. Die letzte Messung lag bei 29.

    Mein Vater möchte sich mit der Krankheit nicht auseinandersetzen. Dafür kümmere ich mich darum. Ich hatte gestern gemeinsam mit meiner Mutter einen Termin beim behandelnden Urologen, der mit sehr zu Denken gibt.

    Vorrangig wollte ich mit ihm den weiteren Therapieverlauf besprechen. Wollte wissen, was er vorhat, wenn PSA weiter steigt. Darauf ist er nur kurz eingegangen. Er wird dann Casodex absetzen und erst einmal abwarten. Danach irgendwann mit Chemo beginnen. Von einem Umsteigen auf andere Präparate hält er nichts.

    Er hat unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, dass mein Vater ein hoffnungsloser Fall ist und man nicht mehr viel für ihn tun kann. Seine Lebenserwartung liegt vielleicht bei einem Jahr, evtl. auch zwei. Wir sollten jeden Tag genießen, an dem es ihm noch so gut geht. Und wir sollten uns schon einmal mit dem Abschied beschäftigen.

    Wir waren damit völlig überfordert und wie vor den Kopf gestoßen. Wir wussten, dass es keine Chance auf Heilung gibt, hatten aber Hoffnung auf eine noch lange, fast unbeschwerte Zeit.

    Ich bin unsicher, was ich von dem Gespräch halten soll und bitte um Einschätzung!

    Mein Vater ist gerade 67 geworden und ist topfit. Alle mir bekannten Angaben habe ich ins Profil gestellt.


    Herzlichen Dank!
    Simone

    #2
    nicht immer gibt es Hilfe hier

    Hallo,
    es gibt hier viele " Fachleute", die bei diesem Krankheitsbild auch passen und sich nicht melden. Als seit 5 Jahren Betroffener hatte ich bisher etwas mehr Glück. Den Rest der verbleibenden Zeit mit der Familie nutzten und mit dem Erstfall rechnen. Das wurde mein Motto.
    Bei ihrem Vater wird wohl das nächste Angebot die Chemo sein. Ob man sich dies antun soll, muß jeder für sich entscheiden. Eine weitere Möglichkeit ist sicher in einer bekannten Uni-Klinik eine Zweitmeinung einzuholen.
    Wünsche ihnen hierzu noch einige vernünftige Antworten.
    DIES IST DIE ANSICHT EINES BETROFFENEN UND KEINE FACHÄRZTLICHE AUSKUNFT
    Antworten beziehen sich nur auf meine eigenen Erfahrungen

    Gruß vom Neckar und eine glückliche Hand bei der Wahl der richtigen Therapie,
    Konrad

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      #3
      Ich halte zeitliche Einschätzungen, wie lange jemand noch hat, immer für problematisch. Letzendlich hat dieser Arzt sich nach den Statistiken gerichtet und die besagen, dass von den Schwerstbetroffenen mit dieser Ausbreitung nach 5 Jahren noch ca. 18% leben. Aber das bedeutet auch, fast ein Fünftel der Schwesterbetroffenen lebt nach fünf Jahren noch. Außerdem schlüsselt die 5-Jahres-Prognose auch nicht auf, ob die Leute tatsächlich am PK oder an etwas anderem verstorben sind.

      Und wenn es dem Betroffenen gut geht, dann sollte man diesen Zustand so lange wie möglich genießen. Mein Vater ist in einer ähnlichen Situation und ihm geht es auch 17 Monate nach der Diagnose noch immer relativ gut, s. Profil.

      Gruß, Melanie

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        #4
        Zitat von Tochter75 Beitrag anzeigen
        Mein Vater ist in einer ähnlichen Situation und ihm geht es auch 17 Monate nach der Diagnose noch immer relativ gut, s. Profil.

        Gruß, Melanie
        Ich sprach am Wochenende mit der Tochter eines Betroffenen, der auch mit Gleason 5+5 metastasiert diagnostiziert wurde, das war aber schon 2003 und er lebt immer noch.

        Simone schreibt:
        Mein Vater ist gerade 67 geworden und ist topfit.
        Der gute Allgemeinzustand muss auf jeden Fall erhalten werden.
        Die HB sollte um einen 5-alpha-Reduktase-Hemmer (Avodart) erweitert werden.
        Wenn Chemo vorgeschlagen wird, für die Reduzierung der Nebenwirkungen mit einem anti-oxidativen und anti-inflammatorischen Substanz-Programm sorgen, auch wenn die Onkos argumentieren werden, dass das ihre schöne oxidative Chemo-Wirkung konterkarieren würde, ein Argument, das nicht zu halten ist.
        Dieses Doppel-anti-Programm ist aber ohnehin zu empfehlen.
        Und noch vieles mehr.
        Der grösste Fehler in solch fortgeschrittner Situation ist die Untertherapie, die aus der Hilflosigkeit der behandelnden Ärzte folgt, die glauben, dass ohnehin alles verloren ist. Das aber stimmt nicht.

        Also Mut !
        Grüsse aus HH, auch an den Vater,
        Rudolf

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          #5
          Wenn euer Arzt deinen Vater als hoffnungslosen Fall sieht, ist es eh der falsche Arzt. Er wird nur das nötigste tun. Ich rate euch dringend SOFORT einen Arzt zu suchen, der 1. euch und deinem Vater Hoffnung macht und 2. auch noch ein paar andere Ideen außer Chemo in petto hat. Vielleicht gibt es einen guten Onko-Urologen in eurer Nähe. Schreib doch mal RalfDm an. Vielleicht weiß er einen guten Arzt in eurer Nähe.

          Wichtig ist, dass sich dein Vater mit der Krankheit auseinandersetzt und seine Psyche und sein Immunsystem stark bleiben.

          Der Wille zum leben ist wichtig! Blickt immer in die Zukunft, redet von schönen Sachen, die ihr plant. Dein Papa muß ein klares Ziel vor Augen haben. Dann wird er kämpfen. Und das muß er tun.

          Es ist schon mal positiv, dass die Hormonblockade voerst angeschlagen hat und der PSA gesunken ist. Uns wurde damals empfohlen, alle erdenklichen Hormonbildungen zu unterdrücken. Deshalb ist auch Avodart dazu wichtig.
          Aber der PSA-Wert ist nicht alles. Wichtig ist das Lebensgefühl und die -qualität.

          Also Kopf hoch! Und den Kampf beginnen.

          Viel Kraft wünscht euch Stefanie

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            #6
            Genau, PSA ist nicht alles. Wichtig ist doch auch, wie die anderen Laborwerte sind. Wenn die gut sind und das Allgemeinbefinden in Ordnung, spricht doch alles dafür, das man gut gerüstet ist, um zu jenen zu gehören, die lange mit der Erkrankung leben. Es gibt auch Leute, die mit diesen Diagnose noch nach zehn Jahren leben. Die Statistik sagt zwar, dass die Prozentzahl im einstelligen Bereich liegt, aber irgendwer muss es ja schaffen, oder? Und warum sollte es nicht dein Vater sein? Meiner hat sich jedenfalls vorgenommen, zumindest zu den 5-Jahres-Überlebenden zu gehören. Ob er es schafft, weiß niemand, aber man lebt viel besser damit, wenn man es sich vornimmt.

            Gruß, Melanie

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